TV-Sendungen: "Arbeiten für Gottes Lohn" ARD, MO 28.1.2013

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Gelöschte User 34889

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TV-Hinweis:

"Arbeiten für Gottes Lohn"

Mo 28.01., 22:45 - 23:30 Uhr, Das Erste (ARD), Wdh. um 4:45 Uhr Reportage, 45 Min.
Rund 1,3 Mio. Arbeitnehmer arbeiten in Kirchen, Klöstern und deren Einrichtungen. Lohndumping und Leiharbeit führen immer wieder zu Protesten. Gita Datta befragte kirchliche Mitarbeiter, die "Im Namen des Herrn" ausgebeutet werden. ShowView 8-372-765

Arbeiten für Gottes Lohn - TV Sendung - TV Spielfilm
(mit Bilder)
 
"Arbeiten für Gottes Lohn"


Sofern der Bericht auch vergleichbare Arbeitgeber benennt, sollte es heißen: " Arbeiten für noch weniger, als Gottes Lohn "

Andererseits stelle ich immer wieder fest, dass unser Tarif AVR Caritas Bayern in Teilen wesentlich höher ist, als vergleichbare private Träger bereit sind zu zahlen. Kann allerdings nur für den Bereich Pflegeheim sprechen.
 
Der AVR Caritas ist nicht das Thema. Das Problem ist, dass kirchliche Einrichtungen teilweise versuchen, den auszuhebeln. Outsourcing in Servicegesellschaften z.B. oder schlicht neuer Vertrag (mit schlechteren Konditionen) anstatt Änderungsvertrag.
 
...teilweise versuchen, den auszuhebeln. Outsourcing in Servicegesellschaften ....

Andersherum gefragt, wo sind den die Damen und Herren Politiker, die diese Rahmenbedingungen überhaupt erlaubten und die Möglichkeiten hierzu geschaffen haben?
Richtig, denn diese sind selbst alle am wulffen oder sich lebenslang zu verbeamten.

Weshalb sollte ausgerechnet die Kirche hier eine Ausnahme bilden? Weshalb genau diese Kirche, welche doch schon von so vielen "Schäfchen" verlassen wurde?

Aha, es geht wohl der Gedanke um, dass man genau von der Kirche Barmherzigkeit und Wohlfahrt erwarten könnte? Tja, das ist eben so, mit dem Glauben an den heiligen Geist oder die Heiligen insgesamt. Aber diese sind schon lange tot und es bleibt die irdische Magie des Geldes, der Märkte und der Ohnmacht der kleinen Leute. Andererseits sind auch die Gewerkschaften nicht zwingend die besten Arbeitgeber oder gar Heilsbringer, weil sämtliche Moloche nur ungern teilen.

Trotzdem schreien die Leute über die Kirche meist am lautesten, welche selbst gar nicht mehr "dabei" sind und zeigen pharisäerhaft mit den Fingern auf den jeweils anderen.

Wir bräuchten eben die Politik, leider benötigt diese uns schon lange nicht mehr!
 
Weshalb sollte ausgerechnet die Kirche hier eine Ausnahme bilden? Weshalb genau diese Kirche, welche doch schon von so vielen "Schäfchen" verlassen wurde?
Aha, es geht wohl der Gedanke um, dass man genau von der Kirche Barmherzigkeit und Wohlfahrt erwarten könnte?

Die kirchlichen Arbeitgeber verbreiten dieses Image ja selbst, indem sie diese Werte in Leitbildern etc. offiziell hochhalten. Sie behaupten selbst, sie seien die Ausnahme von der Regel. Da darf man sie auch auf offensichtliche Widersprüche hinweisen.
 
... darf man sie auch auf offensichtliche Widersprüche hinweisen.

Richtig, aber wie man gut in dem Beitrag zum Ausdruck brachte, ist "speziell bei der Diakonie" erst gar keiner bereit zu einer Stellungnahme.
Ein hohes Maß an Arroganz wurde deutlich!

Bin echt froh, dass es in meinem/unserem Hause anders gehandhabt wird. Auch würde ich sonst selbst Konsequenzen ziehen, aber es liegt wohl tatsächlich und überwiegend an "weltlichen Mitarbeitern und Vorgesetzten" innerhalb der Kirchen und kirchlichen Unternehmen sowie in regionaler Unterschiedlichkeit.

Selbst habe ich einen Mitarbeiter der Diakonie vor nicht zu langer Zeit eingestellt, welcher jetzt etwa 400 € (brutto) mehr bekommt, als er hatte. Da war ich verwundert, da ich selbst dachte der Tarif wäre 1:1 und mir lediglich in der Stufe Spielraum gegeben ist.

Das gesehene im Filmbeitrag empfinde ich mehr als kritisch zu betrachten. Schade, dass nicht auch gute (unsere) Beispiele gezeigt wurden.
 
Achten die kirchlichen Arbeitgeber nicht gerade bei den Vorgesetzten darauf, dass diese eine christlichen Gemeinschaft angehören? Wurde mir so von führenden Vertretern berichtet - eben um die christlichen Werte in die Organisationspolitik mit einfließen zu lassen.
 
Kann ich so jedenfalls für mich oder andere in meinem Umfeld nicht bestätigen oder erkennen. Andererseits stelle ich auch keine Mitarbeiter in der Hierarchie über mir (PDL/stellv. Heimleitung) ein. Dennoch ist mir keine Weisung ausdrücklich benannt worden.

Vor Caritas war ich ebenfalls bei der Kirche innerhalb eines Ordens beschäftigt und kann eigentlich nur feststellen, dass es im Tagesgeschäft selbst, kaum bemerkbar ist, bei einem kirchlichen Träger beschäftigt zu sein. Im Gegenteil, ich war damals eher überrascht wie wenig man sich eigentlich an die eigenen Vorgaben des christlichen Leitbildes (lt. Prospekt) hält. Selbst war ich vorher, weil aus einem katholischen EU Land kommend überrascht, dass ein kirchlicher Arbeitgeber so marktüblich (z. RK) funktioniert und sich eben nicht von privaten Trägern unterscheiden mag.

Ich möchte aus meiner Sicht oder Erfahrung behaupten, dass die Mitarbeiterfluktuation bei Privaten wesentlich höher ist, weil dort ein Gewinnstreben Pflicht ist und die Reflexion bei Widrigkeiten hartes Handeln in Konsequenz zieht. Will sagen, dass wir uns von so manchem Mitarbeiter länger auf der Nase herum tanzen lassen. Aber dieses ist eher dem Feierabendgedanken einer großen Verwaltung geschuldet.

Einzig kurios in meinem Leben war eigentlich, dass man es mir schriftlich bescheinigte, mein Studium, wie auch die theologische Zusatzausbildung sei vom Arbeitgeber (Orden) nicht erwünscht oder unterstützungsfähig, als ich um Bildungsurlaub (5 Tage) bat.

Vielleicht ist aber manches auch regional sehr unterschiedlich innerhalb der Kirchen?
 
Achten die kirchlichen Arbeitgeber nicht gerade bei den Vorgesetzten darauf, dass diese eine christlichen Gemeinschaft angehören? Wurde mir so von führenden Vertretern berichtet - eben um die christlichen Werte in die Organisationspolitik mit einfließen zu lassen.

Des war bis vor wenigen Jahren auch der Fall...
Allerdings sind die kirchlichen Bewerber inzwischen an einer Hand abzuzählen...

Inzwischen gibt es (zumindest in der Diakonie) sogar weltliche PDL's und Heimleiter...
Vor 10 Jahren wäre man als weltlicher Mitarbeiter nicht mal Stationsleiter geworden. :verwirrt:
 
Darf ich mal fragen, was Ihr in diesem Zusammenhang unter "weltliche Mitarbeiter" versteht?

Diakonissen, mit denen ich vor meiner Ausbildung zusammenarbeitete, bezeichneten alle Nicht-Diakonissen als "weltliche Schwestern". In der Hinsicht bin ich auch eine, obwohl ich Mitglied in der evangelischen Kirche bin.

Diakonissen als Pflegedienstleitung, Heimleitung oder noch was Höheres sind extrem selten durch den Nachwuchsmangel - allein mit ihnen könnten die kirchlichen Arbeitgeber die Posten kaum besetzen.
 
Ich bezeichne mich als weltliche Mitarbeiterin da ich meinen Beruf zum Geldverdienen ausübe. Zwar meist gerne und mit mindestens 100% Prozent, aber absolut ohne Bezug auf Überweltliches, also Gott etc.

Ich bin auch Frau..., Gesundheits- und Krankenpflegerin und nicht Schwester mit Vornamen. Die Patienten haben damit auch keine Probleme und viele ältere Damen nicken dann sogar ganz weise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Geldverdienen hat das weniger zu tun. Diakonissen und Nonnen verdienen das gleiche Geld wie "weltliche" Mitarbeiter, nur wird das an ihren Orden überwiesen.
 

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