Subcutaninjektion: Bauch oder Bein?

Hallo @all,
muss mal noch was zu bedenken geben (aus meiner -leider auch- Patientensicht) - die Hämatome sehen nicht nur aus wie blaue Flecken, sie fühlen sich auch so an! Leider sieht man immer wieder, dass in den schon blauen Bauch immer wieder reingestochen wird. Auch Injektionen von Heparinen in Oberarme kann man gelegentlich sehen - ist noch böser.
Grüße, Verena
 
Auch Injektionen von Heparinen in Oberarme kann man gelegentlich sehen - ist noch böser.
Hallo Obärschwester,
was spricht dagegen?
Mir ist da leider nichts bekannt, allerdings solltest die Injektionstechniken kennen und richtig anwenden, aber das solltest immer und überall.

Unwissende Grüsse
Narde, die immer gerne was dazulernt
 
Hallo narde,
sorry, war unvollständig - ich meinte auch hier die wiederholten Injektionen, obwohl schon Hämatome da waren! Prinzipiell kann freilich überall, wo die Bildung der Falte möglich ist auch injiziert werden (Technik vorausgesetzt, macht die halbe "Miete")
Grüße, Verena
 
Hallo,
in der Regel spritze ich in den Bauch außer Bauch-Op´s. Aber habe Clexane ect. auch schon in Oberarm gespritzt, wenn Pat. Diab. ist, weil der Bauch schon genug belastet wird.

Gruß TinaG.
 
ich würde sagen, es ist im prinzip egal, wo man spritzt. foraussetzung ist, dass keine hautdefekte o.ä. vorliegen. einzige regel ist basalinsuline in den oberschenkel, alt wird in den bauch gespritzt.


hmm das wusste ich nicht warum ist denn das so???
 
Naja bei Hautdefekten oder Narben ist jetzt ja verständlich. Das Narbengewebe kann Wirkstoff wenig bis gar nicht aufnehmen und Hautdefekt ... Mal ehrlich wer spritzt etwas in eine Wunde rein ?!?!

Das mit dem Insulin versteh ich auch net ... an unserem Haus spritzen wir Insulin immer in den Bauch (soweit keine Bauch OP vrliegt).

Bei unseren urologischen Patienten spritzen wir alles, egal ob Heparin oder Insulin.
 
Langzeitinsuline sollen in den Oberschenkel injeziert werden, da dort naturgemäß die Resorption langsamer ist und das Insulin also auch langsamer wirkt. Was ja gewünscht ist.
Ausnahme sind Analoga wie zB Lantus.

Aber das sollte auch bei euch in der Schule so unterrichtet werden :)
 
Hallöchen,
Ich bin der selben Meinung Langzeit sofern keine kontraindikation vorliegt lieber in den Oberschenkel, Kurzz. lieber in den Bauch wegen der Resorption:daumen: .
Allerdings kommt es oft auch auf die Fachrichtung an, wo man gerade arbeitet, in der Bauch chirurgie würde der Chef Euch wahrscheinlich für eine Bauchinjektion den Kopf abreissen :knockin: und genauso bei Pat. mit pAVk eine OS-Injektion.
Und wenn alles nicht zutrifft, einfach den Pat. fragen wo es ihm am liebsten wäre da ich auch Pat. kennengelernt habe denen es am Bauch am meisten schmerzt.

liebe Grüße
 
Langzeitinsuline sollen in den Oberschenkel injeziert werden, da dort naturgemäß die Resorption langsamer ist und das Insulin also auch langsamer wirkt. Was ja gewünscht ist.
Ausnahme sind Analoga wie zB Lantus.

Aber das sollte auch bei euch in der Schule so unterrichtet werden :)


hallo,

ja schön wäre es,wenn wir im unterricht dies gelernt hätten,doch das problem ist wir haben kein vernünftigen unterricht mehr :(

es ist mir schon peinlich genug das thema diabetes mellitus erst im 3.lehrjahr durchzuführen!!-->ist ernst

wir sind auch sozusagen die versuchskaninchen in der schule,da wir die ersten sind wo POL(problem orientiertes lernen):schraube: unterrichtet wird
 
Na weil Du wie durch jede Injektion nicht nur Irritationen oder Quaddeln setzen kannst, womit Du einer pAVk nicht gerade was gutes tust, ausserdem sollte das nur ein Bsp. sein.
Du kannst verschiedene Gefäßkrankheiten behandeln wie Du willst wenn immer wieder Komplikationen auftreten, zumindest musste ich mir einst genau diese Begründung anhören:D .
Und eigentlich hat er doch damit garnicht so unrecht, oder?
liebe Grüße
 
Ich sehe da aber jetzt trotzdem nicht das Problem im Zusammenahgn Insulin im subcutanen fettgewebe des Oberschenkels und einer pavk...!?
 
Dieser Arzt meinte damals zu mir, man könne damit Entzündungsherde setzen diese würden Gerinnungsparameter verändern und im Anschluß zu Komplikationen bei der Heilung führen, egal ob konservativ behandelt oder postoperativ.
Ich kann es Dir im moment leider nicht besser erklären, da ich zu lange aus dem Gebiet heraus bin.
Bitte berichtige mich wenn ich mir da etwas falsches angenommen habe.
liebe Grüße
 
Wenn operiert wurde ist es eh was Anderes. Darum ging es ja jetzt nicht.

Also erstmal setzt man ja keine Entzündungsherde wenn man Insulin s.c verabreicht. Davon sollten wir schonmal ausgehen.

Dann die Theorie einer lokalen Entzündung regt irgendwie die Gerinnungskaskade an?!
Hmm, hab ich noch nie was von gehört - würd mich interessieren wenn da jemand etwas weiß!?!
 
Ich fasse mal zusammen:
Subcutaninjektionen sind prinzipiell an allen Körperstellen möglich, an denen sich eine entsprechend ausreichende Hautfalte bilden läßt.

Mögliche Injektinsorte:
  • alle Körperregionen mit ausgeprägtem Unterhaut-(fett-)gewebe
  • [FONT=&quot][/FONT]bevorzugt in Bauchdecke links und rechts sowie unterhalb und oberhalb des Bauchnabels
  • die seitlichen und vorderen Flächen beider Oberschenkel
  • die seitlichen Flächen beider Oberarme
  • subcutane Injektionen müssen häufig mehrmals täglich und über längere Zeiträume verabreicht werden. Um Schäden der Haut und des subcutanen Gewebes zu vermeiden, wird die Einstichstelle bei jeder Injektion systematisch gewechselt (sog. Spritzenkalender).



  • Wenn ich langsame Resorption haben will = langsamer Wirkeintritt / lange Wirkdauer
    --> Oberschenkel
  • Wenn ich schnelle Resorption haben will = schneller Wirkeintritt/kurze Wirkdauer
    --> Bauch bis Gesäß [¹]
  • Wenn Lymphabfluss gestört ist: nicht unterhalb dieser Stelle spritzen (schlechte/wenig bzw. von Menge und Zeit unkalkulierbare Aufnahme)
  • In Wunden (Umgebung), Hämatomie, Narben, Ödeme, Lähmungen usw. wird überhaupt nicht gespritzt.
  • Oberarme: Gefahr von i.m. Injektion. z. B. bei Insulin ist hier dann die Aufnahme- und Wirkgeschwindigkeit von der Muskelaktivität abhängig! --> fleißig messen.
Egal ist dabei eigentlich um welches Medikament es geht.
Außer dass man bei Insulin zur gleichmäßigeren Einstellung zu gleichen Zeiten immer die gleiche Stelle wählen sollte (nein, nicht genau die gleiche!:king: )

Ulrich

[¹] das mit dem Gesäß habe ich erst kürzlich in der Fortbildung gelernt. Gemeint war damit die Injekion vom Patienten selbst, der, weil der Bauch schon malträtiert genug ist auf die Seiten ausweicht. Also eher Gesäß im weiteren Sinne...
 
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Hallo,
darf ich mal ganz dumm fragen, wo ich es nachlesen kann, dass bei s.c. Injektionen im Bauch schneller resorbiert wird als im Oberschenkel?

Danke
Narde
 
Nur als Ergänzung:
Pflege heute, S. 779 "Wirkbeginnn und -dauer des Insulins"

Im übrigen stimme ich Maniac zu. Ist allgemeine Lehrmeinung von Schule und Diabetes Zentren.

Ulrich
 

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