Wissen und Fähigkeiten behalten in der allgemeinen Pflege?

Ovian

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Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger
Hallo,

ich habe nach meiner Ausbildung ein Jahr auf einer Station gearbeitet für Suchttherapie und Entwöhnung und jetzt mit Menschen mit Behinderung (Doppeldiagnosen, quasi Intelligenz Minderung und zusätzlich psychiatrische Diagnosen).

Ich würde gerne nebenberuflich wieder auf meine letzte Station anfangen (Neuro Reha Phase B) allerdings habe ich von fast allen Tätigkeiten keine Ahnung mehr.

Selbst während meiner Zeit auf der Sucht Station habe ich EINMAL ein DK legen müssen und selbst da hat jeder gesagt "Puh schon lange her, mach du, du bist frisch examiniert". Ein Katheter zu legen ist easy aber ich bräuchte wieder ordentlich Zeit sowas zu lernen.

Ich arbeite zurzeit auch wieder vermehrt mit Menschen mit Behinderung und dazu Demenz. Sprich viel Validation nach Naomi Feil oder andere Bewohner haben neben ihrer Intelligenz Minderung bipolare affektive Störungen, Schizophrenie, Zwangsstörungen und verschiedene Sucht Erkrankungen.

Ich habe gute Fähigkeiten in Deeskalation und Umgang mit Demenz, vor allem hat fast jeder Bewohner Auto- sowie Fremdaggressives Verhalten.

Manchmal fühle ich mich nicht mehr wie ein vollwertiger Pfleger aufgrund meines Aufgabengebiets, vor allem wenn ich an die Phase B Reha zurück denke was ich alleine als Schüler gemacht habe und vielleicht nicht mehr kann.

Zur Frage: kann man irgendwie im geschützten Rahmen einzelne Tätigkeiten auffrischen? Ich besuche regelmäßig Fortbildungen aber diese beziehen sich meist auf mein Bereich (z. B. "Schmerzen bei Menschen mit Demenz oder mit kognitiven Einschränkungen" "Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen" und solche Sachen)
 
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Wenn du Patienten mit Behinderung betreust, hast du denn da keine allgemeine Pflege? Oder sind die Patienten alle "nur" geistig behindert (+ psychisch erkrankt), aber körperlich fit? Ich frag jetzt mal so blöd, weil man bei körperbehinderten Patienten ja häufig doch auch allgemeine Pflege durchzuführen hat. Nicht jeder körperbehinderte Patient ist ja ein kognitiv fitter Rollifahrer, der sich selbst versorgt und "einfach nur nicht laufen kann".
 
Wenn du Patienten mit Behinderung betreust, hast du denn da keine allgemeine Pflege? Oder sind die Patienten alle "nur" geistig behindert (+ psychisch erkrankt), aber körperlich fit? Ich frag jetzt mal so blöd, weil man bei körperbehinderten Patienten ja häufig doch auch allgemeine Pflege durchzuführen hat. Nicht jeder körperbehinderte Patient ist ja ein kognitiv fitter Rollifahrer, der sich selbst versorgt und "einfach nur nicht laufen kann".

Hallo :-)

Allgemeine Pflege muss durchgeführt werden, zwei Komplett und alle anderen verbal anleiten. Oft geht's darum dass es wirklich gemacht wird, Sinn und Zweck usw.

Viele Bewohner waren früher alleine Zuhause und so Richtung Verwahrlosung, Drogen und Alkohol Probleme sowie andere Suchterkrankungen. Unser Klientel ist mittlerweile gemischt... manche relativ früh an Demenz erkrankt oder Parkinson etc. und da übernehmen wir die Pflehe komplett. So einfache Sachen wie BZ, Insulin, Stomapflege usw. haben wir auch auf der Gruppe.

Vor einem Jahr ist ein Bewohner durch seine Vergangenheit (24 Schachteln Zigarettenam Tag!) stark erkrankt und hat jetzt Krebs und wird nebenbei noch palliativ versorgt, kann aber aufgrund seiner Psyche (extrem fremdaggressives Verhalten) nicht stationär aufgenommen werden. Er versucht ständig die Palliativ Pflegerin zu beißen etc...
 
Vor einem Jahr ist ein Bewohner durch seine Vergangenheit (24 Schachteln Zigarettenam Tag!) stark erkrankt und hat jetzt Krebs und wird nebenbei noch palliativ versorgt,....

Ein Tag hat 1440 min.... 24 Schachteln Zigaretten sind je nach Packungsgröße ca 430 Zigaretten...
Wenn ich schnell bin und für 1 Zigarette 3 min brauche, bin ich von den 1440 min /die alleine ca 1300 min beschäftigt...
dann bleiben noch 140 min (also 2 Stunden 20 min) für Essen, trinken, Körperpflege, schlafen und Toilettengang übrig....

Sorry, das glaub ich dir nicht !!
 
So unglaubwürdig finde ich die Aussage nicht unbedingt. Ich habe schon genug Raucher gesehen, die 2, 3, 4 Zigaretten auf einmal rauchen. Was halt in die Mundwinkel passt ohne rauszufallen. Wer's braucht...
 
Ob das stimmt oder nicht ist nicht meine Aufgabe zu überprüfen. Ich bekomme den Bewohner mit Unterlagen und darin stehen unter anderem alle Vorfälle.

Er hat in den Innenstädten auch Zigaretten aus den Aschenbechern gegessen und Reste geraucht laut Berichte. Auch Passanten wurden angebettelt, oftmals mehrere Zigaretten auf einmal geraucht und Filter entfernt etc.

Sein Lebensinhalt war Tabak. Er war komplett verwahrlost sowie Nikotin- und Kaffeeabhängig.

Glaube es oder nicht, ich kanns nicht beweisen weil nicht dabei, aber so stehts in ehemalige Berichte. In mehreren psychiatrischen Aufenthalten reagierte er mitpatienten gegenüber fremdaggressiv und beklaute Pat. im Aufenthaltsraum.

Irgendwann reduzierte es sich und er hat angefangen Kaffeepulver zu essen.. hier bei mir nicht, aber hat er wohl auch ne Phase gehabt. In seiner alten Wohnung (Messi) war alles voll Zigaretten Schachteln, Stummeln und Kautabak etc. Im Übrigen verraucht er auch hier seine komplette Schachtel in 10 Minuten. Wir teilen es ihm ein aber haben es mal probiert ihm nach und nach die Einteilung selbständig tu gestalten, da er während den Zigaretten Pausen extrem verbal aggressiv ist hat aber wie gesagt nicht funktioniert. Er läuft palliativ und ist sehr schwach.

Im Übrigen geht's mir generell um Wissen und Fähigkeiten in der Pflege außerhalb der Psychiatrie zu erhalten. Evt. Nebenjob in der Klinik?
 
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Welche "Wissensquellen" hast du dir denn bereits in deiner jetzigen Situation erschlossen?

Mir fallen spontan folgende Möglichkeiten ein.

  • Nationale Expertenstandards?
  • Fachzeitschriften-Abos (nicht unbedingt nur "DieSchwesterDerPfleger")?
  • Aktuelle Fach- und Bezugsliteratur?
  • Online-Fortbildungsanbebote (wie z.B. CNE)?
  • Reflexion der eigenen Tätigkeit durch Pflegeschüler (welche es ja auf dem aktuellen Stand lernen sollen)?
  • PraxisanleiterIn auf eigener Station/in eigener Einrichtung?
  • SOPs/Standards der eigenen Einrichtung bzw. angegliederten Einrichtungen?
  • Mitgliedschaft in einer Berufsorganisation, welche regelmäßig Fortbildungen über deinen Einrichtungskontext hinaus anbieten?
  • Das Gespräch mit deinem Arbeitgeber ob Hospitationen in anderen Einrichtungen/Klinik als Fortbildungsäquivalent möglich sind?
  • Welche anderen, konkreten Angebote kann dir dein Arbeitgeber machen (schließlich profitiert er ja von deiner daraus resultierenden breiten Fähigkeits- und Wissensbasis)?
 

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