In unserem Haus gibt es einen Raum der Stille. Hier wurde bewusst darauf geachtet, dass es nicht nur Christen sondern jede Religion anspricht.
Es liegt also nur am Willen der Einrichtung sich zu bekennen.
Da habe ich wirklich ein Problem mit.
Nehmen wir mal ein Krankenhaus mit einem kirchlichen Träger, in diesem Fall einem evangelischen. Der möchte bitte in seinem, wie es bei euch heißt, Raum der Stille keine Kreuze aufhängen oder eine Bibel hinlegen, weil er damit einem Muslim vor den Kopf stößt??? Oder sollte man mehrere Räume bereitstellen, für jede Religion einen typisch ausgestatteten? Was ist mit den Bibeln im Patienten-Zimmer? In einem kirchlichen Krankenhaus ist das dann wohl ebenfalls im Interesse der freien Religionsausübung unangebracht???
Neee, also da gehe ich echt nicht mit. Kirchliche Krankenhäuser haben das Recht, sich zu ihrer Religion zu bekennen und ihre "Requisiten" und Bräuche zu pflegen. Wer einer andere Religion angehörig ist, wird selbstverständlich genauso so gut medizinisch behandelt, aber dass er nun erwarten darf, nicht mit der evangelischen Kirche konfrontiert zu werden oder gar seine eigene wünscht...
Und nochmal: haben wir das Recht anderen die Ausübung ihres Glaubens einzuschränken? Ich dachte wir leben in einer Demokratie. Ist das schöne Wort Freiheit doch ganz anders gemeint?
Elisabeth
Ich sage es mal ganz überspitzt, obwohl ich es sonst nicht sooo eng sehe:
Wieso haben die, die in eine Gemeinschaft dazukommen, das Recht, Neuerungen zu fordern?
Nimm als Beispiel das mehrfach angesprochene Weihnachtsfest. Ich weiß nicht, inwieweit es bei dir persönlich Familienrituale was Mahlzeiten, Tagesabläufe und ähnliches gibt. Ich gehe mal davon aus, dass es aber sicherlich so sein wird.
Nun kommt zur Familie ein neues Mitglied in Form eines eingeheirateten Schwiegersohnes hinzu. Weil es in dessen Familie so üblich ist, würdet ihr jetzt auch alle in die Gaststätte essen gehen, nicht mehr zum Gottesdienst, vielleicht keine blaue Weihnachtsbaumdeko sondern gelbe aufhängen? Mal grob gesagt: Nein, er müsste sich natürlich anpassen. (Damit meine ich nicht, dass der Schwiegersohn die neuen Praktiken toll finden muss, aber man erwartet, dass er sich einfügt.
Im Laufe der Zeit wird sich vielleicht das eine oder andere vermischen, aber Rituale gibt es, weil Menschen seit je her darauf bestehen, bestimmte Dinge in bestimmter Art und Weise zu tun.
Warum wird heute aber unter dem Deckmantel der "Freiheitseinschränkung" verlangt, dass man alle seine persönlichen Brauchtümer aufgibt, um Multi-Kulti zu sein?
Das war der Vergleich fürs Kleine - nichts anderes ist es mit dem Tolerieren fremder Religionen und den dazugehörigen Praktiken.
Ist es nicht tolerant genug, die "Anderen" nicht in der Ausübung ihrer Rituale in ihrer eigenen Umgebungen einzuschränken? Muss das aber so weit gehen, dass die eigenen, ursprünglich mal maßgeblichen Rituale deswegen verdrängt werden? Es wird von uns Einheimischen erwartet, dass wir alle anderen mit einbinden. Vielleicht fühlen aber wir uns dadurch selbst in der Ausübung unserer althergebrachten Praktiken und Sitten beschnitten? Denkt darüber mal jemand nach?
Ich warte auf das Verbot, in einem christlichen Krankenhaus an Heilig Abend typische christliche Weihnachtslieder auf den Stationen zu singen, weil sich vielleicht sogar ein atheistischer Patient auf den Schlips getreten fühlen könnte.
Ich betone, dass ich nicht ausländerfeindlich bin oder fremde Religionen ablehne. Ich bestehe aber auf mein "Recht des Älteren" und erwarte, dass sich die "Jüngeren" im Großen und Ganzen anpassen.
Neuerungen können gern nach und nach eingebracht werden, aber nicht als Bedingung der Neuen und schon gar nicht als Forderungen!