Verkürzung der Pflegezeiten in der Hauskrankenpflege

Hallo zusammen!

Bei uns werden für eine L1 Leistung 8,87€, L2 11,28€ und L3 14,71€ abgerechnet.

Wenn ich die ganzen Beiträge lese, kann ich froh sein bei meinem Chef beschäftigt zu sein.
Ich habe zur Zeit knapp 30 Minus Stunden, ohne das ich jetzt mehr arbeiten muss. Mein Spätdienst geht heute gerade mal 3 Stunden. :P

Die Pflegezeiten wurden bei uns im Team besprochen und für jeden Patienten festgelegt. Bis jetzt läuft das Reibungslos. Sollte es Probleme geben, hat die PDL auch ein offenes Ohr und ändert zum Beispiel die Fahrzeiten.

Gruß
Deichrutscher
 
Deichrutscher schrieb:
Die Pflegezeiten wurden bei uns im Team besprochen und für jeden Patienten festgelegt. Bis jetzt läuft das Reibungslos. Sollte es Probleme geben, hat die PDL auch ein offenes Ohr und ändert zum Beispiel die Fahrzeiten.

Das ist doch total super und sehr, sehr vorbildlich. Warum bringt man das nicht auch in anderen PD´s vor?

LG
Trisha
 
Bei uns werden für eine L1 Leistung 8,87€, L2 11,28€ und L3 14,71€ abgerechnet.
Das entspricht ungefähr den Beträgen die ich im Kopf habe. Man sollte aber das Bundesland berücksichtigen, in dem Fall NRW. In anderen Bundesländern greifen teilweise erheblich anders gestaltete Abrechnungsverfahren.
Hinzufügen sollte man aber, dass die Anfahrt in diesen Beträgen enthalten ist. Außerdem kann ich nur 1x die entsprechende Leistungsgruppe abrechnen, egal, wie umfangreich der Auftrag ist. Also z.B. für eine RR-messung L1 aber auch nur 1x L1 wenn ich RR, Blutzucker, Insulin;Medikamentengabe habe.
Sollte bei den Leistungen eine L2 dabei sein, z.b. Kompressionsverband, dann darf ich auch nur eine L2 abrechnen, auch wenn zusätzlich L1 Leistungen erbracht werden.

Was mich auch mal interessieren würde: Wie läuft das bei euch mit Sonderjobs wie Rezepte besorgen beim Arzt und in der Apotheke einlösen?
 
Das Thema wird ja so richtig spannend jetzt.
Es gibt da in Rheinland-Pfalz ein schönes Modell für einen ambulanten Pflegedienst.
Es gibt eine Hausgemeinschaft, in der ca. 12 Menschen leben, angeschlossen ein ambulanter Pflegdienst und ein Sanitätshaus. Alle Mitarbeiter arbeiten 7,7 Stunden, haben aber nur ca. 75-80 % des Gehaltes nach Tarif.(Das ist ausreichend für die ländliche Gegend, Mieten sind sehr billig) Aber sie haben super Arbeitsbedingungen.
Morgens fahren die Pflegenden ihre Touren. Viele sind dann zum Mittagessen schon wieder zurück und versorgen dann noch die Menschen in der Hausgemeinschaft mit. (Kochen ....), wenn mich nicht alles täuscht bekommen die sogar Mittagessen.
Super Idee finde ich. Fluktuation ist fast gleich null. Die Mitarbeiter sind zufrieden.

Patrick
 
Mich würde mal interessieren, wie in Rheinland Pfalz abgerechnet wird.
Meines Wissens kann dort jede Behandlungspflege einzeln abgerechnet werden. Die Vergütung pro Behandlungspflege ist zwar niedriger, aber im Endeffekt summiert es sich ganz schön, wenn z.B. BZ, Insulin, RR und Kompressionsstrümpfe anziehen verordnet ist.
 
Hallo,

es stimmt: in RP (glaube auch Saarland und BW) wird jede einzelne BP einzeln abgerechnet. Rechnet sich bei vielen BP-Leistungen da die "Ausbeute" pro einzelner Leistung recht gering ist.
Zeitaufwändige BP-Leistungen wie DK legen oder größere Verbände rechnet sich nicht.

LG
Trisha
 
Zeitaufwändige BP-Leistungen wie DK legen oder größere Verbände rechnet sich nicht.
Das rechnet sich in NRW auch nicht. Gerade bei aufwendigen Wundbehandlungen macht man in der Regel Verlust.
 
Also bei einigen Beiträgen stehen mir echt die Haare zu Berge. Bin PDL im ambulanten Pflegedienst und ich habe mehr zu tun als nur die Abrechnung zu machen. Bei uns fängt der Dienst im Büro an und hört auch dort wieder auf, um Fragen aus der Tour zu klären, Probleme zu besprechen, wie z.B. höherer Zeitaufwand etc. Ausserdem wird dort eine Übergabe an mich gemacht. Ich fahre die Touren z.T. auch selbst und kenne alle Patienten persönlich und weiss somit auch, was bei wem zu tun ist und wieviel Zeit benötigt wird. Wir haben ein ganz unterschiedlichen Zeitbedarf. Hab ich einen Patienten mit Parkinson brauchen wir u.U. 50 min für die Pflege, Durchschnitt ist aber 25 min. Bin noch nie auf die Idee gekommen, die Pflegezeit zu kürzen bzw. die darüberhinausgehende Zeit den Mitarbeitern, wenn sie es in einer bestimmten Zeit nicht schaffen als Privatvergnügen anzurechnen. Wenn ein höherer Bedarf eintritt, wird die Tour entsprechend geändert. Natürlich gibt es auch Gespräche um zB. Arbeitsabläufe anders zu organisieren und somit Zeit einzusparen aber das ist es dann auch schon. Letzendlich ist es eine Mischkalkulation mit der ich bislang ganz gut gefahren bin. Allerdings muss ich auch dazu sagen: hätten wir nur Parkinsonpatienten hätte ich den "Laden" längst dicht machen können.

Zitat von Stormrider:
Was mich auch mal interessieren würde: Wie läuft das bei euch mit Sonderjobs wie Rezepte besorgen beim Arzt und in der Apotheke einlösen?

Bei uns wird einmal die Woche für alle Patienten bei allen Ärzten bestellt (Medikamentenbestellbuch) und dann gesammelt abgeholt. Apotheke kommt zu uns, holt dann Rezepte und liefert sie aus. Ist Serviceleistung, wird also nicht berechnet.
 
Bei uns wird auch einmal die Woche am Sonntag die Bestellung gemacht, am Montag bei den Doc´s bestellt und die Mitarbeiter, die in der Nähe von den Doc´s sind holen die Rezepte oder VO´s ab. Das ist bei uns Arbeitszeit, auch wenn manche Praxen nicht gerade die schnellsten sind.:verwirrt:

Oftmals geschieht das wärend der Tour wenn Zeit ist, oder zwischen Früh und Mittagsdienst.
 
Leider war es bei einigen Firmen, bei denen ich hier in Berlin arbeitete ziemlich chaotisch. Es gibt zwar Sammelbestellungen, aber oft habe ich erlebt, dass zum WE oder zu den Feiertagen die Medis alle werden. Ich habe zwar rechtzeitig bescheid gegeben (arbeite nur im SD), aber wenn ich z.B. aus dem Frei kam, waren keine Medis vor Ort. Habe auch schon erlebt, dass Insulin vor Feiertagen alle war und ich dann über Notapotheken zusätzlich rumrennen konnte, um Insulin zu besorgen. Oft kümmern sich die Angehörigen, aber wenn denen nicht Bescheid gegeben wird, was benötigt wird, wird es auch eng.
Das liegt aber dann eindeutig an den Mitarbeitern vor Ort. Das bringt mich auch zur Raserei. Dann sind z.B. die Medis in der Sozialstation angekommen und liegen bei dem entsprechenden Mitarbeiter im Fach, aber dieser vergißt es und fährt sie spazieren, so daß der Pat. dann abends ohne Medis dasteht. Kann ja mal passieren, macht mich aber wütend, wenn es die Regel ist.
Bisher habe ich erlebt, dass diese Einsätze als Arbeitszeit gelten und auch dementsprechend abgerechnet werden. Nur hat der Frühdienst in der Regel mehr Zeit, aber oft muß ich SD noch Einsätze zu Ärzten reinschieben, was den kompletten schon mehr als engen Zeitplan durcheinander bringt und darf mir wieder das Geschimpfe von Pat. anhören.
Bei Notfällen ist es ähnlich, da wo ich jetzt arbeite, haben die Pat. kaum Verständnis und meinen offen zu mir, ich hätte nur faule Ausreden. da kann ich erklären wie ich will und auch darauf hinweisen, dass es bei ihnen auch mal zu einem Notfall kommenen könnte..., keine chance, die Pat. sind verärgert. Nun frage mich natürlich, was in dieser Firma alles schon vorgefallen sein mußte, dass es zu solchen Reaktionen kommt.
Gruß blauwolf
 
Solche "Kollegen" kenne ich auch! Die sind mir auch immer ein Dorn im Auge. Bin ja selber nicht unfehlbar, aber wenn diese Lute zu doof sind die Tabletten frühzeitig zu bestellen schwillt mir der Kamm.

Bei uns ist das dann so geregelt: Unser Chef zieht diesen Leuten bei denen das häufiger vorkommt, die Zeit ab, die andere für die Beschaffung der Medikamente benötigen.
Vielleicht nicht ganz fair, aber wirksam. Seit ein paar Monaten fluppt es mit den Medis.
Im Spätdienst wird so etwas nicht mehr gemacht, dafür ist der Frühdienst alleine verantwortlich.
 

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