Zeitvorgaben in der ambulanten Pflege

@ Phoenix

warum läßt du das mit dir machen??? Versteh ich echt nicht.:gruebel:
Den anfallenden Schreibkram und ähnliches ist doch Arbeitszeit!
Ich würde sagen, entweder ich schreib mir die Stunden auf oder ich lasse die Arbeit liegen. Krankenschwestern werden überall gesucht!:wut:

Gruß Ennasus
 
@ Phoenix

Wenn es allen in eurem Betrieb so schlecht geht, warum macht ihr nicht mal alle gemeinsam etwas gegen euren AG? Sammelklage auf die nicht bezahlten Stunden o. ä.:megaphon: Wenn die meisten mitziehen zwingt das eure PDL in die Knie....:sdreiertanzs:

Auch der mieseste AG kann nich alle MA rausschmeissen, und wenn, es gibt noch so viele PD......

lg Cassy
 
@ Phoenix

Wenn es allen in eurem Betrieb so schlecht geht, warum macht ihr nicht mal alle gemeinsam etwas gegen euren AG? Sammelklage auf die nicht bezahlten Stunden o. ä.:megaphon: Wenn die meisten mitziehen zwingt das eure PDL in die Knie....:sdreiertanzs:

Auch der mieseste AG kann nich alle MA rausschmeissen, und wenn, es gibt noch so viele PD......

lg Cassy
Weil die meisten sich nicht trauen und ich dann alleine dastehe. Wir haben viele ältere Kollegen, die einfach Angst haben noch mal von vorne anfangen zu müssen. Außerdem hat kaum einer von uns ne Rechtschutzversicherung - wovon soll man die auch finanzieren.

Aber mal noch eine andere Frage:
In dem PD in dem ich bis vor einem Jahr gearbeitet habe, gab es Tourenpläne: die wurden auf dem PC geschrieben mit den Sollzeiten für die Patienten und den Sollfahrzeiten und wurden nur geändert wenn sich an den Sollzeiten wegen Veränderungen der Pflegeleistungen etwas änderte oder jemand neu dazukam oder aus der Tour rausfiel bzw. wenn sich nichts änderte, dann wurden sie nach spätestens 3 Monaten mit datum aktualisiert.
Dann gabe es noch die Einsatznachweise die wir jeden Tag schreiben mussten: Da kamen dann die Zeiten drauf wie wir sie real gefahren sind, denn man ist ja nicht immer bei jedem Patienten exakt jeden tag gleich lang, gleiches gilt für die Fahrzeiten. Alles was drüber lag wurde uns dann, wenn es keine Begründung dafür gab (das zum Bsp. Pat. nicht gut ging oder man im Stau stand) abgezogen. Aber die Zeiten stimmten dann wirklich immer so wie sie auf dem Einsatznachweis standen.
Also wenn ich bei Patient Mustermann laut Tourenplan 06:45 Uhr hätte sein müssen aber erst um 06:55 Uhr dort war, dann stand auf meinem Einsatznachweis die richtige Zeit 06:55 Uhr ebenso auf dem leistungsnachweis

Da wo ich jetzt bin, wird der Tourenplan jeden Tag geschrieben, aber ich darf nur die Sollzeiten drauf schreiben da die fast nie machbar sind und es auch bis auf wenige Ausnahmen keine Fahrzeiten gibt. So dass dann zum Beispiel wie heute drauf steht: Patient Mustermann 08:00 Uhr, aber ich erst 08:35 Uhr dort war. Einsatznachweise in dem Sinn gibt es nicht. So dass der sogenannte Tourenplan als beides funktioniert. Auf den Leistungsnachweisen gibt es auch keine Zeitangaben wie das bei dem anderen PD war.
Ich glaube nicht das das so korrekt ist. Wie müsste das denn eigentlich sein?
 
Also keine Rechtschutzversicherung zu haben ist doof.
Die kostet keine 5 Euro im Monat...und nu sag mir noch das du rauchst :knockin:

Eine Schachtel weniger und schwupps biste versichert ;)

Aber um zum Topic zu kommen bei uns gibt es keine direkten Vorgaben und es hängt auch keiner hinterher...
Klar solltest du nicht eine Stunde für ne Medigabe brauchen..aber wenns nu 8 statt 5 Minuten dauer oder auch mal 15 ist das halt so.
Wir haben es mit Menschen zu tun und da kann es eben mal vorkommen, das es jemanden mal nicht gut geht oder er eine Frage hat oder sonst was.
Wir notieren das dann im PDA unter Bemerkungen "kleines Gespräch/ Beratung oder sonst was" und dann ist es ok.

Da macht keiner ein Problem draus.
Bei der Fahrzeit ebenso-> Bemerkung "Bahnübergang sonst was " und gut ist es ;)
 
Also keine Rechtschutzversicherung zu haben ist doof.
Die kostet keine 5 Euro im Monat...und nu sag mir noch das du rauchst :knockin:

Eine Schachtel weniger und schwupps biste versichert ;)
Nein ich rauche nicht. Und fünf Euro stimmt auch nicht. Ich habe mehrere Angebote bei mir liegen und die liegen weit höher. Schon meine Verkehrsrechtschutz alleine kostet an die vier Euro im Monat, wenn da dann noch Arbeitsrecht dazu kommt, wird es erheblich höher. Selbst wenn ich sie jetzt abschließe, was ich angesichts der Entwicklungen in meinem PD tun werde/muss, nützt es mir im Moment nichts, da sie erst in drei Monaten wirksam wird, da du ja am Anfang die Sperrfrist hast und in drei Monaten, will ich nicht mehr in diesem Unternehmen beschäftigt sein, woran ich im Moment intensiv arbeite.
 
Ich redete nun nur von einer Arbeitsrechtschutzversicherung. Die kostet nicht mehr als 5 Euro!
Außerdem bist du im öffendlichen Dienst = -20% dann kann man auch bei einer Rechtschutzversicherung handeln. = -15%

Sind also schon mal -35%

Ich bin rundum versichert bei der Advocard (also eigendlich nicht grad billig)
Verkehrsrechtschutz, Mietrechtschutz, Privat und Arbeitsrechtschutz und zahle im Quartal 56Euro ;)
 
Nicht jeder in der Pflege ist auch gleichzeitig im öffentlichen Dienst. Wenn du bei einem Privaten Unternehmen bist (wie mittlerweile viele in unserer Branche), dann hast du keine Vorteile des öffentlichen Dienstes

lg Cassy
 
Das ist doof :(

Tja dann sinds aber immernoch 15% ;)
 
Ich kann Phoenix gut verstehen.

In manchen Regionen (Gott seih Dank nicht bei mir) verdienst du nicht das Salz für die Suppe. Manche haben dann ne Vollzeitstelle und sind trotzdem noch Aufstocker bei der Arge. Und wer da nicht hin mus, hat trotzdem gerade mal so genug zum leben und mus jeden Cent zweimal umdrehen bevor man ihn ausgibt. Da is ne Rechtschutz nicht mehr drin...

Trotzdem sind deine Tipps klasse, werde mich auch mal bei meiner erkundigen, danke.

Aber mal was anderes. Ich denke, wir kommen hier vom Thema an. Hieß das nicht ursprünglich mal Zeitvorgaben in der ambulanten Pflege?

lg Cassy
 
Ich bin im ländlichen Bereich unterwegs und wir bekommen pro gefahrenen KM 1 Minute Arbeitszeit...

Medgabe:5´
Insulin:5´
Komp.strümpfe oder Verband:5´
gr.GP:25´
kl.GP:15´
gr.GPII:30´

alle weiteren Leistungen dazu je 5-10´...es wird alles einzeln,als Arbeitszeit berechnet.:flowerpower:
 
hat jemand ungefähr eine Ahnung wieviel Vergütung es für das Anhängen einer Infusion über Port gibt? Ich habe eine Patientin bei der ich wegen drei noch in die Infusion zu spritzender medikamente 30 Minuten brauche. Von der PDL bekomme ich nur 10 Minuten. Sie argumentiert das sie mehr von der Krankenkasse nicht bezahlt bekommt. Ich kann im Moment nicht gegenargumentieren, da ich nicht weiß was sie bekommt, wenn ich das wüsste, könnte ich es wenigstens mal ungefähr ausrechnen und ihr dann diese Rechnung vorlegen.
 
Hallo Phoenix
je nach bundesland liegt es vermutlich so um die 15,- €.
Wenn sie keine Einzellfallverhandlung mit der KK gemacht hat, dann gibt es nicht mehr Geld, ob du eine Kurzinfusion anhängst oder eine aufwändige parenterale Ernährung mit zig Zusätzen. Und dann kommen 10 Minuten ungefähr hin.
Macht ihr denn nur die Portversorgung und sonst nichts? Pflege, lagern...?
Grüssle
die schwäbin
 
Nee, da is nur die i.V. Infusion über den Port und ne Medgabe, aber die wird ja dann eh net bezahlt von der KK.
 
@ phoenix

Es ist tatsächlich so, das die Portversorgung ein Minusgeschäft ist, aber das sollte nicht dein Problem sein, sondern das deiner PDL. Wenn Sie so einen Patienten annimmt, dann mus sie dir auch die benötigte Zeit dafür zur Verfügung stellen, egal wieviel sie daran verdient. Sonst mus deine PDL mit der Kasse verhandeln, Sie kann dir aber nicht die Arbeitzeit zusammenkürzen, welche du tatsächlich und nachweislich benötigst.:motzen:

lg Cassy
 
Liebe Leute, nach über fünf Jahren möchte ich das Thema wieder aufgreifen und schauen, was und ob sich etwas verändert hat.
Als Freiberufler muß ich mich nicht unbedingt an diese Zeitvorgaben der Tourenpläne halten, aber man möchte doch bei guten Firmen
wieder gebucht werden und so strengt man sich eben an.
Aber letztens bekam ich ein Angebot, das ich ausgeschlagen habe, da es mir für alle Beteiligten zu unmenschlich erschien: 32 Pat. in 5 Stunden! diese Sklaverei scheint es ja immer noch zu geben!
Oder Doppeldienste: früh ca. 8 stunden, von 4.45 bis ca. 13.30 (ohne Pause!), dann 2 Stunden Pause und nochmal über 5 Stunden SD u nd das dann 3 Wochen am Stück!
Warum lassen sich die angestellten Pflegekräfte das immer noch gefallen? Und sogar Praktikanten machen da mit!!!
Erklärt mir das mal bitte.
LG blauwolf
 
Hallo Blauwolf,

ich hab dieses Thema durchgelesen und mir sträuben sich teilweise (oder zum größten Teil) die Haare. Auch mir stellt sich die Frage warum sich Pflegekräfte solche Bedingungen gefallen lassen. Für uns gibt es genügend Stellen, im Grunde sind wir am längeren Hebel und haben die Wahl.
Ich arbeite auch ambulant, bei uns gibt es auch im Tourenplan Zeitvorgaben, diese sind aber nur Richtwerte, ausserdem sehr großzügig bemessen, unsere Pdl kennt alle unsere Klienten und fährt die ersten Male selbst hin um die richtige Zeit bemessen zu können. Ändert sich etwas, z.B. Pat. verschlechtert sich, sagt man es ihr und die Zeit wird höher angesetzt. Zudem gibt es eine Spalte mit Bemerkungen auf der man eintragen kann warum etwas länger als geplant gedauert hat. Es geht dabei nicht um 2 oder 3 Minuten, das wäre sowieso lächerlich, sondern um deutlich längere Zeiten. Das kann doch jederzeit vorkommen, wir arbeiten mit Menschen und putzen keine Fenster( sogar das kann je nach Verschmutzungsgrad mal länger mal kürzer dauern).

Aber letztens bekam ich ein Angebot, das ich ausgeschlagen habe, da es mir für alle Beteiligten zu unmenschlich erschien: 32 Pat. in 5 Stunden! diese Sklaverei scheint es ja immer noch zu geben!
Oder Doppeldienste: früh ca. 8 stunden, von 4.45 bis ca. 13.30 (ohne Pause!), dann 2 Stunden Pause und nochmal über 5 Stunden SD u nd das dann 3 Wochen am Stück!

Ist das jetzt dein Ernst? Es gibt wirklich Kräfte die dort arbeiten ? Von der Zeit her ist das doch schon mal gar nicht erlaubt! Dann frage ich mich, welcher Klient will denn schon um 4.45 Uhr angefahren werden, was macht man um so eine Zeit dort ? Schauen, ob er noch gut schläft ;-)

Bei uns ist es so, nur wenig Teildienste und wenn, hat man an diesem Tag eine sehr kurze Frühtour (von ca. 6.45 Uhr bis ca. 10.00 Uhr ), dann geht es weiter um ca. 17.00 Uhr bis 20.30 Uhr , am nächsten Tag nach Möglichkeit frei, wenn nicht machbar, dann fängt man auf jeden Fall später an ( ca. 7.15 Uhr ). Maximal wird 7 Tage am Stück gearbeitet, kommt aber nur sehr selten vor.

Was mir beim Durchlesen dieses Themas auch aufgefallen ist: Viele denken man bräuchte eine Rechtschutzversicherung - wozu? Man braucht als Arbeitnehmer auch keinen Anwalt, man geht einfach zum Arbeitsgericht, es gibt dort eine ganz tolle kostenlose Beratung und sie schicken auch die Klage an den Arbeitgeber. Hab ich selbst schon hinter mir ! Es hat mich überhaupt nichts gekostet und mein Ex-Arbeitgeber hat sehr schnell reagiert ;-)

LG Lunapiena



 
Hallo Lunapiena,
ja, es gibt auch etliche HKP, bei denen es gutes Arbeiten ist. Auch habe ich ein, zwei Firmen erlebt, wo es zwar einen groben Zeitplan gibt, aber man mir sagte: "Sie nehmen sich die Zeit, die Sie brauchen, denn wir wollen, dass unsere Pat. mit uns zufrieden sind."
Auffällig ist, dass es sich im Berliner Umland, Brandenburg usw. bei weitem angenehmer arbeiten läßt, als in Berlin. Hier kommt die extreme Hektik im Straßenverkehr dazu, keine Parkplätze, massiv Staus, Baustellen und nicht zu vergessen, die Mentalität vieler Berliner, die das nicht verstehen können und wollen, und wert auf Minutenpünktlichkeit legen, was einfach nur selten umzusetzen ist).
Schade, dass keiner außer du, zu diesem Thema was zu schreiben hat.
Es scheinen alle zufrieden zu sein.
LG blauwolf
 
Was soll man noch dazu schreiben? Es ist schon so viel zu diesem Thema geschrieben worden.
Das Hauptproblem ist die pauschale Bezahlung der Leistungen. Ich habe schon erlebt, dass sich die Krankenkassen damit gebrüstet haben, dass sie keine Zeiten vorgeben, sondern jeder die Zeit bekommt, die er braucht. Sie haben dabei aber vergessen, dass eine pauschale Bezahlung ein Zeitlimit setzt. Richtig wäre es, wenn Zeiteinheiten abgerechnet werden können, z.B. im 10 min. Takt. Es werden so viele Zeiteinheiten abgerechnet, wie real verbraucht wurden.

Das hätte allerdings zur Folge, dass die Pflege von aufwendigeren Patienten deutlich teurer wird.
 
Hallo Stormrider, 10 min wäre doch schon gut. Aber 4 min für BZ, Ins, RR, und Medgabe ist doch Wahnsinn! Warum geht das bei Firmen in Brandenburg, die sehr weniger von Kassen pro Leistung bekommen als in Berlin?
Und was ich überhaupt nicht verstehe, warum gibt es für die gleiche Pflegeleistung in den Bundesländern so unterschiedliches Geld von den Kassen?
Wer bestimmt das? Oder ist das Verhandlungssache von HKP?
Gruß blauwolf
 
Du wirfst 2 verschiedene Bereiche gerade durcheinander. Die Behandlungspflegen werden von der Krankenkasse bezahlt, nicht von der Pflegekasse.

Meine Vorstellung von einer Zeiteinheit bezieht sich aber auf die Pflegeleistungen, die die Pflegekasse bezahlt. Hier sollte man weg vom Pauschalsystem und die realen Pflegezeiten anrechnen. Bei einer 40 minütigen Grundpflege dann z.B. 4x eine Einheit a 10 min.

So gravierend unterschiedlich ist die Bezahlung in den verschiedenen Bundesländern nicht. Es gibt aber viele Systeme. Hier in NRW z.B. bekommst du von der Krankenkasse für eine Behandlungspflege Stufe 1 zwischen 8-9,50 Euro. Darfst aber keine Anfahrt abrechnen. In einem anderen Bundesland bekommst du deutlich weniger für die Behandlungspflege, darfst aber die Anfahrt mit berechnen und es gibt auch Modelle, wo du für jede Behandlungspflege einen bestimmten Betrag bekommst. Hier in NRW darfst du nur eine Behandlungspflege anrechnen und da die höchste Stufe, die gemacht wird. Hast du also eine Medigabe mit Stufe 1 und einen Verbandswechsel mit Stufe 2, darfst du nur 1x Stufe 2 abrechnen.

Verbandswechsel sind so eine Sache. Je nach Konstellation können die ganz schön lange dauern. Ich habe einen Betrag von ca. 11 Euro im Kopf. Das langt bei vielen Verbänden nicht, weil man zuviel Zeit braucht.

Hier in NRW bekommen die Pflegedienste Punktwerte. Es gibt Basisgeldwerte, die dann mit dem Punktwert genau ausgerechnet werden. Also kostet dieselbe Leistung je nach Punktwert unterschiedlich. Total verwirrend alles.
 

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