Therapie bei tiefer Beinvenenthrombose?

Mobilisation

Tachchen!

Heute sollen auch Patienten mit TVT frühzeitig mobilisiert werden bzw. mobil bleiben (Faustregel: Wer auf eigenen Beinen in die Klinik gelaufen kommt, darf auch weiterhin laufen!)
Die Frühmobilisation ist wissenschaftlich abgesichert und in den USA seit Jahren Standard.
In Deutschland setzt sie sich nur zögerlich durch.
Derzeit sind die Behandlungsrichtlinien also uneinheitlich. Manche Kliniken verfolgen das alte Konzept der Bettruhe, andere verordnen keine Bettruhe und behandeln sogar ambulant.
Man muss aber immer das Alter und die Ausdehnung der Thrombose berücksichtigen.

Kleiner Zusatz:
Für uns empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
Primär gilt absolute Bettruhe für den Patienten auch bei Verdacht, nach ärztlicher Anordnung, Antikoagulation und Kompressionsverband - Mobilisation

Mobilisationshintergrund:
Man hat festgestellt, dass die früher übliche Bettruhe häufig zu einer Ausweitung der Gerinnselbildung führt (Appositionsthrombose), wodurch die Gefahr einer Lungenembolie zunimmt.
Das über Jahrzente gebräuchliche Behandlungskonzept forderte absolute Bettruhe für 7 - 10 Tage, weil erst nach dieser Zeit der Thrombus mit der Venenwand verwachsen sei.

Konservative Therapie:
Es erfolgt immer eine sofortige Antikoagulation mit 5.000 I.E. Heparin i.v. Danach erfolgt immer eine therapeutisch wirksame Vollheparinisierung,
- entweder Gewichtsadaptiert mit niedermolekularem Heparin subkutan
- oder intravenös mit 30.000 I.E. Heparin über 24 Std.

Gleichzeitig beginnt die Marcumarbehandlung unter Fortführung der Heparinisierung bis durch das Marcumar eine wirksame Gerinnungshemmung erreicht ist.



Also, so kenn ich das.

Greez
Dennis :D
 
Moin,
da gibt es einen schönen Spruch/Eselsbrücke:
"Wenn eine Thrombose gelaufen kommt, soll man sie weiter laufen lassen!"

jackdanielsx84x hat es natürich besser beschrieben !

LG Tobias
 
Und bei allem nie vergessen: die Therapie setzt der Doc an!!!

Elisabeth
 
Cystofix schrieb:
:gruebel:

...ich gehe davon aus, dessen sind sich alle bewusst.

Cys

Gehen wir mal lieber auf Nummer sicher. Hier lesen auch Laien mit.

Elisabeth
 
Halli hallo,

bei uns ist auch nix mehr mit Vollantikoagulieren (also ich mein mit Heparin-Perfusor und so) und ins Bett schnallen, auch wenn ich das mal so gelernt hab.

Unser neuer Chefarzt hat die Vorgehensweise grundlegend geändert.
Die Pat bekommen gewichtsadaptiert Clexane 2x am Tag und bis zum angemessenen Strumpf Kompressionsklasse I wird das betroffene Bein gewickelt, das andere bekommt einen normalen AES. Und dann gehts raus aus dem Bett - auch wenn allen Beteiligten dabei manchmal Angst und Bang wird/wurde.
Übrigens meinte unser Chef, dass es laut Studien erwiesen sei, dass nach 10 Tagen voller Antikoagultion man auch mit der Hälfte der Clexane-Dosis den gleichen Zweck erreicht ...

Gestern ist eine Einladung unseres Chefarztes auf Station geflattert in der er schreibt, dass wir uns gerade in einer Umbruchphase der Leitlienenumsetzung befinden und dass er gerne über den neuesten Stand der Dinge mit uns lebhaft diskutieren möchte......bin ja mal gespannt, Termin ist der 18.11. - ich lass dann mal wieder was hören.

Schöne Zeit :daumen:
 
Hi
ein altes Thema aber immer wieder aktuel. Meist bemerkt der Pat. die PE, kommt damit ins KH als Hauptaufnahmegrund (I26.9). Dann wird nach der Ursache gesucht. (TVT, Herz, Thrombophlie...)
Nun zu meiner Frage; Die Behandlung mit Cumarin/LMW-H bei TVT ist meist Zeitlich begrenzt. Löst sich der Thrombus in dieser Zeit auf?. Oder überwuchert das Endothel diese Plaque, was witerhin zu Strömungsänderung des Blutes führte.
-Kann man die grossen/langen Thromben der tiefen Venen zB: Angiologisch wegmachen wenn diese alt sind, Stent einsetzten(bei einen 20 Jährigen)?
-Was passiert nach KH Aufenthalt weiter.?
-Wer zieht die starren socken an wenn die meisten Pat. selbst nicht an die Zehen reichen.(Hauskrankenpflege kan sich nicht jeder leisten.)
-Welche Unterschiede werden bei jungen Pat. mit Erstmanifestation gemacht im Gegensatz zu älteren Pat.?
-Wer bekommt eine Venenklappen erhaltende Therapie?
-Wie werden Spätfolgen vermieden?
....



huhh ... *herion sich austob*
 
Maßnahmen bei einer Thrombose

Hallo erstmal...

Es stehen zwar überall XXX Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe
aber was ist zu tun wenn der Pat. schon mit einem dicken Bein
daliegt mit Vrdacht auf eine Thrombose ??
 
Steht doch hier im Thread, denn darum ging es ja ursprünglich!

Low(!)- oder Full Dose Heparinisierung. Bettruhe ist out...
Wenn es noch früh genug ist, und es notwendig erscheint, evt Thrombolyse oder Thrombektomie.
 
Ach so, entschuldige :-)
 

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