Verdienst in der Altenpflege - Privates Pflegeheim

Über das "gutfinden" des Arbeitszwangs lässt sich streiten. Arbeit muss sich lohnen, erst dann ist der Arbeitszwang aus meiner Sicht gerechtfertigt. Aber solche Aussagen wie von dir kommen meisten von Menschen die selber noch nie von Hartz IV leben musste und nicht von dem SGB geknebelt und gefesselt wurden. Als Arbeitsloser bist du verpflichtet, jeden Job anzunehmen, den man dir anbietet. Spätestens wenn man dann z.B. im Sicherheitsdienst einen Stundenlohn von 5,68 Euro Brutto die Stunde bekommt und vielleicht noch eine Frau und ein Kind ernähren muss, fängt man an nachzudenken was nun der Sinn und Zweck ehrlicher Arbeit ist. Und wo liegt der Sinn in ehrlicher Arbeit, wenn man nebenbei als Aufstocker zum Arbeitsamt rennen darf? In unserer Politik muss sich gewaltig etwas ändern - entweder man besinnt sich zurück auf die Standarts des Menschenrechte (Art. 26 sagt, dass der Staat für Bildung aufzukommen und sie nicht zu verhindern hat...und die BRD hat dieses Papier unterschrieben!) oder man muss das ganze Regierungskartell aus Deutschland jagen... wie man es zum Beispiel auch in Tunesien mit Ben Ali gemacht hat. Aber die Deutschen klagen nur und machen bzw trauen sich nichts!
 
Spätestens wenn man dann z.B. im Sicherheitsdienst einen Stundenlohn von 5,68 Euro Brutto die Stunde bekommt und vielleicht noch eine Frau und ein Kind ernähren muss, fängt man an nachzudenken was nun der Sinn und Zweck ehrlicher Arbeit ist. Und wo liegt der Sinn in ehrlicher Arbeit, wenn man nebenbei als Aufstocker zum Arbeitsamt rennen darf? In unserer Politik muss sich gewaltig etwas ändern -
Dass ich ebenfalls dieser Meinung bin, sagte ich bereits. Es kann nicht sein, dass man von einer Vollzeitstellen nicht leben kann. Es kann auch nicht sein, dass wir nicht die Strukturen anbieten, die Arbeit und Ausbildung ermöglichen. Berufsbegleitende Teilzeitausbildungen zum Beispiel für diejenigen, die es im ersten Anlauf nicht geschafft haben oder aus irgend einem Grund nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten können.

Aber es kann auch wiederum nicht sein, dass jemand denkt, er habe ein moralisches Recht auf Finanzierung seiner eigenen Faulheit. Du bist kein Kind mehr, Du solltest für Dich selbst Sorge tragen und nicht erwarten, dass Mama, Papa oder der Steuerzahler Dich über Jahrzehnte mitfinanzieren.
 
Das hat auch nichts mit Finanzierung seiner eigenen Faulheit zu tun. Es hat damit zu tun, dass man einen Kampf aufgegeben hat, der anscheinend nicht mehr zu gewinnen ist und man sich mit der Situation abgefunden hat.
 
Es gibt meines Erachtens auch kein moralisches Recht auf Finanzierung der eigenen Lethargie - aber wir kommen vom Thema ab. Für einen Ungelernten ist Dein Lohn nicht niedrig - dass Du davon keine großen Sprünge machen kannst, ist mir bewusst.

Wieviel müsstest Du Deiner Meinung nach verdienen, damit es sich lohnt? Wieviel sollte dann im Vergleich zu Dir ein dreijährig Ausgebildeter bekommen? Wieviel jemand mit weiteren zwei Jahren Fachweiterbildung oder mit Studium?
 
Ich denke, dass ein Mindestlohn von minimum 10 Euro dazu führt, dass sich die Arbeit für Geringqualifizierte lohnt. In Berufen, die ein hohes Maß an psychischer und/oder körperlicher Belastung erfordert, sollte der Mindestlohn etwas höher sein Natürlich muss jeder Lohn auch der Inflationsrate angepasst werden - heißt: Steigt die Inflationsrate z.B. in einem Jahr um 0,2% muss sich auch der Lohn um 0,2 bis 0,4% erhöhen. Jemand der seine dreijährige Ausbildung abgeschlossen hat, sollte mind. 14 Euro Stundenlohn bekommen. Mit Fachfortbildung, wenn er auch als Fachpflegekraft eingestellt wird, sollte nicht unter 17 Euro verdienen und diejenigen die studiert haben, mindestens 21 Euro. Vielleicht sind meine Forderungen etwas hoch gegriffen, aber sie sind notwendig wenn sich Arbeit und Bildungsinvestition lohnen soll.
 
Hallo,

in Krankenhäusern wird das auch ungefähr gezahlt!

Gehaltsrechner Öffentlicher Dienst
EG 3a = KPH
EG 7a = GuKP
EG 8a/9a= GuKP + Fachweiterbildung
EG 9c = Stationsleitung
EG 11a
u. höher = PDL

Bildung lohnt sich also sehr wohl ...es kommt eben auch auf die tarifliche Ausgestaltung des AG an. Leider zahlen Altenheime wirklich deutlich schlechter...
 
Und leider gibt es in meinem Bundesland meines Wissens nach kein Krankenhaus, das Pflegehelfer, Krankenpflegehelfer (gibs hier als Aubsildung ja gar nicht) oder Pflegeassistenten einstellen. Da arbeiten nur Examierte, Azubis, Studenten und Praktikanten.
 
Vielleicht solltest du über den Wechsel des Bundeslandes nachdenken.
 
Hallo Salih,
immer mehr KH ziehen einen Qualifikationsmix aus Servicekräften (so heissen die un- bzw. angelernten), KPHs, GuKPs, APs und Bachelorabsolventen in Erwägung. Wenn Du Deinen Radius nicht erweiterst, dann wird es natürlich nichts....

Pflege hat in Bezug auf die Gewinnung von Fachkräften einen absoluten Mangel an solchen ...wir haben mittlerweile eine Art Vollzeitbeschäftigung in dieser Branche, da die AG teilweise gar nicht mehr so viele Kräfte rekrutieren können, wie tatsächlich benötigt werden.
 
Richtig. Servicekräfte, Patiententransportdienst - es gibt einige Möglichkeiten, um erst mal einen Fuß in die Tür zu kriegen und dadurch an einen Ausbildungsplatz zu kommen. Wenn Du natürlich in einem Betrieb jobbst, der gar nicht entsprechend ausbildet, nützt es Dir nichts, dort einen guten Eindruck zu machen - die können Dir in dieser Hinsicht nicht weiterhelfen.

Wir wissen, dass die Jobangebote nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt sind - aber das ist ein Grund mehr für einen jungen Menschen wie Dich, die Koffer zu packen und mal andere Luft zu schnuppern. Muss ja nicht für immer sein.

Wieviel Berufserfahrung in der Pflege hast Du denn jetzt? Sowas kann das schlechte Abschlusszeugnis zumindest abmildern.
 
Berufserfahrung in der Altenpflege? Ziemlich genau 3 Jahre. Als Produktionshelfer 2 Jahre, im Gastronomiebereich ca. ein halbes Jahr^^

Wenn Du Deinen Radius nicht erweiterst, dann wird es natürlich nichts....
Sind ca. 900km nicht genug? oO Vom hohen Norden bis in den Süden (außer Bayern)?
 
Hör mit dem Jammern auf und komm in die Gänge.

Geh nach München oder Augsburg, die suchen händeringend nach AZUBIS.

Geh hin, bewirb dich und du kannst im Sept., Okt. mit deiner Ausb. anfangen.
Selbst jetzt kannst du dich noch bewerben, einige Schulen bringen ihre Ausb. nicht voll, da haste noch Chancen bis 4-8 Wochen vor Ausb.beginn.

Wer in der heutigen Zeit, je nach Voraussetzung als GuK/AP oder KPH/APH keinen Ausb.platz findet in der BRD, der kann nicht von dieser Welt sein. Da muss es schon weit Fehlen.
Da wird heute fast alles Genommen der aufrecht Stehen und geradeaus Gehen kann.
 
Sind ca. 900km nicht genug? oO Vom hohen Norden bis in den Süden (außer Bayern)?

Hast Du Dich ernsthaft für die APH /KPH beworben- auch an kleineren Schulen?
Auch ich kann es mir fast nicht vorstellen, dass es in den Helferausbildungen nicht geklappt hat!!!

Sollte es Dir immer noch ernst sein, dann lass Dich nochmal beraten und starte eine neue und gezielte Bewerbung in der KPH. Von dort aus kannst Du (gute oder sehr gute Leistungen vorausgesetzt) weiter gehen in der GuKP Ausbildung.
Verdienste habe ich gepostet ...die sind gar nicht schlecht und sollten einen Anreiz darstellen (zumal noch unversteuerte Zulagen dazu kommen).
 
Ich habe mittlerweile Probleme mit dem Ursprungsthema - Sali-HEI diskutiert sein Schicksal nun in 2 Threads.

Hier ging es mal um den Verdienst im Privaten Pflegeheim in der Altenpflege. Könnten wir zu diesem Ausgangsthema wieder kommen?
 

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