Ungerechte Behandlung im praktischen Examen?

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Azubi Pflegefachfrau
Hallo,

Und zwar hatte ich kürzlich mein praktisches Examen. Da gab es 2 unangenehme Situationen, wovon eine sich schon herumgesprochen hat, da einige Mitarbeiter eben das mitbekamen.

Die 1. Situation war bevor meine Prüfer kamen, ich informiert die Zuständigen PFK darüber, dass ich die 1. Visite "abdeligieren" würde, da sie nicht in meinen Zeitplan passt und sowieso schnell und nicht so relevant ist. Dabei hat PFK 1 zu PFK 2 geschaut und (ich finde herablassen) zu ihr herübergerufen "*Name* hast du das gehört? Abdeligieren, ist das traaaaaaurig" und dann noch so ein bemitleidendes "ohhh" hintendran gehängt. Ich dachte erst die meint das mit Humor oder eben nicht böse, aber die hat mich nichtmal eines Blickes gewürdigt dabei. Hat mich ziemlich verletzt und das kurz vorm Examen. Hab ich vielleicht mich blöd ausgedrückt und hätte einfach meine Worte anders wählen sollen? Hab halt versucht ziemlich fachlich zu bleiben damit ich, wenn die Prüfer da sind, auch weiterhin die fachlich korrekten Ausdrücke anwenden werde. Kann mir vorstellen dass das "ab-" blöd herübergekommen sein kann.

Nun zur 2. Situation (welche sich im Haus herumgesprochen hat).
Das war nämlich vor meiner Pause, als ich besagten PFK meine Patienten übergeben habe. Hier war es PFK 2, hab auch mitbekommen wie sie schon andere (auch bereits examinierte) ziemlich unprofessionell und herablassend behandelt hatte. Ich sagte ihr wie weit ich eben auch mit der Körperpflege gekommen sei, und das eine meiner Patienten (meine Hauptpatientin nebenbei!) sich im Bad selbst versorgt hatte und ich die Praktikantin gebeten hatte, den Rücken zu waschen. Die PFK 2 meinte nämlich plötzlich, mich verunsichern zu müssen und warf mir vor meinen Prüfer vor, die Frau könne sich wegen einer Schiene am Handgelenk nicht wirklich selbst waschen und sie hätte das bisher immer zum größeren Teil übernommen (ich kannte die Pat. schon länger und hab auch viel mit ihr geredet gehabt, ich WUSSTE dass sie das kann). Ihr Ton war wirklich von oben herab und ich natürlich total unsicher plötzlich. Hab die Situation wieder in den Griff bekommen, bin einfach nochmal nach meiner Pause zur Pat. rein und hab sie gefragt (war auch im Recht). Aber ich fand das so übel, mir wirklich vor meinen Prüfer vorzuwerfen, ich hätte meine Hauptpatientin nicht richtig versorgt und dabei noch zu implizieren, ich hätte ihren Pflegebedarf nicht richtig eingeschätzt.

Hab die Situationen in der Reflexion auch nochmal aufgegriffen und Stellung dazu genommen.
Und hab mich nach der Prüfung bei allen Pflegekräften und anderen beteiligten Mitarbeitern persönlich bedankt, auch bei den beiden PFK, weil ich das einfach angebracht fand und froh war, dass es rum war.

Seit ich aber von Freunden von anderen Stationen darauf angesprochen wurde, das es eben eine Prüfung auf meiner Station gab, wo eine Schülerin vor den Prüfern richtig runtergemacht wurde, hab ich Bedenken zu der Situation (war auch der einzige Prüfling also MUSS das ich gewesen sein).

Ich hab auch seitdem bisschen Unwohlsein beim Gedanken dort zu arbeiten und auch Angst davor, die Schwestern anzusprechen. Oft wirds dann nämlich schlimmer.

Habt ihr Tipps, wie ich professionell mit der Situation umgehen kann und trotzdem mich behaupte?
P.s. Ich fang dort auch nach der Ausbildung an.
 
Einfach ein anderes Haus suchen. Deppen und Neider gibt es überall, die muss man sich nicht antun.
 
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Sind die in anderen Häuser nicht genauso zu finden? Ich such nach einem Weg damit umzugehen, anstatt dem aus dem Weg zu gehen, trotzdem danke! :)
 
Deppen und Neider gibt es überall,
Ja genau, deshalb verstehe ich deinen Problemlösungsvorschlag nicht:?:

@neuefrauvomfach
Sehr gut!
Neue Stelle bringt oft nix, bevor ich nicht einen Umgang mit der Situation gefunden habe. Neider gibt es überall.

Überlege dir mit welchem Ziel du das Gespräch führen willst?
Nur mit - schön das wir mal darüber Geredet haben - bringt selten etwas.

Als ehemalige Schülerin, dann auf der selben Station anzufangen bringt oft Probleme. Meist hat man, zumindest am Anfang, einen schweren Stand.
 
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Überlege dir mit welchem Ziel du das Gespräch führen willst?
Ich möchte mit Respekt behandelt werden und wünsche mir ein gewisses Maß an Professionalität - wir sind Kollegen und keine Schulkinder mehr.

Ich bin erst seit wenigen Wochen auf der Station und das war ne Notlösung, weil mir der gewünschte Bereich doch nicht gefallen hat leider. Außerdem ist das Team sonst ganz gut und ich bekomme auch viel Verantwortung.
 
Warum ich das vorgeschlagen habe? Weil der stetige Kampf mit solchen Menschen nur eins bringt: die eigene Zermürbung.
Das Gegenüber wird niemals erkennen, dass es im Unrecht ist, geschweige denn die charakterliche Eignung besitzen, sein Verhalten kritisch zu reflektieren und Mängel abzustellen.

Ich habe über Jahrzehnte gerne jeden Kampf aufgenommen und bin in jede Schlacht gezogen. Bis ich festgestellt habe: der einzige, den es Nerven und Kraft kostet, bin ich selbst.

Seitdem brauche ich es nicht. Das Leben nach dem Motto: who cares? Ist schon ganz angenehm.
 
wünsche mir ein gewisses Maß an Professionalität
Wünsche ich mir auch. Aber du hast ein konkretes Gespräch vor mit konkreten Zielen und danach musst/solltest du das Gespräch aufbauen. Was soll am Ende des Gesprächs stehen? Wie oben mit - schön das wir darüber geredet haben - gehst du nur gefrustet Heim.

wir sind Kollegen und keine Schulkinder mehr.
Da habe ich manchmal gewisse Zweifel.
 
Aber ich fand das so übel, mir wirklich vor meinen Prüfer vorzuwerfen, ich hätte meine Hauptpatientin nicht richtig versorgt und dabei noch zu implizieren, ich hätte ihren Pflegebedarf nicht richtig eingeschätzt.

Hab die Situationen in der Reflexion auch nochmal aufgegriffen und Stellung dazu genommen.
Und hab mich nach der Prüfung bei allen Pflegekräften und anderen beteiligten Mitarbeitern persönlich bedankt, auch bei den beiden PFK, weil ich das einfach angebracht fand und froh war, dass es rum war.

Seit ich aber von Freunden von anderen Stationen darauf angesprochen wurde, das es eben eine Prüfung auf meiner Station gab, wo eine Schülerin vor den Prüfern richtig runtergemacht wurde, hab ich Bedenken zu der Situation (war auch der einzige Prüfling also MUSS das ich gewesen sein).

Ich hab auch seitdem bisschen Unwohlsein beim Gedanken dort zu arbeiten und auch Angst davor, die Schwestern anzusprechen. Oft wirds dann nämlich schlimmer.


Habt ihr Tipps, wie ich professionell mit der Situation umgehen kann und trotzdem mich behaupte?
P.s. Ich fang dort auch nach der Ausbildung an.
Ich hoffe ich bringe es jetzt so rüber wie beabsichtigt.
So ähnliche Situationen habe ich das ein oder andere Mal in meinen Einsätzen erlebt oder auch von anderen erzählt bekommen. Und es ist immer das Gleiche: Examinierte erfahrene PFK, überwiegend weiblich, knöpfen sich gerne die jungen Azubi-Mädels um die 20 vor und machen sie so ähnlich wie bei dir beschrieben klein. Und es sind dann immer die kleinen Stillen Mädels, die sich noch nicht richtig trauen den Mund aufzumachen und dann kassieren müssen.
Das ist unter aller Sau von den lieben Kolleginnen. Bist du zufällig die gleiche "Zielgruppe"?

Und falls jemand mit der moralischen Sexismus-Keule kommt; ich schildere lediglich meine Beobachtungen

Ich weiß es ist nicht einfach, aber ihr müsst schnell lernen euch nicht alles gefallen zu lassen und sachlich aber bestimmt Konter zu geben.

Ich wünsche dir du hast bestanden
 

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