Pflegepersonal was sich selber nicht pflegt

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Brady

Gast
Hallo zusammen,

will mal meine Eindrücke schildern, die ich auf einer geschlossenen Station mitbekommen habe.

Ich musste mal auf einer unserer Stationen um was zu leihen, schloss also die Türe auf und ging zum Dienstzimmer. Mir kam ein Mann in ziemlichen verwahrlosten Zustand entgegen. Jeans an den Knien abgerissen, das Tshirt wies am Halsausschnitt und an den anderen Stellen Löcher auf. Seine Haare halblang und fettig, das Gesicht würde ich sagen ein ungepflegter 4-Tagebart.

Ich fragte dann freundlich, ist hier jemand vom Personal?...Er ganz kurz angebunden, bin ich niemand? Ich ziemlich verdattert, hatte ihn schon eingeordnet....*sorry*.

Mir sind schon öfter gerade in der Pflege Leute aufgefallen, die sich selber wenig pflegen. Wo es so offensichtlich ist, dass diese Menschen auch ein Problem haben müssen.


Auch z.B. ständiges Zuspätkommen ist so ein Problem, wo ich aber immer wieder mitbekomme, dass auf den Stationen diese geschützt werden.

Meiner Meinung nach können wir uns das nicht leisten. Wir helfen denjenigen nicht dadurch, die Rolle des Coabhängigen zu übernehmen, sondern wir verschlimmern diese Problematik.

Wie geht ihr damit um?


Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady
Ich denke in jedem Berufszweig gibt es Menschen, die mehr oder weniger gepflegt sind.
Wenn so etwas zu gelassen wird, würde ich gerne wissen, wie es um die Leitung dieser Mitarbeiter steht. Dieser Leitung scheint es dann egal zu sein, wie das Bild nach außen präsentiert wird.
Ich selbst bin Leitung und würde sowas nicht tolerieren. Ebenfalls mit dem Zuspätkommen. Es kann mal passieren, dass man verschläft. Passiert mir auch 2 mal im Jahr. Aber wenn es auffällig wird, muss man einfach reagieren.
Es scheint keine schöne Erfahrung, eher abschreckend gewesen zu sein, was du da erlebt hast. Aber es ist nicht überall so.
Leider wird es zu oft einfach hin genommen. Das habe ich selbst auch schon erlebt. Habe Kollegen oder Mitarbeitern auch schon mal gesagt, dass sie sich ein Deo oder Wecker anschaffen sollen, obwohl es viel Überwindung kostet.

Patrick
 
Guten Abend Brady!

Ich teile die Meinung von Patmuc,es gibt überall Leute die es mit der Eigenpflege nicht so genau nehmen.Ich habe einen Kollegen dem ich des öffteren sage,dass er sich doch mal wieder rasieren könnte bzw. die Haare waschen...Ich muß aber auch sagen,dass man gerade in unserem Beruf vernünftig gekleidet und gepflegt auftreten sollte,da wir nicht nur Patienten-bzw. Bewohnerkontakt haben sondern auch mit Angehörigen und Ärzten zu tun haben.

Gruß Fritzi
 
Hab ich sehr(!) selten beobachten können. Habe ja in der Ausbildung in 3KHs gearbeitet + ein paar Ausseneinsätze. Und ausser ein, zwei, dicken Schwestern die stanken ist mir sowas nicht aufgefallen. Und das ist eine sehr geringer Schnitt!
 
wie schon geschrieben wurde, gibt es ueberall menschen die ein bisschen zu wenig auf koerperpflege achten.

ich mag aber auch nicht meine weiblichen kolleginnen mit langen fingernaegeln (vielleicht auch noch pink), dickem knalligen lippenstift, an jedem finger einen ring, hoch tuppierten haaren u.s.w.

glaube/hoffe das beide typen in der pflege vom aussterben bedroht sind.

zum zuspaetkommen: die italiener sind beruehmt fuer ihre unpuenktlichkeit, aber in italienischen krankenhaeusern gibt es stempeluhren, siehe da, zur arbeit kommen alle fast immer puenktlich. (diese art von kontrolle war fuer mich anfangs gewoehnungsbeduerftig - aber....)

LG
 
ich mag aber auch nicht meine weiblichen kolleginnen mit :langen fingernaegeln(vielleicht auch noch pink),dicken knalligen lippenstift,an jedem finger einen ring, hoch tuppierten haaren

Dem kann ich nur beipflichten - diese Spezies ist häufiger anzutreffen als jene, die es mit der Körperpflege weniger genau nehmen.
Ich kriege schon zu viel, wenn ich jemanden mit langen Fingernägeln sehe. Und das nicht nur im beruflichen Bereich.
Vielleicht sollten diese sich einmal kundig machen, was sich unter den Fingernagelkuppen alles tümmelt. Hände sind neben den Haaren die größten Bakterienträger eines Menschen und unter den Fingernägeln ist es für Bakterien wunderschön....BÄÄÄH! Oder waschen sich alle Trägerinnen von langen Fingernägeln jedes Mal mit einer Nagelbürste die Hände? Wie kommt das Desinfektionsmittel unter die Fingernagelkuppen? Werden die Finger darin gebadet? Konnte ich jedenfalls noch nicht beobachten.

Ich hatte eine Kollegin in der amb. Pflege, die sich mehr um ihr Äußeres bemühte als um ihre Kompetenz und die Patienten.
Sie trug auch ziemlich lange Fingernägel.
Einmal hätte sie einen Patienten digital ausräumen sollen. Sie weigerte sich (bei den Fingernägeln brauchte man Bauhandschuhe für diese Tätigkeit).
Wer hat es gemacht? - Ich.
Aber der Kollegin habe ich meine Meinung dazu gegeigt - vor allen anderen Kollegen. Nicht weil ICH es machen mußte, sondern weil sie es nicht gemacht hat.

Ich finde, wer sich nicht an Hygiene hält, egal in welcher Form, dem gehört dies deutlich gemacht und gesagt.

LG
Trisha
 
hab zu dem thema auch zwei schöne erfahrungen gemacht:
zum einen während eines praktikums in einer klinik. da war ein pfleger, der ertsmla generell zu spät kam und auch so was von verwahrlost aussah, dass ich mich nicht gern von ihm hätte pflegen lassen. hab mir dann mal den spaß gemacht und seinen zopf über wochen hin beobachtet: leider musst ich festellen, dass der zopfgummi jeden tag an der selben stelle etwas schief saß...bzw immernoch dort saß...weiß ja nicht, ob er seine haare beim waschen im zopf lässt....*bäähh*
das andere abschreckende beispiel hab ich während meiner tätigkeit in einer zahnarztpraxis gesehn: da kam eine patientin mit zahnstein, den sie über jahre durch nicht-putzen gezüchtet haben muss....leider ist diese frau op-schwester....toll, was die für bakterienkolonien in nen op schleppt....
ich mein, das ist nicht nur unangenehm für die patienten, kollegen und angehörigen, sondern es ist wahnsinnnig unhygienisch und kann in bestimmten bereichen (op, intensivstation) doch auch gefährlich sein, oder nicht?
 
Es gibt sicherlich überall ungepflegte Menschen, aber es ist schon erstaunlich, dass es doch so einige in der Kranenpflege sind. Es geht dabei ja nicht nur im Körper-, sondern auch um Psychohygiene, das eine geht ohne das andere sicherlich kaum.
Zuspätkommen ist ein Zeichen, wie unwichtig einem der andere bzw. die Angelegenheit ist. Im Beruf kann man sich das nicht leisten, Brady, da hast Du völlig Recht. Ich persönlich finde das im privaten Bereich auch sehr unhöflich, wenn man permanent und lange auf jemanden warten muss.
Mit ist in Italien aufgefallen, dass man eher pünktlich kommt als zu früh. Ich kenne ja noch den Spruch "10 Minuten vor der Zeit ist der Soldaten Pünktlichkeit":mryellow: und bin besonders bei Vorstellungsgespächen eher etwas zu früh da, muss dann aber immer warten. Aber damit kann ich gut leben.
 
Bei uns werden weder lange Fingernägel noch Schmuck toleriert. Sollte es jemand mit seiner Körperpflege nicht so genau nehmen, sprech ich ihn persönlich unter 4 Augen darauf an. Genauso wenn die Fingernägel zu lang sind. Bin bislang gut damit klar gekommen.
 
ich hoff meine frage passt hier rein..
wie is das denn mit parfum im dienst? ich nehme mal nicht an dass es verboten ist sich einzupafumieren.. wie handhabt ihr das?

mein erlebnis dazu: war letzte woche bei meinem schnuppertag auf einer kinder-gastro station und dort war eine kks die hat schon richtig nach parfum gestunken.. als ob sie darin gebadet hätte.. :| war echt ekelhaft..

deshalb hab ich jetzt für mich beschlossen im dienst nie parfum zu tragen.. aus rücksicht auf die kinder und deren angehörigen..
wie macht ihr das?

lg angie

ps: mit parfum mein ich natürlich nicht deos.. ich rieche lieber ein deo als schweiß.. :mryellow: aber wie eine mottenkugel muss man doch echt nicht riechen..
 
Hallo

meine Erfahrungen sind folgende:

Als ich im KH noch tätig war, waren keine langen Fingernägel erlaubt, und auch nicht lackiert wegen der Hygiene, da hat die Pflegedienstleitung sehr viel wert drauf gelegt. Auch auf ein gepflegtes Erscheinungsbild legte die sehr viel Wert. Wenn sie mal ihren Rundgang durchs Haus machte und man war nicht ordungsgemäß gekleidet, hat sie kurz was dazu gesagt. Lange Haare mussten immer zusammengebunden werden, hauptsache die hingen nicht im Gesicht.
Parfum in maßen, nur das es angenehm war, aber andere Personen nicht belästigt wurden. Make up nur unauffällig / dezent.

Als ich in der ambulanten Pflege tätig war, war das irgendwie anders.

Dienstkleidung schon weiß, aber keine Einheitlichkeit.
Fingernägel durften lackiert sein, bzw. einige hatten die permanent lackiert. Make up war unterschiedlich, aber einige waren zu heftig geschminkt.


Fazit: Im allgemein sollte doch jeder auf seine eigene Körperhygiene achten. Egal in welchem Berufszweig das ist.
 
Hallo Brady,

ich habe einen Kollegen, den ich regelmässig bei Dienstbeginn zum Umziehen schicke.
Der Kollege kommt im fleckigen Dienstoberteil, auf der Hose diverese Flecken.
Wir haben kein Bekleidungsproblem, da wir zu jeder Tages und Nachtzeit an unsere Bekleidung kommen.
Als ich dem Kollegen gesagt habe, dass sein Oberteil nicht wirklich ordentlich aussieht, ob er sich nicht umziehen möchte, meinte er, wieso ich hab das doch erst 3 Tage an.:wut: Das war in einer Zeit, in der eine leichte Hitzewelle herrschte. Ich habe ihn auch noch gefragt, ob er nicht glaubt, dass er vtl. schwitzt und entsprechend unfrisch riecht, kam ein verwunderter Blick.

Mittlerweile sind wir schon so weit, dass ein Blick von mir reicht und er sagt, ok, ich geh mich umziehen. Ich komme mir vor wie im Kindergarten, weshalb kommt ein Mensch nicht von Selbst auf die Idee, seine Klamotten zu wechseln, gibt es zuhause auch jemanden, der ihm sagt, zieh mal frische Wäsche an?

Wenn ich in einer Bank arbeite unterliege ich gewissen Bekleidungsvorschriften, so auch in der Klinik, von daher ist es mir unverständlich wenn man so schmuddelig herumläuft. Allerdings was passiert, wenn ich in der Klinik so rumlaufe? Nichts, ausser dass vtl. ein Kollege mich anspricht, dann kann ich immer noch sagen, die Leute sollen sehen, dass ich gearbeitet habe.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hei ho,...

ich finde das jeder schon auf seine allgemeine Hygiene achten sollte, will heißen regelmäßig duschen gehen,... bei der Kleidung bin ich nich ganz so streng!
Habe 2 tage auf arbeit in Lederhose gearbeitet(bei uns trägt jeder privatkleidung) und auch zu bedenken bekommen, ob das so sinnvoll ist, und dazu ist eine Lederhose in meinen Augen noch harmlos, aber jeder reagiert anders drauf!

klar gibt es immer wieder Leute, die da extrem Wert drauf legen und andere, die da nicht so super pinibel sind wie andere, ...

in einem somatischen Krankenhaus hat das ganze mit der Hygiene noch einen ganz anderen Stellenwert, als in einer Psychiatrie, auf Psychotherapie Stationen oder all den Bereichen, wo private Kleidung getragen werden kann!

klar ist man auf solchen Stationen auch Vorbild und kompetenter Ansprechpartner, nur schon mal drüber nachgedacht, dass grade solche Leute auch bei einem bestimmten Klientel an Pat. mehr zuspruch finden könnte, weil sie darin verbündete sehen und sich schon mal eher öffnen als jetzt diesen hypermäßig geschminkten Modepüppchen und Puppen!
Ansonsten müsste es eben doch geregelt sein was geht und was nich geht an Kleidung, sprich es sollte Richtlinien geben, so dass jeder weiß was geht und was nicht!

Alles in allem finde ich sollte man schon auf sich und seine Körperhygiene achten, vorallem weil wir auch kompetente Ansprechpartner sind und sein wollen, dennoch sollte man nicht über jemandenUrteilen, der seine Kleidung ne woche lang gleich anzieht (ausnahme somatik) solange wie die Kleidung sauber ist finde ich es unsinn sich jeden Tag neu zu stylen!Nicht jeder hat nen begehbaren Kleiderschrank!Und vielleicht tragen diese Leute ausschließlich zur arbeit!

und andererseits sollte man sich klar sein darüber was man darstellt, wie es wirken könnte und was vielleicht auch sinnvoll wäre!

....let`s go
 
Guten Tag!
Ich muss echt verrückt sein, in meinem Urlaub befasse ich mich mit der Arbeit.
Auf jeden Fall teile ich sehr viele Meinungen von euch.
In meiner Ausbildung hatte ich auch einen Einsatz beim DRK und was ich da gesehen habe, fand ich einfach nur Wiiiieeeederlich!!!!
iCH meine, jeder normale Mensch zieht sich Handschuhe an, wenn er einer Oma den Hintern abwischt oder sehe ich was falsch???

Die Leute beim DRK (natürlich nicht alle) finden das aber ganz normal und wenn man sie drauf angesprochen,hat hieß es nur, was hast du denn?!
Echt ein Katastrophe. und anschließend rauchen sie noch ne Zigarette und fahren zum nächsten Patienten.
Hände desinfizieren??? Was ist das?

Zu dem Parfum Thema: Ich finde es eigentlich nicht soo schlimm, wenn es nicht aufdringlich ist und keinen stört und man in der Nähe noch atmen kann.

Bis dann Gruß
 
Krankenschwester und Make-up

Hallo,

ich habe in meiner Ausbildung gelernt, dass sich Krankenschwestern dezent schminken dürfen. Übertriebenes schminken war verboten. Wie ist das heute. Gibt es irgendwelche Richtlinien in Bezug auf schminken?
Wie ist es bei euch?
Könnt ihr mir Gründe nennen, die gegen das überzogene Schminken sprechen.
Danke Toa
 
Könnt ihr mir Gründe nennen, die gegen das überzogene Schminken sprechen.
Hallo Toa,

da gibt es viele Gründe. Einmal der dass, man nicht absichtlich dem Patienten Angst machen sollte. Weiss ja nicht, wie weit Du das überzogene Schminken siehst. Denke jetzt speziell an ältere oder psychiatrische Patienten. Oder an Mütter die Dir eventuell ihr Kind anvertrauen müssen.

Zweitens hinterlässt Du auch heute damit nicht gerade einen guten und vertrauenserweckenden Eindruck.

Was du in der Freizeit machst, okay kann jedem egal sein.
Aber auf der Arbeit sollte man sich schon an ein gewisses Maß halten. Man möchte ja auch ernst genommen werden. Jemand der z.B. freizeittechnisch in einer Band involviert ist, schminkt sich vielleicht dann dazu....

Es ist vielleicht nicht irgendwo rechtlich niedergelegt, dass man sich nicht übermässig schminken darf. Aber ich denke, es gehört einfach zum ungeschriebenen Gesetz, dass man die Auslebung seiner Person erstmal zum Wohle des Patienten zurückstellt in der Arbeitszeit.

Liebe Grüße Brady
 

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