Opsite Folienverbände und Kompressen beim ZVK oder PORT?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

derzeit bürgert es sich mehr und mehr ein, dass unter Opsite Folienverbänden, z.B. beim verbinden von ZVK's noch Kompressen gelegt werden. Ich meine mich zu erinnern, dass dies kontraindiziert ist, da sonst die Wirkung der Semipermiablen Membran verloren geht. Meine Kolleginnen die dies anwenden sagen wiederum, dies wäre nicht so.
Leider habe ich keine Gebrauchsanweisung zur Hand, meine Kolleginnen können allerdings auch keine Quellen benennen in denen dies erwähnt wird.

Wer hilft mir weiter?

Danke
Narde
 
Eigentlich spricht nichts gegen die Benutzung von Kompressen. Auch hier geht die Feuchtigkeit durch und kann dann durch die semipermeabele Membran diffundieren. Scgließlich aht die große Firma "Hansaplast" auch solche fertugen "Duschpflaster" in ihrem Sortiment.
Zum ZVK: Allerdings ist die Einstichstelle vom ZVK nicht mehr zu beurteilen, und das wiederum zieht einen täglichen Verbandswechsel nach sich. Kostenfaktor. Könnt ihr also individuell entscheiden. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
 
Hallo Happy,

die Benutzung der Kompressen sehe ich als Kontraindiziert, weil der Sinn der Opsitefolie in meinen Augen verloren geht, nämlich der Abtransport von Feuchtigkeit nach aussen, dies bleibt dann ja in der Kompresse zurück und es ist feucht darunter. Somit ist in meinen Augen die positive Wirkung aufgehoben.
Unter den "Duschpflastern" ist keine "normale" Kompresse, sondern auch ein Material, welches die Feuchtigkeit nach aussen transportiert.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo narde,
am besten Du liest mal aus der Reihe Kohlhammer Pflege von Ingo Blank "Wundversorgung und Verbandwechsel" (ISBN 3-17-016219-5)
Darin steht im Kapitel zu Folienverbänden: " Selbstklebene Folienverbände werden eingesetzt bei nicht sezernierenden primär heilenden Wunden und bei Wunden, die mit einer Salbenkompresse, einer hydroaktiven Wundauflage versorgt sind. usw.), vielleicht hilft Dir das ja weiter.

Übrigens gehört der Bereich Folienverbände zu den "Wundauflagen für die feuchte Wundversorgung", ich denke das spricht für sich.
 
Danke Happy,

ich habe jetzt den Hersteller angeschrieben und ihn um seine Meinung gefragt, das Ergebnis stelle ich dann wieder hier ein.

Liebe Grüsse
Narde
 
Liebe Narde, hoffe Du bekommst eine konkrete Auskunft. Bin schon gespannt, was der Hersteller dazu schreibt und freue mich auf das Ergebnis. Bis bald.
 
Hallo Narde!

Für mich hat die Frage, ob die semipermeable Diffusion bei Verwendung von Kompressen unter dem Folienverband noch möglich ist, eigentlich nur akademischen Wert.

Der (in meinen Augen) größte Vorteil eines Folienverbandes geht bei der Anwendung von Kompressen ja verloren: die optische Kontrollmöglichkeit der Wunde/ESS. Somit muß dann ja doch täglich den Verband wechseln -> Keine Arbeits- und Kostenersparnis.

Schönen Gruß, Gego.
 
Hallo,

wir hatten das Thema ZVK-Verband am Dienstag.
Auf die Opsitefolie sollte keine Kompresse gelegt werden, da ja dann das Sichtfeld auf die Wunde nicht mehr gegeben ist.
Wenn ich eine Kompresse drauf lege, sollte ich mit Fixomull oder anderem Verbandstoff fixieren.
Neu ist bei mir das das eine atmungsaktive Folie ist. Negativ finde ich daran, das man mit der Opsitefolie immer an den Fäden des ZVK zieht.


SG Martin
 
Hallo,

die Einstichstelle bleibt beurteilbar, da die Kompresse unter den PORT-Schlauch gelegt wird.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo Narde!

Aha, verstehe! Womit begründen die KollegInnen ihr Vorgehen, welchen Sinn soll die Maßnahme haben?

Schönen Gruß, Gego.
 
Hallo Gego,

das ist die gute Frage, da bekomme ich leider keine vernünftige Antwort.
Eine der Antworten war: weil vorher ja auch eine Kompresse drunter war - also vom Vorgänger.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo,

@ Narde, alles klar, ich habe nichts gesagt!!


SG Martin
 
Hallo Narde!

Das klingt ja wie: "...das haben wir schon immer so gemacht..."! ;)

Wenn die Kompressen nicht direkt auf der ESS zu liegen kommen, sondern in "einiger Entfernung" unter dem Schlauch, dann sehe ich jetzt nicht so das Problem der möglicherweise behinderten Diffusion im Vordergrund, da die ESS ja "diffundieren" kann.
Allerdings erschließt sich mir der Sinn der Kompressen nicht. Vielleicht wollen die KollegInnen die Haut vor dem Schlauch schützen ("Druckstelle", Kunststoff direkt auf der Haut)?

Schönen Gruß, Gego.
 
Ja, ich schaetze mal, dass es der Verhinderung von Druckstellen dienen soll. Der „Schlauch“ hinterlaesst ja sonst einen Hautabdruck.
Unter Opsite habe ich aber noch keine Kompressen gesehen.
 
Hallo narde,
bei unseren Kindern werden ZVK`s auch manchmal unter der Folie abgepolstert aber nur mit Comfeel, nie mit Kompressen und dann eben auch nur wie oben erwähnt unter der Muffe, oder dem Schlauch; nie über der Einstichstelle. Das Comfeel kann die entstehende Feuchtigkeit aufnehmen, es entstehen keine feuchten Kammern und im restlichen Bereich kann die Opsitefolie ganz normal "abdampfen". Die Einstichstelle bleibt gut zu beurteilen und VW muß nicht täglich gemacht.
Bis dann...
 
Zitat: "die Einstichstelle bleibt beurteilbar, da die Kompresse unter den PORT-Schlauch gelegt wird."

ich denke der sinn der kompresse ist folgender: normalerweise soll man ja einen steg bilden, damit schläuche etc. nicht direkt auf der haut aufliegen und sich somit keine hautirritation oder druckstellen bilden. mit den oppsite folien ist dies aber sehr schwierig, kompliziert und einfach ne fummelarbeit und deswegen behelfen sich die kollegen mit einer kompresse!
eine andere lösung wäre, das man z.b. den bestückten port mit einem braunülenpflaster (unsere bezeichnung für viggos, pvk) verbindet, dann ist die ess mit dem "durchsichtigen" pflaster bedeckt und dank der "flügelchen" (weiß nicht den fachbegriff dafür) liegt der schlauch nicht direkt auf und ist zudem auch kein bißchen in der bewegung eingeschränkt.
lg tsunami