Schmuck im OP

Umfrage Im OP

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Redakteurin der Zeitschrift "Im OP" (Georg Thieme Verlag)
Hallo zusammen,


Schmuck hat im OP nichts zu suchen. Das wird schon in der Ausbildung vermittelt. Es besteht erhöhte Infektions- und Verletzungsgefahr.
Dennoch tragen viele OP-Pflegende Schmuck und künstliche Fingernägel. Denn die Regelung und Umsetzung ist von Klinik zu Klinik verschieden. Einige sehen es locker, in anderen Kliniken ist es sogar per Dienstanweisung untersagt. Wie ist es in eurer Klinik: Dürfen Mitarbeiter im OP Schmuck oder künstliche Fingernägel tragen?


Eure Antworten und Meinungen würden wir gern - ohne Namensnennung - für eine der nächsten Ausgaben der Zeitschrift "Im OP" nutzen.
Vorab schon einmal vielen Dank!​
 
Zunächst mal ist es etwas differenzierter: das Schmuckverbot betrifft insbesondere Handschmuck (Ringe, Uhren sowie künstliche Nägel und -lack) hier gelten die RKI-Richtlinien mittlerweile per Gesetz. Die Kliniken müssen diese umsetzen! Es gibt dazu keinerlei Ermessensspielraum mehr!
 
Das RKI gibt lediglich Empfehlungen. Eine Empfehlung muss nicht komplett umgesetzt werden. Sie kann angepasst werden.

Welche Möglichkeiten der Argumentation gibt es dann? An den Verstand der Kollegen zu appelieren reicht ja offensichtlich nicht. Und net wenige AG scheinen auch kein Interesse daran zu haben, dass die Vorgaben des RKI auch wirklich umgesetzt werden.

Elisabeth
 
Ob nun OP-Bereich oder Intensivstation... Hygiene ist nach wie vor ein Stiefkind in der Pflege.
Wer sieht schon den kausalen Zusammenhang zwischen den lackierten Fingernägeln/dem Ehering o.Ä. und der Wundinfektion mit sekundärer Wundheilung mittels VAC-Therapie?
Und vorallem: Wer soll es beweisen?

Deswegen: Im Zweifel für die Hygiene! Und solange es keine Empfehlung für das Tragen der Ringe im OP gibt, sollte man dies auch nicht tun.

MfG
Tool
 
Bis vor einem Jahr hat unsere Hygienefachkraft das tragen von Gelnägeln erlaubt. Die Mitarbeiter brachten eine Bescheinigung vom Arzt und mit dieser hat sie es erlaubt.
Inzwischen haben wir das geändert und die Hygienefachkraft musste auf unseren Wunsch hin und in Absprache mit unserem Hygienearzt die Erlaubnis zurückziehen.

Wir dürfen bis auf kleine Stecker in den Ohren keinerlei Schmuck tragen.

Dieses ist alles per Hygieneplan und Dienstanweisung festgeschrieben und geregelt.

LG opjutti
 
Kein Schmuck an Ober-oder Unterarmen und Händen. Keine Kunstnägel.
Bei uns waren winzige Creolen oder Ohrstecker erlaubt, sonst nix.
Wie isset eigentlich mit künstlich verlängerten Wimpern?
Das hat noch keiner angesprochen und die sind doch auch immer mehr im Kommen.
 
Ich könnte fast schwören, daß ich genau dazu iwo hier in diesem sehr informativem Forum was gelesen hab - es wurde die Vermutung geäußert, was wohl passiert, wenn die künstl. Wimpern auf die frische Wunde...btw.: was macht ihr eigentlich z.B. bei `ner Thorax - OP, wo sich der Diamant aus`m Ehering hinters Stenum verkrümelt - Pat. wieder aufsägen:weiberheld: "öhm wir ham da was vagessn sry"*Ironiemodusaus.
Ihr seid voll knuffig hier - ich les euch gern :klatschspring:.
Edit sagt:
Es war hier:http://www.krankenschwester.de/forum/op-pflege/35657-make-up-op.html?highlight=wimpern
Beitrag 5
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo finde ich den konkreten Gesetzestext?

Elisabeth

In der jeweiligen Hygieneverordnung Deines Bundelandes: laut der letzten Novellierung des IfSG sind die Bundesländer veranlasst diese zu erlassen und mittlerweile sind die allermeisten dieser Aufforderung nachgekommen. Wie sich das dann im Einzelfall liest, entzieht sich meiner Kenntnis. In Ba-Wü ist die Formulierung in etwa: "...die hygienischen Vorgaben gelten als erfüllt, wenn die Richtlinie des RKI als Grundlagen dienen..."!
 
Damit kann man was anfangen. Ist klar und eindeutig.

Elisabeth
 
Zunächst mal ist es etwas differenzierter: das Schmuckverbot betrifft insbesondere Handschmuck (Ringe, Uhren sowie künstliche Nägel und -lack) hier gelten die RKI-Richtlinien mittlerweile per Gesetz. Die Kliniken müssen diese umsetzen! Es gibt dazu keinerlei Ermessensspielraum mehr!


Der Beitrag ist zwar schon älter und ich bin nicht von eurem Fach - aber als ich eben gelesen hab, das tatsächlich künstliche Nägel im OP getragen wurden, dachte ich ich hab mich verlesen... wär schön, wenn das wirklich per Gesetz verboten wäre. Ich bin nicht gegen künstliche Nägel - egal ob Gel oder Acryl - trag ja selbst seit Jahren ziemlich lange Kunstnägel und mach die mir seit gut 2 Jahren auch selbst. Daher weiss ich, was für ein enormes Infektionsrisiko Gel- oder Acrylnägel sein können... Frau muss schon eine gute Designerin haben, die wirklich was von ihrem Fach versteht, das diese auch ordentlich und sauber gearbeitet werden. Falsch gearbeitete Kunstnägel können sich schnell von der Nagelplatte lösen und unter diesen sogenannten "Liftings" haben Keime jeglicher Art ideale Bedingungen und keine Desinfektion kommt da sicher drunter. Selbst fachgerecht gearbeitete Nägel bergen immer das Risiko Liftings zu bilden und euer ständiger Umgang mit Desinfektionsmitteln und das Dauertragen von Handschuhen kann solche Liftings noch begünstigen, von daher sollte jede Frau, die unter hygienisch einwandfreien Bedingungen arbeitet, auf das Tragen von Kunstnägeln verzichten...
 
Hallo,

dieses Thema ist offensichtlich ein Dauerbrenner. Es gibt auch bei uns eine Hygieneanweisung, mittels der das Tragen von Unterarmschmuck, Halsketten und Nagellack untersagt ist, aber nicht alle halten sich daran. Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen, nicht auf die Hygienedienstanweisung zu pochen sondern, versuche einfach mal dar zu stellen, welche Nettigkeiten man sich beispielsweise aus einem MRSA-Saal mit nach Hause nimmt. Zumindest Ansatzweise kann man damit einen Denkprozess in Gang setzen.
Leider fruchtet das aber auch nicht immer. Ich habe bei dem Hinweis einer jungen (rotznäsigen) PJ-Studentin auf die Hygieneordnung, weil sie Armbanduhr, Ringe und Halskette trug, die Antwort erhalten "Sie tragen ja auch eine Brille" Da zuckt es einem zwar in den Händen, aber andererseits ist die Bemerkung auch nicht einfach so von der Hand zu weisen. Wo zieht man da die Grenze.
 
Nirgendwo. Die PJ-lerin darf abtreten. Gerne wird dem zuständigen Arzt- zu dem sie zu 100% rennt- erklärt, warum sie abtreten durfte. Ist auch der Doc nicht einsichtig, geht es die Leiter nach oben.

Elisabeth
 
Bei uns wird der hygienebeauftragte Doc hinzugezogen. Der würde der jungen Dame schon die richtigen Takte sagen.
Bei Uneinsichtigkeit wird halt ein OP-Verbot ausgesprochen. Der OP-Einsatz ist wichtig für die Ausbildung in vielen med. Fachrichtungen:) im Medizinstudium.

Und das Argument des Brillentragens ist ein Scheinargument. Brille = Sehhilfe zum Ausgleich einer Beeinträchtigung und diese kann nicht einfach abgelegt werden!
Ringe, Kette und Uhr = dafür, oder besser dagegen, gibt es Richtlinien vom RKI und die gilt an sich auch für eine Studentin im praktischen Jahr.

LG opjutti
 
Die Hände sind die Haupt-"Überträger" von Keimen, daher keine Ringe und Armbänder/-uhren, damit ordentlich desinfiziert werden kann.
Die Brille sitzt auf der Nase und "tut" nichts (zur Sache), das Gesicht wird schließlich auch nicht desinfiziert.
Ketten stellen eher ein Verletzungs- als ein Infektionsrisiko dar, es sei denn, es handelt sich um lange Ketten, die irgendwo reinbaumeln können, so wie lange Haare oder Tücher.