Vollstationäre Einrichtung: Rauchverbot

polly99

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Hallo, ich arbeite in einer Vollstationären Einrichtung für Erwachsene mit psychiatrischen Erkrankungen. Unsere Bewohner wohnen bei uns und werden rund um die Uhr betreut. Die Kosten werden von der Eingliederungshilfe Übernommen.
Mein Problem ist, dass fast jeder Bewohner raucht, selbstverständlich im eigenen Zimmer oder im Etagenraum. Es gibt drei Etagen und auf jeder gibt es einen Etagenraum, kann man sich wie das Etagen Wohnzimmer vorstellen.
Auf die Bewohner welche nicht rauchen wird keine Rücksicht genommen, Aussage von meinem Chef : die können sich ja durchsetzen oder wo anders hin gehen.

Als Bezugsmitarbeiter muss ich die Bewohner zum Teil in ihren Zimmern aufsuchen, sei es um Kontakt zu haben, das Zimmer zu kontrollieren oder Medikamente zu verabreichen.

In der Vergangenheit sind mehrere Bewohner mit ihrer Zigarette im Bett eingeschlafen. Aufgrund solcher Aktionen gab es schon mehrfach Feueralarm in unserem Wohnheim. Officiell ist es den Bewohnern verboten auf dem Bett zu rauchen, es hält sich bloß niemand daran und es hat auch keine Konsequenzen, wenn mal wieder eine Matratze angekokelt wurde.

Ich Versuche seit geraumer Zeit ein Rauchverbot im gesamten Haus durchzusetzen, bislang ohne Erfolg.
Mir wurde vor zwei Jahren zugesichert, dass wir ein Raucherhaus kaufen, damit wir das Verbot langsam umsetzen können. Aus Kostengründen wurde dies noch nicht umgesetzt, es werden lieber die Renovierungskosten für die verrauchten Zimmer beim Auszug eines Bewohners übernommen.

Mir geht es sowohl um den eigenen Nichtraucherschutz, als auch den der wenigen nitchtrauchenden Bewohnern.

Wir Besitzen einen ca. 20m² großen Raum, der ungenutzt ist und sich wunderbar als Raucherzimmer eignen würde. Aus meiner Sicht ein guter Kompromiss, wenn wir angeblich nicht das Geld für eine Raucherhütte haben.

Nun Argumentiert mein Chef, das es das Recht eines jeden einzelnen ist in seinen Räumlichkeiten zu rauchen, dieses Recht dürfe ich nicht beschrenken.
Desweiteren sagt er, ich bin nun mal in der psychiatrie, dor sei damit zu rechnen, dass fast jeder raucht, dass ließe sich nicht ändern. Das wäre im verhältnis so, als ob ein Polizist von seinem Arbeitgeber vordert, dass dieser dafür sogt, dass er nicht in Gewaltsituationen gerät.

Ich bin inzwischen recht rathlos, wie ich noch argumentieren soll, Nichtraucherschutz, Brandgefar, Renovierungskosten... habe ich bereits ausführlich diskutiert.

Für jede Info wie es bei euch geregelt wird und evtl mit welcher Gesetzesgrunglage es umgesetzt wird bin ich dankbar.

Gruß Steffi
 
Gibt es das Rauchverbot durch eine "Hausordnung" dann gilt das Hausrecht und Dein Chef muss sich, wie auch die Pat. beugen, aber es muss auch dringend nach einer Lösung (Raucherzimmer) gesucht werden!
 
Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Das kannst du bei deinem Chef im Zweifel einklagen. Er ist verpflichtet dafür zu sorgen, dass du nicht durch Rauch belästigt wirst. Da braucht man gar nicht weiter zu diskutieren, du arbeitest nicht in der Gastronomie wo Ausnahmen gelten können.

http://www.tk.de/tk/tk-ratgeber/management-und-personal/nichtraucherschutz/201558

Anders sieht es natürlich aus, wenn das die Wohnräume der Patienten sind, wenn also z.B. ein Mietzahlung geleistet wird. Dann sind das keine öffentlichen Räume mehr. Ich vermute aber, es gibt keine Mietzahlung, und damit gilt das Argument mit dem privaten Raum nicht.
 
Die Hausordnung gibt leider nichts her, laut der dürften die Bewohner in ihren Zimmern rauchen. Die einzig Rauchfreien Räume sind die Therapieräume, der Essensraum, die Küche und die Mitarbeiter Büros.
 
Über das Thema, ob die Wohnräume den Patienten gehören haben wir schon lang und breit diskutiert. Da es das Arbeitsmotto unserer Einrichtung ist, die Privatsfähre und den Willen der Bewohner als wichtigstes Ziel zu betrachten, sind sowohl mein Chef als auch die rauchenden Kollegen der Meinung, dass es sich um eine Beschneidung der Privatsfähre handelt, wenn wir ein Rauchverbot in den Bewohnerzimmern einrichten.
Die meisten Bewohner bekommen die Kosten für unsere Einrichtung durch die Eingliederungshilfe finanziert. Es gibt einige wenige, die ein hohes Privatvermögen haben und dieses aufbrauchen müssen, bevor das Land zahlt. Mein Arbeitsauftrag ist es jedoch mit den Bewohnern auch in ihren Zimmern zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass in den Zimmern kein Alkohol und keine vergammelten Lebensreste sind. Ich bin also von meinem Arbeitgeber verplichtet in die verrauchten Räume zu gehen.
Mein Chef sagt dazu immer :Du bist halt in der Psychiatrie, dort gehört das einfach mit da zu. Wenn ein Notarzt zu einem Patienten gerufen wird, wuss er diesen auch dann behandeln wenn der zuvor geraucht hat!

Es ist echt schwierig diese Diskussion.:|
 
Das ist ja gerade mein Problem, der Arbeitsplatz gefällt mir sehr, außer eben das Rauchen! Wenn ich innerhalb des nächsten Jahres keine Veränderung schaffe, wird das wohl die einziege Lösung für mein Problem sein.
 
In welcher Trägerschafft befindet sich denn deine Einrichtung und in welchem Bundesland bist du tätig?
 
.......................Mein Chef sagt dazu immer :Du bist halt in der Psychiatrie, dort gehört das einfach mit da zu. Wenn ein Notarzt zu einem Patienten gerufen wird, wuss er diesen auch dann behandeln wenn der zuvor geraucht hat!

Es ist echt schwierig diese Diskussion.:|

Die Aussage Deines Chefs ist nicht haltbar: auch in der Gastronomie hat es jahrelang "dazugehört", dass die Gäste geraucht haben. Dennoch haben die Gerichte den Individualschutz höher bewertet und das Rauchen ist letztendlich in den Gaststätten verboten. Der Vergleich mit dem Notarzt ist eine Frechheit und spricht von mangelndem Takt. Du wirst es aber schwer haben ohne Hilfe eine Änderung herbeizuführen. Wie sieht es den mit der Unterstützung in Deinem berechtigten Interesse durch Betriebs- oder Personalrat aus?
 
Der Betriebsrat ist seit ca 3 Monaten schriftlich über das Problem informiert, da wir aber zurzeit noch andere Probleme im Betrieb haben, scheint die Priorität zur Zeit nicht bei dem Rauchverbot zu liegen. Ich kämpfe zur Zeit ziemlich alleine für diesen Standpunkt. Denn alle "alten" Kollegen sind Raucher oder befürworten zumindestens dass es den Bewohnern nicht verboten wird. Die " neuen" kollegen sind noch in der Probezeit und möchten sich noch nicht konkret zu diesem Thema äußern. Desweiteren hat mein Chef eine sehr eigene Meinung zum Thema Betriebsrat: " Die verursachen nichts als ärger, da kommt nie etwas konstruktives bei rum!...":angry:
 
Zwei Punkte: Es ist scheinbar egal ob jmd. im Bett raucht obwohl es verboten ist, Du schreibst, es hat keine Konsequenzen.
Wenn Kosten entstehen dadurch, werden diese von den Bewohnern nicht selbst bezahlt?
Ohne Konsequenzen - Wurschtigkeit. Von AG Seite - irgendwo auch Resignation, verpackt in blöde Vergleiche?
In den Schlafzimmern gibt es noch keine Rauchmelder?
Ich muss mir welche anschaffen, weil das in Bayern beschlossen wurde, mit einer Übergangsfrist bis 2017.
Nachgeschaut - für SH - gilt die ja schon längst, aha.
Rauchmelderpflicht Schleswig-Holstein


Das andere, eine mgl. Alternative, vorübergehend: Der von Dir angesprochene ungenutzte Raum. Wozu ihn als Raucherzimmer nutzen, wennst darin selbst arbeiten könntest? Die Bewohner haben doch genug Raucherräume. Liese sich das umsetzen?
Wennst die Einzige bist, der Raum sonst immer ungenutzt leer steht?
Zimmerkontrolle bleibt trotzdem (könnt ein Kollege der selbst raucht übernehmen?) aber alles andere - ginge doch auch außerhalb vom Zimmer, holst den Bewohner dazu ab.
Keinen Kompromiss zu finden zu wollen von AG Seite - heftig.

Frag mich grad wie standhaft Du Dich selbst siehst, was das anbelangt. Für mein Befinden berechtigt könntest Dich ja ab sofort weigern in den Räucherkammern zu arbeiten? Mehr als genug Geduld hast inzwischen ja bewiesen, in den letzten 2 J.
Überdenkenswert: Hast noch genug Power? Du kämpfst ja eher gegen Windmühlen, es hat sich nichts geändert.
Das alles ist schon eine Nummer für sich, hätt nicht gedacht, dass man den Nichtraucherschutz weiter komplett ignorieren kann.
 
Schwieriges Thema.

Ich kann dich sehr gut verstehen, ABER ich kann auch nachvollziehen, das die Bewohner in ihren eigenen Räumen rauchen wollen. Ein Pat. in einer geschützten Einrichtung hat eh schon soviele Eingriffe in sein Privatleben zuaktzeptieren, ist meistens unter grossen stress etc. Das ich das wegnehmen des Rauchen als nicht so optimal betrachte. Ich habe zwei Jahre in einer geschlossenen Einrichtung gearbeitet und muss sagen, das die Kollegen die mal eben mit Pat.xy raus zu rauchen gehen in Konflikt Situationen die Situation wesentlich schneller und meistens ohne Media geregelt bekommen haben. Was ich nicht optimal finde ist, das in den Gemeinschaftsräumen geraucht wird. Ansonsten befürchte ich kämpfst du auf verlorenen Posten... wenn du die einzige bist.
 
In einem Außenbereich ist das ja o.k., deswegen muss ja keiner aufhören, wenn er nicht dazu bereit ist.
In der Ausbildung gab es auf den Stationen auch ein Rauchereckzimmer mit vielen Fenstern, welches immer gut besucht war, inzwischen hat man das nach außen verlagert, auf einen gesicherten und windgeschützten Balkon. Stell mir das bei Polly nicht sooo viel anders vor, von den Entfernungen, paar Meter mehr zu den dafür ausgerichteten Räumen - sollte doch eigentlich machbar sein.
Falls falsch (was die vermutete Entfernung anbelangt) - bitte korrigieren.
 
Du schreibst, es hat keine Konsequenzen.
Wenn Kosten entstehen dadurch, werden diese von den Bewohnern nicht selbst bezahlt?

Entstehende Kosten teilt sich meistens das Wohnheim mit den Bewohnern, das Bedeutet z.B. Die neue Matratze kostet 100€, Das Haus bezahlt 75€ und der Bewohner 25€ zusätzlich erhält der bewohner eine Ermahnung, dass er nicht im Bett Rauchen soll, da er damit seinen Heimplatz gefärdet.
Diese Ermahnung ist aber wie WC Papier. Denn mehr als ein stück Papier ist es eben nicht.

Rauchmelder gibt es in jedem Raum, nur bis die sich melden muss es erst einmal gekokelt haben. Sie schützen also vor dem richtig großen Unglück, jedoch nicht vor den Brandlöchern ...

Das andere, eine mgl. Alternative, vorübergehend: Der von Dir angesprochene ungenutzte Raum. Wozu ihn als Raucherzimmer nutzen, wennst darin selbst arbeiten könntest? Die Bewohner haben doch genug Raucherräume. Liese sich das umsetzen?
Wennst die Einzige bist, der Raum sonst immer ungenutzt leer steht?
Zimmerkontrolle bleibt trotzdem (könnt ein Kollege der selbst raucht übernehmen?) aber alles andere - ginge doch auch außerhalb vom Zimmer, holst den Bewohner dazu ab.
Ist schwierig, zum einen weil in den Bürobereichen nicht geraucht wird, zum anderen, weil meine Aufgabe in der Alltagsbegleitung der Bewohner besteht. und Alltag wird nun mal im eigenen Zimmer gelebt.

Im Alltag wissen die Bewohner das mich der Rauch stört und ich bestehe darauf, dass das Bewohnerzimmer zuvor mindestens 30 Minuten gelüftet wurde, aber alles geht halt nie raus.

Und einen anderen Kollegen schicken kann ich auch nicht immer, spätestens wenn ich alleine im Dienst bin und jemand eine Kriese hat muss ich in das Zimmer. Soweit es möglich ist, versuche ich ein Kriesengespräch ins Rauchfreie Büro zu verlegen. Aber jeder der mit akut psychotischen oder suizidgefärdeten personen zu tun hat, weiß das es in manchen Situationen eher eskalierend wirkt wenn man auch noch Ansprüche wie z.B. Ortswechsel an eine Person stellt.
 
Schwieriges Thema.

Ich kann dich sehr gut verstehen, ABER ich kann auch nachvollziehen, das die Bewohner in ihren eigenen Räumen rauchen wollen. Ein Pat. in einer geschützten Einrichtung hat eh schon soviele Eingriffe in sein Privatleben zuaktzeptieren, ist meistens unter grossen stress etc. Das ich das wegnehmen des Rauchen als nicht so optimal betrachte. Ich habe zwei Jahre in einer geschlossenen Einrichtung gearbeitet und muss sagen, das die Kollegen die mal eben mit Pat.xy raus zu rauchen gehen in Konflikt Situationen die Situation wesentlich schneller und meistens ohne Media geregelt bekommen haben. Was ich nicht optimal finde ist, das in den Gemeinschaftsräumen geraucht wird. Ansonsten befürchte ich kämpfst du auf verlorenen Posten... wenn du die einzige bist.

Hallo Mona, deine Argumente sind ziemlich genau die, welche auch meine Kollegen und mein Chef benennen. Kann ich auch sehr gut versehen, aber ich möchte halt ungerne in diesem Rauch arbeiten.
 
In einem Außenbereich ist das ja o.k., deswegen muss ja keiner aufhören, wenn er nicht dazu bereit ist.
In der Ausbildung gab es auf den Stationen auch ein Rauchereckzimmer mit vielen Fenstern, welches immer gut besucht war, inzwischen hat man das nach außen verlagert, auf einen gesicherten und windgeschützten Balkon. Stell mir das bei Polly nicht sooo viel anders vor, von den Entfernungen, paar Meter mehr zu den dafür ausgerichteten Räumen - sollte doch eigentlich machbar sein.
Falls falsch (was die vermutete Entfernung anbelangt) - bitte korrigieren.

Der von mir benannte lehre Raum ist im Erdgeschoß unmittelbar hinter einer Feuerschutztür neben einem WC, also für alle gut zu erreichen. Ansonsten haben wir einen netten Garten mit Sitzmöglichkeiten und Zigaretteneimern, unmittelbar vor und hinter dem Haus. Lange Wege sind das sicher nicht. diese Rauchmöglichkeit wird jedoch nur bei schönem Wetter genutzt und das auch nicht von jedem, wir haben auch viele antriebsgeminderte Bewohner, welche fast den gesamten Tag im Etagenraum rauchen. Im Winter möchte man dort keine kalte Luft durch die Fenster reinlassen, deshalb werden die Türen zum Flur offen gelassen, damit der Rauch aus dem Etagenraum in die Verbindungsflure abziehen kann, sonst ist die luft ja zo schlecht :P . Das sich der Rauch im gesamten Haus verteilt stört ja keinen!...
 
Hey Polly,

ich finde es echt traurig, dass Du dauernd unter dem Qualm arbeiten musst. Dein Chef hat zwar recht das in der Psychiatrie mehr geraucht wird, aber die Erklärungen die er dazu abgeliefert hat mit dem Notarzt und dem Polizisten sind echt zum Haare raufen!
Es ist richtig schade dass man im Gesundheitssystem arbeitet und dann wird wenig um die Gesundheit der eigenen MA geschaut.
Mir würde es nicht anders gehen als Dir! Ich arbeite zwar in der Psychiatrie mit einem Raucherzimmer, dennoch reicht die Lüftung zum Teil nicht aus um die Luft zu reinigen. Ich gehe auch nicht wirklich rein ins RZ, außer in Notfällen.
Ich hoffe es ändert sich bald bei Dir und dass Du dann in einem "rauchfreien" Umfeld arbeiten kannst.
Was ich aber nicht verstehe, dass das Haus zum Großteil den Schaden der durchs rauchen verursacht wurde, besser gesagt durch Fahrlässigkeit, übernimmt. Wieviel Bewohner wohnen denn bei euch? Wie oft musste schon die Feuerwehr ausrücken?
Ich finde es gefährlich, wenn ein Bewohner tatsächlich mit einer brennenden Zigarette einschlafen sollte und der Rauchmelder zu spät losgehen sollte... Ich denke nicht dass innerhalb kürzester Zeit wirklich alle Bewohner evakuiert werden könnten, vor allem hast Du selbst geschrieben dass ihr Bewohner habt die körperlich nicht mehr so fit sind. Ich hoffe nicht dass Du in so eine solche Situation gerätst!!! auch nicht Deinen Kollegen oder Bewohnern!
Vielleicht solltest Du nochmals auf die Sicherheit jedes Einzelnen bei Deinem Chef appelieren. Das Gefahrenpotenzial durch das was Du geschrieben hast finde ich schon extrem enorm!

Liebe Grüße!
 
Im Alltag wissen die Bewohner das mich der Rauch stört und ich bestehe darauf, dass das Bewohnerzimmer zuvor mindestens 30 Minuten gelüftet wurde, aber alles geht halt nie raus.
Das würde aber fürs Gesetz schon ausreichen. Wenn alle Bewohner das Rauchen in deiner Anwesenheit unterlassen, und in den Gemeinschaftsbereich nicht geraucht wird, bist du vor dem Qualm geschützt. Damit ist dem Nichtraucherschutzgesetzen Rechnung getragen.

Du hast ein Anrecht auf Schutz vor dem Rauch, aber nicht vor dem Geruch, genauso wenig wie du dem Bewohner verbieten könntest, Patchouli-Duftöl zu nutzen.


Wenn du aber weiter argumentieren willst, würde ich ja mal so argumentieren: Die Bewohner befinden sich in einer vulnerablen Situation, ihr bringt sie in eine Umgebung wo Nikotin-Abhängigkeit eine tolerierte Sache ist, ja wo sogar eine Mehrheit raucht. Eure Patienten haben eh schon ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeiten und ihr erhöht das Risiko durch dieses Setting noch enorm.

Ganz ehrlich, wäre ich Psychatrie-Patient und in einer solchen Umgebung, und würde dann wieder mit dem Rauchen anfangen (bin aktuell wieder fast wieder 1,5Jahre Nichtraucher), dann würde ich euch verklagen. Ich bin als Patient nicht voll zurechnungsfähig, deshalb bin ich ja stationär, und ihr hättet mich in dem Augenblick nicht geschützt.

EDIT: Dieser fehlende Schutz eurerseits hat für die Patienten die dann mit Rauchen anfangen, mit einer großen Wahrscheinlichkeit tödliche Folgen. Aus der Verantwortung könnt ihr euch nicht rausstehlen.

Würde bei euch Alkoholkonsum mit literweise Klarem toleriert werden, und wäre sogar eine sozial angemessene Handlung in diesem Umfeld, hättet ihr genauso Verantwortung wenn ich dann als Psy-Patient zum Säufer werde. Dabei ist diese Abhängigkeit sogar weniger tödlich.
 
@Polly...
hier stehts schwarz auf weiß..Schleswig-Holstein ? Informationen zum Nichtraucherschutz
RAUCHEN IN GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN VERBOTEN.
Genau das würde ich deinem Chef mitteilen. UNd dann noch folgenenden Auszug aus dem Grundsatzprogramm der Arbeiterwohlfahrt:

" Die AWO orientiert sich an der Definition des Gesundheitsbegriffes durch die WHO im Rahmen der Ottawa-Charta´86:"Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und soziale Wohlbefindens und nicht nur das freisein von Krasnkheit und Gebrechen"....
Vorbeugung ist ein bedeutendes Aufgabenfeld einer erweiterten Gesundheits-,und Sozialpolitik. Die Ausschaltung oder Minimierung von Krankheitsursachen muss schon im Lebensumfeld der Betroffenen ansetzen, Verhaltens-und Verhältnisprävention sind gleichermaßen zu betreiben. Verhütung und Behandlung von Krankheiten müssen von ganzheitlichen Ansatz ausgehen und das soziale Umfeld einbeziehen........

Und wenn das nicht reicht, Beschwerde beim Geschäftsführer !!!
 

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