Sondennahrung auf 600ml/h

  • Ersteller Ersteller Phoenix79
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Irgendwo weiter vorne hat ein User schon mal den Verdacht auf ein Dumpingsyndrom geäußert:
4.1. Frühdumping
Direkt im Anschluss an die Nahrungsaufnahme treten krampfartige Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz sowie Kreislaufsymptome auf.
4.2. Spätdumping
Niedriger Blutdruck, Schwächegefühl, Hunger und Schwitzen sind Symptome des Spätdumpings.
Dumping-Syndrom - DocCheck Flexikon

Durch den schnellen Flüssigkeitseinstrom in den Darm kommt es gehäuft zu Durchfällen.

Aber obs das ist, lässt sich eben net feststellen, weil einfach zu wenig zum Pat. bekannt ist. Eigentlich schade, weil man so eine sinnvolle individuelle Planung net erstellen kann.

Bezüglich des angezogenen BZs: welches Fresubin hat man denn im KH gegeben? Fresunbin ist ja net gleich Fresubin: Enterale Ernährung - Übersicht über bestimmte Produktinhaltsstoffe und -eigenschaften . Arztbriefe enthalten selten die genaue Angabe, so dass es da durchaus auch zu Mißverständnissen kommen kann. Bei Fresubin diab. musst z.B. 1500ml geben um 1500 kcal zu erreichen.

Ergo: Pflege ist hochkomplex und man braucht ein großes Hintergrundswissen zur Betreuung von schwerkranken Pat.. Checklisten und Standards reichen da net aus. Leitlinien wären wünschenswert, die nach dem Prinzip des Pflegeprozesses erstellt sind und z.B. Differentialdiagnosen enthalten an denen man sich orientieren könnte.

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,

das mit dem Dumping-Syndrom habe ich auch gelesen und ob Du es glaubst oder nicht, ich weis was das ist und wie es sich äußert.

Tatsächlich weis ich auch, daß Sondenkost nicht gleich Sondenkost ist.

Und jetzt stell Dir vor...Elisabeth...und das weis nicht nur ich, Pflege ist ein komplexes Thema, was Hintergrundwissen erfordert, wir arbeiten schließlich als Pflegekräfte.
 
Pflegeanamnese - tracheotomiert, atmet spontan
- Diabetikerin
- wird über eine PEG ernährt mit Fresubin 1000ml/Tag 1,5 Kcal/ml + 1000 ml Wasser
- Bolusgabe 300 ml in 30 min - 4 Stunden Pause >>> macht 5-6 Mahlzeiten mit 300 ml= 1800 ml... wo ist der Rest?
- in der Anamnese hoher Reflux + häufiges Erbrechen
- aktuell häufiges Erbrechen, ständig Stuhlgang, häufig als Durchfall

Pflegeproblem
Gefahr der Mangelernährung
Ursache - Dumpingsyndrom infolge ???
Symptom- Erbrechen nach Sondenapplikation, Auftreten von starkem Schwitzen zwischen den Applikationszeiten von Sondennahrung, Diarrhoe nach Sondenapplikation, fraglich krampfartige Schmerzen

Pflegeziel - Verbesserung der Ernährungssituation

Pflegemaßnahmen
kontinuierliche Nahrungszufur mit einer max. Laufrate von 100m/h

Wegweisend fand ich in dem Beispiel das Symptom "Schwitzen" welches am Anfang net beschrieben war. Interessant finde ich auch, dass sich mit der Erkenntnis : ev. Dumpingsyndrom, auch die Frage klärt, warum net ständig Diarrhoe. Irreführend war m.E. der Begriff Reflux- da dies sich im nachhinein net bestätigen ließ, da er nie erhoben wurde. Reflux und Erbrechen wurde gleichgestellt, was aber fachlich net richtig ist.
Schade find ich, dass wir nix zur Grunderkrankung erfahren haben. Denn net jeder, der mit einer Bolusernährung versorgt wird hat die beschriebenen Probleme.

@Phoenix79- hast du noch was rausbekommen bezüglich der Sondenkost in Zusammenhang mit dem BZ?

Elisabeth
 
Elisabeth....es ist echt müßig.
Ich habe nicht gelesen, daß irgendjemand Erbrechen mit Reflux gleichgestzt hat.Phoenox hat zwar nichts über das Schwitzen berichtet,trotzdem hat einer der Kollegen an ein Dumping-Syndrom gedacht.

Macht keinen Sinn mehr.
Ich kann Dir irgendwie nicht klar machen, daß Ich nur vermute und nicht sage das etwas so ist.
Was deinen Pflegeprozess angeht...so gebe ich Dir ja recht.
Mit dem sollten wir arbeiten.
Es kann aber nicht sein, daß Du behauptest keiner von uns würde Prozessorientiert arbeiten oder wissen was das ist.
Meines Erachtens implizieren Deine Antworten, daß Du das keinem der sich hier geäußert hat oder nur wenigen, genau das zutraust.
Da Du auf den für Dich nicht ausreichenden Infos rumreitest, die für Dich keinen vernünftigen Schluß und damit adequates Handeln zulassen, würde ich sagen, Du hast auch nicht ausreichend Infos über Deine Kollegen hier im Forum.
Zur Pat.
Sie bekommt so und so viel SK in der Stunde und dazu So und so Viel Flüssigkeit zusätzlich.....
Wenn ich weis Meine Pat erbricht...
Wenn ich ihr das Zeug deswegen aus den Atemwegen holen muß.....
Sie führt ständig ab, vielleicht auch als Durchfall......was heist das für Dich?
und ich weis nicht das sie schwitzt und was für eine Grunderkrankung sie hat, reagiere ich erstmal auf Erbrechen und damit mögliche Aspieration und dann auf die die Ausscheidung.
In der Regel kennst Du Deine Pat. ja und weist über ihre Grunderkrankungen bescheid, kannst dann also immernoch schauen, obes damit zu tun hat.

Daß wäre für mich Refluxkontrollen, Reduktion der SK, gegebenenfalls Umstellung, wenn ich nach den ersten Maßnahmen keine Besserung sehe und davon ausgehen kann/muß, daß es an der SK liegt.
Später, wie in allem was wir tun shen wir ob sich unser Tun bewehrt. Tut es das nicht, dann müssen wir erneut über Istzustand, laufende Pflege und Ziele nachdenkenund planen.
Für mich ist Erbrechen, wenn es häufig vorkommt schon alleine, ein Grund zu handeln ohne erstmal nach der Grunderkrankung zu schauen.
Und wenn ich das gute Zeug erstmal abdrehe.....

Aus dem Stehgreif weis ich nicht, warum die Pat eigentlich im KH war und auch nicht was für Grunderkrankungen sie hat.
Ich konnte aber auch zu keinem Zeitpunkt herauslesen, daß es etwas mit ihrer Grunderkrankung zu tun haben könnte oder muß.
Wenn sie jetzt aber mit einem gebrochenen Bein dort gelegen hätte.......

Die Fragen von Phoenix waren:

- Kann SK so hoch laufen?
- Kann sie Nach und Nebenwirkungen machen?
- Wie ist Nährstoffaufnahme so möglich?


 
Liebe Elisabeth,

das mit dem Dumping-Syndrom habe ich auch gelesen und ob Du es glaubst oder nicht, ich weis was das ist und wie es sich äußert.
...
Diesen Verdachte hatte ich weiter vorn selbt schon mal geäußert. Wurde aber dann Maniac belehrt das das "Quatsch" wäre, weil normale Menschen in der halben Stunde auch 1000 Kcal essen ohne Dumpingsyndrom zu kriegen (dann bin ich also unnormal, weil ich noch nie in 30 Minuten 1000Kcal zu mir genommen habe, das wäre mehr als die Hälfte meines gesamten Tagesbedarfes)bzw.von Paula Puschel, das es das nur bei Menschen mit Magenteilresektion vorkommt.


@Phoenix79- hast du noch was rausbekommen bezüglich der Sondenkost in Zusammenhang mit dem BZ?
Nein. Ich wollte die Kollegin net schon wieder anrufen und nach etwas fragen, was mich ja eigentlich nichts mehr angeht.
 
Hallo,
Nein Phoenix, Du bist nicht abnormal, weil Du in 30 min vielleicht nicht so viel zu Dir nehmen würdest, weil Du es so nicht verträgst.
Ich finde es auch nicht dumm, darüber nazudenken, ob Deine Pat. vielleicht zuviel bekommen haben könnte.

Es wurde wahrscheinlich (Betonung liegt auf wahrscheinlich...also ich weis es nicht) berücksichtigt, daß wir unterschiedliche Eßgewohnheiten haben.
Also unterschiedliche Mengen in unterschiedlicher Zeit.
Und auch Art des Essens.
Umgekehrt, gibt es ja auch Leute die alles auf einmal, durcheinander und in großen Mengen vertragen.
Muß jeder selbst wissen.

Dies läßt sich auch auf unsere Pat. anwenden insofern sie selbstständig Nahrung aufnehemen können.
Für den Pat. ist noch lange und nicht immer das gut, was angeordnet und von uns vielleicht ausgeführt oder auch aus eigener pflegerischer Absicht, getan wird.


Deshalb unterhalten wir uns darüber, machen uns Gedanken darüber:o
 
...dann bin ich also unnormal, weil ich noch nie in 30 Minuten 1000Kcal zu mir genommen habe ...
Über die Brücke würde ich net gehen wenn ich mir so anschaue, wie z.B. die Kalorienmengen beim Burger Kind sind: Kalorien Burger King Kalorientabelle . *ggg* Und wenn ich da so an die aktuelle Weihnachtszeit mit den diversen verführerischen Angeboten denke... Und die wenigsten achten da wohl auf ihren Tagesbedarf. *fg*

Paula Puschel, das es das nur bei Menschen mit Magenteilresektion vorkommt.
Deswegen ja die Frage nach der Grunderkrankung. Denn net jeder Pat. reagiert auf die Bolusernährung mit den beschriebenen Symptomen. Deshalb ist es eben auch schwierig zu sagen, ob es wirklich ein Dumpingsyndrom ist.

Beispiel:
Pflegeanamnese - tracheotomiert, atmet spontan
- Diabetikerin
- wird über eine PEG ernährt mit Fresubin 1000ml/Tag 1,5 Kcal/ml + 1000 ml Wasser
- Bolusgabe 300 ml in 30 min - 4 Stunden Pause >>> macht 5-6 Mahlzeiten mit 300 ml= 1800 ml... wo ist der Rest?
- in der Anamnese hoher Reflux + häufiges Erbrechen
- aktuell häufiges Erbrechen, ständig Stuhlgang, häufig als Durchfall

Pflegeproblem Gefahr der Mangelernährung
Ursache Magenmotilitätsstörungen bei D.m. mit postprandiale Hypoglykämie
- Symptom- Erbrechen nach Sondenapplikation, Auftreten von starkem Schwitzen zwischen den Applikationszeiten von Sondennahrung, Diarrhoe nach Sondenapplikation, fraglich krampfartige Schmerzen

Pflegeziel - Verbesserung der Ernährungssituation

Pflegemaßnahmen
Diabetikersondenkost
Bolusmenge reduzieren, häufigere Mahlzeiten

Hier liegt die Pathogenese anders: Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Serie: Diabetische Neuropathie – Die autonome diabetische Neuropathie des Gastrointestinaltraktes" (05.07.1996)

Um beides-Dumping oder diabet. Magenmotilitätsstörung- trennen zu können, fehlt halt die Angabe des Refluxes und die Entwicklung des BZ zwischen den Applikationen.
Es wäre auch interessant, ob die Symptome bereits beim ersten KH-Aufenthalt, als der Pat. auf die Bolusernährung eingestellt wurde, schon vorhanden waren. Wechsel der Sondenkost von Diabetes auf hockalorisch könnte ev. hier ein Auslöser gewesen sein.

Umso mehr man über seinen Pat. weiß- umso eher ist es möglich eine sinnvolle, individuelle Pflegeplanung zu schreiben.

Elisabeth