Vorstellungsgespräch im ambulanten Pflegedienst

J_mo

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03.07.2013
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19
Ort
NRW
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegr
Hallo zusammen,
weil ich mit meiner aktuellen Arbeitssituation nicht mehr zufrieden bin möchte ich mich beruflich umorientieren. Zu meiner Ausgangssituation:
  • 26 Jahre (m)
  • seit 6 Monaten examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger
  • aktueller Arbeitsplatz im Krankenhaus auf Station

Unter anderem habe ich mich im ambulanten Pflegedienst als Vollzeitkraft beworben und wurde schon zum Vorstellungsgespräch (in einer Woche) eingeladen. Bisher habe ich noch nicht fest in der ambulanten Pflege gearbeitet, lediglich der 4-wöchige Einsatz während meiner Ausbildung. Dennoch möchte ich vorbereitet in das Gespräch gehen.

Könnt ihr mir evtl. ein paar Aspekte nennen, die in dem Vorstellungsgespräch auf keinen Fall außer Acht gelassen werden sollten? Worauf sollte ich speziell achten? An welchen Stellen habe ich als examinierter Krankenpfleger etwas "Verhandlungsspielraum"?

Habe mir selbst schon ein paar Punkte festgehalten die mich auf jeden Fall interessieren würden. Kann ich folgenden Dinge offen im Vorstellungsgespräch ansprechen (wenn es sich nicht von selbst klärt)?
  • Über welchen örtlichen Umkreis erstreckt sich die Patientenversorgung?
  • betriebliche Altersvorsorge?
  • VWL?
  • Wochenend-/Feiertagszuschläge?
  • Arbeitszeiten?
  • Urlaubstage?

Für Tipps und Ratschläge bin ich euch sehr dankbar!
J_mo
 
Patientenklientel?
Aufgaben außer der direkten Pflege?
Dauer der Einarbeitung?
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?
Wird das Fahrzeug vom Pflegedienst gestellt?
Wird Arbeitskleidung gestellt?
 
Teil- und Bereitschaftsdienste
Pauschale oder (ehrliche) differenzierte Entgeltung von Zulagen
Patientenfahrten/Personenbeförderung (Schein erforderlich)
Bei Nutzung des Privatfahrzeuges: Mit Deiner Versicherung sprechen:
Bei dienstlicher Nutzung erhöht sich Deine Prämie.
 
Zahlen sie nach Tarif und nach welchem? Gibt es einen Betriebsrat oder eine MAV?
 
Ganz genau, und sehr wichtig: nach dem Stundenlohn und Zuschlägen fragen! Viele Pflegedienste sind in privater Hand, d.h. kein Tarifvertrag. Da kann man u.U. deutlich schlechter verdienen als im Krankenhaus, aber der Lohn ist dann natürlich auch verhandelbar.
 
Vielen dank für die zügigen hilfreichen Antworten! :-) Teilweise viele einfach Dinge an die ich nun auf Anhieb nicht gedacht hätte... Übrigens habe ich bereits morgen ein weiteres Vorstellungsgespräch.

Sollte ich meinem Gegenüber mitteilen, dass ich mich bei mehreren Pflegediensten beworben habe (falls gefragt)?
Ich möchte nicht direkt dem erstbesten Pflegedienst eine Zusage machen sonder mich erstmal orientieren und vergleichen. Könnt ihr mir einen Ratschlag geben wie wie am Ende des Gesprächs verbleiben?

Darüber hinaus würde ich gerne wissen, ob ich meinem aktuellen Arbeitgeber erzählen soll (oder muss?), dass ich mich momentan nach einer anderen Stelle umschaue?

Zwar habe ich mich um eine Vollzeitstelle beworben - würde aber gerne "nur" auf 80% arbeiten. Spricht etwas dagegen diesen Wunsch im Vorstellungsgespräch zu äußern?


Danke für eure Unterstützung! Ich hoffe ihr habt Verständnis für einen unerfahrenen Berufsanfänger der sich kurz nach seinem Examen auf dem Arbeitsmarkt orienteren muss ;)
 
Es geht deinen Arbeitgeber gar nichts an, ob und wo du dich bewirbst. Du musst ihm nur die Kündigung fristgerecht und schriftlich mitteilen. Direkte Zusagen für einen neuen Job würde ich nie machen. Ich habe es selbst erlebt, dass man mir den Arbeitsvertrag nach dem Vorstellungsgespräch zum direkten unterschreiben vorgelegt hat. Der Fachkräftemangel eben! Ich habe den Vertrag mitgenommen, habe gesagt dass ich nochmal darüber schlafen will, und habe ihn dann per Post geschickt. Und es ist nicht nur so eine Redewendung, es ist in meinen Augen tatsächlich sinnvoll, sich nochmal Gedanken zu machen, dass Für und Wider abzuwägen, und vielleicht auch mit jemandem (Freund, Partner) darüber zu sprechen. Und gerade wenn du mehrere Vorstellungsgespräche hast, kannst du gar nicht direkt irgendwo zusagen. Wenn du mehrere Zusagen bekommst, kannst du wählen. Wegen den 80%: ich würde erst im fortgeschrittenen Gespräch fragen, ob der Arbeitgeber sich vorstellen kann, mich für eine entsprechende Stelle einzusetzen. Wenn du ihn nämlich erst mal für dich begeistern konntest, ist er eher für Kompromisse bereit. Also nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen!
 
Andere Angebote oder Vorstellungstermine würde ich durchaus erwähnen, den Wunsch nach reduzierter Stundenzahl auch.

Wenn Du Teilzeit arbeiten willst, wäre noch interessant zu wissen, wie Mehrarbeit vergütet wird (die sicherlich anfallen wird).
 
Vielen Dank für die zahlreichen Hilfestellungen, echt super! :-)

Mein Vorstellungsgespräch von gestern verlief ziemlich gut. Ich hatte den Eindruck, dass die einen examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger wie mich mit Kusshand nehmen. Wir haben dabei erstmal nur das Grobe besprochen. Nächste Woche (Do. + Fr.) soll ich für zwei Tage mal im Frühdienst mitfahren um reinzuschnuppern. Anschließend besprechen wir die Details.

Es wird übrigens nicht nach Tarif bezahlt, sondern nach Stundenlohn. Also verhandelbar. Über meine Gehaltsvorstellung haben wir dabei bisher nicht geredet. Darf ich mal in die Runde fragen ob jemand von euch auch einen Stundenlohn erhält und wenn ja - wie hoch dieser ist?
 
Das hört sich doch gut an. Und Probearbeiten würde ich grundsätzlich immer. Du wirst auch bei anderen Arbeitgebern mit Kusshand genommen werden. Das ist übrigens auch ein gutes Argument für die Verhandlung vom Stundenlohn. Nur nicht unter Wert verkaufen! Viel Erfolg noch!
 
Also unter 14 €/h netto würde ich nicht anfangen. Musst halt für dich entscheiden. Als grobe Orientierung würde ich den Tarifvertrag nehmen. Es ist Pflegenotstand, den sollte man schon ausnutzen ;-)
 

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