News Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Tarifrunde 2010

Achso,
deswegen unterbindet jetzt der Verdi - dominierte Betriebsrat jeden Dienstplan?
Wegen der Streikbrecher?-- Das muss einem auch gesagt werden.

Gruß aus OWL
Bernie68
 
???? hab ich mich da jetzt vertan? War das nicht die Klinik, die ihre eigenen MA ausgesperrt und dafür Leiharbeiter geholt hatte?

Elisabeth
 
Doch schon, aber Aussperrung wird von den AG oft als Antwort auf Streik genutzt. ( Was aber nicht heißt das das meine Meinung ist ).

Das ist aber kein Grund sich jetzt gegen Alles zu stellen nur um Macht zu demonstrieren.
 
Ich verstehe dich irgendwie nicht. Du meinst Streik ist kein Tarifkampfmittel?


Elisabeth
 
Doch, natürlich ist Streik ein, bzw das Kampfmittel, aber man darf nur kämpfen, wenn man auch bereit ist mal zu verlieren, tut mir Leid, aber Macht demonstrieren weil man die Macht hat ist für mich inakzeptabel. So fällt man allen Mitarbeitern in den Rücken.
Aber ich glaube das ist ein eigenes Thema und OT.

Da ich bei der Katholischen Kirche angestellt bin gibt es das Problem für mich nicht.

Gruß aus OWL
Bernie68
 
Irgendwie stehe ich immer noch auf dem Schlauch. Um welche Machtdemonstration geht es dir? Um die des AG oder die der AN? Wenn der AG nein sagt, dann zieht man sich als AN zurück und geht wieder an seine Arbeit?

Elisabeth
 
Für mich stellt sich die Situation wie folgt dar:
Verdi war ( ist) bestrebt an der Klinik einen Haustarifvertrag durchzusetzen, richtig?
Leider hat Verdi es nicht geschafft, genügend AN davon zu begeistern und der Streik ist fehlgeschlagen, richtig?
Spernau hat in allen folgenden Prozessen vor Gericht gewonnen, richtig?

In meinen Augen hat man gekämpft aber leider verloren, das sollte man akzeptieren und gegebenenfalls einen neuen Anlauf starten, aber nicht indem man den AN in den Rücken fällt die man von dem Plan des Haustarifvertrags nicht überzeugen konnte, weil sie eine andere Meinung vertreten haben.

Von einfach wieder an die Arbeit gehen kann keine Rede sein, aber blinde Aktion um der Aktion willen ist auch keine Lösung.

Gruß aus OWL
Bernd
 
*ggg* jetzet hab ichs verstanden. Wie soll verdi etwas durchsetzen, wenn die Belegschaft es nur zum Teil will? Es trifft genau, was hier schon im Thread beschrieben wird: alle wollen bessere Bedingungen- aber keiner will sich dafür einsetzen. Sollen mal die anderen machen und wenns net klappt, dann kann man sich sogar nioch genüßlich zurücklehnen und sagen: ich habs ja gleich gewusst.

Übrigens-lt. verdi hat sich die Aktion sehr wohl gelohnt. Die Tarifverhandlungen sind wieder aufgenommen worden. Ich würde Sperdau empfehlen, die verdi- Mitglieder entsprechend zu entlohnen und das fehlende Kapital bei den nicht davon überzeigten MA einzusparen. Geht bestimmt. Nur den Aufstand möchte ich nicht erleben.

Schon die Römer wussten: teile und herrsche. Die mussten noch aktiv teilen. Das nehmen die heutigen AN der Obrigkeit schon ab. Die teilen sich selbst auf. Zuckerbrot und Peitsche sind auch 2010 ein probates Mittel um die Masse zufrieden zu stellen.

Elisabeth
 
Eigentlich wundert mich garnix mehr, das Personal bringt schon das eigene Stethoskop mit, weil die Station nur eines hat.

Dann soll es auch noch streiken? Vtl. sollte man das Streikziel etwas umformulieren? :fidee:
 
Ich sehe es auch schon kommen.
Demnächst stehen die Direktorien der Klinik auf der Gasse und streiken dafür, dass die AN Geld mitbringen. :D

Wäre aber ein kurzer Streik, Pflege würde sofort drauf anspringen, denn man muss den AG ja bedingungslos unterstützen!
 
Zumindest wenn er, wie benannter Kliniksdirektor, sich hinstellt und mitteilt: wir sind doch eine Familie. *grübel* Erinnert mich irgendwie an einen anderen Satz: "Ich liebe euch doch. Ich liebe euch doch alle." Letzterer Satz hat dem Betreffenden nicht geholfen. Im Gegenteil.

Und auch besagter Kliniksdirektor hat trotz aller Bemühungen nicht geschafft, die Tarifauseinadersetzung zu seinen Gunsten zu beenden. Seit dem 9.12.09 gilt gemäß Schlichterspruch eine Friedensfrist bis zum 31.3.10. In der Zeit sollen neue Verhandlungen laufen.
Es dürfen den Streikenden keine Nachteile erwachsen. Die Verweigerung eines Dienstplanes würde ich schon wieder als Schikane ansehen. Aber das liegt sicher im Auge des Betrachters. Dem armen Kliniksdirektor muss ja erst mal Zeit gegeben werden, sich von dem Schock zu erholen. Und die Ärzte müssen sich auch erst wieder dran gewöhnen, dass Fachpersonal ihre Tätigkeiten hinterfragen kann.
War mit den Leihern doch alles einfacher. Vielelicht sollten solche Unternehmen gänzlich auf Leiharbeit umstellen: Personal nur wenn man es braucht und dann in der benötigten Qualifikation. Das spart ungemein.

Elisabeth
 
Es dürfen den Streikenden keine Nachteile erwachsen. Die Verweigerung eines Dienstplanes würde ich schon wieder als Schikane ansehen. Aber das liegt sicher im Auge des Betrachters.

Elisabeth

Das sehe ich auch so, aber nicht der Dienstgeber verweigert den Dienstplan, sondern der Betriebsrat.
Friedenspflicht gilt, wenn ich mich nicht irre, für beide Tarifparteien

Gruß aus OWL
Bernd
 
Und wie begründet der Betriebsrat sein Vorgehen?

Elisabeth
 
Soweit ich weiß bemängelt er die unterschiedlichen Längen in den Diensten und die Tatsache das der Dienstplan von der PDL erstellt wurde und nicht von den Abteilungsleitungen.

Gruß aus OWL
Bernd
 
War das schon immer so (unterschiedlichen Längen in den Diensten und die Tatsache das der Dienstplan von der PDL erstellt wurde und nicht von den Abteilungsleitungen) oder trat das Problem erst nach dem Streik auf?

Einer von beiden scheint die Friedenspflicht da nicht ganz so ernst zu nehmen. Und ich glaube net, dass es der Betriebsrat ist. Das Risiko wäre zu groß, alle bisherigen Erfolge aufs Spiel zu setzen. Ggf. sollten die ehemals ausgesperrten dem Betriebsrat mal gehörig auf die Finger klopfen.

Elisabeth
 
Der Betriebsrat gehörte zu den Ausgesperrten. Ob sich die Arbeitszeiten nach dem Streik geändert haben kann ich nicht sagen, werde das aber in Erfahrung bringen. Das Dienstplanschreiben durch die PDL hat seine Ursache im Streik ( wahrscheinlich um die Leiharbeiter zu planen ).

sonntägliche Grüße aus OWL
Bernd
 
Eigentlich müssten ja die Zustände wie vorher wieder hergestellt werden- sprich: Dienstplanerstellung durch Abteilungsleiter. Das müsste schon im Interesse des AGs liegen. Sonst könnte man ihm unterstellen, dass er per Dienstplan die Ausgesperrten reglementiert. das man per Dienstplan macht präsentieren kann, dürfte jedem bekannt sein.

Wobei- wie arbeitet man ohne Dienstplan?

Elisabeth
 
Man kommt, bietet seine Arbeitskraft an, bringt den Arbeitgeber damit in Annahmeverzug und wartet, was passiert.
 
Für die unter Euch die das Regionalprogramm des SWR von Rheinland-Pfalz empfangen:
10.02. 18:15 Uhr Reiss und Leute
Dabei geht es um die aktuelle Tarifrunde und die Besonderheiten in den Kliniken, speziell Klinikum Worms (mein AG).
Das ganze wurde heute in Worms aufgezeichnet, ich war mit vor Ort um meinen ver.di-Leute beizustehen.
Es diskutieren:
- Andrea Hess (Vorsitzende des ver.di-FB 03 Rheinland-Pfalz)
- Erika Roth (stellv. BR-Vorsitzende des Klinikum Worms)
- Thomas Bauer (Gewerkschaft Komba)
- Michael Kissel (Oberbürgermeister Worms, SPD)
- Friedrich Haas (Geschäftsführer Klinikum Worms)
- Klaus Beckerle (Geschäftsführer
Kommunaler Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz)

Sehr empfehlenswert, vor allem wenn man genau hinhört und mitbekommt wie "ernst" die Arbeitgeber die morgen beginnende 3. Verhandlungsrunde nehmen!

 
Wie nicht anders zu erwarten haben die Arbeitgeber zu Beginn der 3 Verhandlungsrunde in Potsdam erneut kein Angebot vorgelegt.

Öffentlicher Dienst: Wieder kein Angebot - n-tv.de

Ich frag mich ernsthaft wie die AGs eine schnelle Einigung erreichen wollen, wie es von Thomas de Maizière erhofft. :weissnix: