Da ich aus der Kinderkrankenpflege bin, hab ich jetzt auch auf ein Beispiel davon zurückgegriffen:
weibl. Pat., 10 Jahre alt, kommt mit Gastroenteritis. Ist privat und 1 -Bett versichert. Die Mutter kann nicht bei ihrer Tochter bleiben (bei uns in der Kinderklinik besteht die Möglichkeit für Eltern generell, als Begleitperson beim Kind zu bleiben), da sie in einer führenden Position arbeitet und deshalb besucht sie sie meist erst am späten Abend. Der Vater ist von der Firma zurzeit ins Ausland versendet worden. Es gibt nur noch eine Oma, die selbst in Pflege ist. Die Patientin ist also den ganzen Tag allein, und das ist auch das erste Mal, dass sie bewusst stationär im KH ist. In der Vorgeschichte gibt es nur eine ambulante OP mit eineinhalb Jahren bei Leistenhernie rechts. Das Zimmer darf sie aufgrund der GE nicht verlassen, die Station nicht, da sie noch unter 14 Jahren ist. Sie liegt natürlich deshalb allein und isoliert im Zimmer. Die Mahlzeiten sind auf Schonkost reduziert, obwohl sie total gerne Nutella und Spaghetti ist. Sie ist dauerhaft an der Infusion, da sie noch immer wässrige Durchfälle hat und kommt mit dem Infusomaten - Ständer allein nicht zurecht. So, das ist erstmal mein Rohentwurf. Ich sehe drin Elemente aus der totalen Institution, aber ich bin mir halt nicht sicher, ob ich die Sache richtig angehe
edit: da fällt mir zum Beispiel schon ein, dass ich bisher nichts darüber geschrieben hab, wie die patientin sich fühlt. Da es der erste bewusste und stationäre Aufenthalt in einem KH ist, allein und ohne Begleitperson, hat die Pat. natürlich große Angst. Sie kann auch nicht mit den anderen Kindern spielen, da sie das Zimmer ja nicht verlassen darf. Und sie hat großes Heimweh, da auch tagsüber niemand zu besuch kommt, um sie etwas abzulenken. Auch das Fernsehen hilft ihr nicht richtig.