Wechsel in die Psychiatrie

utchen

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07.01.2008
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Hallo an alle,
ich bin vor 6 Wochen in die Psychiatrie gewechselt,nachdem ich 20 Jahre in der Somatik gearbeitet habe.Ich habe auf einer Station gearbeitet, wo wir viel Pflege hatten und den ganzen Tag gerannt sind.
Nun meine Frage an Euch, ist es euch auch am Anfang schwer gefallen ruhiger zu arbeiten ?Ich habe manchmal das Gefühl, das mir der Streß fehlt,klingt blöd, aber ist so :gruebel:. Könntet Ihr mir sagen, wie es Euch ging und mir vielleicht einpaar Tips geben.

Vielen Dank
Manuela
 
hallo,

ich kann (leider) nur auf meine erfahrungen als azubi zurückgreifen, was deine problematik angeht. ich war vor meinem psych.einsatz im querschnitt eingesetzt, und hatte eben das gefühl, dass man in der psych zunächst "mal gar nichts" macht. dass pflege allerdings eine recht große "schublade" ist, wurde mir jedoch recht bald klar.

ich arbeite jetzt seit meinem examen in der psychiatrie, und das sind jetzt immerhin fast 10 jahre (8 jahre akutpsychiatrie und 2 jahre rehapsychiatrie).

als tipp kann ich dir folgendes mitgeben:

> freu dich auf eine zeit, in der du wirklich zeit für die patienten hast, auf sie zugehen kannst, dich mit ihnen beschäftigen kannst

> ruhe ist etwas, was viele psychisch kranke menschen benötigen, daher ist dies eine wichtige prämisse der arbeit dort

> informier dich über das "pflegetherapeutische" arbeiten in diesem bereich (literatur: "pflegetherapeutische gruppen" > amazon)

> lies fachliteratur, die dich der psychiatrischen pflege näherbringt, z.B. die zeitschrift psych.pflege heute

meiner erfahrung nach dauert es etwas, bis man sich an die arbeitsweise in der psych gewöhnt hat. ich habe viele kolleginnen, die beispielsweise aus der chirurgie kamen und ähnliches geschildert haben wie du.

grüße

randall

p.s.: natürlich gibt es auch akutpsychiatrische stationen, die unterbesetzt sind und viele schwer kranken menschen versorgen müssen; da ist man auch am rennen :-).
 
Hallo Randall,vielen Dank für deine Antwort. Es tut gut zu hören,dass es anderen am Anfang auch so ging.
Ein Hauptgrund in die Psychiatrie zu wechseln war ja auch, dass ich nun endlich Zeit für Patienten habe.
Ach, ich bin optimistisch !!!

Danke nochmal
Manuela :)
 
Hi Manuela,

na, das gibt mir ja Hoffnung!

Ich habe mich jetzt auch für die Psychiatrie beworben (nach Jahrzehnten auf einer Intensivstaion).....ich möchte endlich mal mehr Zeit für die Patienten haben.......ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, das es mir dann ähnlich gehen wird wie Dir......

Nächste Woch habe ich zwei "Schnuppertage".....ich bin schon sehr gespannt....

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und hoffe, das Du dich bald gut zurecht findest!

LG

Sarei
 
In der Ruhe liegt die Kraft -
das ist ganz besonders in der Psychiatrie so. Alle PPatienten haben ganz feine Sensoren und reagieren deutlich auf die Stimmungen des PP. Das können wir therapeutisch nutzen. Daraus kann sich ein ganz besonderes Stationsklima ergeben. Hektik und Stress gehören da jedenfalls nicht hinein.
Die Einarbeitungszeit in die psychiatrische Pflege ist bestimmt eine der längsten in der Pflege.
Am Anfang ist das alles so einfach,
Viel Erfolg.
 

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