Tabu-Thema AIDS bis heute: Wir im Krankenhaus sollten uns das bewußt machen

sommerwolke

Stammgast
Registriert
28.09.2008
Beiträge
203
Ort
NRW
Beruf
Gesundheits,-u.Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Interdisziplinäre Fachrichtung
Funktion
JAV-Mitglied
hallo zusammen!
im rahmen meiner ausbildung sollte jeder innerahlb des kurses über ein bestimmtes thema referieren, ich hatte das thema aids ausgesucht mit meiner gruppe. wir haben ein großes plakat gemacht, flyer dazu erstellt, eine power-point-präsentation dazu vorbereitet, ein musikvideo dazu erstellt und ich habe eine geschichte geschrieben. diese geschichte ist aus der sicht eines menschen geschrieben, der aids hat. es ist ncihts besonderes, ich bin ja leider kein schriftsteller, sondern angehende krankenschwester, aber ich dachte vielleicht ist es nicht verkehrt sie hier reinzusetzen, vielleicht gibt es ja leute die lust haben sie zu lesen. und wieso sollte man nicht auch mal über tabu themen schreiben;) zudem weiß jeder von uns das aids nach wie vor ein tabuthema ist. auch wenn es sich schon gebessert hat, die tabuisierung, stigmatisierung und das nciht auseinandersetzen davon ist leider noch aktuell. das es allerdings ((immer noch)) krankenschwestern gibt, die das besteck eine aids kranken menschen aus dem zimmer mit handschuhen holen hätte ich nicht gedacht. ich hoffe das war eine wirkliche ausnahme, denn wenn wir als fachpersonal (oder ich als angehendes) nicht über diese krankheit beschid weiß, wer denn dann? und wenn nciht wir wenigstens im KH das tabu brechen wo denn dann? mein ziel war es mit dieser geschichte meine klassenkameraden ein kleine bisschen zum nachdenken anzuregen, wenn auch nur für ein paar minuten. vielleicht schaffe ich es ja auch hier bei einigen zum nachdenken anzuregen:-)
über diskussion, kommentare, kritik würde ich mich freuen.


Die Geschichte eines Aids-kranken Menschen…

Es ist Sommer, die Sonne scheint und es sind mindestens 35 °C draußen. Normalerweise würde ich jetzt ins Freibad.. aber es strengt mich viel zu sehr an, gerade momentan, wo ich ständig mit Fiebrschüben zu kämpfen habe, zumal man in meiner Schwimmhose all meine Melanome sehen würde und es dann noch offensichtlicher wäre. Ich überlege was ich wohl heute den ganzen Tag machen werde, jetzt wo ich gekündigt worden bin, vergeht der Tag oft nicht. Letztens hatte ich noch überlegt Bewerbungen zu schreiben und mich nach einer neuen Stelle umzusehen, doch wer würde mich nehmen!? Niemand. Einen Partner habe ich schon lange nicht mehr. Nachdem ich mich damals vor 15 Jahren angesteckt hatte und es dann 3 Jahre später erfuhr, ist erstmal eine Welt für mich zusammengebrochen und ich brauchte erstmal Zeit für mich! Danach lernte ich natürlich noch Andere kennen, aber ich durfte mich nicht verlieben..bzw wollte es auch nicht mehr. Ich möchte auf keinen Fall einen Menschen alleine lassen müssen und mich von ihm verabschieden müssen,wenn es einmal so weit gekommen ist oder noch schlimmer- ihn anstecken. Ein Kondom zu benutzen, dass womöglich reißt wäre mir zu gefährlich! Außerdem hätte ich ständig Angst und müsste dauernd daran denken, dass ich einen tötlichen Erreger in mir trage und was wäre das für Sex..?! Ich werde wohl nie wieder Sex haben!
Was auch schlimm für mich war, war es meiner Familie beizubringen, vor allem meinen Eltern. Ich hatte es versucht so lange wie möglich rauszuzögern und fragte mich oft wie wohl ihre Reaktion ausfallen würde! Aber irgendwann fällt es eben auf. Nachdem Aids durch eine Grippe bei mir ausgebrochen war, ging es mir um einiges schlechter. Fieber, Durchfall, ständiges Erbrechen, rapider Gewichtsverlust, Dauerhusten, Ausschlag, Pilz auf jeder Schleimhaut an meinem Körper, was man dann vor allem am Mund sehen kann.. -die schon erwähnten Melanome, diese teilweise völlige Kraftlosigkeit, wenn ich einen schlechten Tag habe..oder nachts aufzuwachen und als allererstes daran erinnert zu werden wie verdammt ernst die ganze Sache ist, weil man nass geschwitzt und völlig am Ende ist oder mal wieder Schmerzen hat..all das habe ich schon durch.
Es gibt Tage, da geht es mir ganz gut. An solchen Tagen stehe ich auf und geh aus dem Haus, zB. um spazieren zu gehen, natürlich nur wenn es nicht regnet! Durch Regen zu gehen, dabei nass zu werden und dadurch krank zu werden könnte für mich tötlich sein. Es könnte sich eine Lungenentzündung entwickeln, dann war es das! Mein Körper wär zu schwach um damit fertig zu werden, mein Immunsystem wird wohl oder übel bald zusammenbrechen.. Wann genau weiß ich nicht, was vielleicht auch gut so ist, aber ich weiß das es so kommen wird, denn ich sterbe ja nicht an AIDS, sondern an irgendeiner Infektion, womit Andere locker mit fertig würden. Deswegen meide ich auch Situationen und Orte wo sich viele Menschen auf einmal tummeln. Zum Beispiel würde ich mich nicht in einen überfüllten Bus setzen, selbst das wäre schon zu gefährlich. Abgesehen davon aber, würde es mir auch zu weh tun, wie die Menschen mittlerweile auf mich reagieren. Sowas ähnliches hatte ich schonmal durchgemacht. Damals zu Zeiten meins Coming-outs wars schon schlimm und ich war eigentlich froh, als es endlich alle wußten und ich endlich hätte mal anfangen können so zu leben wie es mich glücklich gemacht hätte. Homosexuell zu sein kann eine Strafe sein. Aber ich sagte mir immer, ich kann auch nichts dafür, in welchen Menschen ich mich verliebe. Oder sollte ich so tun als sei ich heterosexuell, nur um im Büro, bei meinen Eltern und dem Rest der Familie, bei Freunden und Bekannten und in der Straße genauso begrüßt zu werden wie vorher!?
Nein. Das war für mich klar, darauf hatte ich keinen Bock, jeder Mensch sollte doch so leben wie es ihn glücklich macht. Schließlich würde ich auch keinen Heterosexuellen danach fragen, wie er nur so leben kann..!
Ich war erleichtert, dass ich mein Coming-out gerade hinter mir hatte, da kam der wohl größte Schlag! Hätte ich damals gewußt, dass er HIV-positiv war…aber ich war so naiv und dachte auch nur eine kurze Sekunde an AIDS...“Nein..so sieht er doch nicht aus“, war alles was ich mir an Gedanken darüber machte. Was an sich schon eine dumme Aussage ist, aber so war es nunmal.
Anfangs, nachdem ich mich gerade infiziert hatte, sah man es natürlich nicht und die Leute gingen einigermaßen normal mit mir um.. Also so wie es eben oft mit Homosexuellen gemacht wird. Es wird gelacht, ich werde nachgemacht, es wird hinter hervorgehaltener Hand über mich geflüstert, ich werde oft minutenlang angestarrt. Als würde man das nicht mitbekommen! Einige ältere Leute gehen kopfschüttelnd an dir vorbei und reden von Hitlers Zeiten. Eltern reissen ihre Kinder weg, wenn man sich mal mit seinem Freund kurz küsst oder in den Arm nimmt. Als sei es eine Krankheit, homosexuell zu sein und dazu noch vom Beobachten ansteckend! Je nach Tagesform dachte ich nichtmal über diese Menschen nach, die so reagierten, an anderen Tagen war es verletzend. Was ich mich immer fragte, war, wie können sie nur so über mich reden, sie kennen mich nichtmal! Sie kennen keine einzige Charaktereigenschaft von mir und würden mir wahrscheinlich auch nie die Chance dazu geben. Ich gehöre zu den sogenannten „Randgruppen“.. deswegen habe ich schon öfter daran gedacht wie sich wohl Menschen mit Behinderungen fühlen müssen, andere Kranke (denen man es womöglich ansieht, zB Krebskranke) oder Drogenabhängige,-Prostituierte oder Obdachlose.. und was es nicht noch für Gruppen gibt, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, nur weil sie eben nicht so sind wie die Meisten! Dabei ist es für jeden Einzelnen von uns, denen der „Randgruppen“, schon schwer genug sich mit sich selbst auseinander zu setzen, die Lebensumstände akzeptieren zu müssen und mit den Problemem die sie mit sich bringen fertig zu werden!
Manchmal erdrückt es mich alles! Da sitze ich wie so oft alleine zu hause, habe mal wieder einen Schub und frage mich, ob es sich überhaupt noch lohnt weiter zu machen. In solche Situationen wünschte man sich einen guten Freund oder einen Partner. Jemanden, der einen einfach mal in den Arm nimmt, die Hand am Bett hält oder sich mit dir unterhält oder mit dir lacht. Man fühlt sich wie von körperlicher Zuneigung und Liebe isoliert, denn es fasst dich ja kein Mensch mehr an aus Angst vor Ansteckung oder aus Ekel vor dir. Einen Händedruck zu bekommen wird auf einmal etwas Besonderes und vor allem Seltenes. Ich weiß nicht was schlimmer ist, ob es die Diagnose AIDS ist oder ob es die Einsamkeit ist und die Verzweifelung in die man gerät. Bei mir ist fast nie jemand zu Besuch und meine Familie interessiert sich auch nicht mehr für mich, sie hatten damals schon ein großes Problem damit, als ich mich als schwul geoutet habe und jetzt wo ich krank bin sagen sie ich sei es selbst Schuld! Die Leute würden über uns reden, dass alles sei ich Schuld, so hätten sie mich nicht erzogen! Leider haben sie damit nicht ganz unrecht, dass ich es wohl wirklich selbst Schuld bin. Ich bereue es selbst mich nicht geschützt zu haben, aber mich jetzt so alleine zu lassen..macht mich das wieder gesund, oder dreht das die Zeit zurück?
Mein damaliger Freundeskreis besteht auch nicht mehr.. es wird wohl rumgegangen sein wie ein Lauffeuer! Ich kann es mir schon denken. Die meisten meldeten sich einfach nicht mehr! Was ich auch sehr schade finde..kein Mensch fragt einfach nach, was mir viel lieber wäre, um vielleicht auch Vorurteile zu nehmen, zB dass sie sich nicht anstecken können, nur weil sie mit mir reden! Mittlerweile bin ich dazu auch noch depressiv geworden und manchmal spüre ich nichts mehr, damit meine ich mich selber. Ich spüre dann nichts, außer Leere in mir und die verdammten Schmerzen, die mich verrückt werden lassen. Denn eine Aspirin hilft schon lange nicht mehr, also nehme ich meine Ration und schlafe den Rest des Tages! Der Arzt spricht von dem Anfang eines Persöhnlichkeitverfalls.. das macht mir Angst. Genauso wie es mir Angst macht, dass ich nicht weiß was noch kommt und wie ich manchmal bin, ganz anders als damals! Kein bisschen fröhlich, stattdessen aggressiv, unzufrieden, Ansichten haben sich geändert.. Es ist, als hätte man mir ein Stück meines Ichs geklaut und nicht nur meiner körperlichen Gesundheit! Oft werde ich wütend, in erster Linie auf mich! Ich male mir aus wie schön mein Leben sein könnte, wenn ich doch gesund wäre. Ich hätte so viel vor und wüßte meine Gesundheit zu schützen und vor allem mich zu schützen! Wieso habe ich nicht darüber nachgedacht, dass ich mich infizieren kann, ich wußte genau, dass es AIDS gibt und habe es trotzdem nicht getan! Ich dachte mich wird es schon nicht treffen.. ich dachte es würde in anderen Ländern weitaus verbreiteter und dann würde nicht ausgerechnet ich mich infizieren. Vor einem Unfall kann man sich möglicherweise nicht schützen können oder vor Krankheiten, die beispielsweise in den Erbanlagen liegen, aber davor hätte ich mich schützen können und hab es nicht getan! Das war ein Fehler, der wohl größte meines Lebens..!
Ich hoffe auf ein Leben danach und glaube daran. Wieder,- denn es gab eine Zeit in der ich nicht gläubig war, weil ich mich gefragt habe, wo er denn ist, der achso liebe Gott..und auchso tolle Frieden unter den Menschen,und wo bleibt die Nächstenliebe?! Doch inwzischen glaube ich wieder. Wenigstens der Glaube verlässt mich nicht.
Ich weiß nicht wie lange ich noch Leben werde, aber ich hoffe inständig, dass ich nicht alleine sein werde wenn ich sterbe…..!
 
das es allerdings ((immer noch)) krankenschwestern gibt, die das besteck eine aids kranken menschen aus dem zimmer mit handschuhen holen hätte ich nicht gedacht. ich hoffe das war eine wirkliche ausnahme, denn wenn wir als fachpersonal (oder ich als angehendes) nicht über diese krankheit beschid weiß, wer denn dann?
Das ist leider keine "wirkliche" Ausnahme, was auch immer das heißen mag.

Die Sorge vor einer eventuellen Infektion mit Aids schlägt auch im Berufsalltag traurige Blüten, oft auch im Umgang mit farbigen oder homosexuellen Patienten, die als Risikogruppe angesehen werden.
 
Die Menschen sind schlecht informiert. An jeder Ecke vermutet man eine Ansteckungsgefahr, dagegen geht die Benutzung von Kondomen paradoxerweise zurück. Schau Dir zum Beispiel hier mal die Einträge an: LIFELINE Home - Browser
 
allerdings, die zahlen sind erschreckend.. wie gesagt ich habe darüber referiert und auch zahlen, daten und fakten aufgeführt.. erschreckend. das thema "kondome" rückt wieder sehr viel mehr in den hintergrund. ob es in der werbung ist oder in anderen medien, es wird ja auch weiter tabuisiert, ich denke der slogen "gib aids keine chance" ist viel zu knapp, zu unausführlich und vor allem zu alt! dieser slogen, der nun wirklich nciht mehr täglich im tv ausgestrahlt wird ist vielen geläufig und bekannt und wird kaum/ nciht mehr wahrgenommen, oder mal ehrlich; denkt ihr übver HIV und aids nach, nur weil diese zeile gezeigt wird!? viele nicht.

die angst sich mit HIV zu infizieren ist bei vielen menschen groß, was ja auch ein stück weit verständlich ist!
es müsste NOCH MEHR aufklärung betrieben werden! selbst im KH, selbst unter fachpersonal, aber vor allem in der bevölkerung, wenn wir diese krankheit versuchen wollen in den griff zu kriegen oder zumindest rückläufige infektionszahlen erreichen wollen! und wann kann es zu viel sein über ein solches thema zu sprechen oder zu informieren?! indem ich (wie in dem beispiel) das besteck eines aids -kranken- menschen mit handschuhen wegräume ist jedenfalls wirklich traurig und für mich ein absolutes no-go!
erstens für den menschen ( wie er sich wohl fühlt? selbst im KH schon behandelt zu werden wie ein aussetziger) und zweitens als schwester so uninformiert zu sein!

letztens fragte mich eine schwester in einem gspräch um MRSA, ob MRSA und HIV eigentlich ähnlich sind.. ja kanns das denn geben?! ich bin echt fast aus den latschen gekippt!
 
es müsste NOCH MEHR aufklärung betrieben werden! selbst im KH, selbst unter fachpersonal, aber vor allem in der bevölkerung, wenn wir diese krankheit versuchen wollen in den griff zu kriegen oder zumindest rückläufige infektionszahlen erreichen wollen! und wann kann es zu viel sein über ein solches thema zu sprechen oder zu informieren?! indem ich (wie in dem beispiel) das besteck eines aids -kranken- menschen mit handschuhen wegräume ist jedenfalls wirklich traurig und für mich ein absolutes no-go!

letztens fragte mich eine schwester in einem gspräch um MRSA, ob MRSA und HIV eigentlich ähnlich sind.. ja kanns das denn geben?! ich bin echt fast aus den latschen gekippt!

Wir hatten auch eine Pat. auf Station, die HIV-Positiv war. Merkwürdigerweise wollte keine sie vor der Operation rasieren, aus Angst sich zu infizieren. Sie haben mich dann da hin geschickt und mir gesagt ich sollte drei paar Handschuhe anziehen. Komischerweise hat die selbe Schwester Blut bei ihr ohne Handschuhe abgenommen. Konnte ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen. :gruebel: Blutdruck sollte ich dann auch mit Handschuhen wieder messen....

Stimme Dir vollkommen zu, dass es noch mehr Aufklärung geben muss, diese Situation hat mich in diesem Moment als Schüler auch total verwirrt.
 
UNGLAUBLICH! echt.. es grenzt an unglaublichkeit.
ist das nicht traurig?! wie muss sich der patient gefühlt haben! und wie wenig ahnung müssen die schwestern haben! sowas geht nicht in meinen augen, ohne wenn und aber!!!

3 paar handschuhe zum rasieren, was ein quatsch. ein paar würde reichen, auf die gefahr hin, dass er beim rasieren bluten würde und dann ist ja nicht zu vergessen brauch man ja immer noch die eigene eintrittspforte, sprich in dem moment eine wunde an den händen!
und zum blutdruckmessen fällt mir mal gar nix mehr ein.:wut::-?

dachte, es sei ein einzelfall gewesen, was ich da erlebt habe, scheinbar leider nicht!
 
Hallo Sommerwolke,

ich finde deine Geschichte klasse und finde es auch gut, dass du sie zum Aufrütteln ins Netz gestellt hast.

Leider habe ich auch tolle "Glanzleistungen" vom Pflegepersonal kennengelernt, die allerhöchsten zeigen, wie man mit HIV-postiven und AIDS-erkrankten Patienten auf keinen Fall umgehen sollte.

Ich habe noch nie verstanden, warum so ein Aufstand gemacht wird, wenn es heißt "Pat. XY hat AIDS". Der Übertragungsweg des Virus ist über Blut- und Sexualkontakte. Das erste, was man in Ausbildung lernt, ist, dass man im Umgang mit Körperflüssigkeiten Handschuhe zu tragen hat. Was bitte muss ich dann anders machen, wenn ein Patient den Virus in sich trägt???

Ein absolutes No-Go ist es einen Patienten aufgrund seiner Infektion zu isolieren, ihm einen Toilettenstuhl ins Zimmer stellen, einen Infektionswäschesack und das Zimmer ausschließlich mit Handschuhen und Schutzkittel zu betreten (auf den Mundschutz wurde gnädigerweise verzichtet). Ich persönlich halte das für Unsinn und unüberlegt.

Blutabnehmen ohne Handschuhe ist ein generelles No-Go bei jedem Patienten und wer es so macht, ist selber schuld, wenns "kleckert".

Recapping ist ebenfalls ein generelles No-Go (obwohl auch ich mir dabei schon in den Finger gepiekst hab - war reichlich blöd!).

Wenn jemand erbricht, sich einnässt, einkotet, blutige Bettwäsche hat, aufwendige Verbandswechsel durchgeführt werden müssen ziehe ich mir generell Handschuhe an - aus Selbstschutz. Somit bin ich doch generell vor Infektionen geschützt.

Ich pflege auch keine Bettgeschichten mit meinen Patienten - somit ist auch da kein Risiko einer Infektion.

Fazit: Man braucht doch nur die einfachsten Hygieneregeln zu beachten um keine Infektion zu riskieren.

Ich hoffe, dass irgendwann tatsächlich ein Umdenken stattfindet und Menschen mit HIV und Hepatitisinfektionen nicht länger stigmatisiert werden.

Ich hoffe auch, dass ein weiteres Umdenken in der Bevölkerung stattfindet, die deutlich macht, dass es sich immer noch um eine tödliche und nicht heilbare Infektionskrankheit handelt und safer sex und safer use absolut notwendig sind.

Lieben Gruß

Jumanji
 
hey:)
seh ich ganz genau so!
ja ich habe den text bewußt einfach geschrieben, sodass auch nicht- fachleute ihn verstehen würden. er war ja eigentlich für eine projektarbeit gedacht ( meine idee war einfach, dass es so in etwa in einem slogen im tv, zB in der werbung für kondome in kurzform doch bestimmt effektiv sein könnte).

traurig was du da schreibst! mir tun die menschen so leid...
ich selbst bin gesund und sowas von glücklich darüber! ich mache die ausbildung erst seit 2 jahren, aber ich mache mir jeden tag erneut bewußt wie wertvoll gesundheit ist. dazu kommt für mich, dass WIR es den menschen, die dieses glück nicht haben, es so wunderbar wie nur möglich zu machen, mit ihrer krankheit. stattdessen gibt es immer noch fachkräfte(!) die genau das gegenteil machen. mener meinung nach ist das ein no-go. denn WIR haben das wissen, am nicht-wissen kann es nicht liegen und wenn doch sind sie falsch in diesem beruf!

danke für eure antworten... dann hab ich ja ein paar leser mit meinem text erreicht, das ist ja schonmal was:)

liebe grüße
 

Ähnliche Themen