Werbung Was tun gegen Burnout und für mehr Arbeits- und Lebenszufriedenheit?

@Fleischer-Max. Deine Idee mit dem Ausdauersport passt wunderbar zum Burnout wie es der ICD10 versteht: Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Hier wird explizit auf die einseitige Arbeitsbelastung und den fehlenden Freizeitausgleich hingewiesen.

Einen an Depression erkrankten von einer Psychotherapie abzuraten und ihm dafür die Nutzung eines Rennrades zu empfehlen zeugt von mehr als Unverständnis bezügliich dieser Erkrankung. Wie hat es ein Psychologiedozent mal so schön auf den Punkt gebracht: Sie verlangen von einem Hemiplegiker ja auch nicht, dass er aufstehen und losgehen soll. Eine moderate Bewegungstherapie findest du ind er Regel begleitend. Und hier wird kein Ausdauersport betrieben. Man legt Wert darauf, dass der Betroffene wieder Spaß an der Bewegung findet. Da ist sogar der Spaziergang in der Natur ein Fortschritt.

Deine Ausführungen zeigen übrigens schön, was der sorglose Umgang mit dem Wort Burnout für Folgen haben kann. Man wirft alles in einen Topf. Damit ist niemandem gedient und schon gar nicht Mitmenschen, die eben nicht nur Probleme mit der Anpassung an die aktuellen Bedingungen haben.

Ergo: Verkneif dir Bewertungen zu Themen, von denen du keine Ahnung hast. Psychologie ist keine Quacksalberei. Evidencebasiert wirkt sie durchaus heilend... sofern alles passt. Ist halt net wie eine Tablette, die man einnimmt und dann wird schon alles wieder. Von daher sind ADs immer nur einen Krücke aber nie eine nachhaltige Hilfe.
Mitmenschen, die eine Langzeit-Psychotherapie in Anspruch nehmen tun dies net aus Verzweifelung sondern weil sie aktiv etwas ändern wollen an ihrem Verhalten. Sie wollen lernen, sich selber anzunehmen so wie sie sind, ihre Grenzen wahrzunehmen und auch zu verteidigen... und um am Ende vielleicht auch Freude am Ausdauersport auf dem Rennrad zu finden. Das geht nämlich nur, wenn man im Work-Life-Ballance leben kann und nicht immer nur nach Leistung und Anerkennung derselben giert.

Elisabeth
 
Um aufs Thema wieder zurückzukommen. Und ich hab hier nicht alles durchgelesen. Ich finde ein Forum kann helfen, sich zu informieren, wie es bei den anderen Pflegenden läuft (Lohn,Arbeitsbedingungen,Überstunden usw.), evtl. dadurch eine höhere Zufriedenheit mit seinem eigenen Job zu erlangen und/oder Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten bezüglich Krankheiten, Stressbewältigung usw. Und mir persönlich hilft es mich auch mal negativ öffentlich unter Pflegekräften über Negatives ausschreiben zu können, dadurch fühl ich mich besser und keinen meinen Frust mir von der Seele schreiben. Sport, Entspannung usw. tragen natürlich auch wesentlich zum Burnout bei, aber ich glaube, dass war hier nicht die Frage.
 
Mich würde eine Studie interessieren, die mir Erkenntnisse bringt, warum die einen ausbrennen- die anderen aber nicht? Und das, obwohl sie unter den gleichen Bedingungen arbeiten? Die Arbeistbelastung dürfte durchweg bundesweit zugenommen haben.

Wär doch toll, wenn der Nachweis erbracht würde, dass es an der Einstellung zur Arbeit liegt, wie belastend man diese empfindet. Das bringt denen, die erkranken zwar erst mal keine Punkte. Aber so könnte man darstellen, dass es eben nicht immer reicht, nur die Arbeitsbedingungen zu ändern sondern dass man ggf. schon sehr früh ansetzen muss- bei der Sozialisierung. Stichwort: realistische Sichtweise vs. überhöhte Ideale. Würde bedeuten, dass die Rollenfunktion neu überdacht werden muss.

Elisabeth
 
Mich würde eine Studie interessieren, die mir Erkenntnisse bringt, warum die einen ausbrennen- die anderen aber nicht? Und das, obwohl sie unter den gleichen Bedingungen arbeiten? Die Arbeistbelastung dürfte durchweg bundesweit zugenommen haben.
Das Leben besteht doch nicht nur aus arbeiten. Der Alltag außerhalb der Arbeit verläuft auch nicht für jeden belastungsfrei.
 
Ich kann mir schlechterdings vorstellen, dass man 1 Umstand herausfiltert, der dafür verantwortlich gemacht werden kann.
Eher vorstellbar, der 1 Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Welcher das sein soll -???
Welche Studie kann das in vollem Umfang, zur Gänze beantworten?
Jetzt im Moment ist es vermutlich eh noch zu früh dafür, so lang befasst man sich ja auch noch nicht damit.
In den Medien findet sich das vermehrt seit 1,2 Jahren?
Die massive Zunahme der Fehltage wegen psychischen Erkrankungen - Mitte letzten Jahres großes Thema, Bsp. dazu s. links.

Krankenstand: Arbeitnehmer fehlen im Durchschnitt acht Tage | Karriere | ZEIT ONLINE
Krankenstand: Fehltage wegen Burn-out seit 2000 fast verdoppelt | Karriere | ZEIT ONLINE
 
Es gibt nicht einen bestimmten Umstand, es ist immer die Kombination von mehreren. Aber es gibt nicht umsonst das Arbeitszeitgesetz. Durch das ständige einspringen, Überstunden etc. kommt man aus der Balance, die es einem ermöglicht den Alltag zu absolvieren, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Hinzu kommen sehr belastende Schichtdienste evtl. mit Nachtdienst.

Ich persönlich finde es schlimm, dass man immer wieder nach Erklärungen sucht und die Arbeitsplatzsituation möglichst außen vor läßt. Sport ist sicher nicht das Heilmittel. Man muß auch die Kraft haben und vor allem auch die Zeit, einer sportlichen Aktivität nachzugehen. Zudem wird zwar immer wieder geschrieben, dass hauptsächlich Frauen in der Pflege arbeiten. Das bedeutet aber, dass gerade dieser Personenkreis oft durch Familie, Haushalt und Kinder zusätzlich belastet ist. Irgendwann läßt sich einfach nichts mehr kompensieren und es knallt. Aber die schlechten Arbeitsbedingungen sind sicher nicht Schuld daran.
 
Das Leben besteht doch nicht nur aus arbeiten. Der Alltag außerhalb der Arbeit verläuft auch nicht für jeden belastungsfrei.
Wenn genau dies als Problem raus- otimal. Dann liegt es aber auch am AN selbst, wie weit er mitgehen will. Was ist ihm wichtiger? Der aktuelle Arbeitsplatz oder der Erhalt seiner Arbeotskraft auf eine möglichst lange Zeit.

Bekanntlich gibt es immer zwei: einer der ausbeutete und einen der sich ausbeuten lässt. Dies gilt es zu durchbrechen. Das haben schon generationen vor uns praktiziert. Dafür haben sie so was wie die Gewerkschaften geschaffen. Damals ging es nicht einzig und alleine um mehr Lohn sondern, auch und im besonderen, um bessere Arbeitsbedingungen.

Es kommt in dieser Gesellschaftsordnung niemand und sagt: "och, du tust mir aber leid. Ich verzichte auf meinen Profit, damit du es besser hast." Lernt man das nicht schon in der Schule?

Elisabeth
 
Elisabeth du vergißt den Wandel der Zeit zu berücksichtigen.
Früher gingen die Frauen nicht in dem Maße arbeiten wie heute. Heutzutage ist es selbstverständlich, dass die Frau möglichst Vollzeit arbeiten geht. Und alles andere, was früher eine tagfüllende Beschäftigung war, muß nebenher laufen.

Wenn das Thema Finanzierung einer Familie nicht wäre, könnte man auch lockerer mit dem Thema Wehren, Kündigen etc. umgehen. Es gibt viele Alleinerziehende Frauen unter den Betroffenen.

Thema Gewerkschaften: Die gibt es immer noch. Aber wozu eigentlich? Wer setzt sich denn wirklich noch für Änderungen in der Pflege ein? Das ist doch alles nur noch dummes Gelabere.
 
Leider komme ich aus einem Staat, in dem es selbstverstänlich war Vollzeit zu arbeiten- und das sogar, wenn man Kinder hatte. Die andere Lebensphilosophie- Stichwort Herdprämie- hab ich erst nach der Wende kennen gelernt. Sie ist mir fremd geblieben.

Dieses Gesellschaftssystem, welches wir allen wollen, ist nun mal nicht daran interessiert, dass es allen gut geht. Und bis jetzt sind alle Versuche eine andere Geselschaftsordnung zu initiieren am Menschen gecheitert. Die Masse zieht nun mal das Haben dem Sein vor.

Btw. Der Gewerkschaftsfunktionär ist nicht der "Mutter Oberin" Ersatz. Das vergisst Pflege sehr gerne.

Elisabeth
 
Das Leben besteht doch nicht nur aus arbeiten. Der Alltag außerhalb der Arbeit verläuft auch nicht für jeden belastungsfrei.


Danke. Da hat doch mal wirklich jemand Zusammenhänge erkannt!!!!!
Als ob wir alle im selben Boot sitzen würden, nur weil wir einen gemeinsamen Nenner haben, der da wäre: in der Pflege zu arbeiten!
 
Was sich, wenn genügend von Euch mitmachen, vermutlich nachweisen liesse, wäre, das Leute, die Pflegeforen intensiver nutzen, zufriedener sind und weniger Burnoutmerkmale haben. Dies würde einen Zusammenhang nahe legen, aber nicht beweisen. Dafür wären dann weitere Schritte notwendig. Zunächst würde ich aber mit Eurer Hilfe unter https://www.soscisurvey.de/Radun/ gerne den ersten Schritt gehen...
 
Was sich, wenn genügend von Euch mitmachen, vermutlich nachweisen liesse, wäre, das Leute, die Pflegeforen intensiver nutzen, zufriedener sind und weniger Burnoutmerkmale haben. Dies würde einen Zusammenhang nahe legen, aber nicht beweisen.

Jetzt verwende ich mal Elisabeths Spruch: Über diese Brücke würde ich nicht gehen.

Du hast eine These. Deine Studie könnte auch erweisen, dass Du falsch liegst.

Wenn das zum jetzigen Zeitpunkt nicht zuviel gefragt ist: Wie ist Deine Studie aufgebaut? Hast Du eine Kontrollgruppe, die keine Pflegeforen nutzt?
 
Warum fällt es uns eigentlich so schwer, auf den Begriff Burnout zu verzichten?

Böse Zungen behaupten, dass der Erstbeschreiber der Symptomazik sich nicht eingestehen mochte, dass er an einer Depression erkrankt war. Depresion hat für viele Unkundige was mit Versagen, mangelnder Disziplin usw. zu tun = negativ. Burnout bekommt man, wenn man nach dem Größten strebt, es aber durch widrige Umstände nicht erreichen kann. Man hat sch zu viel angetrengt, überarbeitet, mehr getan als andere- positiv.

Ich würde mal sagen, es ist erscheint mir mittlerweile nachvollziehbar wenn ich sehe, wie der Begriff in den letzten Jahren zunehmend inflationärer gebraucht wurde.

Elisabeth
 
Ich glaube kaum, dass sich die Arbeitgeber mit ihren völlig überzogenen Vorstellungen von der Tätigkeit ihrer Angestellten als widrige Umstände bezeichnen lassen wollen.
Burnout ist doch nur ein Sammelbegriff für verschiedene Diagnosen. In der Psychiatrie wird längst nicht alles als Depression, Depression, ICD F32. Depressive Episode, bezeichnet. Ein Fachmann sagt nicht Burnout sondern benennt die von ihm im Detail erstellten Diagnosen. Oft gibt es als Diagnose den Begriff Anpassungsstörung, ICD F43. Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen. Ein Burnout kann sich zu einer Depression entwickeln, wenn nicht rechtzeitig gegen die Problematik angegangen wird.

Sich hier immer wieder an dem Begriff Burnout hochzuziehen, empfinde ich als äußert unprofessionell. Wir sollten lieber darüber diskutieren, wie man das Personal vor der Burnout Problematik schützen kann. Wie sich jeder einzelne schützen kann.
 
Aber wenn man net genau definieren kann, was ein Burnout ist, wie will man dann präventiv einwirken können? Woran erkennt der Laie, und das dürften auch viele Kollegen sein, wann sie ihre physische und psychische Grenze überschreiten und wann das ganze in eine therapiebedürftige Situation übergeht?

These:
Man ist noch in der Lage, die Situation realistisch einzuschätzen. Es fehlen einem nur die Ideen und z.T. auch der Mut, sich bewusst abzugrenzen.
Man hat Probleme, Prioritäten zu setzen, wenn es um die Arbeitsinhalte geht.

Und um beim Thema zu bleiben: Hier könnte ein Pflegeforum hilfreich sein. Es zeigt Lösungsmöglichkeiten auf.

Elisabeth
 
Aber wenn man net genau definieren kann, was ein Burnout ist, wie will man dann präventiv einwirken können? Woran erkennt der Laie, und das dürften auch viele Kollegen sein, wann sie ihre physische und psychische Grenze überschreiten und wann das ganze in eine therapiebedürftige Situation übergeht?
Seit wann muß ein umgangssprachlicher Ausdruck genau definiert werden? Der Laie erkennt eben nicht immer, wann er seine physische und psychische Grenze überschreitet. Der Laie soll zum Hausarzt -> Facharzt gehen und dem die genaue Diagnose und die Weiterbehandlung überlassen. Das große Problem ist, dass der Psychiater heutzutage immer noch von vielen als Deppenarzt angesehen wird. Da geht man doch nicht hin, ich bin doch nicht deppert.

These:
Man ist noch in der Lage, die Situation realistisch einzuschätzen. Es fehlen einem nur die Ideen und z.T. auch der Mut, sich bewusst abzugrenzen.
Man hat Probleme, Prioritäten zu setzen, wenn es um die Arbeitsinhalte geht.
Da ist doch der Psychiater genau der richtige Ansprechpartner. Und die Psychotherapie ist genau die richtige Komponente, um zu lernen, wie man Prioritäten setzt und vor allem auch lernt, sich durchzusetzen.

Und um beim Thema zu bleiben: Hier könnte ein Pflegeforum hilfreich sein. Es zeigt Lösungsmöglichkeiten auf.
Das sehe ich auch so. Wenn sich allerdings in diesem Forum schon alleine um den Begriff Burnout gestritten wird, anstatt ihn als umgangssprachliche Beschreibung eines psychiatrischen Problematik zu sehen, ist das sicher nicht hilfreich.

Das Problem ist aber, dass viele nicht mehr in der Lage sind, ihre Situation realistisch einzuschätzen und dadurch in eine Abwärtsspindel ohne Ende geraten. Diese Abwärtsspindel führt über die Anpassungsstörung geradewegs in die Depression, die so schlimm werden kann, dass letztendlich nur noch die Berentung möglich ist.

Ergo sollte man offen über die Problematik "Burnout" reden, anstatt es bis zu einer psychiatrischen Diagnose wie z.B. Depression kommen zu lassen.
 
Burnout ist im Moment alles und nichts. Zunehemd fängt man an all und jedes zu pathologiseren. Aber nicht alles ist krankhaft. Nicht jedwede Stimmungsschwankung gehört zum Psychiater. Darin seh ich die Gefahr des sorglosen Umgangs mit dem Wort. Das führt dazu, dass man Mitmenschen mit einer Depression empfiehlt: du musst dich nur auf das Rad setzen, dann wird alles wieder. psychotherapie und ADs sind absolut überffüssig. Nicht umsonst kommen viele sehr spät, nicht selten zu spät, in eine adäquate Therapie.

Deshalb plädiere ich für eine saubere Trennung. Wo kann man selbst aktiv werden- ab wann sollte professionelle Hilfe gesucht werden.

Elisabeth
 
Es geht hier nicht um Stimmungsschwankungen. Ein Burnout hat auch nichts mit Stimmungsschwankungen zu tun, sondern dahinter stehen konkrete Krankheitssymptome, die letztendlich dazu führen, dass die Person nicht mehr arbeitsfähig ist.

Wieso hältst du eine Psychotherapie für überflüssig?

Gerade beim Pflegepersonal sehe ich einen hohen Bedarf an Therapien, damit sie endlich mal lernen Nein zu sagen. Nein sagen können, sich abgrenzen können von den Vorstellungen des AG ist doch eine Grundbedingung um aus dem Dilemma "Burnout" herauszukommen. Aber genau das schaffen viele nicht.
 
Du hast beim Burnout eine ganz bestimmte Vorstellung, was das ist. Ging mir vor einigen Monaten noch genauso. Mittlerweile seh ich es anders. Vielleicht auch dadurch, dass ich zunehmend Mitmenschen erlebe, die ähnlich wie Fleschor_Max denken. Sie schließen von ihrer Art der Erschöpfung auf die, die eigentlich einen pathologischen Hintergrund hat.

Sind die Deutschen zu verweichlicht?
Experte kritisiert Trend zur Burn-out-Diagnose

Müde, lustlos – was früher als normaler Seiteneffekt des Berufslebens galt, wird heute immer öfter als Burn-out eingestuft.
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Es gibt eine große Bereitschaft von Menschen, sich als psychisch belastet anzusehen und sich deswegen krankschreiben zu lassen“, sagte Schneider. Sie folgen dem medialen Hype um das Burn-out-Syndrom. „Die Schwelle, ab wann Symptome als Ausdruck einer psychischen Erkrankung bezeichnet werden, sinkt. Die Diagnose einer psychischen Erkrankung wird zu schnell und zu häufig gestellt.“ Schneider ist Direktor der Rostocker Universitätsklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin.
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Sind die Deutschen zu verweichlicht?: Experte kritisiert Trend zur Burn-out-Diagnose - News - FOCUS Online - Nachrichten
Wie soll der Laie erkennen, wann es noch ein "normaler Seiteneffekt des Berufslebens" ist, wenn ihm über die Medien suggeriert wird: fix und fertig nach der Arbeit und zu müde... Burnout. Und an diese Art der "Aufklärung" hängen sich diverse Angebote in Form von Wellnessurlauben an. Mit der Dummheit der Leute ließ sich schon immer viel geld verdienen.
Diese Einrichtungen können Erfolgsergenisse nachweisen. Kein Wunder. Erholung hilft, wenn man sich verausgabst hat. Ein "Wellness-Urlaub" hilft aber nicht bei den von dir angegebenen Diagnosen.

Deswegen meine Frage: ab wann zum Psychiater? Nicht zum Hausarzt. Die sind von den KV angehalten mit einer medikamentösen Therapie zu beginnen. Kurzfristig tritt für den Betroffenen sogar eine Besserung ein. Auf lange Sicht steigt m.E. aber die Gefahr das sich schwerwiegendere Probleme entwickeln, die man dann ev. nur nich sehr schwer therapieren kann.

Psychotherapie- da bin ich ganz bei dir. Möglichst ohne Zeitverzug und ohne Zeitlimitierung. Das dürfte für viele unserer Kollegen ein Wunschtraum bleiben. Nicht zuletzt wegen der viel zu geringen Anzahl an Therapeuten. Denn da muss man Fleschor_Max recht geben- nicht jede Therapie passt bei jedem. Und Studien haben nachgewiesen, dass nach Kurzzeitinterventionen die Rückfallquote sehr hoch ist.

Ergo: wenigsten Fachpersonal sollte den Mut haben, es net zu umschreiben sondern es auf den Punkt zu bringen. ICD10 und DSMIV/V dürfte hier sehr hilfreich bei der Beschreibung der Erkrankungen. Es brächte den Betroffenen auch eher die richtige Hilfe und der Sumpf der Scharlatane könnte vielleicht wenig trocken gelegt werden.

Elisabeth