Praxisanleitung irgendwie frustrierend und demotivierend...

Lana86

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26.02.2008
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61
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Nephrologie
Ich hätte mal eine Frage ihr die Situation einschätzt oder wie ihr damit umgehen würdet.

Ich habe letztes Jahr den Basiskurs zur Praxisanleitung erfolgreich absolviert, zum Abschluss gehörte eine schriftliche
wie auch praktische Prüfung. Seit dem hatte ich leider nicht die möglichkeit Auszubildende anzuleiten,
da es auf Grund der mangelhaften Anleitungen vorher keine Schüler auf unserer Station für 6 Monate eingesetzt werden.

Im Frühjahr begann ich den Aufbaukurs bei dem ich demnächst eine mündliche und praktische Prüfung haben werde. Zu meiner
generellen Prüfungsangst kommt noch hinzu das wir nach wie vor keine Schüler haben und ich
deswegen eine Leistungsüberprüfung bei einen neuen Mitarbeiter durführen werde mit anschließender
Notenvergabe.

Ich habe das Gefühl das von der Staionsleitung mein Einsatz überhaupt nicht gewürdigt wird,
meine Schulwochen werden mal so einfach vergessen. So das ich da hinterher rennen muss das ich in der Zeit eben nich auf Station
arbeiten kann, kriege dann zu hören das nur wegen der Fortbildung der Dienstplan geändert werden muss.
Mein Prüfunstermin der schon seit 4 Monaten feststeht wird ignoriert so das mit Nachtdienst eingeplant bin obwohl die
Prüfung um 8 Uhr morgens stattfindet. Das ganze würde verhindert werden wenn die Leitung mal
dran gedacht hätte wann meine Fortbildung statt findet aber es wurde so einfach vergessen.
Natürlich wird alles schön geändert wenn ich ihm lang genug hinter her laufe aber es ist so
anstrengend.

Hinzu kommt das mir eine Schülerin ab anfang Juni zugeteilt worden ist, ich aber überwiegend im Nacht und Spätdienst geplant bin.
Ich habe direkt gesagt das ich keine Anleitung und vor allem Bewertungsgespräche durchführen werde wenn ich nur 4 Dienste
mit ihr gemeinsam habe. Dann kommt direkt stell dich nicht so an, dafür machst du doch
denn Kurs.

Mit der Einstellung wundert es mich nicht das die Schüler sich über unsere Station beschweren und dann eben nicht mehr
eingesetzt werden bei uns.
Mit den letzten den wir hatten, habe ich 4 Frühdienste gehabt und bin dann wieder in die Schule
als ich wieder kam erfuhr ich das er sich versetzen lassen hat, aufgrund mangelnder Anleitung.
Irgendwann hatten wir uns beim rauchen auf dem Balkon zufällig getroffen und er meinte die Tage mit mir fand er toll da ich ihm alles erklärt habe und ihn bei allen meinen "aufwändigeren" Arbeiten wie Post Op versorgung nach NTx mitgenommen habe.

Dannach durfte er nur noch essen austeilen und Patienten Waschen, er war Examensschüler und das
war eben seinen Lernstand nicht angemessen.

Ich weiß das ich ziemlich gut bin im Anleiten, die Azubis mit denen ich vor der Weiterbildung gearbeitet habe waren immer zufrieden. Ich gehe sogesehen in der Aufgabe auf jemanden etwas zu erklären und zu sehen das er die zusammenhänge versteht. Es frustriert nur so das es absolut nicht gewürdigt wird. Ich habe mir schon überlegt die Station zu wechseln da ich dur meiner Kurskollegen weiß das es auch anders laufen kann. Das Problem ist nur das ich die Arbeit auf dieser Station sehr gerne mag....wie soll ich mich durchsetzen oder doch einfach wechseln????

Auf der neuen Station könnte ich in der ersten Zeit auch keine Azubis übernehmen da ich mich selber erst in den neuen Fachbereich einleben müsste....
 
Das sind leider die Folgen eines "Gummibandgesetzes", das Praxisanleiter vorsieht, aber keinerlei Möglichkeiten/ Bestimmungen vorgibt, wie die arbeiten müssen ect.
In dem Gesetz steht zwar daß 10 % des Schüler- Einsatzes Anleitungsstunden sein sollen, was 3,8 -4 Stunden pro Woche bedeuten würde.
Aber nicht ausdrücklich daß diese Anleitung mit dem Praxisanleiter stattfinden muß/ soll.


Im Grunde genommen ist das im Moment so, daß alle Häuser die Schüler ausbilden Praxisanleiter haben müssen.
Das muß aber wieder außen dran stehen.
Es braucht keine Gelegenheit geschaffen werden irgendetwas von dem was die leisten sollen irgendwie umsetzen zu können.
Das beginnt damit, daß Du Erst-Zwischen- und Endgespräche, Lernaufgaben ect. erledigen und protokollieren sollst und endet damit, daß das Dienstplanmäßig nicht einmal eine Gelegenheit gibt irgendetwas davon umzusetzen, weil man die Schüler für die man zuständig sein soll
überhaupt nicht zu Gesicht bekommt.

Das ist für die meißten Häuser eine Alibi-Funktion,bei dem irgendeiner ein Schild Praxisanleitung umgehängt bekommt, ( So wir haben einen/ oder welche davon) das ist ausreichend.

Die Schüer wurden in den letzten Jahrhunderten auch ohne PA ausgebildet, dann brauchen wir daran auch nix abändern.

Nach Standard müßten wir zb.in einem 7 Stufenmodell ausbilden. Die kriegt man aber zeitlich überhaupt nicht untergebracht, wenn man den Schüler in seinem Einsatz einmal zu Gesicht bekommt, und auch noch die Lernaufgaben mit Zeitvorgaben bis zu 12 Stunden vorgegeben werden. Die man aber nirgendwo planen kann, und für die man selbst wenn man sich selbst engagiert einsetzt nicht einmal "Überstunden " machen dürfte.

An diesem Einen Arbeitstag zusammen kann man dann am besten Vor-Zwischen und Beurteilungsgespräch machen und die Lernaufgabe ebenfalls noch.

Wenn ich Glück habe sehe ich die Schüler für die ich die Beurteilung schreiben soll, einige male während der Übergabezeiten, in denen ich aber die Station übernehmen muß und die für die Übergabe von 50 Patienten schon zu kurz ist inkl, der Umkleidezeiten.

Ich würde diese Fachweiterbildung nie wieder machen.
Liebe Grüße Fearn
 
Hallo Lana!

Hast du schon mal mit deiner PDL gesprochen?
Irgendwer hat dich doch auf die Fortbildung geschickt. Und die ist ja eigentlich nicht billig.
Und wenn ihr Schüler ausbildet, muss sich das Haus doch gut verkaufen und das ist nur gewährleistet, wenn diese gut unterstützt und ausgebildet werden.
Können die Schüler sich nicht zusammenrotten und etwas bewirken? Die könnten sich in der Schule über die schlechte bis gar keine Anleitung beschweren. Die Schüler müssen doch Leistungsnachweise in der Schule vorlegen, damit dort gesehen wird, was im Praxiseinsatz vermittelt wurde.

Bist du die einzige Praxisanleitung im Haus oder gibt es mehrere? Organisiere doch mal ein Treffen mit allen anderen und tauscht euch aus. Schreibt auf, was alles im "Argen" liegt und tragt das eurer PDL oder GF vor. Gemeinsam könnt ihr vllt. was bewirken.

Die GF bezahlt diese Weiterbildung und hat dann auch das Recht, dass entsprechend der Ausbildung die Leistung erbracht wird.
Den Schülern gegenüber hat die GF die Pflicht, dass diese gut ausgebildet werden. Denn die Schüler sind unser Nachwuchs!
Und die Praxisanleiter haben das Recht und die Pflicht, ihr erlerntes Wissen an den Schüler oder neuen Mitarbeiter zu bringen.

Ich drücke dir die Daumen.

LG opjutti
 
Was die Einteilung der Schüler betrifft, so haben wir bei uns den Versuch gestartet, das Ganze zu optimieren.

Man muss dazu sagen, dass wir Dienstpläne über drei Monate haben, die jeweils sechs Wochen vorher geschrieben werden. D.h. ich weiß spätetens Mitte August, wie ich von Oktober bis Dezember arbeite. Wenn erst danach der Einsatzplan für die Schüler kommt, musste bisher versucht werden, den irgendwie unterzubringen - mit dem Ergebnis, dass die Praxisanleiter aus ihrem Urlaub oder ihrem Frei kamen und Überstunden machten, um Praxisbegleitung zu machen. War nicht gut.

Die Schule hat lange Zeit erklärt, sie könne die Einsatzpläne, vor allem für die Schüler im ersten Jahr, nicht früher schicken, weil sich ja erst Anfang Oktober herausstellen würde, wer überhaupt kommt. Inzwischen konnten wir den Lehrkräften begreiflich machen, dass wir zum Dienstplanschreiben nur den genauen Zeitpunkt brauchen und die Anzahl der Schüler - zu dem Zeitpunkt ist es mir egal, ob ich da Lieschen Müller oder Hans Maier einplane. Ergo verschickt die Schule jetzt Blanko-Einsatzpläne rechtzeitig zum Dienstplanschreiben und liefert den Namen des Schülers oder der Schülerin nach.
 
Der Prophet gilt nichst im eigenen Lande, sagt der Volksmund. Welche Würdigung erwartest du ganz konkret?

Ich hab ehedem auch lernen müssen, klare Grenzen zu setzen. Das ging so weit, dass ich meine Planung schriftlich abgegeben habe. Der Dienstplan musste halt rundherum geschrieben werden.

Eine Frage stellt sich mir außerdem noch: Muss ein Schüler kontinuierlich bis zum Examen an die Hand genommen werden oder darf, bzw. muss man net erwarten, er sich seine kenntnisse net auch selber erarbeiten? Ich hab das neue Ausbildungskonzept mit den Lernfeldern so verstanden, dass der Azubi auch zum selbständigen Wissenserwerb angehalten werden soll. Wie soll er sonst lernen, sich später eigenständig auf neue Situationen einzustellen?

Elisabeth
 
Eine Frage stellt sich mir außerdem noch: Muss ein Schüler kontinuierlich bis zum Examen an die Hand genommen werden oder darf, bzw. muss man net erwarten, er sich seine kenntnisse net auch selber erarbeiten? Ich hab das neue Ausbildungskonzept mit den Lernfeldern so verstanden, dass der Azubi auch zum selbständigen Wissenserwerb angehalten werden soll. Wie soll er sonst lernen, sich später eigenständig auf neue Situationen einzustellen?
Du sagst es: auch selbstständiger Wissenserwerb. Nicht ausschließlich.

Wenn 10% der Anwesenheit in der Praxis Anleitung sein soll - darin sind auch die Gespräche enthalten, die Information über den Tagesablauf sowie eine "Führung", damit der Schüler die Waschschüsseln und die frische Wäsche findet - dann soll er 90% der Zeit selbstständig Tätigkeiten durchführen. Dass ein Schüler vor dem Examen etwas mehr an Vorbereitung wünscht, ist normal, oder nicht?
 
Welche Würdigung erwartest du ganz konkret?


Elisabeth

Ich erwarte das mir zumindest die möglichkeit gegeben wird dem Schüler etwas zu zeigen und erklären, diese ist aber nicht gegeben wenn die Schüler nur für den Frühdienst eingesetzt werden ich aber nur im Nacht und Spät und wenn ich Frühdienst habe dan hat der Azubi frei.

Eigentlich läuft das mit der Praxisanleitung recht gut bei uns in der Klinik wir haben viele Freigestellte Praxisanleiter und auf den meisten Station min. 2 Praxisanleiter die auf Station übernehmen. Auf meiner Station sind gesammt 2 Praxisanleiter davon ist einer so unmotiviert und hat eigentlich keine Lust auf Schüler. Der andere macht das motiviert hat aber auch mehr Frühdienste.

Das was mich frustrierd ist das durch den Austausch mit meinen Kurskollegen weis das es auch anders laufen kann, da werden die Dienstpläne so geschrieben das man besonders zu Beginn und Ende vermehrt Dienste mit dem Schüler hat um eine Entwicklung zu sehen. Und es funktioniert, nur bei uns nicht.
Die Schüler sind ja schon zur Schulleitung gegangen, das hatte zur Folge das wir eben keine Schüler für 6 Monate mehr bekommen. Dabei ist unsere Station sehr vielseitig und interessant. Es ist eine Innere Station mit dem Schwerpunkt Nephrologie, es finden regelmäßig Nierentransplantationen statt. Der Schüler kann was über Imunsupremierte Pat. lernen, post Op versorgung, Dialyse, usw. usw.
 
Zum Verständnis für mich: es gibt bereits zwei Praxisanleiter auf der Station. Du wärst der dritte Kollege mit der Qualifikation. Bist du den anderen PAs gleichgestellt?

Elisabeth
 
Ich bin den beiden Praxisanleitern auf Station noch nicht ganz gleichgestellt, mit meinen Basiskurs darf ich zwar Probezeitbeurteilungen durchführen, aber Examen abnehmen darf ich erst nach meiner Prüfung vom Aufbaumodul.
Die beiden haben den Kurs vor einigen Jahren gemacht und da war er noch nicht so Komplex aufgebaut wie jetzt. Damals endete er mit einer Facharbeit, nun steht eine mündliche Prüfung wie auch praktische bevor. Wenn ich auf Station sage das ich mit dem von mir zu prüfenden Mitarbeiter Gespräche führen muss um eine gute Bedingungsanalyse durchzuführen (20-25 Seiten werden erwartet) dann kommt von den Kollegen Zitat: "Den ****** hast du dir selber eingebrockt"

Ja ich habe mich freiwillig dafür gemeldet und es auch angeregt auf Station, da ich etwas verändern möchte, nur komme ich so langsam an meine Grenzen. deswegen der Gedanke des Stationswechsels.

Es zeigt sich aber eindeutig das es mit den beiden PA auf Station nicht funktioniert, denn sonst hätten sich die Schüler nicht in der Schule beschwert und wir hätten nicht diese Sperre für 6 Monate.
Bei dem einen wie gesagt liegt die Motivation bei 0% er sagt es auch selber das er die weiterbildung vor ein paar jahren gemacht hat auf anraten der damaligen Stationsleitung und Schüler ihn einfach nur nerven. Ich erinnere mich sehr gut an eine Schülerin vor knapp über ein halben Jahr für die er zuständig war. Sie hat ihn ganz ehrlich gefragt "Hör mal X, warum hast du den Beruf gelernt du hast doch eigentlich keinen Spaß an dieser Arbeit" seine Antwort war: "Um nette Frauen kennen zu lernen, hab ja auch meine Frau so gefunden. Aber im Ernst du wirst noch früh genug merken das die Arbeit einfach nur ******e ist" und das sagt er zu einer Schülerin im ersten Einsatz.

Ich habe die Weiterbildung angefangen da ich etwas ändern möchte, ich will das die Schüler sich wieder wohlfühlen bei uns und eine viele interessante dinge sehen und vor allem was lernen. Aber wenn keine Möglichkeit dazu gegeben wird ist das frustrierend.
 

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