Reaktion bei Sättigungsabfall

hannahjulia

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19.05.2014
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Beruf
Kinderkrankenpflegeschülerin
Hallo,
ich bin eine Schülerin im ersten Ausbildungsjahr (also noch ganz neu)und habe gerade meinen ersten Einsatz auf einer gemischt pädiatrischen/ neonatalogischen/ chrirurgischen Station für Kinder unter 2 Jahren. Ein Fall von vorhin geht mir nicht aus dem Kopf. Ein 3-Monate-alter Patient mit Pulmonalstenose und Transposition der großen Arterie liegt bei. Ich war zusammen mit einer examinierten Schwester im Zimmer des Patienten und habe ihn nach mehreren fehlgeschlagenen Trinkversuchen wieder ins Bett legen sollen, nachdem die Schwester kurz den Raum verließ, war ich kurze Zeit (2-3 Minuten) alleine mit dem Kind und nachdem ich es in sein Bettchen zurück gelegt hat fing es an zu schreien und hatte einen Sättigungsabfall auf 67%, han dann zuerst zum Kind geschaut, konnte aber durch meine fast nicht existente Erfahrung schwer sagen ob es zyanotisch aussieht, hab es aber instinktiv wieder hoch genommen, was nur minimal half (Sättigung auf 76%) .. Der Alarm ging eh schon vom Monitor aus und ich hab dann noch kurz gewartet ob jemand kommt und hab das Kind kontrollieren, hab es dann aber doch vorsichtig zurück ins Bettchen und bin recht panisch aus der Tür raus und hab nach Hilfe gerufen worauf eine Ärztin kam, die meinte es wäre normal für seine Krankheit und er sieht rosig aus. Hat also alles gepasst. Nur irgendwie fühl ich mich trotzdem blöd und frag mich ob ich richtig reagiert hab? Vielleicht kann jemand die korrekte Reaktion bei solchen Abfällen (als Schüler) beschreiben? Danke schon mal!
 
Ich weiß nicht ob es in der Kinderkrankenpflege anders ist, aber bei uns ist es so dass man einen Patienten auf keinen Fall alleine lässt sondern auf jeden Fall Alarm auslöst und den Patienten weiter im Auge behält in Notfällen.Und für mich wäre es an deiner Stelle ein Notfall gewesen.Lieber einmal Zuviel als Zuwenig Alarm auslösen :wink: Viel mehr hättest du in dem Fall nicht machen können.
Was sagen die anderen auf deiner Station dazu?Hast du mit deinen Kollegen über die Situation geredet und wie du dich verhalten sollst in solchen Fällen?
 
Hallo hannahjulia,

hast Du die Möglichkeit, diesen Vorfall mit einer Mentorin oder erfahrenen Fachkraft durch zu sprechen. Dies wäre ein guter Weg, Dazu gehört auch, durch zu gehen, welche Fehlerquellen bei einer Sättigungsableitung bestehen könnten bzw. wie sie entstehen. Wie waren die Lichtverhältnisse? Wenn sie schlecht waren, hätte es geholfen, das Kind besser zu beurteilen?
 
kritischer patient, du hast die situation korrekt erkannt und hilfe geholt. alles richtig gemacht.
 
Nachbesprechung einfordern. Vor allem erklären lassen, wie das funzt mit der TGA und warum es beim Schreien zu einem Sättigungsabfall kommen kann. Ebenfalls solltest dir erklären lassen, warum hier eine Sättigung von 76% sogar einen guten Wert darstellt. Zur Not die Ärztin fragen.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für die Antworten!
Die Lichtverhältnisse beim Patienten waren gut, helles Tageslicht. Helligkeit war auch nicht der Grund warum ich die Zyanose nicht bestimmen konnte, aber der Patient hat eh einen eher blassen Hautkolorit im Vergleich zu anderen Kindern in dem Alter und sieht dadurch auch beim Schreien durch die Errötung etwas anders aus. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit einfach einen Blick dafür bekomme!
Die anderen auf der Station haben das als keine große Sache gesehen, da er solche Sättigungsabfälle ständig hat, haben mir aber heute versichert, dass es die richtige Entscheidung war mit meiner Erfahrung lieber Hilfe zu holen, also alles gut. Mit meiner Mentorin arbeite ich erst nächste Woche wieder zusammen und werd's dann da mal ansprechen! Hab mich auch ins Krankheitsbild der Pulmonalstenose/ des TGAs etwas rein gelesen und es scheint ja doch eine sehr "normale" Begleiterscheinung zu sein, diese Abfälle... Trotzdem nochmal vielen Dank für die Resonanz!
 
Immer, wenn man sich unsicher ist, holt man sich eine "Zweitmeinung". Das ist übrigens nicht an den Azubi-Status gebunden.

Elisabeth