postoperative Übelkeit

astronal

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Guten Abend alle zusammen.

Ich hab da mal ne Frage.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit der postoperativen Übelkeit gemacht.
Ich hatte letztens eine Patientin nach einer Struma- OP mit massiver Übelkeit.
Kein Paspertin , kein Anemet, Kein Vergentan, keine Akkupunktur half.
Habt Ihr vieleicht noch andere Ideen was man hätte machen können ?
Bei der Patientin war im Vorfeld keine PONV bekannt , so hat sie natürlich eine ganz normale Gasnarkose bekommen.

Ich freue mich über jede Hilfe.
Gruß Katrin
 
Ich bin zwar noch keine Schwester aber bei uns wird immer Vomex A gegen Übelkeit gegeben und das hilft eigentlich immer.
 
Hi,

also im Prinzip würde mich interessieren, ob die Pat. intraop bereits etwas antiemetisches bekommen hat, denn es gibt anerkannte Risikoscores zur PONV-Einschätzung und ich denke, sie erfüllt als Frau und dem Erhalten von Opiaten postop., bereits zwei Kriterien für ein erhöhtes Risiko.

Zur Sache:

MCP / Paspertin ist wirkungslos bei postop. Übelkeit/Erbrechen!
Fortecortin ist ne Möglichkeit, kommt aber zu der Zeit vermutlich zu spät.

Naja, wenn Anemet nicht hilft, dann werden die anderen Serotoninantagonisten ( Zofran, Navoban ) auch kaum helfen, Zofran allerdings is nen Versuch wert ( der Einsatz zweier Substanzen gleicher Gruppe innert 6h ist eigentlich nicht sinnvoll )

Versuchen kann mans noch mit niedrig dosiertem DHB/Haldol, 10-20 mg Propofol, oder eben, wie mein Vorredner schrieb mit Vomex ( aber bitte i.v. und nicht als supp ).

Auch das reduzieren von Opiaten ( Dipi und Co. ) und der Einsatz von NSAR ( Voltaren, Perfalgan oder Metamizol ) könnte helfen

hmm, nur ein paar Ideen

Cys
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Cys

Vielen Dank für deine Ideen. Bei der Patientin war leider im Vorfeld keine PONV bekannt, deshalb hat sie auch nichts vorbeugend bekommen.

Wo kann ich diese Risikoscores zur PONV- Einschätzung nachlesen?

Ich habe bis jetzt eigentlich gute Erfahrung mit Papertin postop. gemacht. Meistens wenn Anemet nicht half dann eben Paspertin.
Nun ist die Auswahl an Antiemetika bei uns leider nicht sehr groß, aber ich kann ja mal ein paar Vorschläge machen. Wäre auf jeden Fall ein Versuch wert.

Vielen Dank
Gruß Katrin
 
Hi,
wir haben mit Fortecortin sehr gute Erfahrungen.
Ich habe auch mal eine Studie darüber im Netz gefunden, die müsste ich mal suchen!

LG Tobias
 
Hallo astronal,

Einer der imho besten Scores stammt von einem Arzt namens Apfel. Dieser vereinfachte Score basiert im Grunde auf vier Faktoren: weibl. Geschlecht, Nichtraucherstatus, postop. Opioide, bekannte Kinetose / PONV in der Anamnese. Daraus ergibt sich dann folgendes Risiko: 0 = 10%, 1 = 20%, 2 = 40%, 3 = 60%, 4=80% ( Zahl der addierten Faktoren = Risiko ).

Darauf baut dann auch die Prophylaxe / Therapie auf.

0-1 Faktor = abwarten, keine Prophylaxe
2 Faktoren = TIVA ( Propofol/Luft ) oder Dexamethason 4mg ( direkt nach Narkoseinduktion )
3-4 Faktoren = TIVA ( Prop./Luft ) + Dexa ( + evtl. 2. Antiemetikum z.B. Sachen wie Anemet, Vomex, Haldol )

Zur Therapie eignen sich alle schon genannten Antiemetika, sofern sie noch nicht zur Prophylaxe eingesetzt wurden - als Ultima ratio kann man noch DHB in Betracht ziehen ( wird in D nicht mehr vertrieben )

Gruss

Cys
 

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