Pflege International - was macht wer in der Pflege?

nun ja ich ahbe mir den Thread gerade durchgesehen,aber leider ist dort die Schweiz nicht dabei!:evil: Vielleicht können wir doch noch ein wenig darüber reden hier?:daumen:
 
Hallo,
damit es einfacher wird/ist, habe ich die beiden Threads mal zusammengeführt.

Ja über einen Bericht aus der Schweiz würde ich mich auch freuen.

Schönen Abend
Narde
 
also mein Bericht aus der Schweiz:


Schweiz

Ausbildung:
Es gibt bei uns Spezialisten in alle Fachrichtungen, z.Bsp Kinder, Psychiatrie usw!
-Dipl.Pflegefachfrau DN2(Dauer: 4 Jahre)
-Pflegefachfrau DN1 (Dauer: 3 Jahre)
-Plegeassistentin/Pflegehelferin(1 Jahr)
-FAGE, Fachangestellte Gesundheit( 3 Jahre ab 16 Jahre)

Anforderungen:
-Ab 18 Jahre, für FAGE 16 Jahre
-Sekundarschule
-Sprachaufenthalt
-Vorschule für Gesundheitsberufe(1Jahr)
-jetzt neu: Matura
-oder abgeschlossene 3 jährige Lehre
-Aufnahmetest sehr schwierig
-Vorstellungsgespräch

Dauer:
unterschiedlich,oben erwähnt
erhält Lohn von 600-1600 Franken

Bei uns in der Schweiz ist leider momentan alles im Umbruch, jetzt gibt es denn bald DN1 und DN2 nicht mehr, sondern nur noch Dipl.Pflegefachfrau HF(Höhere Fachhochschule, das heisst es muss ein Studium mit Hochschulniveau gemacht werden, was ich schade finde dass alles auf so einer hohen Stufe gemacht werden muss in Zukunft!Also ohne Matura kann man den Beruf nicht mehr erlernen. Dies geht 3 Jahre auf Hochschulniveaus!)Und auch für alle Weiterbildungen muss man gewisse Sachen erfüllen!

Tätigkeiten:
Die Pflegefachfrauen machen eigentlich sehr viel, sie müsen auch BE, Venflon, Verbandswechsel machen, ZVK, s.c Injektion, Intravenöse Injektionen, Infusionstherapien usw
Wir sind eigentlich sehr eigenständig und die ärzte verordnen und wir führen alleine aus!
- eigenverantworlicher Bereich (Pflegevisite, Pflegeplanung, Pflegeanamnese, Durchführung, Pflegeevaluation)
- mitverantwortlichen Bereich (diagnostischer, therapeutischer Bereich)
- interdisziplinäerer Bereich
Wir müssen auch Pflegeplanungen erstellen, Viel Schreibarbeiten machen, alles in den 5 Funktionen bearbeiten und müssen Schlüsselqualifikationen bestehen. Man hat sehr viel Verantwortung!
Lohn: 5500-6500 SFR (fast 4000 euro)
Die Pflegehelfer machen vorallem Hilfsarbeiten und Putzarbeiten, Lohn ca 3000 SFR Ca 2000Euro
Die FAGES sind vorallem auch für Büro und Administartion zuständig, Lohn etwa wie Pflegehelfer

Die neue Ausbildung mit dem HF ist etwa wie die jetzige Pflegefachfrau gleichzusetzen!


Ja ist viel im Umbruch hier, aber wenn ihr noch Fragen habt meldet euch bei mir!
 
sternli8484 schrieb:
Die Pflegefachfrauen machen eigentlich sehr viel, sie müsen auch BE, Venflon, Verbandswechsel machen, ZVK, s.c Injektion, Intravenöse Injektionen, Infusionstherapien usw
Hallo Sternli,
dumme Frage: wer legt den ZVK? Die Pflegefachfrau oder der Arzt?
Erstellt ihr die Infusionstherapie, oder hängt ihr sie an?

Danke
Narde
 
@narde nein ZVK legt schon der arzt, aber wir pflegen ihn nacher!:king:

Infusionstherapie machen schon wir, erstellen wir!
 
Infusionstherapie machen schon wir, erstellen wir!

Interessant. Nach welchen Kriterien arbeitet ihr da? Nach standardisierten Vorgaben: wenn - dann? Ich glaube, dass hieß bei euch Limits.

Elisabeth
 
ja nach Pflegestandarten...Limits kenne ich nicht!
 
Limits sind Vorgaben des Arztes.

Beispiel Heparintherapie: die PTT soll in einem bestimmten Bereich gehalten werden. Stationseigene Standards bzw. individuelle Behalndlungspläne aus ärztl. Hand werden als Vorlage genommen bei der Adaptierung der Einstelllung auf den Wert. Wenn der Wert außerhalb dieser Vorgaben liegt, muss der Arzt informiert werden.

Wer übernimmt die Verantwortung für die Infusionstherapie? Wird der Standard vom Doc angesetzt. Würde einem Behandlungspfad entsprechen.

Elisabeth
 
ja vom doc angesetzt wird er!
 
Dann stelle ich fest, dass nur sehr wenig in der Schweiz anders sein dürfte als in Deutschland was die ärztl Tätigkeiten anbelangt. Was mir aber im Kontakt mit Pflegekräften aus der Schweiz aufgefallen ist, dass dort Pflegetherapien (Bobath, BasStim, Kinästhetik) oft einen höheren Stellenwert haben als in Deutschland. Das Selbstwertgefühl bezogen die mir bekannten Kollegen nicht nur aus der Tatsache, dass sie mehr Arztassistenz sein dürfen, sondern das sie über ein fundiertes sowohl pflegerisches als auch medizinisches fachwissn verfügen. Und unter diesem Aspekt ist es mehr als nachvollziehbar, dass die Pflege demnächst ein Studiengang ist.

Elisabeth
 
Guten Morgen Sternli,

der Arzt verordnet also die Infusionstherapie incl. der Medikamente und ihr verabreicht sie. Nun, das machen wir in Deutschland auch.
Beispiel, nur für mein Verständnis:

NaCl 0.9% 2000 ml täglich.
Mein Job ist es nun, die NaCl-Lösung über 24 Stunden zu verabreichen, so dass diese nicht schon am Mittag durch gelaufen ist oder am nächsten Tag noch eine Flasche übrig ist.
Mein Job ist es auch, die Verbandwechsel des ZVK's zu machen und die Einstichstelle zu beurteilen.

Ich gebe Elisabeth Recht, der Unterschied in diesem Fall ist nicht gross.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo sternli,

vielen Dank fuer Deinen Bericht aus der Schweiz - hab' ihn mit grossem Interesse gelesen.

Noch wird ja bei den Pflegefachfrauen in DN1 und DN2 unterteilt. Welche Unterschiede gibts da (abgesehen von der unterschiedlichen Ausbildungsdauer)? Irgendwelche Auswirkungen auf die taegliche Stationsarbeit???

Um noch mal was zur Infusionstherapie (im erweiterten Sinn) zusagen:

In England gingen zur Visite auch die dieticians mit. Diese waren dafuer zustaendig, dass der Patient eine adequate Nahrungsmenge erhielt. Sie berechneten Kalorienbedarf, Eiweissbedarf etc. und sprachen ihre Ergebnisse mit den Aerzten ab, bis sie auf einen gemeinsamen Nenner kamen: essen+trinken, Sondenkost, Infusionen...
Mit der Pflegekraft wurde die Durchfuehrbarkeit besprochen und man musste oefter umdisponieren - z.B. Patient schafft es nicht, auf die gewuenschte Trinkmenge zu kommen oder Patient hat keinen ZVK, der aber fuer die angesetzte Infusion noetig waere...

Die angesprochenen Limits gab es auch oefter, z.B. falls Hb < ... dann 1-2 Erykonzentrate. Als verantwortliche Pflegekraft hatte man dann zu entscheiden, ob 1 oder 2 Erykonzentrate (der Arzt musste nicht zum Testen oder Anhaengen kommen). Wobei man bei Unklarheiten natuerlich trotzdem jederzeit den Arzt anrufen konnte.

LG Aloha
 
HI,

seh auch nicht sooo viel Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland-nur einer:der Lohn! 4000 Euro ist ja schon eine ganze Menge...
 
Wir wahrscheinlich Brutto sein.

Elisabeth
 
Hallo,
wenn ich nicht irre, musst du in der Schweiz selbst deine Sozialabgaben und Steuern leisten und dich auch noch selbst deine Krankenversicherung bezahlen.

So und nun wieder zurück zum Thema bitte.

Danke
Narde
 
also Unterschied von DN1 zu DN2 ja man hat im Dn1 einfach ein bischen weniger Kompetenzen...und der grosse unterschie ist, dass man im DN1 Patienten mit stabilen, voraussehbaren Krankheiten bekommt und im Dn2 solche Situationen, die nicht voraussehbar sind und sich immer und rasch wieder ändern können! Es ist komplexes denken erfordert!
Ja das sind die, die mir gerade eingefallen sind...

@Geld, ja ist der Bruttolohn und wir müssen noch Steuern usw selber zahlen und Krankenkasse und Pesnionskasse und Versicherungen und und und, und es ist alles teurer hier als in Deutschland
 
Luxembourg

Berufsbezeichungen:

-Infirmiere diplome (exam.Krankenschwester)
-Infirmiere en anesthesie et réanimation
-Infirmiere en pédiatrie/en psychiatrie
-Infirmiere gradué (Abgeschl.Pflegestudium)

Ausbildungsvoraussetzungen:

-Abitur (Mindestnote: 2,7) anschluss Paramedical-Schule fast 4 jährige Ausbildung zur Infirmieré diplome abschluss mit dem Staatsexamen auf 2 Sprachen: Französisch und Deutsch.

Aufgaben einer Infirmiere diplome:

-Diagnostik Infirmieré-Pflegediagnosen/Pflegeplanung/Umsetzung/Revaluation
(-de protéger,de maintenir,de restaurer et de promouvoir la santé)

"Acte technique"
-alle arten von Injektionen!!-> sogar peridual,Impfungen und i.v. ausser Kontrastmittel
-Legen von Venenverweilkanülen
-alle arten von verbänden
-alle arten von sonden: Magensonde,Intestinale,Blasenverweilkatheter
-Verabreichen von Bluttransfusionen(!!)
-verabreichen von Medikamenten in jeder Form


(das für den anfang,es gibt noch mehr zu schreiben ich vervollständige noch)
 
Wollte das Thema nochmal aufgreifen weil ich seid April in der Schweiz, genauer gesagt in Zürich lebe. Ich bin Fachpfleger I&A und arbeite hier auf einer interdisziplinären IPS bekomme aber auch so einiges von der "Normalstation" mit. Ein wesentlicher unterschied zu Deutschland ist, das die Stationen deutlich besser besetzt sind. Es gibt viele "Hilfskräfte", die die grundpflegerischen Tätigkeiten übernehmen, die station in Ordnung halten und Tätigkeiten wie Essen verteilen, Rundgänge machen etc. erledigen. Die diplomierten Pflegekräfte sind für die Planung der Pflege, Visiten, Koordination von Untersuchungen, Aufnahme, Verlegung etc zuständig.

Auch die Pflegekräfte mit Fachweiterbildung, egal in welchen Bereich, arbeiten sehr viel selbständiger. Z.b. obliegt die Führung von Narkosen den Anästhesiefpflegeachpersonal während hier in Deutschland hier die Führung in Händen der Anästhesisten liegt. Dementsprechend schwierig sind in der Schweiz die Fachweiterbildungen.

Tja, in der Schweiz wird halt noch wert auf Qualität gelegt. :twisted:
 
Ich weiss nicht, ob ich hier richtig bin, aber mir ist noch immer nicht klar, wo die deutsche Krankenpflegeausbildung in der Schweiz steht. Das Examen wird anerkannt. Was DN1 und DN2 ist, habe ich verstanden, auch, dass es abgeschafft wurde. Aber wo "laufen" denn dann die deutschen Pflegekräfte bzw. wo liefen sie nach der alten Bezeichnung?
 
Hallo neo 57,
für ein Pflegemagazin schreibe ich gerade einen Artikel zumThema „Pflege in Frankreich“. Dazu bin ich auf der Suche nach Pflegenden, dieeine längere Zeit in Frankreich gearbeitethaben oder die ganz dorthin ausgewandert sind und die mir von ihren Erfahrungenberichten würden: besonders interessiert mich z. B., wie sich der Pflegealltag in Frankreich gestaltet, welcheKompetenzen man dort als Pflegender hat. Auch Infos über die Unterschiede derKrankenpflege in Deutschland und Frankreich sowie Tipps, die ich beherzigensollte, wenn ich als deutsche Krankenschwester oder –pfleger in Frankreich arbeitenmöchte, wären prima. Wenn Du also Lust hättest, mir ein wenig von Deinen pflegerischenErlebnissen in Frankreich zu erzählen, ich würde mich sehr freuen!
 

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