Hallo Allerseits,
joa man merkt teilweise erheblich was doch für Vorurteile gegen Zivis herrschen. Ich war selber Zivi im OP (4 Monate her) und hatte, wie ich finde, eine große Verantwortung... Dies lag zum einen daran, dass ich mit großem Fleiß & Interesse dem OP-Geschehen folgte und das meine Vorgesetzte keine Unterschiede machte, sei es nun "einfacher Zivi" oder OP-Schwester. Jeder wurde nach seiner Leistung beurteilt. Mir wurde von Anfang an vermittelt, was zu tun ist bei einem Notfall.
In jener Zeit lernte ich sehr viel und war äußerst froh im OP arbeiten zu dürfen. Auch bei mir im OP gab es eine Schwester die damit wohl nicht ganz klar kam, dass auch ein "einfacher Zivi" FAST ihre Aufgaben erledigen konnte.
Auch ich betreute Patienten ziemlich umfangreich und es kam NIE!!! eine Beschwerde, sondern eher Lob! ... Es waren 9 Monate konzentrierte Arbeit. Die OP-Vorbereitung unterlag mir zum großen Teil. Es kommt immer ganz auf den Menschen an. Ob man sich nun für den medizinischen Sektor interessiert oder nicht. Ich mochte meine Arbeit unheimlich gerne. Es war kein Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit ging. Merkwürdiger weise stand ich als "einfacher Zivi" manchmal mehr als 8 Stunden im OP + Vorbereitung, wo schon viele Schwestern wegwaren. Die Motivation holte ich aus den Danksagungen der Patienten.
"Putzen" usw. gehörten von Anfang an nicht zu meinen Tätigkeiten, doch ich machte sie dennoch!!! ...
Ich finde, wer als Zivi Interesse zeigt, sollte auch was lernen dürfen. Ich konnte unteranderem stets bei Schwestern + ÄRZTE lernen!!! Selbst die Poliklinik + Visite waren mir nicht verwehrt geblieben. Wie gesagt liegt immer am Vorgesetzten.
Durch meinen Zivildienst kam ich zur Ausbildung zum OTA. ... "Billige Arbeitskraft..." ... Da kann ich einfach nur sagen, die Ausbildung ist nunmal sinnvoller als den ganzen Weg zu gehen über den Krankenpfleger usw. Das hat nix damit zu tun, dass OTA's den OP-Schwestern oder Pflegern den Job wegnehmen. Es ist einfach nur die logische Reaktion auf den Fachpersonalmangel.
Man muss dazu sagen, dass ich vorher mein ABI auf'm Fachgymnasium für Wirtschaft gemacht habe und mein BWL-Studium sicher hatte. Ich habe mich schluss endlich doch für den medizinischen Weg entschieden, weil einfach die Motivition darin besteht, anderen Menschen zu helfen. Man muss sich halt durchkämpfen, aber manchmal finde ich es echt schade, dass im OP nicht Hand in Hand gearbeitet wird. Zum Glück war "mein" Team im OP sehr familiär
...
Also ich kann einfach nur meiner Vorgesetzten DANKEN, dass ich soviel Verantwortung übernehmen dürfte & dass ich so herzlich aufgenommen wurde. Falls ich mal die OP-Leitung übernehme steht diese Schwester immer als Vorbild vor mir.
Na ja damit ihr auch mal die Meinung eines "einfachen Zivis" hört....^^
so far...
OTA...