Zur Erinnerung: Weder der ICD10 noch der DSM kennt die Diagnose Burnout. Warum traut man sich nicht, dies auch öffentlich zu sagen.
Vielleicht weil viele nicht wissen, dass Burnout keine Diagnose ist.
These: es ist zu schmerzvoll sich einzugestehen, dass man eine echte pychiatrische Erkrankung hat. Man sucht die Probleme lieber in der Arbeitswelt. Dabie liegen sie ganz woanders.
Und da gehe ich nicht konform mit dir. Sicher haben viele ein Problem damit, sich einzugestehen, dass sie auf der psychischen Schiene erkrankt sind. Der Begriff Burnout ist für mich mit der Arbeitswelt verknüpft. Bei den meisten Patienten läßt sich die Burnout Situation auf eine Überforderung am Arbeitsplatz zurückführen.
Der Freizeitsportler Fleschor_Max wird nicht krank. Warum? Die Aussage, die Belastung ist unterschiedlich passt nicht. Das würde unterstellen, dass F-M nicht genug arbeitet. Denn nur wer mehr arbeitet als möglich wird krank.
Warum versuchen die einen die Quadratur des Kreises- die anderen nicht?
Man kann doch nicht solche Thesen aufstellen, ohne die jeweiligen Lebensbedingungen der Menschen zu analysieren. Fleschor_Max schafft es trotz seiner Arbeit, genügend Freizeit für seine sportlichen Aktivitäten zu behalten. Warum schafft er das? Weil ihm die Freizeit und sein Sport enorm wichtig ist. Er nimmt sich den Freiraum, den er braucht. Er kann vermutlich nein sagen, wenn ihm durch Überstunden die Zeit zum Sport genommen werden soll. Andere können sich nicht den Freiraum nehmen, weil die Gesamtzeit die ihnen für Arbeit, Familie, Freizeit zur Verfügung steht, nicht ausreicht. Oder würdest du deine Kinder vernachlässigen, nur um genügend Zeit für Sport zu haben?
Wenn man es genau betrachtet sind doch auffallend viele Frauen vom Burnout betroffen. Frau sein scheint somit ein enormer Risikofaktor für den Burnout zu sein. Fleschor_Max klingt mir nicht nach einem weiblichen Wesen. Könnte das vielleicht schon der Grund sein, warum er nicht betroffen ist? Frauen versuchen es allzu oft, allen recht zu machen und vernachlässigen sich selbst dabei.
Man kann auch nicht grundsätzlich sagen, dass Arbeitsbedingungen Ursache für einen Burnout ist. Arbeitsbedingungen sind dann oft die Ursache, wenn das Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familie etc. aus dem Ruder läuft. Aber die Arbeitsbedingungen sind häufig die Ursache für das Ungleichgewicht.
Wichtig ist, dass bei einem Burnout immer die Ursache gesucht wird. Ist die gefunden, kann man an der Situation etwas ändern. Leider ist es aus meiner Erfahrung so, das die Arbeitsbedingungen meist das Fass zum überlaufen bringen. Die meisten Menschen mit Burnout haben ein dickes Überstundenkonto und die meisten sind Frauen.