Suche dringend Rat: Patientin mag mich nicht

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Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulante pflege
Danke an die jenigen die sich Zeit für mein Problem nehmen!


Ich hoffe das sich jemand meinen langen text annimmt...



zu meiner person: Im Oktober letzen Jahres habe ich mein Examen zur Krankenschwester bestanden. Mein Wunsch war schon von anfang an die ambulante Pflege. Da bin ich jetzt seit drei Monaten und mir gefällt die Arbeit total! Ich bin ein sehr herzlicher mensch, ich habe verständniss für die ''ältere Generation'' für ihre eigenarten, ihre speziellen Wünsche. Ich kenne meine stärken sowie meine Fehler! Ich bin NIEMALS schnippisch zu meinen Patienten! Ich rede nie direkt dagegen, ich äußere nur meine persönliche meinung ( auf nette art) überlasse aber jede entscheidung der betroffenen selbst! Nur weil ich die jüngste (22) beim Pflegedienst bin heißt das nicht das ich frech, schnippisch, hektisch und unorganisiert bin. so nun zu meinem Problem...

In meiner Tour komme ich mit jedem Patienten klar und sie mit mir, sie mögen mich, ich versorge sie gerne, nur frau xy nicht. zu meiner Anfangszeit hatten wir gesprächs themen meine mutter kommt aus ihrem dorf usw wir unterhielten uns während des Bz messen und spritzen gut obwohl man da ja nicht lange beschäftigt ist. Das blatt wendete sich mit dem beginn der Verhinderungspflege am Abend. Sie meinte zu mir sie fühle sich nicht wohl wenn ich komme da ich ihr zu hektisch bin und das ich die Pflege nicht mit so viel Liebe wie meine Kolleginnen machte. Ok ich konnte es nicht nachvollziehen, ich meinte zu ihr das ich sehr gerne zu ihr komme und das ich nicht möchte das sie sich nicht wohl dabei fühle und sie mir sagen solle was sie konkret an mir störte, darauf hatte sie keine antwort. (ich bin wircklich nicht hektisch sonst wüsste ich an was es liegt und würde mir nicht solche gedanken machen) naja ein paar dienste später.. ich hatte mir noch mehr zeit bei ihr gelassen, nach mehr gesprächen gesucht... ich dachte es wäre ihr jetzt recht doch dann: gerade war ich herein gekommen wie jeden abend dann meinte sie jetzt müssen sie aber etwas schneller machen sie müsse noch so viel erledigen nicht so trödeln. ( ich merkte das ich ihr aufeinmal zu langsam war.) Ich lies mir dann die nächsten male nicht mehr ganz soviel zeit aber so das ich der meinung war das zwischending gefunden zu haben.. bis auf heute! Sie meinte vorgestern zu meiner kollegin das sie sie baden sollte, diese sagte dann das ich das die tage machen würde, worauf frau xy sagte nein wenn sie es nicht macht dann wartet sie lieber ne woche länger damit. (tolles gefühl wenn die kollegin das einen erzählt) die erfahrene kollegin riet mir frau xy nett darauf anzusprechen das mir so ein verhalten weh tun würde. (Tut es auch) Momentan wird auch morgens bei der körperpflege unterstützt sowie heute.. ich wusch ihr den rücken und aufeinmal meinte sie, na wir beide kommen einfach nicht aus. puh dacht ich mir, was hab ich den jetzt falsch gemacht? naja ich fragte nach.. keine antwort. ich cremte ihr den rücken ein, sie war davon völlig genervt ( es war die falsche reihenfolge) dann cremte ich die knie ein (falscher zeitpunkt) nach ganz viel kritik an mir nahm ich den rat meiner kollegin an und meinte zu ihr das sie mich damit verletzen würde mich nicht ernst zu nehmen, meine arbeitsweise mit der ''besseren'' von meinen kolleginnen zu vergleichen ihre antwort darauf war sie würde es auch verletzen wenn ich die salbe in der falschen reihenfolge auftrage!!. Sie brachte ihre kritik an mich, doch wenn ich etwas darauf sagen wollte unterbrach sie unsere bzw. ihre unterhaltung und meinte ich solle ihr den lappen geben. die heizung ausmachen usw. sie lies mich nichts dazu sagen. Ich dachte mir: Jawohl meine vermutung bestätigte sich, sie nimmt mich nicht für voll sie respektiert mich absolut nicht. ich bin nicht nah am wasser gebaut, bin eine starke person, musste schon so einiges erfahren.. doch so viel kritik in 15 min. war mir einfach zu viel ( alles kann ich hier nicht schreiben ist zu viel) mir schossen die tränen in die augen, ich wurde rot, mir wurde heiß, ich brachte keinen ton mehr heraus ( sie sah das auch und mir war das natürlich unangenehm. sie kritisierte weiter und weiter dann nach einigen minuten brachte ich so deutlich wie möglich ''es tut mir leid ich gebe mir immer große mühe ihnen es recht zu machen'' heraus. Ihre antwort war etwa so, ja genau und dann reagieren sie immer gleich so schnippisch wenn ich meine meinung sage. oh man dachte ich mir, irgendwie bin ich ihr sündenbock. ich habe keinen ton gesagt! ich reagierte mit schweigen da ich nichts sagen konnte ich weinte vor ihr! machte jedoch mit der arbeit weiter und natürlich war ich dann so neben mir das ihr das neuen stoff zum zünden gab. als wir fertig waren und ich mich fassen konnte meinte ich wir müssen uns respektieren, wir die pflegenden, als auch sie. aber nicht schnippisch nur einfach wie man eben darüber redet wenn man etwas aus der welt schaffen möchte. dann sagte sie ja und ich merkte das sie nicht weiter eine lösung suchen wollte. es verletzt mich einfach sehr das meine hilfe nicht angenommen wird, das ich wie ein kleines mädchen behandelt werde. meine chefin meinte sie hatte es auch schwer in dem dorf da sie vom osten kommt aber dann mögen sie einen. naja ich finde das ist was anderes sie hatte es vlt. schwer an sie ran zu kommen aber sie wurde respektiert. und das werde ich nicht. ich möchte da aufjedenfall weiter arbeiten, nicht mehr in ein krankenhaus, aber ich habe mich drei jahre durch die ausbildung gekämpft und jetzt bin ich stolz darauf. aber mir nützt es nichts da ich nicht angenommen werde. wie kann ich freundlichkeit und autorität wie meine älteren kollegen ausstrahlen? Mit allen anderen Kollegen geht sie nicht so um. bin ich vlt. zu freundlich aber wenn ich nicht zu freundlich bin wird sie das sicher als schnipisch und kritik unfähig betiteln. ich habe keine scheu auch morgen wieder zu ihr zu gehen ich möchte ihr und mir zeigen wie gut und gern ich diesen beruf mache und das ich belastbar und reif dafür bin, aber wie merkt sie das? ein weiterer patient mag mich zwar, nimmt alltägliche hilfe von mir an, aber wenn es um ''komplizierte'' sachen geht, die ich durchaus auch erledigen kann wartet er grundsätzlich auf eine ältere schester. ich weiß ja wie manche ältere menschen sind. die denken sich ach das junge ding hat ja keine ahnung, aber trotzdem verletzt es mich und mein selbstbewusstsein schwindet von tag zu tag. ich sage das den patienten auch freundlich das ich das gerne erledige aber nein...
 
Meine Fragen: Warum willst du von deinen Kunden"geliebt" werden?
Warum willst du Autorität ausstrahlen?
Warum hast du keinen Einspruch eingelegt bei:"Sie meinte zu mir sie fühle sich nicht wohl wenn ich komme da ich ihr zu hektisch bin und das ich die Pflege nicht mit so viel Liebe wie meine Kolleginnen machte."

Ich versuche professionell zu pflegen, meine Patienten zu achten und zu respektieren, ihre Würde zu wahren, auf ihre Wünsche einzugehen - aber Pflege mit Liebe? nein.
Kann es sein, das diese Kundin dich als sehr unsicher wahrnimmt, mit wenig Kompetenz? Ohne eigenes Konzept, nur über alles und jedes recht machen wollen?
Ich spreche dir deine Kompetenz NICHT ab, bitte nicht missverstehen. Ich beziehe mich nur auf diese eine Kundin.
Aber wer alles schluckt, alles mitmacht, alles recht machen will, von jedem geliebt werden will, hat keine eigene Meinung, keinen eigenen Standpunkt und genießt dann auch kein Vertrauen.
Und das Autoritär vergiss bitte ganz, ganz schnell. Kompetenz - ja. Professionell - ja! Aber du bist kein Vormund deiner Kunden, kein Erziehungsberechtigter, kein Vorgesetzter
Dann kann sich kein Vertrauen aufbauen
 
erstmal danke das du dich meinem problem annimmst! ich achte und respektiere sie natürlich auch, ich möchte nicht von allen geliebt werden nur respektiert werden und das tut sie nicht ich habe mir nichts zu schulden kommen lassen, natürlich gibt es menschen die man nicht mag, das kann und möchte ich ihr auch natürlich nicht auf drängen. ok autorität war vlt. das falsche wort bevormunden oder erziehen will ich die kunden natürlich nicht. warum ich keinen einspruch auf ihre aussage einlegte, sie drohte damit sich einen anderen pflegedienst zu suchen, wie gesagt ich bin seit drei monaten in diesem pflegedienst relativ neu das schreckte mich natürlich ab und machte mir etwas angst. wenn ich auf ihre kritik etwas sage bzw mit ihr offen darüber sprechen möchte meint sie ich sei schnippisch, ich rede nur dagegen usw. aber das tue ich natürlich nicht sonst wüsste ich ja was ich falsch mache. du könntest recht haben das ich alles schlucke und vlt. zuviel recht machen möchte aber dafür sind wir doch da um auf ihre wünsche einzugehen, also mit dieser einstellung arbeite ich zumindest. Ich habe auch gesagt das jeder eine andere arbeitsweise hat aber das interessiert sie nicht, sie akzeptiert einfach gar nichts von mir. Ich weiß nicht wie ich ihr gegenüber treten soll, sie erzählt es dann so meinen kollegen. sie lässt ihren frust immer an mir aus die erfahrenen kollegen respektiert sie und ihre eigenen arbeitsweisen.
 
Ja, wir sollen auf ihre Wünsche eingehen, aber alees Recht machen geht halt nicht.
Ich habe gut reden, ich bin im Krankenhaus und nicht in der häusl. Pflege, das ist ein Unterschied, ich weiß.
Manchmal hilft es nur bei dieser Kundin nicht mehr eingeteilt zu werden.
Ich wollte auch grundsätzliche Fragen stellen.
Als Pflegekraft hat man einen ganz bestimmten Auftrag. Dieser Auftrag wird vertragsgemäß professionel durchgeführt. Im professionel ist der Kundenwunsch mit enthalten. Ob ich dann rechts- oder linkskreisend wasche oder eincreme dürfte nebensächlich sein.
Aber auf jede Kundenkritik anspringen ist schon schwierig, manchmal muss man den Kunden auch etwas erklären.
Hol dir deine Chefin mit ins Boot, meinst du, du kannst ihre Hilfe einfordern? Ohne Angst um Probezeit oder Arbeitsplatz?
Die Kundin weiß inzwischen wie du bei ihr tickst, sie wird ihr Verhalten dir gegenüber eher nicht mehr ändern. Außer evtl. nach einem klärendem Gespräch mit dir und deiner Chefin zusammen.
 
Kleiner Tipp:
Bitte füge ein paar Absätze in Deinen Text ein.
So ist er leider kaum lesbar.
 
1. guter Tipp von littlesun: das mit den Absätzen solltest Du unbedingt ausprobieren, sonst erschlägt einen der Text.
2. guter Tipp von Resigniert: das ist Leitungsebene. Dafür gibt es Kritikerfassungsbögen und Pflegevisite.
Manchmal macht es Sinn, einen Patienten bzw. einen MA aus einer Tour zu nehmen, aber wie letztendlich gehandelt wird, entscheidet die Leitung.
3. Auch wenn's schwer fällt: nicht jeder Pat. muss alle Pflegekräfte mögen und nicht jede Pflegekraft muss alle Pat. mögen. Hier kommt die Professionalität ins Spiel, unter Mithilfe der Leitung, wie gesagt.
4. Und es gibt immer wieder Pat., die es phantastisch hinbekommen, die MA gegen einander auszuspielen, damit sie dann eine Lieblingsschwester haben, mit der sie alles machen können (in der Regel das schwächste Glied in der Kette, jemand der es eben allen recht machen möchte und diverse "eh-da-Leistungen" erbringt).

d.h. unbedingt das Gespräch mit der Leitung suchen und nicht alleine das Problem lösen wollen.
Viel Glück
 
...Ich bin ein sehr herzlicher mensch, ich habe verständniss für die ''ältere Generation'' für ihre eigenarten, ihre speziellen Wünsche. ... Ich bin NIEMALS schnippisch zu meinen Patienten! Ich rede nie direkt dagegen, ich äußere nur meine persönliche meinung ( auf nette art) überlasse aber jede entscheidung der betroffenen selbst! Nur weil ich die jüngste (22) beim Pflegedienst bin heißt das nicht das ich frech, schnippisch, hektisch und unorganisiert bin. so nun zu meinem Problem...
Ich entnehme, dass es die besonders wichtig ist, dass man deine Fürsorge erkennt. Du verbiegst dich schließlich dafür. Und fats alle Pflegebedürftigen honorieren das auch und zeigen die erwartete Dankbarkeit für diese besondere Leistung.

Nur Frau X nicht- die will einfach nicht erkennen, welche Mühe du dir gibst. Mir fiel dazu ein Zitat ein, dass ich vor Jahren hier mal eingestellt habe.

Ein schwieriger Patient ist für mich ein Patient der mir meine Grenzen aufzeigt, zu dem ich emotional keinen Zugang finde, bei dem ich keinen Erfolg habe, bei dem ich Frustration erlebe.
Er stellt das Wertesystem des Pflegeberufes infrage. Das Helfen-Müssen wird von ihm infrage gestellt.

Ganz innen drinne fühle ich „das Gute“, dies ist meine Autoritätsgrundlage
Wer sich mir widersetzt, widersetzt sich dem Guten.

Wenn ich angespannt bin und mich gestresst fühle, denke ich oft: Wieso stellt er sich nur so an, ich will ihm doch nur Gutes. Wenn ich meine klaren Tage habe, weiß ich, dass ich ihm etwas anbiete und er das Recht hat, es anzunehmen oder nicht. …
Den schwierigen Patienten gibt es nicht, es gehören immer zwei dazu.

Aus Der Schwierige Patient von G. Kowarowsky

Ich denke, dass Problem liegt nicht bei der Fra X- es ist dein Problem. Es scheint an der Zeit zu sein, dass du schaust, warum ist es dir so wichtig, von jedem gemocht zu werden? Wer hat dich indoktriniert, dass man niemals widersprechen darf und sich den Bedürfnissen anderer unterordnen muss. Wer hat dir beigebracht, dass man dich nur dann mag, wenn du immer lieb und nett bist?

Elisabeth
 
Das Problem kann auch einfach an Frau X liegen, es gibt gerade in der Häuslichkeit sehr sehr anspruchsvolle Patienten. Wenn sich da die Bezugskraft ändert,, dann ist es erstmal ein wahrer Kraftakt, bis diese Leute das akzeptieren. Solange nörgeln sie an der neuen/jungen Kraft herum und geben dieser das Gefühl falsch zu sein. In der Häuslichkeit trauen die Leute sich das auch ganz anders, als im Krankenhaus, sie haben eben Heimrecht und fühlen sich sicher in ihrer Umgebung.

Ich sehe das nicht so, dass du allein bei dir den Fehler suchen mußt, es ist eine Dynamik, die aus verschiedenen Dingen entsteht. Du tust sicher deinen Teil auch dazu, indem du versucht ihr alles Recht zu machen.
Manchmal passt es auch einfach nicht, ich bin in all den Jahren auch nicht mit allen Menschen zurecht gekommen. Ich hatte auch einmal eine Dame, da konnte ich einfach nicht mehr hin, sie konnte mich nicht ausstehen und war regelrecht boshaft und hat hinter dem Rücken bei den Kollegen schlecht geredet. Darüber war ich völlig perplex, weil die Anschuldigungen an den Haaren herbei gezogen waren, um nicht zu sagen, die reine Boshaftigkeit.
Sie ist dann in eine andere Tour gekommen. Das passiert einfach und ist einfach verschiedenen Dingen geschuldet.
Dass man sich das zu herzen nimmt, kann ich auch gut verstehen, du bist doch kein Roboter. Und natürlich will man seine Arbeit gut machen und nicht bei Kollegen angeschwärzt werden.
 
... Manchmal passt es auch einfach nicht, ich bin in all den Jahren auch nicht mit allen Menschen zurecht gekommen. ...
Woher kommt dann aber der Anspruch der TE es allen recht machen zu müssen? Sie macht ein Angebot. Ob die Dame dies annhemen will/kann oder nicht, darauf hat sie keinen Einfluss.

Warum sich dann also grämen und sich verdrehen und verbiegen mit dem Wunsch/Verlangen, doch noch akzeptiert/gemocht/geliebt zu werden. Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann.

Elisabeth
 
Nein Elisabeth, aber man wird ja nicht als alter Hase, vollig gewachsener Mensch aus dem Examen entlassen. Ich halte das für völlig normale Entwicklungen, die zur Lebens und Berufserfahrung zählen.
Man kann es nicht jedem Recht machen, manchmal sind wirklich auch die anderen Schuld und alles braucht seine Erfahrung es zu lernen und zu verarbeiten.
Und für manche Menschen ist das Ablegen des gemocht werden wollens, nicht so einfach, wie die alten Hasen das hier vorsagen. Es berarf einer Entwicklung, die meines Erachtens mit dem Erkennen und Annehmen der eigenen Persönlichkeit beginnt, im Sinne des Nachsichtig sein mit sich selbst.


Aber seis drum, ich hab eigentlich gar keine Zeit, ich schreibe nächste Woche BWL und lass mich hier nur ablenken, weil hier rumzuphilosophieren grad einfacher ist, als BWL.
 
Eine Begebenheit aus meiner Ausbildung fällt mir dazu ein, sie ist in Teilbereichen noch sehr präsent, sowohl der Name, als auch die Adresse mit Hausnummer, spezifisches aus der Wohnung - obwohl das jetzt 22J. her ist.
Als ich meinen Einsatz in der Sozialstation hatte, durfte ich zu Beginn mit einer Ordensschwester mitgehen, war auch alles kein Problem. Vom Typ her war sie ruhig, ging sehr auf alles ein. Muss dazu sagen, dass ich niemals alleine losgeschickt wurde.
Dann kamen wir zu Hr. C. Zu dem eigentlich und schon lang immer eine andere Kollegin kam, diese hatte aber grade Urlaub.
Er lebte zusammen mit seiner Frau, war bettlägrig - und es war schwierig. Egal wie - es wurde immer schlimmer. Dazu schwärmte er ständig von "seiner" Pflegekraft - mir wurde Angst und Bange - das musste ja eine richtige Heilige sein. Je mehr ich mich bemühte, seinen Wünschen zu entsprechen, desto unzufriedener wurde er. Dem Tag x an dem ich mit diesem Traum von Pflegekraft zusammen arbeiten sollte habe ich mit ordentlichen Bedenken entgegengesehen.
Der Tag x kam und der Einsatz bei Hr. C. - und das lief so völlig anders wie erwartet. SIE hat ihm ständig Grenzen gesetzt, war fast burschikos und er ? War wie ausgewechselt, ohne große Widerworte. Niemals hätte ich DAS erwartet. Ich hätte mich währenddessen und danach wegschmeißen können vor Lachen.
Scheinbar war DAS der Weg, der für Hr. C. der richtige war, für seine Bedürfnisse, SEIN Verständnis von guter Pflege, ER war damit zufrieden.

Die zweite Erinnerung gilt einer älteren Dame, die im Altenheim lebte, zusammen mit ihrem Ehemann. Er war noch recht fit, sie hatte eine hochgradige Hemiparese, war nicht gehfähig, übergewichtig. Zeitpunkt: 2 Jahre nach der Ausbildung.
Am Abend wurden immer alle Kleidungsstücke, sortiert nach dem Zeitpunkt der Nutzung, für den Folgetag hergerichtet - was ich nach 1 Woche dort noch nicht so recht drauf hatte.
Frau X., an ihren Namen kann ich mich nicht erinnern, war mit der Reihenfolge des Kleidersortierens, der Körperpflege, dem anziehen, weiterem - sehr unzufrieden. Mein Einwand - sorry, braucht noch etwas Zeit - galt nicht. Sie war so drauf fixiert, IHREN starren Rhythmus beizubehalten, dass in ihren Augen einfach nur ALLES falsch war. Das zeigte sie sehr deutlich, verbal, da hatte sie keine wesentliche Einschränkung. Vorübergehende Kompromisse - schlecht. Sehr schlecht.

Bei Hr. C. war es einfacher, nachzuvollziehen, was ihm gefehlt hat, während die "richtige" Kollegin im Urlaub war.
Bei der Frau - muss ich spekulieren (habe dort nur 4 Wochen gearbeitet) - ich nehme an, dass es langwierig war, mit ihren einen Plan aufzustellen, mit dem sie einigermaßen zufrieden war. Kontrolle, ein anderer Aspekt.
Beiden gestehe ich ein hohes Maß an Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation zu, sowie wenige Menschen an denen sie ihren Frust ablassen konnten.

Es gab - und es gibt immer wieder Situationen, die im Rückblick - besser hätten angegangen werden können. Sprich professioneller.
Du/ich werden immer ein Mängelexemplar bleiben, mit einer subjektiven Sichtweise. Nicht übermenschlich, nicht perfekt.
Gibt es etwas was irritiert, sprich mit den Kollegen, wie sie das sehen.

Ein schwieriger Patient........ ist einer, bei dem ich nicht weiß warum er sich nicht so verhält, wie es in der Situation angemessen wäre.
Betonung auf angemessen - da dies sehr variieren kann.

Dass Du der Kundin entgegenkommen willst, dass Sie zufrieden ist - ist doch eigentlich erst mal verständlich.
Die individuellen Änderungen, die Du vorgenommen hast - im Rahmen der Möglichkeiten und des Zeitkontingents - auch o.k.
Spekulation ist, wie die Kundin das versteht, wie sie das wahrnimmt. Vlt. hält sie Dich für unzuverlässig, weilst ständig was anders machst.
Welche Strategie haben Deine Kollegen?

"..Das blatt wendete sich mit dem beginn der Verhinderungspflege am Abend...."
- was beinhaltet das?

Zu allerletzt: Für mein Empfinden sind Tränen etwas hilfreiches, positives. Kein Zeichen von Schwäche.
 
Warum braucht es eine Schuldzuweisung? Damit man sich selber besser fühlt? Wenn der andere Schuld ist, dann muss ich mein eigenes Handeln(denken nicht reflektieren. Och kann weiter dem "gemocht/geliebt werden" hinterher hecheln.

Lassen wir die Schuld doch einfach außen vor. Es ist ja kein Verbrechen, Anerkennung in Form von Dankbarkeit zu erwarten. Unangenehm wird es nur, wenn man ohne diese erwartete Dankbarkeit unsicher wird. Dann entsteht die Not, die die TE gerade durchlebt.

Man kann lediglich um die Versetzung in eine andere Route bitten. Man kann aber auch zusätzlich an dem Problem arbeiten.

Nebenbei- das Manko der Ausbildung ist auch ein Manko in der praktischen Anleitung und nicht nur der theoretischen Vermittlung.

Elisabeth

PS Drück dir die Daumen für die Prüfung. BWL gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsthemen.
 
vielen dank für deine sicht. du hast treffende worte gefunden. Ich wünsche dir nächste woche viel glück :) lg
 
vielen dank für deine sicht. du hast treffende worte gefunden. Ich wünsche dir nächste woche viel glück :) lg

also nochmal: Ich erwarte NICHT von allen geliebt zu werden!! :)

es ist ihr recht mich nicht zu mögen, aber allen menschen sollte man gerade auch in der pflege mit respekt gegenüber treten.

Und genau so ist es ich wische mit dem lappen nach rechts anstatt nach links, das passt ihr alles nicht. ich mache grundsätzlich alles verkehrt. Ich möchte nicht in eine andere tour ich möchte mich dieser herausforderung stellen und sie profesionell lösen bzw damit umgehen können.

Bei jedem pat. bei dem antiphatie besteht gleich aus der tour nehmen? ne ich hab noch einige jahre vor zu bleiben da kommt das sicher das ein oder andere mal vor.

Ich habe heute das gesräch mit ihrer Tochter gesucht die im haus wohnt, sie hat nach meiner schilderung geweint weil es ihr auch so geht, kaum fängt sie eine sache an fordert frau xy schon das nächste. bei mir macht sie das gerne beim strumpf anziehen. ich beginne damit hab ihn noch nicht mal über den knöchel schon heißt es die ferse sitzt nicht richtig.

Frau xy akzeptiert mich nicht weil ich so jung bin hat mir die tochter auch erzählt. Naja was soll ich da machen?

Ja es kann sein das sie das falsch auffasst und denkt ich wäre unzuverlässig wegen den wechselnden tempo.. das hab ich nicht bedacht.

mit anderen kollegen macht sie das in dieser form nicht, nur mit mir. daher brauchen die auch nix zu handhaben.

verhinderungspflege bei ihr: hilfestellung bei der körperpflege und diversen anderen sachen.

Meine chefin ist super sie ist sehr sehr verständnissvoll wenn es um solche angelegenheiten geht. aber da mich auch in der arbeit viele kollegen als die kleine sehen möchte ich sie wenn nicht unbedingt nötig nicht weiter um rat fragen. auch bei ihnen möchte ich ja irgendwann mal die schwester und nicht die kleine sein. wobei mich das nicht stört weil sie ja sehen das ich zuverlässig bin und meine arbeit mache. trotzdem möchte ich mich nicht an sie wenden sie sagen eh wieder ich bin halt noch jung und die patienten werden sehen das ich eine kompetente pflegekraft bin. Ja aber bei fr.xy werde ich behandelt wie die letzte. da beruhigt es mich nicht daran zu denken das es irgendwann schon wird. sie nimmt mich weder als person noch als pflegekraft ernst das ist mein problem an dem ich arbeiten möchte. vlt liegt es an mir das streit ich ja nicht ab. aber es ist jetzt auch nicht so das ich als schmierige schleimende schwester auftrete vor den patienten! halt nett, freundlich ich mach ja meine arbeit auch gern da brauch ich doch nicht ein anderes gesicht aufsetzen nur das sie dann mehr respekt haben. andere schwestern sind unnahbar das haben mir die pat. auch erzählt sie reden kaum, machen keinen handgriff zu viel, so bin ich eben nicht, aber gerade diese schwestern dürfen bei frau xy den waschlappen schwingen wie sie wollen... sehr kompliziert. aber so bin ich eben nicht.
die meisten sind auch viel größer, haben kurze haare eine gewisse rutine die ich halt noch nicht habe. ich bin auch nicht die größte hab lange haare das alles macht mich bei ihr zum opfer. soviele unterschiede zu den ''bekannten'' ''alten'' schwestern.
 
Warum reagiert ein Mensch, wie er reagiert.

Du hast in der Ausbildung die ATLs gehabt? Da gibt es doch "sich als Mann oder Frau fühlen". Habt ihr in der Ausbildung mal was über die unterschidel. Rollen gelernt und welche Auswirkungen Pflegebedürftigkeitb auf das Rollenverständnis haben kann?

Elisabeth
 
@ Elisabeth:
Es ist einfach ein Riesenunterschied zwischen Klinik und amb.Pflege.
Alleine, im Haus des Pat., eingebunden in dessen Tagesrhythmus und teilweise auch ins Familiengeschehen mit all seiner Dramatik, nützt dir wirklich nur die mit der Zeit erworbene Erfahrung, mit all dem umzugehen.
Für junge Kollegen sind die ersten zwei bis drei Jahre wirklich nicht einfach, und solche Erfahrungen wie die TE gerade erlebt sind leider nicht selten.
Da hilft nur ein Team, dass dir den Rücken stärkt und eine PdL die hinter dir steht.
Nach 20 Jahren im Krankenhaus auf der Innere dachte ich auch, na, amb. Pflege kannst du mal einfach so wuppen, Pustekuchen ein Unterschied wie Tag und Nacht. Finde es gut, dass unsere Station seit ein paar Jahren selbst ausbildet.
 
Ich weiß nicht warum, aber ich vermute, dass es gut möglich ist, dass du diese ältere Dame an jemanden in ihrem ehemaligen Leben erinnerst. Manchmal stimmt die Chemie nicht, auch wenn es die eine Partei nicht wahrhaben möchte.

Ich würde es schlichtweg hinnehmen, meinen Vorgesetzten auf die Ungereimtheiten und die Gesprächsversuche informieren, um dann einfach nur Schritt für Schritt jedes mal bei dieser Kundin abzuarbeiten.
 
@schneewittchen2010:
klar, soll nicht jeder Pat. gleich aus der Tour genommen werden, ein Wünsch-Dir-was-Programm ist ebenso unproffessionell, aber manchmal ist Deeskalation wichtig.
Aus der Sicht einer ehemaligen stellv. PDL kann ich nur sagen, dass ich solche Alleingänge von MA nicht gut fand. Die Leitung muss wissen, was da draußen passiert. Dass das Gespräch mit der Tochter dazu führte, dass diese in Tränen ausbrach zeigt, dass hier dingend Beratungsgespäche geführt werden müßten (von der Pflegeberaterin, die Du sicherlich noch nicht bis, oder hast Du die Zusatzqualifikation schon? und dann nebenbei gesagt auch abgerechnet werden können!).

Du gibst der Leitung nicht die Chance zu reagieren. Auf der einen Seite verstehe, ich, dass Du Probleme auch gerne allein lösen möchtest, aber hier geht es nicht ohne Leitung und ohne Team!
 
@eiermatz- umso mehr ist es wichtig, sich das Rollenverständnis des Pflegebedürftigen anzuschauen. Wird das überhaupt in der Eingangsanamnese abgefragt? Was fragt man da bezüglich "sich als Mann oder Frau fühlen"?

Elisabeth
 
gesprächs themen meine mutter kommt aus ihrem dorf ...

Vielleicht liegt da ja der Hase schon im Pfeffer. Vielleicht gibt es alte Geschichten, Abneigungen, Vorfälle und du bist nur der Stellvertreter, der jetzt für damalige Geschehnisse "leiden " muss. Das ist möglich.


das sie sich nicht wohl dabei fühle und sie mir sagen solle was sie konkret an mir störte, darauf hatte sie keine antwort

Dann hat sie nicht den Wunsch, sich mit dir konstruktiv auseinander zu setzten. Sie will dich ablehnen. Das darf sie. So wie du auch. Im Leben kann man auch nicht mit jedem. Dann geht man sich aus dem Weg. Das ist natürlich schwer im Beruf.


...na wir beide kommen einfach nicht aus.

Ja. Da hätte ich gesagt, "Ich habe auch den Eindruck und wie wollen wir jetzt weitermachen?" Und wär gespannt, was sie gesagt hätte. Und wäre es darauf hinaus gelaufen, das sie gesagt hätte, "..ich möchte nicht, das sie mich weiter betreuen...", hätte ich gesagt, sie soll sich an meine Leitung wenden. Deren Entscheidung, auch den möglichen Abzug von dieser Patientin, hätte ich respektiert.



das sie mich damit verletzen würde mich nicht ernst zu nehmen,

Spätestens ab hier bettelst du um Respekt und Akzeptanz. Das verleitet sehr viele Menschen, besonders auch alte dazu, dir noch eine rein zu drücken. Du zeigst offensichtlich Schwäche.


...bin eine starke person...

Nein. Das seh ich nicht so.

ich habe keine scheu auch morgen wieder zu ihr zu gehen ich möchte ihr und mir zeigen wie gut und gern ich diesen beruf mache und das ich belastbar und reif dafür bin..

Auch da wiederspreche ich dir. Du hast eine Scheu davor, die hätte ich auch in dieser Situation und die wird man deutlich merken.

wartet er grundsätzlich auf eine ältere schester. ich weiß ja wie manche ältere menschen sind. trotzdem verletzt es mich und mein selbstbewusstsein schwindet von tag zu tag...

Auch das passiert und hat nichts mit deiner Person, sondern mit deinem Status = Anfänger zu tun. Nimm es hin, das ging uns allen so, irgendwann und früh genug, bist du die Erfahrene.


Es gibt einen Spruch. Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Manchmal passt es halt menschlich nicht.
Auch in diesem Beruf.
Dann kann man eine professionelle Ebene suchen, wenn man das nicht findet, dann aus diesem Kontakt herausgehen, wenn es möglich ist.
Bei mir auf Station übernimmt dann ein anderer diesen Patienten und ich schlage grosse Bogen um das Bett.
Passiert mir auch noch.
Das wird schon alles...


Gruss , Marty
 

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