Tabuthema "Wachhalter" bei Endlosdiensten

Die nächste Frage gleich vorweg genommen:

Wenn du famliär an ein strukturtote Region gebunden bist,
hast du nur die Wahl zwischen Pflege und Hartz.

Das ist auch dem AG bekannt.
 
Ich verstehe es bestimmt wieder falsch. Und damit ich es verstehe...

Du nimmst nicht das Medikament selber. Es ist eine reine Hypothese. Richtig?

Elisabeth
 
Ist das hier relevant?

Weiss nicht, ich finde, egal, wer das ist: wenn Kollegen oder der Chef Beweise haben, wird da sicher eine Intervention stattfinden. Aber letzendlich muss das der arbeitende ja vor sich selber verantworten können und vor allem dem Patienten gegenüber. Mein persönlicher Weg wäre das nicht und was richtig und falsch ist ist bei der Ritalindiskussion z.B. sehr verschwommen und mit sehr unklaren Linien.
Ich denk halt immer, man muss in dem Beruf mehr als in jedem anderen zur Not in der Lage sein, sein Handeln verantworten zu können. Ist halt die Frage, ob man- wenn man bereits Medikamentenabhängig ist in bestimmten Situationen (Endlosdienste)- auch ein Typ ist, der dann Verantwortung übernehmen kann für sein Handeln oder ob man es dann auf die Medikamente schiebt? Weiss ich nicht, damit habe ich wirklich keine Erfahrung.

Ich sehe nur, wenn z.B. der schwarze Peter einer strukturarmen Region zugeschoben wird oder den Endlosdiensten, ist das kein Argument, zwangsläufig zu Medikamenten zu greifen, weil das ist ja mal sicher nicht die Lösung des Problemes. Ich denke nicht, dass Harz IV eine schöne Möglichkeit ist, aber bevor ich vor die Hunde gehe oder mich richtig ausbeuten lasse, würde ich die Arbeitslosigkeit vorziehen. Ich lass mich doch nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans vom Arbeitgeber! Aber eigentlich auch Harz IV nicht, ich würde allen Mut zusammen nehmen und umziehen :daumen:... Manchmal eine gute Sache, weil Jobs hat es überall !:nurse:
 
Ist das hier relevant? ...
Die Argumentation folgt anderen Kriterien. Du legst mehr Wert auf die Fakten die hinter dem Medikamentenmißbrauch stehen. Und damit meine ich jetzt nicht die Gegend und die Dienstlänge.

Elisabeth
 
Altenpflege im Akkord - Reportage & Dokumentation - ARD | Das Erste

hat das jemand schon gesehen?

Es führt etwas am Thema vorbei, aber sog. Endlosdienste sind wohl kein Einzelfall, neulich hatten wir ja erst die ungelernte Hilfskraft die ebenfalls im ambulanten Pflegedienst Dienste abgeleistet hat, die mir völlig abwegig erschienen - sie aber versichert hat - ist dort so üblich.
Da kommt schon der Gedanke: Ein moderner Arbeitssklave.
http://www.krankenschwester.de/foru...40280-quereinstieg-darf-pflegehelfer-tun.html
Die Dienstzeiten passen sich den Bedürfnissen der Kunden an, gehen aber immer weiter weg vom Bedürfnis der Pflegenden nach ausreichender Erholung nach der Arbeit, was ich sehr bedenklich finde. (Schwenk-----da braucht der eine oder andere Muntermacher um DAS auf Dauer durchzustehen) Nach der regulären Arbeitszeit, folgt noch der Bereitschaftsdienst/ die Rufbereitschaft.
Wie schaltet man da auf Knopfdruck ab?
Mit Medikamenten? Potentielles nächstes Problem.

Wer wie im Video Leistungen erbringt die gar nicht bezahlt werden, obwohl diese vom MDK erwünscht sind
Hier: 1,5h für MDK Prüfung - sollte diese auch in Rechnung stellen dürfen.
Es wird auch gesagt: Vielleicht rechnet man bei den Kostenträgern genau damit, dass Pflegende aus Verantwortungsbewusstsein für die Menschen so handeln.

Die Freundin des Pflegers äußert genau das was ich mir auch gedacht habe:
Man müsste die Dienste anders planen. So wie es ist kann es doch nicht sein.

Würd ein Pflegedienst das machen, zusätzliche Leistungen erbringen - könnt er nicht lang am Markt bestehen und müsste dicht machen?
Wer mehr Kosten hat, als bezahlt werden....

Manche Leistungen könnten durchaus auch durch Laien erbracht werden, wie der Gang zu einer Baugenossenschaft.
Hier im Bsp: Mann muss aus der Wohnung raus, da sie zu teuer ist - er selbst schafft das aber nicht.
Nachdem er niemand anderen hat, dies auch für längere Zeit für sich behalten hat - hilft ihm der Pfleger auch dabei.
Wieder in der Freizeit.

Elfriede: Kommt Dir das bekannt vor?
 
Schichtarbeit und Bereitschaftsdienste können eine körperliche Belastung darstellen, überhaupt keine Frage. Mit den Arbeitsbedingungen Medikamentenmissbrauch und Patientengefährdung rechtfertigen zu wollen halte ich jedoch für ein sehr gefährliches Pflaster. In meinen Augen ist eine solche Vorgehensweise schlicht und einfach verantwortungslos.

Ja, der Patient braucht meine volle Aufmerksamkeit. Genau deshalb darf ich bei meiner Arbeit keinen Medikamentenmissbrauch betreiben.
 
Schichtarbeit und Bereitschaftsdienste können eine körperliche Belastung darstellen, überhaupt keine Frage. Mit den Arbeitsbedingungen Medikamentenmissbrauch und Patientengefährdung rechtfertigen zu wollen halte ich jedoch für ein sehr gefährliches Pflaster. In meinen Augen ist eine solche Vorgehensweise schlicht und einfach verantwortungslos. Ja, der Patient braucht meine volle Aufmerksamkeit. Genau deshalb darf ich bei meiner Arbeit keinen Medikamentenmissbrauch betreiben.


Ja, das war doof formuliert. Es sollte keine Rechtfertigung dafür sein.
Ich bin nur im Moment sehr nachdenklich, was die Arbeitsbedingungen anbelangt, die im ambulanten Bereich Einzug gehalten haben.
Also versuch ich da eine Vorstellung dafür zu bekommen, was einzelne dazu bringen könnte und sehe schon die Arbeitszeiten als eine fetten Punkt an, für mögliche heftige Belastung. Auch diese Minutenvorgaben, die nur sehr wenig Spielraum übrig lassen, können für Stress sorgen.
In der Ausbildung gab es 2 Bereiche in denen es am Wochenende geteilten Dienst gab - in der Kinderklinik und im ambulanten PD,
was damals nicht begeisterte. So ein Tag - der war gelaufen.
Das ist aber >20 Jahre her und seitdem hat sich sehr vieles geändert.
Einen 3 geteilten Dienst UND anschließend Bereitschaft, hm - völlig andere Hausnummer.
Was machst da eigentlich sonst noch, außer essen/trinken und schlafen?
Ich weiß auch ehrlich nicht, was das mit mir machen würde, diese massive Beschränkung der Freizeit.
Nicht nur vereinzelt, sondern ständig.
 
Sollte nicht eigentlich die Frage sein, warum es möglich ist, solche Dienste festzulegen? Es gibt immer zwei Partein. Eine, die so etwas anordnet und eine, die so etwas annimmt.

Wenn die Gesundheit erst mal auf der Strecke geblieben ist, dann müssen nicht wenige mit bedeutend geringerem Einkommen auskommen. Und dann geht es auch. Manch einer lebt dann sogar besser. Er lebt, er arbeitet nicht nur.

Elisabeth