Schüler anleiten auf Intensivstation

*steffi

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23.02.2006
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10
Ort
Baden-Württemberg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
interdis. Intensivstation
Hallo,

ich soll ab nächsten Monat zum ersten mal einen Schüler auf Intensivstation anleiten und begleiten während seines Einsatzes, hab diese bis jetzt nur auf Normalstation gemacht!!
Gibt es irgendwelche Besonderheiten, wichtige Dinge die ich beachten muss, bzw. welche fachlichen Inhalte sind wichtig.
Wie kann ich dem Schüler den Start am ersten Tag vereinfachen?
Hab mir schon gedanken gemacht, hab mir gedacht das ich am ersten Tag ihr erst mal den Ablauf erkläre und was alles zum Patientenplatz dazu gehört.
Und hätte dann halt jeden Tag einen Schwerpunkt gesetzt zum tgl. Arbeitsabblauf unter anderem Monitoring, Medikamente, ...

Über ein paar Hilfestellung würde ich mich freuen

Gruß Steffi
 
Hi Steffi,

ich glaube, das ungewohnte Umfeld Intensivstation kann erst mal gewisse Ängste beim Schüler erzeugen. Daher würde ich mit dem Schüler schon vor dem Einsatz ein Erstgespräch machen und die Situation abchecken, wichtige Regeln erläutern, die Ziele für den Einsatz festlegen.
Hab ich es tatsächlich mit einem unsicheren Schüler zu tun, würde ich den ersten Tag so gestalten, dass er nicht überfordert wird. Pausen und Rückzug wann immer nötig. Ich würde ihn beauftragen, sich diesen ersten Tag nur auf einen ausgewählten Patienten zu konzentrieren, die Pflege zu beobachten, sich Notizen zu machen und wichtige Fragen aufzuschreiben. Ein weiterer Auftrag könnte sein, dieses spezielle Krankheitsbild zu analysieren, Informationen über Diagnostik, Therapie und Pflege zu sammeln, und seine Ergebnisse zu besprechen. Daraus ergeben sich gewiss die ersten Anleitungsideen.
 
Ich frage die Schüler wo sie schon waren, welcher Kurs sie sind, ob sie zu uns wollten und was sie von diesem Einsatz erwarten.
Wenn es eher unsichere ängstliche Schüler sind lass ich sie die ersten Tage nicht alleine und nehme dann auch nicht unbedingt laufende REA´s oder extrem instabile Patienten. Auf den Herzalarm nehme ich die dann aber mit, da sind sie ja auch nicht alleine (außer natürlich es ist jemand aus dem 4. Stock gesprungen).
Nach den ersten Diensten fragen ich beim dokumentieren, wie geht es dir, hast du Wünsche oder Fragen.
Wenn der Schüler schon Angst vor dem s.c. spritzen hat sehe ich das ja und wenn jemand unsicher ist zeigt er/sie das ja auch über die Körpersprache.
Was auch passiert ist, dass Schüler alles machen und nicht wirklich wissen was sie da tun. Einer hat immer 100% O² gegeben, wenn ein beatmeter Patient angab, er bekommt keine Luft. Das hat eine Kollegin immer gemacht sagte er. Als ich nachfragte bei welchen Patient, war das ein anderer als ich ihn fragte, wie denn das aktuelle Blutgas sei, zeigte er mir das vom Schichtbeginn. Ich habe ihm dann einen Vortrag gehalten, der hat ihn zwar etwas verwirrt, aber er hat eingesehen, dass er in so einem Fall lieber der zuständigen Pflegekraft Bescheid sagt.
 
Meine Kurskollegen sind gerade im Wahleinsatz. Die meisten sind auf Intensivstationen.
Nun ich bin 33 und so was wie Kursmama. Ein Kollege hat mich vor 3 Tagen angeschrieben und wir hatten ein langes Gespräch über das Thema Sterben und würdiger Abgang. In Sachen Pflege und Medizinisches fühlte er sich prima betreut. Leider hat sich niemand mit ihm hingesetzt und mit ihm die Situation eines Patienten, der seit 6 Monaten auf der Station lag besprochen.

Das hat ihn gut mitgenommen.

Also wenn die Schüler ca. 20 Jahre alt sind und sich noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt haben, brauchen sie da Hilfe.
 
Ich denke es kommt auch (wie immer) ganz auf den Schüler an. Bei uns sind Intensiveinsätze prinzipiell Wunscheinsätze. Sodass ja beim Schüler auch eine gewisse freudige Erwartung dahinter steckt, die in meinem Fall nicht enttäuscht wurde. Ich war auf zwei verschiedenen Intensivstationen und wurde dort mehr und besser angeleitet als auf peripheren Stationen. Was vielleicht auch daran liegt, dass man eben mit dem Praxisanleiter in einer Box ist und sozusagen auch viel mehr Zeit hat um Fragen zu stellen. Ich kann dir nur raten deine Schüler zum Fragen zu ermutigen, nicht zu viel auf einmal zu erklären (je nach Auffassungsgabe des Schülers eben), sie nach und nach selbständig arbeiten zu lassen und sie zu ZVK-und TS-Anlagen... zu schicken. Ich persönlich fand es toll nach drei Tagen einen Patienten ganz allein versorgen zu dürfen. Also alles was ich bis dahin schon konnte. Natürlich war meine PAL die ganze Zeit in Reichweite. Da war ich schon ganz schön stolz :-)
 

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