Wechsel von suprapubischem Katheter - Delegation an Pflegepersonal?

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TineS

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Lehrerin für Pflegeberufe
Hallo,
bei uns kam die Diskussion auf, ob es erlaubt ist, dass Ärzte für Bewohner in Pflegeheimen den Wechsel eines suprapubischen Katheters an Pflegekräfte delegieren. Die Meinungen dazu sind unterschiedlich, die praktische Handhabung in unterschiedlichen Heimen wohl auch -weiß da jemand genaueres?

Viele Grüße

TineS.
 
SPF Wechsel

Grundsätzlich ist ein SPF-Wechsel Aufgabe des Urologen.
Er kann jedoch, unter Umständen wenn er sich von der Befähigung des Pflegepersonals überzeugt hat, diese Aufgabe einer Pflegefachkraft seines Vertrauens übertragen.
Ich persönlich würde davon abraten, geht was schief, ist nicht der Arzt, sondern die ausführende Person haftbar für den entstandenen Schaden.
Grüße
 
Hallo TineS!
Bei uns im Pflegeheim steht es gar nicht zur Diskussion, dass die Pflegekräfte einen suprapubischen Katheterwechsel selbst durchführen! Grundsätzlich wird das vom Urologen gemacht. BVKs wechseln wir selbst.
:flowerpower: Liebe Grüße Sheila
 
Hallo

Eine angelernte Pflegefachkraft kann diesen Wechsel natürlich vornehmen, wir arbeiten ganz eng mit einem Urologen zusammen, der das Pflegepersonal selber geschult hat, wir haben Nachweise und Zertifikate... klappt prima.
Der Urologe kommt selber 1 x im Monat und wechselt, sollte aber mal was nicht so laufen wie es sollte können wir schnell handeln :-)
 
chaotinde schrieb:
Eine angelernte Pflegefachkraft kann diesen Wechsel natürlich vornehmen, wir arbeiten ganz eng mit einem Urologen zusammen, der das Pflegepersonal selber geschult hat, wir haben Nachweise und Zertifikate... klappt prima.
Der Urologe kommt selber 1 x im Monat und wechselt, sollte aber mal was nicht so laufen wie es sollte können wir schnell handeln :-)

Hallo, schön, ich würde es nicht machen, auch nicht, wenn ich zig Zertifikate dafür in der Tasche habe.
Wenn der Urologe so viel Zeit hat, eúch intensiv darin zu schulen, warum macht er SEINE Arbeit dann nicht gleich selbst?
Ich würde meinen Kopf dafür nicht hinhalten, und von der Zeit, die ich dafür brauche, mal ganz zu schweigen.
Gruß Manu
 
Zusammenarbeit

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Arzt und Schwester oder Pflegepersonal ist heute goldwert und warum sollte man sich da nicht gegenseitig helfen...
Vertrauen... ist doch super, also bei uns hat keiner ein Problem damit, wenn der Arzt im Haus ist macht er das und wenn zwischendurch was ist: wir. wo ist da das Problem, ich sehe keines..
Außerdem bleibt man so auf dem neuesten Stand und hat Übung... aber soll jeder so machen wie er mag, unsere Pflegekräfte sind froh nicht nur den Hintern zu putzen :-)
Alle sind sich da auch einig :-)
Zeit hat man... wenn der Stellenplan stimmt... und der stimmt bei uns... :-)

Schönes Wochenende
 
Hallo Ihr lieben,
bin neu hier im Forum und muss echt sagen das mir bei so manchem Beitrag die Haare zu Berge stehen, hoffe es wird mir nicht krumm genommen. Also was den SPDK Wechsel angeht so ist das ausschließlich ärztliche Tätigkeit! Kann eine Menge schief gehen und wer wars dann? Der Urologe wird den Teufel tun und sich hinter euch stellen wenn er noch so nett ist! Ich finde auch, dass es nicht von Kompetenz nach außen zeugt sowas als Pflegepersonal zu machen sondern eher von Leichtsinn, machen wir nicht schon genug? Müssen wir nicht jede Kleinigkeit dem Arzt berichten und dokumentieren, hinweisen und beobachten bevor es zu Handlungen des Arztes kommt? Müssen wir auch noch seinen Job machen und uns eventuell in Gefahr bringen? Kriegen wir am Ende des Quartals wenn dieser abrechnet Kohle dafür? Neee! Der rechnet einen Wechsel ab glaubt mir und wir machen ihn?:gruebel:
 
Hallo!
Also der Meinung meiner Vorgänger bin ich auch. Ein suprapubischer Katheter ist GRUNDSÄTZLICH Sache des Arztes.
Ein Blasendauerkatheter nicht. Unsere Ärzte wechseln diesen nicht mehr, wenn es zur Pflegeerleichterung dient. Aber gut, dass es das zumindest bei uns nicht mehr gibt.

Patrick
 
Hi,

also bei uns in der Provinz kommt auch nicht immer der Urologe zum Wechseln des Cystofix... er schickt auch manchmal eine Schwester aus seiner Praxis zum Wechseln.

Aber ich persönlich würde es mir auch nicht aufbinden lassen...

Grettings, Morningstar
 
Na ja schön und gut, aber ihr werdet das wohl bald lernen müssen und tun auch, die Krankenkassen streichen die Hausbesuche für die Urologen, da kommt keiner mehr zum Wechseln des Katheters..., eine Krankenschwester hatte das nämlich in der Ausbildung.
Da haben die Kassen Recht wenn sie sagen warum soll dann der Arzt kommen für teures Geld und diese Dinge tun die auch das Personal tun kann und dann auch muß, oder aber ihr fahrt jeden Bewohner in die Praxis, könnte auch ein teures Vergnügen werden :-)
Schönes Weekend
 
chaotinde schrieb:
eine Krankenschwester hatte das nämlich in der Ausbildung.

Du irrst!

Möglicherweise hat eine "KRankenschwester" in der Ausbildung erfahren wie ein Arzt einen SPK legt oder wechselt. Evt hat sie es auch im Einsatz gesehen, aber GELERNT, also dazu befähigt wurde sie definitiv nicht!!
Wir "lernen" auch wie der Arzt nen ZVK legt, dürfen wir es dann!?
 
chaotinde schrieb:
Zeit hat man... wenn der Stellenplan stimmt... und der stimmt bei uns...
Vielleicht solltet ihr die Zeit dann besser nutzen und die Bewohner aktivieren und Euch um die pflegerische Betreuung der Bewohner kümmern anstatt eine solch sinnlose Tätigkeit übernehmen, die doch bitte auch der Urologe machen kann und soll. ER rechnet es ja auch ab.
Und ich weiß nicht, wovon der Bewohner mehr profitiert, ... dass Pflege einen suprapubischen Harnblasenverweilkatheter wechselt, ... oder dass sich eine Pflegekraft mit ihr BESCHÄFTIGT / aktiviert.
 
Man kann auch bei solchen Arbeiten..sich vor, bei und nachher mit dem BW beschäftigen...ich weiß nicht was an einem Wechsel das Katheter so schlimm ist, dauert doch keine Stunden, wir haben jedenfalls genug PFK und auch so genug Personal das solche Arbeiten drin sind..
Was aber macht ihr denn nun wenn der Urologe keine Hausbesuche mehr machen darf.. ????
nix für Ungut :-)
 
chaotinde schrieb:
eine Krankenschwester hatte das nämlich in der Ausbildung.
Hmmm, ... jetzt muss ich doch mal nachfragen: Bist Du Dir sicher, dass wir vom gleichen sprechen?? Also das Legen eines transurethralen Harnblasenverweilkatheters wird gelehrt und auch übernommen, ... da sagt ja keiner was. Aber bei einem suprapubischen??? Machst Du denn auch Lumbalpunktionen zur Diagnostik??
chaotinde schrieb:
Man kann auch bei solchen Arbeiten..sich vor, bei und nachher mit dem BW beschäftigen
Das kann man schon, ... das ist aber nicht, was ich unter Aktivierung verstehe. Da gibt es gerade in Einrichtungen der Altenhilfe GANZ andere Möglichkeiten als "nur" das Reden bei anderen Tätigkeiten (was ja selbstverständlich sein sollte, was ich mir aber auch nicht so toll für den Bewohner vorstelle, ... wenn er sich mit mir unterhält und ich ihm dabei in der Bauchdecke herumstochere, ... da zeigt man GROSSES Interesse am Gespräch)
chaotinde schrieb:
Was aber macht ihr denn nun wenn der Urologe keine Hausbesuche mehr machen darf.. ????
Und da sagst Du mir 1.) mal, warum der Urologe nicht mehr ins Pflegeheim kommen sollte und 2.) warum der Bewohner, in dem Falle, dass es wirklich so sein sollte, dann nicht in die Praxis kommen soll?? Versteh ich nicht!!
 
Ist hier vielelicht ein urologieerfahrner Kollege der das Prozedere des Wechselns eines BFKs beschreiben kann? Mich deucht das ging in Seldinger Technik (mit "Führungsschiene")?

Elisabeth
 
Wechsel hab ich 2 mal gesehen, da ist theoretisch wirklich nichts bei. Ohne Schiene nur eben raus und rein...
Ändert aber nichts am Prinzip :)
 
Donnerwetter, es gibt jemanden der auch nix dabei findet..lach.., ich rede ja auch nicht vom "Legen" sondern vom Wechsel..das geht einfach, nur haben wir das Problem das es keiner verstehen will...
Mobitz - o ja wir sprechen von selben :-)
Ich stochere nicht, es ist schon gelegt.. wenn man keine Ahnung hat sollte man sich erst informieren dann meckern..., wie gesagt ich lege nicht ,...ich wechsle..
Der Urologe bekommt von den Kassen keine Hausbesuch mehr bezahlt für einen Katheterwechsel, egal welcher..und ein Krankentransport ist teuer wenn BW nicht befreit...so und nun... ???
Ich bin PDL mit abgebrochenem MED. Studium, also nur zu mit Komentaren..lach, kann viel vertragen :-)
Bei mir im Hause nehmen wir unseren Hausärzten viel ab, die gute Zusammenarbeit wirkt sich auf alles aus...laßt euch schulen ....von jedem.. :-)
Schönen Abend
 
Ich bin PDL mit abgebrochenem MED. Studium, also nur zu mit Komentaren..lach, kann viel vertragen :-)

Der Komentar spricht Bände und bedarf m.E. keiner weiteren Würdigung. Das Niveau ist nicht mehr zu unterschreiten.
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Zum Thema zurück. Meiner Meinung nach ist diese Tätigkeit delegierbar unter bestimmten Voraussetzungen.
1. Problemloser Wechsel ist anatomisch garantiert.
2. Das Personal ist theoretisch unterrichtet und eingewiesen. (Erstanweisung per Telefon ist da wahrscheinlich eher schwierig)
3. Es ist garantiert, dass bei Problemen ein Facharzt gerufen werden kann.

Probleme bei der Delegation sehe ich eher in der Frage der Zeit. Pflege ist jetzt schon so überlastet dass für diese Tätigkeiten einfach keine Zeit bleibt... es sei denn man vernachlässigt andere Pflegebereiche.

Wäre es nicht sinnvoll, wenn der Urologe eine Pflegefachkraft spezialisiert und diese dann die Wechsel in den Einrichtungen vornimmt?

Elisabeth
 
oho ein ganz schlauer..lach.., Personal sollte so weit ausreichend sein, sonst ist was nicht richtig.., Behandlungspflege ist mit im Leistungskatalog zu beschreiben, von den Kassen genehmigt...das Personal geschult 2 ex. PFK.., der Arzt am Telefon immer erreichbar (sogar per Handy - das nennt man Vertrauen)..was also spricht dagegen..????
Ihr solltet erst mal für genügend Personal sorgen, dann klappt es auch, dann die PFK ordentlich schulen, Verträge mit den Ärzten schließen ..das schnellstens.. und dann die Krankenkassen informieren...die werden sich freuen - man sollte sich erst damit befassen dann Kritiken üben.., für mich ist das Thema damit beendet.. !
 
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