Supervision

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Brady

Gast
Wir haben für dieses Halbjahr wieder Supervision genehmigt bekommen. Ich finde es super gut, zudem auch die Supervisorin sehr gut ist. Wie schaut es bei euch aus? Ich profitiere auf jedenfall davon und halte es auch in der Psychiatrie für unbedingt erforderlich.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,
da habt ihr ja Glück, trotz der Kostenbremsen....

Wie lange habt ihr schon Supervisionen und wie haben sich die Mitarbeiter dort eingefunden? Läuft sie auch berufsgruppenübergreifend?
Ich glaube, dass viele Pflegebereiche dieses Wort gar nicht kennen und gar nicht wissen, wie das so abläuft. Vielleicht kannst du uns das Thema mal ein wenig näher bringen?
 
Hallo Flexi,

ich arbeite seit fast 6 Jahren in einer psychiatrischen/psychotherapeutischen Tagesklinik. Seit dem haben wir im Team Supervision, also alle Berufsgruppen. Entweder Fallsupervision über einen Patienten oder auch teambezogene Supervision bei Schwierigkeiten im Team, je nach Bedarf. Seit letztem Halbjahr, also ganz frisch gibts auch eine Stationsleitungs-Supervision.

Liebe Grüße Brady
 
Wir haben ca. 1x im Monat Supervision mit allen Berufsgruppen, also Schwestern, Therapeuten, Ergo, Physio etc. Meist suchen wir uns einen Patienten aus, über den wir reden, ansonsten auch mal ein Team-Problem. Find ich wirklich gut. Leider sind nie alle da, das wäre dann noch effektiver.
 
Hallo, ich grüsse euch alle!

Ich arbeite in der ambulalanten Pflege und in dem Pflegedienst, wo ich jetzt seit 8 Monaten bin, findet einmal im Monat die so genannte Supervision statt. Ich kann damit nichts anfangen, wollte auch nicht mitmachen, aber der Gruppendruck war stärker. Ich war früher nie mit der "Supervision" konfrontiert, ich wusste nicht, was zu erwarten ist.
Mein Problem ist, dass ich mich aufrege bei jedem Besuch. Wir haben eine Stunde und jede von uns versucht ihre persönliche Sorgen dar zustellen, die oft mit unserer Arbeit nichts zu tun haben, es haben sich Grüppchen gebildet und ich fühle mich ausgeschlossen.
 
Praktische Beispiele

Vielleicht sollte ich mal erzählen welche Erfahrungen ich damit habe. Als ich neu in der TK anfing, hatten Arzt und Psychologe eine ganz bestimmte Meinung was meine Aufgaben wären. Nur ich hatte ein wenig andere Vorstellungen, konnte man aber gut dort klären. Dann das Dienstzimmer....alle Berufsgruppen saßen vor dem Pc, obwohl sie in ihren eigenen Zimmern einen PC hatten. Es wurde geklärt, dass sie zu Gast sind in diesem Raum und dass, das Dienstzimmer der Arbeitsbereich der Pflege ist. Nun habe ich auch das Passwort am PC geändert, es kommt nur noch die Pflege rein. Natürlich können sie dort auch mal sitzen und sich anmelden, aber nur über ihr eigenes Passwort. Dann das Kaffee kochen....oder Spülen....ich habe Verwahrlosungstendenzen ausgehalten*gg*...wurde auch geklärt dort....alle machen mit. Dann die Aussage, du bist für das Milieu zuständig.......wir alle sind zuständig für ein Milieu was herrscht. Waren Kleinigkeiten....aber nun gehts mit anderen Dingen auch viel besser. Alleine für die Fallbesprechung ist es einfach genial, daß ein Außenstehender kommt und schaut....wo wir in unserer eigenen Suppe schwimmen.
Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,
ich arbeite in einer psychiatrischen Reha. Wir sind ein recht kleines Team (1 Psychologe, 2 Sozialarbeiter, 1 Ergotherapeut und ich (Krankenschwester)). Die Arbeit im Team läuft gut und wir haben alle Spaß an der Arbeit (denk ich). Kompetenzfragen treten v.a. in der Zusammenarbeit mit dem Arzt auf, der zweimal in der Woche zur Visite kommt. Er hat jahrelange Erfahrung in der Psychiatrie (nicht zu unterschätzen), wir sehen die Patienten täglich (z.T. auch mit jahrelanger Erfahrung). Nun hat unser Chef uns Supervision angeraten um die Wogen zu glätten. Ich bin schon sehr gespannt und werde nach dem ersten Termin berichten.
Gruß, Sepi
 
Hallo!


Also ich kenne diesen Begriff gar nicht.
Habe mich jetzt eingelesen und kenne ihn trotzdem nicht ;-)

Stationsbesprechung ist das einzige was es gibt, und die geht nur ansatzweise in die Richtung.

So vom erzählen her finde ich die Supervision in Einzelfällen etwas übertrieben, im Ganzen jedoch recht hilfreich.
Mal schauen wie es sich entwickelt bei uns...
 
Hallo Sepi,

ja da wäre ich auch gespannt drauf. Würde mich freuen, wenn Du berichtest. Mein Team ist ja ähnlich klein.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,

wir haben seit 20 Jahren Supervisionen bei uns in der Klinik. Jeden Monat mit einer Supervisorin, die wir selbst aussuchen.

Wir selbst entscheiden dann, ob eine Fall- oder Teamsupervision durchgeführt wird. Gerade bei schwierigen Fällen, in denen man festhängt, habe ich die Supervison als sehr hilfreich empfunden.

Cheers

Ingo :wink1:
 
Hallo Brady, nun ist ja schon einige Zeit verstrichen seit meinem letzten posting, wir hatten bisher drei Supervisionstermine + Vorgespräch. Mein bisheriges Fazit: sehr gut.
Die Sitzungen bieten Raum für gemeinsame Reflexion, den man sonst im Arbeitsalltag eher nicht hat (trotz täglicher Besprechung).
Wir konnten z.B. einen aktuellen Suizidversuch nochmal gut aufarbeiten. Wirrungen im Team, die sonst unterschwellig laufen, können differenzierter betrachtet werden. Erwartungen, Wünsche usw. des Teams werden klarer und es werden Wege erarbeitet, Ziele zu erreichen.
Ich denke, wir haben auch eine gute Supervisorin gefunden, die sich sowohl in der Materie gut auskennt als auch in der Lage ist, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Supervision ist für unser Arbeitsfeld auf jeden Fall sinnvoll, da gerade psychiatrische Patient ja oft sehr feinfühlig sind oder auch gern mal spalten.

Gruß, Sepi
 
Hallo Sepi,

das freut mich für Dich, daß Du die Supervision nutzen kannst. Wir haben auch eine sehr gute Supervisorin (wird doch wohl nicht die selbe sein?*grins*).

Sie hat vom Grundberuf nichts mit einem Krankenhaus zu tun. Das sehe ich als Vorteil, viele merkwürdige Dinge die sich in einem Krankenhaus einschleichen, wie z.B. ungeschriebene Regeln, usw müssen wir ihr erst erklären. Da stellen sich manchmal Dinge zur Frage, die man selber nicht sieht.

Aufjedenfall ist es spannend und ich profitiere auf jeden Fall davon.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Brady
 
bei uns ist supervision PFLICHT ... sie gehört zum qualitätsmanagement ... einmal monatlich ist supervision angesagt!


suchtschwesterchen :anmachen:
 
ich muss sagen ... auch bei uns ist die supervision pflicht ... so wie suchtschwesterchen schon geschrieben hat ... sie gehört einfach zum QM dazu.
mich wundert es, dass es bei den meisten hier einfach anders ausschaut?!

allerdings ist die teilnahme daran auf freiwilliger basis ... das erschwert natürlich die arbeit, bzw. den effekt daran.

unser supervisor ist auch nicht wirklich so die sonne, wo ich dann das reden anfange ...

es wird viel geschwiegen
 
Hallo Tanja,

klar ist sie ein Instrument der Qualitätssicherung und ohne undenkbar in der Psychiatrie zu arbeiten. Steht ausser Frage.

Der Supervisor ist nicht der Animateur. Die Ruhe wird auch bewußt eingesetzt. Sie zeigt vieles auf.

- Wer kann die Ruhe nicht aushalten? Wer fängt immer als erstes an? Oder auch, welches Thema fange ich an, damit eventuell kein prikäres Thema auf den Tisch kommt.....usw.

- Warum haben die anderen keine Themen? Angst....Unsicherheit?

- Vielleicht sollte die Ruhe, bzw. das Schweigen erstmal Thema sein, wäre ein guter Anfang......




Liebe Grüße Brady
 
Brady schrieb:
- Vielleicht sollte die Ruhe, bzw. das Schweigen erstmal Thema sein, wäre ein guter Anfang......




Liebe Grüße Brady


bei uns ist leider das schweigen ein zeichen von desinteresse ... weil die leute halt grad im dienst sind gehen sie in die supervision ...
 
Gute Supervision sollte ein paar Grundregeln folgen (die umso mehr wert sind, wenn sich das ganze Team darauf einigt), bei uns ist das so: Supervision wird bezahlt (ist echt teuer, das kann ich Euch sagen, ich muss die Rechnungen bewilligen lassen!), findet aber in der Freizeit statt - das eliminiert die Leute, die hingehen, um Arbeitszeit zu schinden und damit die blockieren, die davon wirklich profitieren würden. Der Supervisor wird von der Gruppe ausgewählt (sollte in Abständen immer mal wieder überprüft werden). SV orientiert sich an den aktuellen Problemen auf der Station. An der SV nehmen die Leitungskräfte nicht teil (bei uns gesondert Leitungs-SV). Thematisierte SV zählt als WB (z.B. Angehörigenarbeit, Teamentwicklung, Feedbacktraining) und ist dann sowohl Pflicht als auch Arbeitszeit - unsere (wirklich sehr gute) Supervisorin schafft es, dass auch die "Gesprächsresistenten" sich einbringen. Gute SV ist mehr wert, als doofe WB, in denen alle nur ihre Zeit absitzen.
Viel Spaß dabei
 
Supervisionen

Hallo Zusammen ! :wavey:

Ich wollte mal fragen, ob bei euch in den KH´s so was wie Supervisionen stattfinden ?

Wenn ja in welchen Abständen und was haltet ihr davon ?

Dient euch das zu eurer eigenen Psychohyhgiene, oder verarbeitet ihr sterben oder andere evt. Probleme anders ? Wenn ja wie ?

Oder versucht ihr die Thema einfach abzuhacken und nicht mehr drüber zu reden ?

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 

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