Wann fängt man mit den schweren Fällen an?

Pf.Kay

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29.09.2010
Beiträge
62
Ort
Dinslaken
Beruf
Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
außerklinische Intensivpflege
Funktion
Wundexperte, stellvertretende PDL
Hallo Leute. Arbeite seit dem 1.09.2011 auf eine nephrologischen Intensivstation. Jetzt meine Frage: Wann fängt man eurer Meinung nach an, einen Pat zu versorgen der voll beatmet ist, Katecholamine hochdosiert laufen hat und wohlmöglich noch eine cvvh oder ähnliches benötigt. Mache mir da nämlich ein bisschen druck. meine arbeitskollegen sind der meinung das ich erst mal "zugucken" soll. Betreue z.Zt Pat die nicht beatmet sind und einen geringen Katecholamin Bedarf haben.
 
Hallo Pf.Kay
Ich denke 1. hängt es von dem Einarbeitungskonzept deiner Station ab, in welchem Zeitrahmen die Versorgung eines solchen Pat. fällt und 2. von dir selbst.
Nur weil im Einarbeitungskonzept steht, daß ab der 9 Woche, Beatmung dran kommt, heißt es ja nicht, daß du dich schon im Umgang damit wohl fühlst. Letzteres sollte der ausschlaggebende Faktor sein und da solltest du dir die Zeit nehmen die du brauchst.
Ich kenne Einarbeitungskonzepte die Enden nach 3 Monaten, manche erst nach 6 Monaten.
Ich handhabe es mit neuen Kollegen i.d.R. so, daß ich sie erst im Schockraum "führen" lasse, wenn sie den Pat. sehen und mir sagen "Ich denke das kriege ich hin". Gezwungen wird da vorerst niemand.

Ich finde ca. 2 1/2 Monate auf einer Intensivstation sind wirklich keine lange Zeit. Mach dir da wirklich keinen Druck und nutze die Chance, daß deine Kollegen dir noch Zeit gönnen. Es wird der Tag kommen, an dem du im Zimmer stehst, es überall Piept und schnauft und der Supraperfusor mit einer Laufrate von 5-10mg/h in den Pat. fließt. :smoking:
In der Situation solltest du dich dann "wohl" fühlen und keinem Druck ausgesetzt sein.

Um mal an den heißen Brei zu kommen:
Einerseits ist sicher das Einarbeitungskonzept maßgebend wann man der Meinung ist, daß du die Theorie gelernt hast. Maßgebend ist natürlich auch dein Gefühl der Sicherheit im Umgang mit solchen Pat., was individuel natürlich anders sein kann.

Also, kein Druck, kein Stress. Freu dich auf einer spezialisierten ICU untergekommen zu sein und hab da viel Spaß :boxen:
 
Hast du denn schon die Einweisung in die Geräte bekommen um z.B. eine CVVH gescheit betreuen zu können? Das ist halt ganz wichtig und vorher würde ich mich da auch nicht ransetzen.

Ansonsten tastet man sich mit der Zeit schon von ganz alleine ran.
 
Mache mir da nämlich ein bisschen druck. meine arbeitskollegen sind der meinung das ich erst mal "zugucken" soll.
Sei doch froh wenn man dir Zeit zum einarbeiten läßt. Warum setzt du dich da denn jetzt selbst unter Druck?

Erst wenn du selbst absolut sicher bist, solche Aufgaben zu meistern, solltest du auch alleinverantwortlich handeln dürfen. Bist du dir absolut sicher, dass du alles beherrschst?
 
Bei uns wird 3 Monate eingeschult, im 2ten Monat muss man dann mal 2 Patienten übernehmen (der Mentor bleibt im Hintergrund und hilft bei Bedarf). Allerdings bekommt man sicher nicht 2 max. invasive die das volle Programm bieten.
Im 3ten Monat Nachtdienst, da sollte das dann hinhauen mit 2 Patienten
 
Hallo

Unsere Einarbeitung dauert zwar offiziell nur 6 Wochen, nur wird man danach noch nicht auf alle Patienten losgelassen. Als erstes wird man langsam an Beatmung herangeführt, dann an zunehmend aufwändigere Patienten. CVVH betreuen wir frühestens nach einem Jahr.
Du liegst absolut im Zeitrahmen. Hinterher kommt es den Patienten zugute, wenn du langsam und ausführlich eingearbeitet wurdest.
 
Unsere Einarbeitung dauert 6 Monate, wir beginnen bei absoluten Neulingen auf Intensiv nach 3 Monaten mit der Beatmung.
 
entspann dich doch mal du musst den job noch lange genug machen... ich hab deb eindruck dass duch dich etwas überschätzt, kann das sein?? hast du den inetnsiverfahrung bzw. berufserfahrung?? erst mal langsam anfangen und die basics sicher (!!) beherrschen und dann kann auch der rest stück für stück kommen.... nicht alles auf einmal dass geht garantiert schief..
 
@Narde: Die 6 Monate Einarbeitung sind aber nur für absolute Intensivneulinge, oder?

Bei uns gibt es max. 6 Wochen Einarbeitung und danach hat man zwar Beatmungen, aber bei Rea's oder sehr aufwendigen Patienten wird von Kollege zu Kollege unterschieden.

Aber mach langsam, du hast noch lange genug aufwendige Patienten, genieße am Anfang die Möglichkeit, alles langsam dir anzueignen!
 
6 Monate gibt es für jeden, nur ist diese eben unterschiedlich gestaltet.
Das bedeutet auch nicht, dass jemand 6 Monate an die Hand genommen wird und nur zuschaut.
In den ersten Wochen immer mit einem festen Ansprechpartner zusammen im Dienst - Dienstausch auch nur im Doppelpack möglich.
Nach 3 Monaten Beginn mit der Beatmung, da dann auch wieder mit gleichem Ansprechpartner wie in der Anfangsphase.
Dann immer wieder punktuelle Anleitungen mit dem PA zu bestimmten Themen mit Beatmung, Cooling und ähnlichem.
In den ersten 3 Monaten findet auch das Spritzengespräch statt, vorher darf der MA keine i.v. Medikamente spritzen.

Wenn jemand schon Intensiverfahrung hat, gehe ich natürlich individuell vor, aber die 6 Monate und immer wieder mit seinem PA stehen jedem neuen MA zu.
 
Ich hatte etwas 2,5 Monate Einarbeitung auf ITS, als ich direkt nach meinem Examen dort angefangen habe. Geplant waren 3 Monate, dann war aber wegen Personalmangel früher Schluss.
Danach hatte ich aber immer noch Welpenschutz, und auch nach 2 Jahren kamen eigtl immer Kollegen um mir zu helfen, wenn ich nen echt schwierigen Patienten hatte. Also gib dir Zeit, es ist noch keiner als Meister vom Himmel gefallen ;)
 

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