Postoperative Schmerzbehandlung in der Unfallchirurgie

Skunky

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Hallo zusammen,
bin grad auf der Suche nach diversen "Schmerzmittel-Schemata" aus verschiedenen Kliniken, unsere Dok´swollen in Zukunft als Anordnung postoperativ z.B nur noch "Schema 1" schreiben und wir in der Pflege wissen/können nachlesen, dass wir z.B. Voltaren 1-0-1 + Pantozol 40 0-0-1 und z.B. Novalgin i.v und /oder Tropfen geben können.(Natürlich mit gängigen Ausweichmedis falls allergisch.)Das Schema 2 beinhaltet dann z.B. zusätzlich noch Tramal und MSI 5mg i.v oder s.c.
Wer kann mir solche "Schemata" schreiben und ich glaube von der WHO gibt es auch irgendetwas in der Richtung, habe es beim "googlen" nicht gefunden...
Vieles Merci schon im Vorraus,
grüßle Skunky
:o
 
So ein Schema ist doch schnell erstellt, zumal ihr dort ja Eure "Hausmedis" verwendet...

Allerdings halte ich davon nichts; jede Abweichung vom "Schema" erfordert Handnotizen, was wiederum Fehler bei der Dosierung mit sich ziehen kann. Was ist denn dagegen einzuwenden, schnell den Medikamentenplan auf die Krankenakte zu notieren?

Merke: nicht alles was die WHO macht, ist nachahmenswert. Anders ausgedrückt, wir müssen nicht jeden S.. von den Amis adaptieren.

Kann mich noch an die letzte Weiterbildungseinheit erinnern, Reanimationstraining...da hatte irgendwer eine ERC-Studie beigeschafft, von wegen Hypothermie bei Reanimation.....aargh, das war was für ganz hartgesottene Reanimierer :besserwisser:
 
Bei uns ist der Standard jetzt auch nicht sooo ausgereift, es wird viel nach Bedarf gegeben z.B. Dipidolor (wenn es natürlich auch so angeordnet wurde) ansonsten 2x tgl. Tramal und Voltaren disp.
 
Hi!

Gegen Schemata ist ja nichts zu sagen und wir werden im Rahmen des Zertifikats „Qualifizierte Schmerztherapie“ auch welche einführen.
Allerdings werden wir auch die Individualtiät des Patienten berücksichtigen.
D.h. dass zwar auf einen Vordruck für Schema I z.B. Novalgin, Paracetamol und Voltaren stehen, aber der Arzt die jeweile Einzeldosis, Bedarfsdosis und Tagesmaximaldosis handschriftlich einträgt.

Über praktische Erfahrungen verfüge ich "noch" keine, allerdings erhoffe ich mir dadurch, nie wieder einen Patienten vom OP zu bekommen ohne Schmerzmittelangaben, da diese Schemata schon bei Aufnahme angegeben werden sollen.

Im Expertenstandard "Schmerzmanagement" ist die Rede von
S2b Die Einrichtung verfügt über eine interprofessionell geltende Verfahrensregelung zur medikamentösen Schmerzbehandlung.
Grüße
Michl
 
Ich wollte ähnliche "Bedarfsmittelanordnungen" lt. Schema in unserer Abteilung einführen lassen, da es eine deutliche Arbeitserleichterung darstellt und die Grauzone etwas erhellt. Unser PDL verlangt eine schriftliche AAO- ist natürlich der Idealfall. In meiner Belegabteilung bin ich jedoch froh, wenn mir mal eine mündliche Anornung erteilt wird. Oft genug bekommen wir zur Antwort:"Gib ihr mal was gegen Schmerzen..."
Natürlich dokumentieren wir auch (fern)mündliche AAO mit Datum + Uhrzeit- trotzdem ist das ein Eiertanz.
Auf Anfrage bei Prof. Böhme (die Schwester der Pfleger) erfuhren wir leider, das trotz existierender Verfahrensanweisungen, die sogar die Reihenfolge der "gängigen" Analgetika enthält, der Arzt mit der Unterschrift unter "Vorgehen lt. Standart XY" keine rechtsverbindliche Anordnung haben. Wichtig sei stets der Einzelfall.
Ich würde mich freuen, wenn jemand eine andere praktikable Lösung hat.
Lieber Gruß, Susa
 
Bei uns wird das so gehandhabt: Es existiert ein Vordruck mit den gängisten Schmerzmitteln und natürlich einer Freizeile. Darauf kann der Arzt dann ankreuzen welche(s) Medikament(e) er haben will und trägt dann zusätzlich ein in welchem Zeitabstand das nächste gegeben werden darf und um wieviel Uhr die allererste Gabe erfolgen soll. Das ganze wird von ihm dann unterschrieben!
Dadurch, dass die Medikamente-Namen nicht geschrieben werden müssen, sondern nur ein paar Zahlen geht es nicht nur schneller, sondern ist auch sehr gut lesbar!

Ich finde das eine sehr gute und praktikable Lösung
Ulrich
 
Das klingt schon mal gut- Danke, schönen Tag noch, Susa
 
Bei uns ist der Standard jetzt auch nicht sooo ausgereift, es wird viel nach Bedarf gegeben z.B. Dipidolor (wenn es natürlich auch so angeordnet wurde) ansonsten 2x tgl. Tramal und Voltaren disp.


Hallo leute,

bei uns in der H-TC ist es so, dass die Patienten nach dem 1 und 2 POP auf alle Fälle noch Dipidolor bekommen dürfen, ohne Anordnung, alles was darauf folgt wird im einzelfall angeordnet. So ist aber schon mal sicher gestellt, dass die Patienten die aus dem OP oder dierekt am 2 POP von der ITS kommen, keine Schmerzen aushalten müssen, auch wenn noch keine Anordnung vorhanden ist! Ansonstens ordnen die Doc`s und zwar auch am Telefon und so, mündlich Medikamente an, aber ich (so wie fast alle Kollegen) lasse sie mir im nachhinein immer noch mal schriftl. anordnen. Vorher schreibe ich allerdings schon in die Pflegekurve und den Anordnungsbogen rein, was ich den Patieten laut mündl. Anordnung des Arztes XY gegeben habe.

So ist das Pflegepersonal auf der sicheren seite!
 
Hallo.
ich arbeite jetzt seit fast 3jahren auf einer unfallchirurgie und da ist es schon immer so das pat.die aus den op kommen grundsätzlich einen schmerzkatheter haben und da läuft meistens ein würzburger-tropf(tramal,dipidolor,mcp). Ansonsten läuft viel über bedarfsmedi. und das ist für uns einfacher.
 
Bei uns wird als Basis immer Paracetamol 4x1g angeordnet. Bei Bedarf am Op Tag Dipidolor nach Schema, sprich nach Körpergewicht und abhängig davon, wann er das letzte Dipi und Basisanalgetika erhalten hat!
Ab dem ersten post Op-Tag erhalten die Patienten dann, wenn nötig Ibuprofen oder Voltaren dabei. Das allerdings nach Anordnung der Arztes und natürlich verbunden mit dem richtigen Magenschutz.
Mit dem Basis Schema (Paracetamol und Dipi), was von unsren Anästhesisten erstellt wurde, kommen die Patienten in den meissten Fällen gut aus.
 
Hallo.
ich arbeite jetzt seit fast 3jahren auf einer unfallchirurgie und da ist es schon immer so das pat.die aus den op kommen grundsätzlich einen schmerzkatheter haben und da läuft meistens ein würzburger-tropf(tramal,dipidolor,mcp). .


Was heißt denn Schmerzkatheter? Viggo, 3 in 1 Katheter, Plexuskatheter oder PDK?
 
Was heißt denn Schmerzkatheter? Viggo, 3 in 1 Katheter, Plexuskatheter oder PDK?

In dem Fall wohl Viggo oder ZVK. Im Würzburger Tropf sind nämlich i. d. R. 300 mg Tramal, 2,5 g Novaminsulvon und dann ursprünglich noch 1 Amp. DHCP. Letzteres wird aber meist nicht (mehr) mit hineingemischt.
Zumindest ist so die Schmerzinfusion zusammengesetzt, die ich als Würzburger Tropf kennengelernt habe.

Ulrich
 
Hallo Ulrich,

was ist DHCP? Ich kenne noch MCP im Würzburger Cocktail, ansonsten ist er identisch.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Eine falsche Umleitung im Hirn, weil ich nebenher was zu Computern lese.

Gemeint war DHBP® Wirkstoff "Dihydrobenzperidol" ein Neuroleptikum, das soweit ich mich erinnere irgendwelche möglichen Nebenwirkungen bekämpfen sollte (Übelkeit?). Habs mir leider nicht gemerkt, weil wir es ja eh nicht verwendeten.

Ulrich
 
Hallo Ulrich,

danke - DHBP kenne ich wiederum.

Schönen Abend
Narde
 
Ich arbeite auf unserer Station auch mit nem sogenannten Anordnungsbogen, wo die gängigen Sachen aufgelistet sind.

- Allegien?
- Antikoagulantia von Haus aus? Dann absetzen
- Antibiose? Ja, nein, was, wie lange?
- Cortisonstoß?

Bei Fuß- / Schulterops: Wann postop Rö? Welchen Schuh? Gilchrist oder Ähnliches?

Dann die verschiedenen OPs, die bei uns auf Station versorgt werden, Hüft Tep, Knie Tep, Schulter, Fußchirurgie, ASKs mit dem jeweiligen erstellten Analgesie - Schema..

Da muß zum einen der aufnehmende Doc unterschreiben, zum anderen der Operateur und ggf korrigieren, wenn er es anders haben möchte..
Es ist schon eine Erleichterung, wenn so ein Schema vorhanden ist (so lange es auch ausgefüllt wurde:P) - es komtm oft genug vor, das ich Patienten gegen 19h abholen muß, wenn meine Docs nimmer da sind, oder das sie stundenlang im OP stehen udn ich unten vor der Akte hock und sie nicht ausarbeiten kann, wenn nischt ausgefüllt wurde und der Operateur grandioserweise "Nach Plan" aufs Protokoll schreibt..

Ich find unseren AO-Bogen gut - so lange er halt ausgefüllt ist :P
 
Im Würzburger Tropf sind nämlich i. d. R. 300 mg Tramal, 2,5 g Novaminsulvon und dann ursprünglich noch 1 Amp. DHCP. Letzteres wird aber meist nicht (mehr) mit hineingemischt.

So unterschiedlich kanns doch sein :-/

Hier sinds auch 2,5g Novalgin, 200mg Tramal + 1A MCP ODER 1A Haloperidol...
 

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