Servus Jenni,
Wie Narde schon richtig bemerkte ist Propofol ein Narkotikum.
Es hat eine kurze Wirkdauer von ca. 4-6 Minuten und eine Halbwertszeit von knapp 55 Minuten.
Der Wirkort ist ähnlich der Benzodiazepine und Barbiturate.
Es wirkt am GABA-Rezeptor.
Die genaue Wirkweise ist noch nicht so richtig erforscht. Fakt ist, daß es zu einer Modulation am Gamma-Hydroxybutyrat-Rezeptor kommt, was eine neuronale inhibitorische Wirkung nachsich zieht. Diese entfaltet sich in der Formatio reticularis und dem Kortex (Quelle: Handout der TU-Dresden).
Merkt dir einfach, daß Propofol (wie auch Barbiturate und Benzodiazepine) am GABA-Rezeptor wirkt. Das reicht glaube ich

.
Propofol wird zu 88% in der Leber metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Die Metabolite färben bei Langzeitanwendung den Urin grün.
Teilweise richtig grün.
Neben der sedierenden Wirkung hat Propofol noch weitere positive, aber auch negative Effekte.
Zuerst die Negativen:
1) Propofol ist nicht analgetisch. Sprich du brauchst immer ein Analgetikum, wenn du am Patienten etwas machst was evtl. Schmerzen verursachen könnte. Sufentanil, Alfentanil (Rapifen®) oder Remifentanil (Ultiva®) wären hier optimale Begleiter.
2) Propofol besitzt eine recht hohe hämodynamisch wirksame Komponente.
Diese Wirkung ist natürlich Dosisabhängig. Es kommt zur Blutdrucksenkung, primär durch die Senkung des peripheren Widerstandes. Auch ist eine Herzfrequenzsenkung beschrieben worden, welche allerdings durch die reflektorische Herzfrequenzerhöhung durch den sinkenden Blutdruck nicht sonderlich auffallen wird.
3) Bei der Injektion von Propofol kann es zu Myoklonien bzw. zu unwillkürlichen Bewegungen kommen. Nicht unbedingt negativ, aber recht eindrucksvoll manchmal.
Positive Effekte:
1) Propofol wirkt brochodilatatorisch. Allerdings erst ab einer Dosierung von über 2,5 mg/kg KG.
2) Propofol senkt den Gehirnstoffwechsel und somit den Sauerstoffbedarf des Gehirns (um ca. 35%). Deshalb ist Propofol ein nettes Medikament, welches man bei der Sedierung von Schädel-Hirn-Traumen einsetzen kann. Hirnprotektion ist hier das Schlagwort. Wenn wir einmal beim Hirn sind...
3) Propofol wirkt antikonvulsiv. Allerdings ist die Wirkweise nicht mit Sicherheit nachgewiesen bzw. erforscht.
4) Propofol wirkt antiemetisch.
Ich hoffe geholfen zu haben...oder so
LG
Andi