Wie genau wirkt Tavor bei Übelkeit?

verenalgo6

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Hallo Zusammen,
ich muss hier mal ne blöde Frage stellen...
Kann mir einer von euch erklären warum bzw. wie Tavor bei Übelkeit wirkt?
Hängt des "einfach" damit zusammen da der Parasymphatikus darauf reagiert oder gibts dafür eine andere Erklärung?

Vielen Dank schonmal...
Grüßle verenalgo6
 
Hm- ich kenne nur, dass Tavor Übelkeit verursachen kann.

Elisabeth
 
Schade, ich dachte du kennst dich damit sicher aus...
Mir wars auch nicht bekannt bis ich auf ner Onko gearbeitet habe und es dort, sogar recht häufig, als Antiemese eingsetzt wurde.
Aber irgendwie kann ich im Netz net genau finden wies da zur Wirkung kommt...
 
Lorazepam ist ein Benzo. Benzos werden als Hypnotika, Anxiolytika und zentrale Muskelrelaxantien eingesetzt.
-> erwünschte Wirkung: Zentrale Sedierung, Angst lösen und Muskelentspannung.
Benzo's wirken durch spezifische Bindung auf den Transmitter GABA A. GABA ist der wichtigste hemmende Transmitter des ZNS.
Im Gegensatz zum Glutamat - das wär der wichtigste erregende Transmitter des ZNS.
gemopst aus Klinikleitfaden Neuro
guck mal GABA nach.
...hemmend auf Sympathikus.
 
Zuletzt bearbeitet:
*grübel*

GABA ist eigentlich kein transmitter des sympathikus. es müsste wohl eher so sein, dass die wirkung auf den hirnstamm, konkret das verlängerte rückenmark, eine antiemetische wirkung hätte (der stamm ist ja das übergeordnete zentrum (eines der..) für den sympathikus).

als first-line-antiemetikum würde mich das etwas irritieren. ich könnte mir eher vorstellen, dass man es z.b. mit ondansetron (oder antiemetika mit anderen wirkmechanismen) zusammen gibt. begründung: das ondansetron (o.ä.) vermittelt die antiemetische zns-wirkung in erster linie, das lorazepam relaxiert in zweiter linie, adjuvant, den muskeltonus ("entspannung") und hemmt eine mögliche konditionierung: "chemo führt automatisch zu erbrechen => ich bekomme die chemo -> ich werde erbrechen müssen"; und es hat nebenbei noch hemmende effekte auf o.g. hirnbereiche.
 
hm
1 Überlegung
wie erreiche ich dass der "Auftrag" erbrechen - nicht ausgeführt wird? Durch Unterbrechung der Übertragung.
"Magen rebelliert", sendet Info ans Hirn - Hirn gibt Info - raus damit, irgendwann sinnlos, nix mehr drin
Bremse wäre das GABA, aktiviert durch das Lorazepam welches dann die Botschaft von der Zentrale nicht mehr ans Endorgan übermittelt.
So in etwa?
 
eigentlich ziemlich genau so, vor allem ist deine darstellung "aktiviert durch das lorazepam" ziemlich treffend, weil benzos wie "modulatoren" wirken, aber nicht 'anstelle von GABA'.

da GABA allerdings zwar ein hemmender transmitter ist, aber sein binden an den rezeptor diesen aktiviert (und es danach einen ionen-transfer geben muss) - und ich die wirkung von gaba leider nicht kompetent erklärt bekam und sie mE schwer zu recherchieren ist - kann ich es leider nicht im detail erklären.

ich denke, es ist eine chemo(c)-elektrische(e) hemmung. GABA bindet an rezeptor (c), rezeptor wird aktiviert (c), massenhafte aktivierung führt zur eigentlichen aktivierung (e) eines auf einen anderen bereich hemmenden zentrums (e) (oder bereiches). tja, irgendwie so....
 
Die Indikation bei Lorazepam ist doch antizipatorisches Erbrechen.
Das heisst platt ausgedrückt: wir bewegen uns nur im ZNS.
 
Meine Wege führen aktuell nur über wiki, leider, da meine eigene handschriftliche Sammlung aus dem Larsen stammt, der wieder in der Schulbibliothek schlummert.
Da aber die anderen Info's aus dem web ähnlich lauten und hier doch viel drin steckt, nu denn
GABA-Rezeptor
Inhibitorisches postsynaptisches Potential
 
Ich danke Euch!
 

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