Pflegemanagement vs. Gesundheitsökonomie

aggn

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20.02.2009
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31
Beruf
Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin
Akt. Einsatzbereich
Anästhesie
Hallo miteinander!
Ich bin momentan auf Informationssuche bezüglich Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege. Da ich finde, dass der Trend weg von Weiterbildungen und hin zur Akademisierung geht, habe ich mir ein paar berufsbegleitende Fernstudiengänge angeschaut.
Dabei fand ich Pflegemanagement an der FH Hamburg und Gesundheitsökonomie an der Apollon Hochschule Bremen.
Könnt Ihr mir vielleicht sagen:

-Unterscheiden sich die Studiengänge Gesundheitsökonomie und Pflegemanagement sehr voneinander? Sowohl vom Studiengang an sich, als auch auf die späteren Einsatzmöglichkeiten bezogen.

-Die FH Hamburg hat ja einen sehr guten Ruf, bietet aber Gesundheitsökonomie nicht an. Kennt Ihr die Apollon Hochschule Bremen?

Vielen Dank Euch!
 
Hallo

Ich studiere seit einem halben Jahr Gesundheitsökonomie an der APOLLON Hochschule in Bremen. Gesundheitsökomonie ist deutlich BWL-lastiger, als Pflegemanagement, glaube ich. Letzterer ist einfach spezieller auf das Management der Pflege zugeschnitten, während Gesundheitsökonomie dir allgemein in der Gesundheitswirtschaft mehr Chancen verschafft.

An der APOLLON läuft es so: Du bekommst eine bestimmte Anzahl von Studienbriefen, die dann innerhalb von 3 oder 4 Monaten durcharbeiten sollst (jenachdem, ob du in Voll- oder Teilzeit studierst). Jedes Modul endet mit einer Fallaufgabe, deren Note auch am Ende berücksichtigt wird. Zudem muss in einigen Modulen eine Klausur geschrieben werden. Dafür muss man aber nicht immer nach Bremen, denn es gibt in ganz Deutschland Prüfungsstandorte. So kann eigentlich fast jeder eine Klausur schreiben, ohne dafür allzu weit fahren zu müssen. Zusätzlich finden 1 - 2 mal im Jahr Präsenzseminare statt, wofür man dann allerdings nach Bremen muss.
Lerntechnisch läuft ziemlich viel über den Online-Campus. Dort erreicht man nicht nur Kommilitonen, sondern auch die Tutoren. Zusätzlich kann man diese auch anrufen, wenn man gerade besonders große Schwierigkeiten hat.
Die Studenten selbst veranstalten überall in ganz Deutschland regelmäßig Stammtische, an denen jeder teilnehmen darf, wo man sich dann über das Studium, den Beruf, etc. austauschen kann.
Einziger Nachteil, den ich momentan sehe: Es kostet Geld. Ich weiß zwar, warum und wofür ich das Geld ausgebe, aber 240 €/Monat ist nicht immer ganz einfach. Aber das ist an der HFH ja genau so :-)

Zum Vergleich:
Fernstudium | Pflegemanagement | Modulübersicht | Hamburger Fern-Hochschule (Module des Pflegemanagement-Studiums)
In der angehängten PDF-Datei siehst du die Module des Gesundheitsökonomie-Studiums
 

Anhänge

Hallo und danke für die Antwort!

Ich finde, das sich Gesundheitsökonomie sehr vielversprechend anhört! Erweiterte BWL-Kenntnisse halte ich auch für sehr sinnvoll.

Wie siehst Du es mit den Vorkenntnissen, um ein solches Studium zu schaffen? Insbesondere in Bezug auf Mathematik und BWL? Sollten Vorkenntnisse vorhanden sein oder reichen die im Studium vermittelten Kenntnisse um den Abschluss zu schaffen?

Wie ist es mit den Arbeitsplatzmöglichkeiten in gehobenen Positionen, speziell in der Pflege? Geht man mit gleichen Chancen ins Rennen wie Pflegemanagementabsolventen?

Ich finde es an sich sehr gut, das einem dann viele Möglichkeiten im Gesundheitswesen offenstehen, würde dabei trotzdem noch im Pflegebereich gute Chancen haben wollen. Es wäre schade, wenn das Gesundheitsökonomiestudium sich so viele Wege offen hält, dass es aufgrund von zuwenig Spezialisierung schwer wird, tatsächlich dann auch eine gute Stelle zu finden, wenn Ihr versteht, was ich meine?

Viele Grüße!
 
Hallo,

also du musst für dich entscheiden, was du machen möchtest...
Also ich kann dir als Student der HFH sagen, das es dort super ist.
Man macht nicht nur BWL, sondern auch Psychologie,Soziologie(das ist aller sehr ätzend), Pflegewissenschaft, Gesundheitswissenschaft...
Ich muss z.B. im 3 Semester ne Hausarbeit in Gesundheitswissenschaft schreiben, da kann ich mir verschiedene Themen raussuchen, wie sich Gesundheitswissenschaft von Pflegewissenschaft und Medizin abgrenzt, soll dann ein Praxisbeispiel für Prävention oder Gesundheitsförderung beschreiben, möglichst evidence based...
Ich denke mit Pflegemanagement bist du generalistischer aufgestellt was die Arbeit in der Klinik angeht und du z.B. später noch nen MScN oder so machen möchtest. Willst du da gegen mehr in die Wirtschaft wirst du um die Gesundheitsökonomie nicht rumkommen..
2 Fliegen mit einer Klappe schlagen...
Lass dir dir doch die Studienführer zu schicken, da steht zumindest von der HFH die ganzen Fächer drin. Ebenfalls ist zu sagen, das die HFH jetzt von Dipl. auf Bachelor umstellt und die Dozenten schon gesagt haben, das jetzt ein großer Teil wissenschaftliches Arbeiten usw. wegfällt und der Bachelor halt nicht so toll ist...
 
Hallo

aggn schrieb:
Wie siehst Du es mit den Vorkenntnissen, um ein solches Studium zu schaffen? Insbesondere in Bezug auf Mathematik und BWL? Sollten Vorkenntnisse vorhanden sein oder reichen die im Studium vermittelten Kenntnisse um den Abschluss zu schaffen?

Ich habe keine Vorkenntnisse. Habe nur vorher ganz normales Abitur und die Krankenpflegeausbildung gemacht. Und bis jetzt ist es machbar. Was man noch nicht kann, lernt man ja schließlich auch im Studium. Für das Gesundheitsökonomiestudium schadet es allerdings nicht, wenn man in Sachen Mathe nicht komplett auf den Kopf gefallen ist. Aber davon würde ich mich nun nicht abschrecken lassen. Man studiert ja nicht, weil man etwas schon kann, sondern weil man etwas lernen möchte.

Ansonsten stimme ich pflegeschüler1988 zu. Bei der Auswahl des richtigen Studiums musst du daran denken, was du später einmal vorhast. Informier dich umfassend über beide Studiengänge und Hochschulen.
 
Alles klar, danke!
Wie seht Ihr es denn mit dem akademischen Grad des Bachelor, ganz unabhängig davon, ob Pflegemanagement oder Gesundheitsökonomie?
Ist es notwendig, einen Master draufzusatteln?
 
Hallo,

wieder dasselbe, was möchtest du später damit machen....
Der Master eröffnet dir halt den gehobenen Dienst und du kannst promovieren.
Wie du vielleicht schon gelesen hast, suche ich selbst was ich nachdem Diplom machen möchte.
 
Hallo!

Sehe ich es richtig, dass eine Promotion im Pflegebereich nur dann relevant ist, wenn man an einer Uni tätig werden möchte?

Ab wann ist man im gehobenen Dienst? Ist die PDL-Position ein solcher? Ich kannte die Begriffe bisher nur im Beamtenbereich....
 
Hallo,

natürlich ist es zur Zeit unwichtig eine Promotion zu haben, denk jedoch an die Zukunft, in Unternehmen der freien Wirtschaft, gibt es doch auch promovierte Betriebswirte.
Gehobener Dienst ist zum Beispiel die Pflegedirektorin, meine PDL ist eins unter ihr in der Hierarchie.
Entscheide dich für einen Studiengang, zieh den durch und dann kannst du ja immer noch schauen ob du Lust hast weiter zu machen, außerdem sind dann ein paar Jahre ins Land gegangen und die Situation könnte sich geändert haben.

grüße Martin
 
Klingt logisch, danke Martin und alle anderen!
 

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