Stat. Kinderkrankenpflege zw. Vorschrift, Wunsch u. Wirklichkeit - Erfahrungssuche

Hallo Ina,

also folgende Bücher solltest du zu den qualitativen Verfahren gelesen haben. Das Buch von Froschauer/Lueger stellt sehr gut die Möglichkeiten zu qualitativen Interviews dar. Anleitung zur Erstellung eines Leitfadens, durch führung eine Pretests etc.

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Für die Grundlagen der Qualitativen Forschung ist das Buch von Flick unbestreitbar das Beste und es ist günstig.

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Der zweite Band enthält eine sehr gute Darstellung der Datenauswertung der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Fast besser als im Original.

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Das neuste Buch dazu dürfte auch interessant sein. Erscheint jetzt im Juli.

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Cheers

Ingo 8)
 
@ Lillebrit

Meine einzige ernstzunehmende Datenerhebung habe ich (wir) in einem 2 Semester langen Projekt zum Thema "Biofeedbak und Suggestion im Einsatz zur Konzentrationssteigerung" durchgeführt.
Das, was ich im Rahmen meiner Diplomarbeit vorhabe, konnte ich allerdings noch nicht üben.
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Was die PDL betrifft, hast Du mit Sicherheit recht, aber zwischen PDL und PDL gibt es auch unterschiede (bitte nicht im negativen Sinne verstehen), und die im besagten HAus, fühlte Ihre Verantwortlichkeit in meinem Fall "nur" gegenüber der Krankenhausleitung, wo sie in meinem Namen erfolgreich vorsprach. Dies wurde mir dann telefonisch vermittelt.

Die PDL wurde in einem Langen Gespräch mit vielen Fragen und Antworten ausführlich über mein Vorhaben, meine geplanten Methoden etc aufgeklärt. Meine Persönlichen Mütterlichen Erfahrungen hielt ich aber zurück, aus den Gründen, wie ich sie in meinem "Roman" vom 14.07. 23.29 Uhr kurz erkläre.
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Die Angst, ich könnte "Spionage" betreiben bestand auf der ebene der Krankenhausleitung, wobei es sich aber eher um die Angst vor Transfer von Hausinternen Daten handelte.
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Da ich mir so manches Vorurteil über "Theoretiker" und diejenigen, die es noch werden wollen ausmalen konnte, beziehungsweise aus verlässlichen Quellen davon wußte, habe ich mich nicht in der Rolle des großen Reformators oder Besserwissers präsentiert, denn genau das wollte ich nicht., ich wollte, dass man mir etwas erklärt, "Mich über die Praxis lehrt" Ich habe in meine Gesprächen Theorie und Praxis nebeneinander gestellt, und Ihre Verwobenheit mal problemlos, und mal barrierebahftet dargestellt, aber immer in Abhängigkeit voneinander, weil es um ähnliche Ziele geht.
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Es gibt einen klaren Grund für meinen derzeitigen Job im Hotelgewerbe: Geld, denn auch ich muß eine Bestimmte Summe davon nach Hause bringen, um es meiner kleinen Familie nett zu machen. Ähnlich bezahlte Jobs in der Pflege fand ich nicht, denn ich habe vor meinem Studium keinerlei Ausbildung genossen (außer einem zarten Start im Hotelgewerbe)

LG Ina
 
Vielen Dank Ingo!

Ich werde wohl in der nächsten Woche oft meine Lesebrille tragen!

LG Ina
 
Hallo Ina,

besorge dir erst einmal die beiden Bücher von Flick. Die Einführung wird dir vieles klarer machen. Insbesondere über den qualitativen Forschungsprozess, der im Vergleich zum quantitativen Verfahren sich zirkulär und nicht linear darstellt. Es geht darum etwas zu entdecken, neues zu finden und nicht eine Hypothese zu beweisen.

Das bedeutet, deine Fragestellung kann am Anfang eher wage sein, denn eine zu statische Fragestellung schränkt dich ein. Das Themenzentrierte Leitfadeninterview hat dabei den Vorteil, dass du dich anhand deiner theoretischen Grundannahmen während des Interviews an dem Leifaden entlanghangeln kannst. Also um es einmal konkreter zu machen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten KKS bestimmte Dinge in ihrer Ausbildung lernen, die die Qualität der pflegerischen Versorgung steigern sollen (Anwendung des Pflegeprozesses, Handeln nach einem Pflegemodell etc.) Nach dem neuen Pflegegesetz läßt sich dies auch in Fach-, Ausführungs-, soziale und personelle Kompetenz unterteilen. Nach der Ausbildung stoßen so manche jungen Pflegenden dann auf den Stationen auf Traditionen, festgefahrene Haltungen u.ä. (kann sein, muss aber nicht). Da kann dein Ansatzpunkt liegen - wo findet sich der Idealismus, das Menschenbild und die erlernten Kompetenzen in der alltäglichen Praxis?

Bei dem themezentrierten Leitfaden Interview handelt es sich aufgrund dessen um einen deduktiv-induktive Methode, d.h. du bildest Kategorien aufgrund der Grundannahmen die du dir theoretisch erarbeitest. Während der Interview kann es dann dazu kommen, dass die Interviewpartner auf diese Punkte zu sprechen kommen, da kannst du dann vertieft darauf eingehen. Es ist von größter Wichtigkeit erst einen Pretest mit dem Leitfaden durchzuführen und denn Leitfaden immer wieder zu überprüfen. Auch wenn er sich nicht verändert, weil genau das richtig enthält, so ist es wichtig, dass du es beweisen kannst, dass du das gemacht hast. So hast du themenzentriertes Datenmaterial.

Dieses Datenmaterial wird durch die qualitative Inhaltsanalyse nicht bezogen auf den sinngehalt und Interpretationen erweitert (wie bei der Grounded Theory), sondern komprimiert. Dadurch kannst du auch große Mengen an Daten (Interviews) verarbeiten. Du bildest Kodierungen aufgrund deiner vorherigen Kategorien (soweit sie überhaupt genannt wurden) und greifst Kategorien auf, die sich während der Erhebung ergeben haben.

Ein wichtiger Punkt besteht noch in der Festlegung des Sampling, d.h. die Festlegung der Anzahl an Interviews die du benötigst um eine Sättigung zu erreichen, d.h. der Punkt erreicht ist, dass sich die Aussagen wiederholen und keine neuen Erkenntnisse mehr kommen.

Dann geht es dann an die Interpretation.

Das wäre eine konzentrierte Beschreibung der Methode. Mehr werden dir die Bücher verraten.

Cheers

Ingo :king:
 
Hallo Ina,
wollte in meinem letzten Thread auch nicht moralisieren.....:mryellow: .
Es wirkte halt auf mich irgendwann so, als ob Du Dir über den "Dienstweg" nicht so ganz im Klaren warst....aber nun verstehe ich Deine bisherige "Odyssee" besser.

Ich wusste nicht, dass Du vor dem Studium keine Krankenpflegeausbildung gemacht hast....die meisten FHs verlangen dieses.
( Die einizige,die mir einfällt, welches das nicht verlangt ist Fulda.....).

Natürlich muss man seine Brötchen verdienen...ich wunderte mich eben nur, warum Du das nicht im vermeindlich gelernten Beruf tust...aber jetzt ist natürlich klar!

Falls Du an o.g. Fh sein solltest...bieten die nicht an, dass du - wenn Du 1 Jahr Praxis dran hängst, auch noch das Examen zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ablegen kannst?
Wäre dann eine Überlegung, um bei der späteren Jobsuche eine gewisse Berufspraxis vorweisen zu können.
( Ich selber habe nach dem Abi die 3 jährige Ausbildung zur Krankenschwetser absolviert, danach 1 Jahr in einem sehr speziellen Bereich gearbeitet. Während meines Studiums absolviere ich noch eine Zusatzausbildung und bin dafür ab und an in der Praxis....dazu arbeite ich noch Gelegentlich in meinem alten KH.
Aber selbst mir sagte man schon oft, dass das sehr wenig Praxis sei......)

Ich selber denke, dass man zwar nicht unbedingt 10 Jahre am Bett getanden haben muss....dass es aber sehr Hilfreich ist, wenn man weiss ,"wo auf Station der Hase lang läuft", wie man als Leitungskraft die Leute erreicht und welche Sorgen und Nöte die Mitarbeiter bewegen.

Vielleicht hast Du ja noch die Chance auf die Ausbildung......:)

LG,
Lillebrit
 
Hallo Ingo

Beide Bücher von Flick, sowie "Das qualitative Interview" von Froschauer!Lueger sind auf dem Weg zu mir.
Deine "Kurzeinweisungen" sowie die Buchinhalte lassen michmit Sicherheit gewinnbringender Arbeiten als ich es bisher getan hätte und habe.
Dafür Dank!


Ingo Tschinke schrieb:
... Es ist davon auszugehen, dass die meisten KKS bestimmte Dinge in ihrer Ausbildung lernen, die die Qualität der pflegerischen Versorgung steigern sollen (Anwendung des Pflegeprozesses, Handeln nach einem Pflegemodell etc.) Nach dem neuen Pflegegesetz läßt sich dies auch in Fach-, Ausführungs-, soziale und personelle Kompetenz unterteilen. Nach der Ausbildung stoßen so manche jungen Pflegenden dann auf den Stationen auf Traditionen, festgefahrene Haltungen u.ä. (kann sein, muss aber nicht). Da kann dein Ansatzpunkt liegen - wo findet sich der Idealismus, das Menschenbild und die erlernten Kompetenzen in der alltäglichen Praxis?...

Diese Problematik ließ die Stationsschwester mir gegenüber bereit anklingen, und sah darin mit sorgenvollem Gesicht, Ihre momentanen Haupsorgen, in ihren Versuchen das Team zu motivieren. Ein zwangloses Gespräch mit zwei ehemaligen Schwesternschülerinnen (privater Natur) deutete ebenfalls auf dringenden Handlungsbedarf in dieser Richtung hin.

Ich sehe hier nun auch eine Möglichkeit, die Thematik eventuell eizudämmen.

LG Ina
 
Hallo Lillebrit
Ich habe Deine letzen Reaktionen auch eher unter dem Gesichtspunkt "mangelnde Information meinerseits" betrachtet, auch im Bezug auf andere Statements, das veranlasste mich auch meien "Roman" zu verfassen, bzw. direkt nochmal auf die einzelnen Absätze deines Threads einzugehen.

Mein eigentlicher Berufswunsch nach dem Abitur war übrigens KKS und ich habe ca. 30 Bewerbungen in der oberen Hälfte Deutschland auf den Weg geschickt. Die meisten kamen zurück, mit der Begründung, mein Wohnort läge nicht im "Einzugsbereich", andere sahen Ihre Probleme in meinem Abitur und daher fühlten sie sich nur als Übergangsvariante bis zum Studium.
Dadurch wurde ich allerdings erst auf dieses aufmerksam und bewarb mich, mit sofortigem Erfolg (übrigens nicht in Fulda, sondern in Neubrandenburg, ohne Examensanhang) . Spätestens im Haupstudium wurde mir schnell bewußt, dass eine Vorherige Ausbildung sehr vorteilhaft gewesen wäre, denn ich hatte Null Ahnung von vielen Einzelheit, und mußte viel nebenbei lernen.

Von einem Krankenhaus, welches mich ablehnte, erfuhr ich dass es nur eine frisch examinierte KS übernommen hat, da war ich dann schon traurig, denn mein Friewilliger Weggang nach der Ausbildung hätte dieses Haus mit Sicherheit nicht gestört.

Aber schwamm drüber, ich habe es ja auch so recht weit geschafft, merke allerdings immer wieder, dass der Nachholebedarf im Bezug auf Praxis groß ist,
was meinen Hilferuf in diesem Forum begründet, denn ich bin tatsächlich an jedem Lebensnahen (Arbeitsnahen) Informationsschnipsel interessiert.

LG Ina
 
Hallo Ina,

das ist ja wirklich Schade, dass man Dir die Möglichkeit der Ausbildung nicht gegeben hat...und dann noch mit der Begründung "Abi=Überqualifiziert" !
Es ist doch durchaus Sinnvoll, viele Abiturienten einzustellen...eben WEIL diese noch studieren können.
Es gibt durchaus auch KPS, die lieber Abiturienten einstellen.

Dann macht es wohl auch wenig Sinn, wenn Du Dich nach dem Studium noch an einer Schule bewirbst..........*ggg*

LG,
Lillebrit
 
Hallo Lillebrit,

dabei handelt es sich um eine etwas platte Begründung auswahlverfahren zu begründen, wie sie jahrelang gebräuchlich waren. Vielfach war der Grund, dass die Krankenpflegeausbildung dazu genutzt wurde, um Wartesemester für das Medizinstudium zu erhalten. Inzwischen haben viele Abiturienten ja eher den Entschluss gefasst auch in der Pflege zu bleiben, da Medizin auch nicht mehr das Heil verspricht.

Das ganze hat sich ja mehr oder minder völlig überholt, da einige Hochschulen jetzt die gekoppelte Bachelor/Pflegeausbildung anbieten.

Bei Ina wäre dann die Reihenfolge nur andersrum - erst Bachelor (Pflegemanagement an der FH ist von dem CP dem meist gleichzusetzen), dann Ausbildung. Warum nicht? Eine Anstellung als Dipl. Pflegewirt ohne Ausbildung kriegt man glaube ich recht schwer, weil die Akzeptanz der Pflegenden gegenüber jemanden der den Beruf nur theoretisch kennt recht kritisch ist.

Cheers

Ingo :wink1:
 
Hallo Lillebrit und Ingo


Indem heutigen Wahnsinnsangebot an Bewerbern lässt man sich in nahezu jeder Branche die ein oder andere "seltsame" Ablehnungsbegründung einfallen. In diesem Falle konnte ich nun bis heute erleben, wie man sich in eine große Zwickmühle manövrieren kann. Die Ausbildung wurde mir aus verschiedenen Gründen verweigert, länger als ein Jahr wollte ich auch nicht warten, dann kam die sofortige Möglichkeit des Studiums (zur damaligen Zeit war nur vom Diplomstudiengang die Rede also 8 Semester komplett inkl. Vordiplom und dann Diplom, dazwischen gab es nichts) Das Studium ist nun fast beendet, ein Ausbildugsplatz in der Pflege wird jetzt noch schwieriger, auch aus privater Sicht, denn mit den Jahren und Kindern läst die finanzielle und geographische Flexibilität nach, mal abgesehen vom "gruseligen" Ausbildungsmarkt. Ein höherer Einstig ins Berufsleben ist auch nicht so einfach, da fast überall mindestens 2 Jahre Berufspraxis im pflegerischen Bereich verlangt werden. So erlebe ich nun, wie einige meiner ehemaligen Studienkollegen, welche das Thema Diplomarbeit schon hinter sich gelassen haben, tatsächlich den Weg über eine KKS/Krankenpflegehelferausbildung gehen, um überhaupt einen Fuß in die Praxis setzen zu können. Andere mutieren sogar zu "ewigen Praktikanten. Ich sehe da großen Nachholebedarf, zum eien in der Akzeptanz der Pflegeausbildung als Vorbereitungsstufe für das Studium, zum anderen in der Zugangsvoraussetzung für das Studium, oder die Möglichkeit (ähnlich der Variante Arzt im Praktikum) des geregelten Übergangs vom Studium in die "Beruftauglichkeit". Unbestritten ist allerdings auch in meinen Augen, dass zur nahtlosen theoretischen Ausbildung auch ein tiefer Einblick in die Praxis gehören muß, um spater in welcher Position auch immer adäquate Entscheidungen treffen zu können.

PS: Würde man mich mit meinem derzeitigen "Studiwissen" auf eine Station zur "Vollzeitpflege" schicken, hätte ich zugegebener Maßen ein großes Problem, Denn die "Pflege" an sich, so richtig mit Patient und Bett etc, wurde uns in sage und schreibe einem Semster (3 Monate) in einer Stunde pro Woche in Auszügen erörtert. darauf folgten dan ca. 2 1/2 schriftliche Arbeiten, über die Vorgehensweise in einem bestimmten Krankheitsfall, wir schrieben eine Pflegeplanung, etc also die Tatsächlichen Aufgabengebiete der Pflegenden kamen mir zu kurz. Ich habe dann viel nebenbei gelesen, Lehrbücher der Auszubildenden, etc. aber das alleine ist auch nicht das Richtige. Dazu kommte, dass die Wertvolle Praktikumszeit, welche mit einem Semester geplant wird in ein "Verwaltungspraktikum" investiert werden sollte, also auch wenig Pflege....

LG. Ina
 
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