Strenges Zeitmanagement in der ambulanten Pflege?

Donzwerg41

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Hallo,
wir haben in der Schule momentan ein Projekt und finden zu einer Frage nur sehr "schwammige" Antworten.
Vielleicht kann uns hier jemand helfen?

Die Frage lautet:

"Im ambulanten Pflegedienst ist eine strenges Zeitmanagement vorgegeben. Wieso muss das so sein?"

Gruß Donzwerg
 
Hallo donzwerg,

naja, bin weder in Führungsposition noch hab ich BWL-Kenntnisse, aber ich bin auch Hausfrau und mir ist klar: will ich was sparen oder eben Gewinne erwirtschaften, muss ich mehr einnehmen als ich ausgebe!

So, was kommt also rein:
Die Leistungen die ich bei den Kunden/Patienten vereinbart hab. In der Regel überwiegend versicherungsrechtliche Leistungen;
Behandlungspflege: gestaffelt in Stufen mit unterschiedlicher Entlohnung
Pflegeleistungen: vorgeschriebene Sätze für bestimmte Pflegeleistungen

Betreuungsangebote

"Private" Vereinbarungen (alles was so anfällt aber nicht über oben genannte abgerechnet werden kann).

Was muss gezahlt werden:
  • Löhne von Pflegekraften, Betreuungskraften, hauswirtschaftliche Hilfen, Büroangestellte, Führungskräfte, Geschäftsinhaber/-führer, ....
  • Standorte (Gebäude /Räume); Miete, Versicherung, Instandhaltung, Pflege, Ausstattung
  • Technische Ausstattung: Telefone, PCs, ect
  • Autos; Anschaffung, Unterhaltung, Wartung, Versicherung, Pflege
  • Abgaben an die Berufsgenossenschaften und sonstige Verbände
  • Fortbildungskosten, Projektgruppen (also die Zeiten der Leute)
  • Rahmenmaterialausstattung, Schutzausrüstung, Hygienematerial

Das fällt mir grad spontan ein!

Ob das Zeitmanagement "streng" ist, kommt sicher auf den Standpunkt an. Im stationären Alltag hab ich oft viel weniger Zeit "am Stück" für einen Menschen, muss mich aufteilen, springe zwischen verschiedenen allgemeinen und personenbezogenen Aufgaben.

Letztlich aber ist fachbezogene Arbeitszeit teuer!

LG
Hexe
 
Ambulante Pflegedienste versorgen Menschen, die zu Hause wohnen und Hilfe brauchen. Sei es beim Waschen, Anziehen oder Essen oder bei dem, was Alter und Krankheit fordern: Blasenspülungen, Wundversorgung, Medikamentengabe. Bezahlt wird das von der Kranken- oder Pflegekasse und von den Patienten selbst. Für jede Leistung gibt es einen bestimmten Betrag und eine sogenannte Vorgabezeit. Für das Kämmen, Waschen und Rasieren eines Patienten bekommt der Pflegedienst einen festgelegten Geldbetrag. Die Vorgabezeit ist z.B. 25 Minuten. Braucht ein Pfleger zehn Minuten mehr an Zeit, ist das kein Problem, wenn es mal passiert. Passiert es öfter, kann der Dienst nicht mehr kostendeckend arbeiten.
 
Im Unterschied zur stationären Pflege hast Du keine "Ausweichmöglichkeiten" für "Leerlauf":

Du kannst nicht "Fr. A" an das Waschbecken setzen, damit sie 18 Minuten ihre Zahnprothese "putzt" (ohne dieses Ritual isst sie nichts!) und in dieser Zeit "Hrn. B" den Bart flechten.
 

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