Qualität der Ausbildung: Eure Erfahrungen?

Reginald

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01.04.2013
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Guten Abend zusammen,

jetzt war ich so lange Stiller Beobachter und nun hab ich endlich mal den Entschluss gefasst und mich angemeldet. Deswegen ein herzliches Hallo an alle.

Zu meinem Anliegen ich befinde mich in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankpfleger im 2. Ausbildungsjahr und kann bisher mit besten Gewissen behaupten, das ich meinen Traumjob gefunden habe. Eine Ausbildung in einer anderen Branche habe ich bereits hinter mir welche ich mich bravour bestanden habe, aber mit der ich nie glücklich war.

Nun zum Kernproblem :-) mit meinem praktischen Ausbildungsort bin ich an sich zufrieden, es ist ein kleines Krankenhaus mit ca. 200 Planbetten welches ein guten Ruf hat. Der theoretische Ausbildung ist zum verzweifeln, die Krankenpflege schule bildet in Kooperation mit einem anderem Krankenhaus mit ähnlicher Bettenanzahl uns Schüler aus. Das Team ist an sich kompetent nur die Art und Weiße wie unterrichtet wird es sehr fragwürdig.

Zum Vergleich: Meine Partnerin ist examinierte Krankenschwester und wie ich ihre Ausbildungsunterlagen gesehen habe, war ich nur am Ohren wackeln. Wunderbar strukturiert in Organsysteme samt Pflege & Pathophysiologie samt Arzneimittellehre und und und. An meiner Schule wird alles kunterbunt, nach dem Motto mal hier mal da unterrichtet es ist manchmal zum verzweifeln. Anregungen seitens der Schüler sind schon gelaufen, stoßen aber auf taube Ohren.

Praxisanleitungen hatte ich bisher eine, die gleichzeitig meine Probezeitprüfung war, ansonsten fehlt einfach das Personal um Schüler anzuleiten... es sind einfach viele Kleinigkeiten, die mich manchmal fragen lassen ob ich mich nach dem hoffentlich bestandenem Examen tatsächlich Krankenpfleger schimpfen lassen darf, oder ob mir viele wichtige Themen sowohl theoretisch als auch praktisch schlichtweg fehlen.

Das es eine perfekte Schule nicht gibt ist mir klar :) habt ihr auch so einiges während Eurer Ausbildung erleben und hinnehmen müssen ? Ich hoffe ihr könnt mir ähnliches berichten das ich nicht der einzige Leidensgenosse hier bin.

Grüße
 
Nun zum Kernproblem :-) mit meinem praktischen Ausbildungsort bin ich an sich zufrieden, es ist ein kleines Krankenhaus mit ca. 200 Planbetten welches ein guten Ruf hat. Der theoretische Ausbildung ist zum verzweifeln, die Krankenpflege schule bildet in Kooperation mit einem anderem Krankenhaus mit ähnlicher Bettenanzahl uns Schüler aus. Das Team ist an sich kompetent nur die Art und Weiße wie unterrichtet wird es sehr fragwürdig.

Zum Vergleich: Meine Partnerin ist examinierte Krankenschwester und wie ich ihre Ausbildungsunterlagen gesehen habe, war ich nur am Ohren wackeln. Wunderbar strukturiert in Organsysteme samt Pflege & Pathophysiologie samt Arzneimittellehre und und und. An meiner Schule wird alles kunterbunt, nach dem Motto mal hier mal da unterrichtet es ist manchmal zum verzweifeln. Anregungen seitens der Schüler sind schon gelaufen, stoßen aber auf taube Ohren.

Ich verstehe das Problem als solches nicht ganz...vielleicht erläuterst Du das "kunterbunt durcheinander" etwas genauer. Curricula sollten grundsätzlich so strukturiert sein, dass themenspzezifische die Inhalte zeitnah unterichtet werden: also z.B. Anatomie ZNS, Neurologische Erkrankungen, Pflege bei xxx, Bobath etc.

Dieses gelingt allerdings nicht immer: manche grundlegende Themen müssen z.B. erstmal im UK laufen - nimm als Beispiel den Aufbau der Zelle. Auf diesem Basiswissen bauen viele anderen Themen auf, die im Laufe der Ausbildung behandelt werden; die grundlegende Voraussetzung ist jedoch, dass "Basics" verstanden wurden. Umgekehrt werden eventuell auch pflegespezifische Grundlagen wie das Blutdruck messen im Einführungsblock behandelt und die Grundlagen der Anatomie erstmal nur "angerissen" - das Herz-Kreislauf System kommt dann eben zu einem späteren Zeitpunkt komplett.

Das "Ideal" gibt es nicht und jedes Curriculum stellt grundsätzlich die Quadratur des Kreises dar ...

Neben dem Curriculum nimmt auch die personelle Situation der Schule Einfluss auf die Reihenfolge der Thematiken: krankheitsbedingte Ausfälle, Erziehungsurlaube von Fachdozenten oder die Verfügbarbeit von Honorardozenten spielen eine Rolle bei der Festlegung der Reihenfolge...darüber hinaus gibt es auch spontane Stundenplanänderungen, die einen Lehrer dazu zwingen können, eines seiner Themen vorzuziehen und den ausgefallenen Unterricht eines anderen Kollegen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Was mich irritiert ist der Vergleich von fertigen Ausarbeitungen mit Deinen Erfahrungen aus dem Unterricht!
Kann es sein, dass diese "perfekten Unterlagen" das Resultat einer konsequenten Nachbereitung des Unterrichtes sowie eines strukturierten Ordnungssystems sind?
Wie arbeitest Du die Inhalte nach und wie sortierst Du die Themengebiete?
Wieviel Zeit investierst Du in das Lernen und Vertiefen der Inhalte?

Praxisanleitungen hatte ich bisher eine, die gleichzeitig meine Probezeitprüfung war, ansonsten fehlt einfach das Personal um Schüler anzuleiten... es sind einfach viele Kleinigkeiten, die mich manchmal fragen lassen ob ich mich nach dem hoffentlich bestandenem Examen tatsächlich Krankenpfleger schimpfen lassen darf, oder ob mir viele wichtige Themen sowohl theoretisch als auch praktisch schlichtweg fehlen.

Fehlt es gänzlich auf dem Stellenplan...oder arbeitest Du in einer anderen Schicht?
Was hast Du bisher unternommen, um angeleitet zu werden?

Mir fällt bei uns auf, dass die Häufigkeit der Anleitungen auch mit dem Engagement der Schüler zusammenhängt...einige fordern diese ein, andere nicht. Nicht wenige Praxisanleiter beklagen sich über die Mentalität von Schülern.


Das es eine perfekte Schule nicht gibt ist mir klar :) habt ihr auch so einiges während Eurer Ausbildung erleben und hinnehmen müssen ?

Wie stellst Du Dir die perfekte Ausbildung vor?
 
Ich verstehe das Problem als solches nicht ganz...vielleicht erläuterst Du das "kunterbunt durcheinander" etwas genauer. Curricula sollten grundsätzlich so strukturiert sein, dass themenspzezifische die Inhalte zeitnah unterichtet werden: also z.B. Anatomie ZNS, Neurologische Erkrankungen, Pflege bei xxx, Bobath etc.

Dieses gelingt allerdings nicht immer: manche grundlegende Themen müssen z.B. erstmal im UK laufen - nimm als Beispiel den Aufbau der Zelle. Auf diesem Basiswissen bauen viele anderen Themen auf, die im Laufe der Ausbildung behandelt werden; die grundlegende Voraussetzung ist jedoch, dass "Basics" verstanden wurden. Umgekehrt werden eventuell auch pflegespezifische Grundlagen wie das Blutdruck messen behandelt und die Grundlagen der Anatomie erstmal nur "angerissen" - das herz-Kreisluaf System kommt dann eben zu einem späteren Zeitpunkt komplett.

Das "Ideal" gibt es nicht und jedes Curriculum stellt grundsätzlich die Quadratur des Kreises dar ...

Neben dem Curriculum nimmt auch die personelle Situation der Schule Einfluss auf die Reihenfolge der Thematiken: Krankheitsbedingte Ausfälle, Erziehungsurlaube von Fachdozenten oder die Verfügbarbeit von Honorardozenten spielen eine Rolle bei der Festlegung der Reihenfolge...darüber hinaus gibt es auch spontane Stundenplanänderungen, die einen Lehrer dazu zwingen können, eines seiner Themen vorzuziehen und den ausgefallenen Unterricht eines anderen Kollegen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Was mich irritiert ist der Vergleich von fertigen Ausarbeitungen mit Deinen Erfahrungen aus dem Unterricht!
Kann es sein, dass diese "perfekten Unterlagen" das Resultat einer konsequenten Nachbereitung des Unterrichtes sowie eines strukturierten Ordnungssystems sind? Wie arbeitest Du die Inhalte nach und wie sortierst Du die Themengebiete?
Wieviel Zeit investierst Du in das Lernen und Vertiefen der Inhalte?



Fehlt es gänzlich auf dem Stellenplan...oder arbeitest Du in einer anderen Schicht? Was hast Du bisher unternommen, um angeleitet zu werden?
Mir fällt bei uns auf, dass die Häufigkeit der Anleitungen auch mit dem Engagement der Schüler zusammenhängt...einige fordern diese ein, andere nicht.




Wie stellst Du Dir die perfekte Ausbildung vor?

Hallo Lillibrit,

danke für Deine Antwort, nun das ist der springende Punkt wir haben zu Beginn der Ausbildung das Curriculum für die Krankenpflegeausbildung ausgehändigt bekommen, aber wie Du sagst das eigentliche unterrichten von zusammenhängenden Themen wird nicht zeitnah unterrichtet sondern aufgeteilt in verschiedene Unterrichtssequenzen, aber nicht so das man meinem könnte es würde noch etwas kommen um folgende Lerninhalte zu verstehen, nein, eben leider ohne logische Zusammenhänge, vielleicht fehlt es mir auch an Weitsicht.

Die personelle Situation ist nicht einfach, wechselnde Dozenten, wechselnde Kursleitungen, Schwangerschaften und ähnliches. Das kann man niemand ankreiden, aber es ist prinzipiell der Fall das irgendwelche Themen unterrichtet werden die gewisse Inhalte voraussetzen und wenn wir sagen: "Moment das hatten wir noch nicht", wird kurz inne gehalten, geguckt wie eine Auto und meist kommt die stammelige Antwort:" Nun dann kommt das noch...". Bei einem Einzelfall mag das kein Thema sein wenn das aber an der Tagesordnung ist, fängt man das rudern an. Vor allem dann wenn Dozenten sagen, das hätten sie ja schon im Unterricht behandelt haben müssen. Auch werden leere Versprechungen gemacht die nicht eingehalten werden, z.B. die Infusionstherapie im "nächsten" Block, war nie der Fall, was mitunter an der Glaubwürdigkeit nagt.

Die Themen werden in Themengebiete und diese Lerninhalte eingeteilt was auch Sinn macht verglichen mit dem Curriculum, was aber eben nicht heißt das es in einer logischen Sequenz unterrichtet wird. Ich würde mich nicht als Bücherwurm bezeichnen der jeden Tag lernt aber meine Leistungen können sich mit einem Notendurchschnitt von ca 2,0 bei praktisch & mündlich & schriftlich schon sehen lassen, aber darum ging es mir auch nicht :)

Die Praxisanleiter sind bei uns Mangelware im Haus es gibt einige Stationen die gar keinen haben und wenn nur einen im günstigsten Fall zwei. Meine fehlenden Praxisanleitungen habe ich schon bei der Schule einfordern wollen und es wurde mir zugesagt das wir welche bekommen würden, war aber leider nicht der Fall. Letzendlich habe ich die PA's selbst angesprochen und nun habe ich im September kurz vor dem praktischen Zwischenexamen meine erste richte Anleitung :)

Wie gesagt eine perfekte Schule gibts nicht und muss es auch nicht geben, deswegen möchte ich mir das gar nicht ausmalen nur ein bisschen koordinierter dürfte es schon sein.

Grüße
 
Also bei mir in der Schule ist oft Unterrichtsausfall. Entweder sind fast alle Lehrer auf einmal krank geschrieben, vergessen uns, schicken uns nach Hause (manchmal weil sie wortwörlich keinen Bock mehr haben zu unterrichten). Einer erzählt ständig von seinem Privatleben oder von Händedesinfektion.Oder wir bekommen irgendwelche Arbeitsaufträge auf den Tisch gelegt und werden damit allein gelassen. Die Arbeitsaufträge werden meist sowieso nicht korrigiert.
 
Kenn ich :-) Nur wir durften nie früher gehen, wir mussten dann 4 h Im Thiemes Pflege lesen udn wurden danach nach Inhalten von seite 1-55 abgefragt^^


Aber wir haben es alle geschafft und alle unser Examen bestanden. Und ich schätze den größten Teil als ziemlich kompetent ein (wa snicht am Unterricht lag, sondern am eigenen Interesse an der Materie)
 

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