Opferfest (Muslime)

  • Ersteller Ersteller Babsi2530
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Hallo an Alle,

sehr interessantes Thema, hier mein Beitrag:

Ich finde es wichtig, auf Feiertage und Hochfeste anderer Glaubensgemeinschaften Rücksicht zu nehmen, desweiteren ist es kein Fehler sich zu informieren. Mit gutem Willen lassen sich auch kritische Situationen bewerkstelligen ( in meinem Fall mehr als 50 Trauernde bei einem verstorbenen Muslim ).
 
Das ist ja alles schön und gut, wenn man es aus der Sicht der Besucher sieht!

Wenn man jedoch einmal Patient im Krankenhaus war und es einem richtig mies ging, dann merkt man am eigenem Leib, wie mies diese Besuchermassen wirklich ,/seien es die des Nachbarn oder der eigenen/ sein können.

Nach meiner letzten Operation wäre ich nach der Vollnarkose am liebsten nachhause geflüchtet, weil die Mitpatientin Massen von Besuchern hatte.
Man schreckt ständig unangenehm hoch während man immer wieder " Wegsegelt." Ich würde das jedem einmal wünschen, der in der Pflege arbeitet, und dann würde man ganz rasch davon abgehen.-

Ich hab mich dann in irgendeine Ecke gesetzt und mit dem Kopf auf dem Tisch auf dem "leisen" Flur geschlafen! Das ist eine Zumutung!
Ein Krankenhaus ist keine Diskothek, da liegen schon kranke Leute und man sollte auf die auch Rücksicht nehmen. Es ist mir egal welche Nationalität da in Scharen hereinbricht. Dann bitte im Park oder in Aufenthaltsräumen!
Nehmen wir mal den Thread mit den "Waschübungen" der Krankenpflegeschule. Hier soll den Pflegenden beigebracht werden sich in den Menschen hineinzuversetzen der gewaschen wird. Dann macht doch bitte auch den "Schritt weiter" und versetzt Euch in die Situation der Kranken, die noch auf der Station oder auf dem Zimmer liegen.
Auch meiner Tochter ging es nach einer Gehirnerschütterung bescheiden. Ich hab sie mit nachhause genommen, weil 20 lamentierende Leute in so einem Krankenzimmer Folter sind.
Feiern ist ja gut und schön, aber nicht in einem Zimmer mit kranken Patienten!
Verständnis hin, Verständnis her,- dann aber bitte für alle Beteiligten. Irgendwo ist es auch gut mit dem Verständnis für andere Feiertage und Sitten. Bei mir endet das dort, wo andere Kranke flüchten müssen. Ob die nun Tannenbäume aufstellen oder nicht, Die wird man dort auch nicht in den Zimmern der Krankenhäuser finden, ebenso wenig wird die Kirche dort Kirchenglocken installieren.
Ich schicke solche Scharen von Besuch, wenn ein anderer Kranker im Zimmer ist und wenn es für diesen nicht erträglich ist in die Cafeteria, sei es an Weihnachten oder von mir aus an sonst einem Fest.
Möge jeder seine Pluspunkte für das Paradies an anderen Orten sammeln,- vielleicht sogar dadurch das man Rücksicht auf andere nehmen lernt, dann muß man nicht nach einer 4 1/2 Stunden Operation mit Brummschädel auf dem Flur herumsitzen als Patient in Deutschland.
liebe Grüße Fearn
 
Das trifft es exakt! Danke für den Betrag!
 
hallöchen,
da die frage kam ob muslimische festtage interessieren....frage ich mal..will jemand wissen wann wir in italien unsere feste feiern. nur mal so:cheerlead:

deutschland ist sehr tolerant, egal wer man ist , aber regeln sind regeln
 
Der Vergelich hinkt in meinen Augen - Italien ist überwiegend katholisch.
 
Stimmt, aber wenn schon Italien ins Spiel gebracht wird, auch dort herrscht eine andere Mentalität, auch wenn hier 10 Italiener zusammen zum Krankenbesuch erscheinen werden da die wenigsten intervenieren und abgesehen davon wird auch in Italien sehr laut getrauert.

Der Krankenbesuch im Islam wird nicht durchgeführt um Pluspunkte fürs Paradies zu bekommen, sondern als menschliche Pflicht angesehen, etwas das in unserer Gesellschaft nicht mehr so vorkommt.

Gruß
Bernie68
 
Mit gutem Willen lassen sich auch kritische Situationen bewerkstelligen ... .

Diese Aussage scheint völlig unter zu gehen. Und das der gute Wille sicher auch Grenzen hat, wird sicher nicht bestritten.

Hier habe ich aber den Eindruck, dass der gute Wille eher nicht zum Einsatz kommt sondern das man nach Möglichkeiten sucht seine engen Regeln durchzusetzen.

Elisabeth
 
Feans Beitrag ist wirklich nichts hinzuzufügen: Es spielt gar keine Rolle wieso Besucher kommen, sondern was das für alle Beteiligten bedeutet wenn Besuch kommt. Eines der obersten Ziele des Pflegepersonals ist es nunmal dem Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine Ambivalenz ... Besuch benötigen vs. Ruhe benötigen ... Da muss man abwägen was in dem Moment wichtiger ist (was klar sein sollte).
 
Stimmt, aber wenn schon Italien ins Spiel gebracht wird, auch dort herrscht eine andere Mentalität, auch wenn hier 10 Italiener zusammen zum Krankenbesuch erscheinen werden da die wenigsten intervenieren und abgesehen davon wird auch in Italien sehr laut getrauert.

Das ist aber eine bösartige Unterstellung.
Ich würde IMMER einschreiten wenn der Besuch überhand nimmt. Egal ob es 10 Moslime, Buddhisten, Christen oder sonst wär ist.
Es geht in erster Linie und das Wohlbefinden der Patienten und wenn es den Mitpatienten stört wird eingegriffen!
 
Nun, wenn ich im Ausland eine Kirche betrete und dort ist eine bestimmte Kleidung vorgeschrieben, dann werde ich diese Kleidung nach Landessitte anlegen, oder da nicht hineingehen.
Wenn hier in den Krankenzimmern kein Massenauflauf üblich und erwünscht ist, dann bitte ich um dieselbe Toleranz und um dasselbe rücksichtsvolle Verhalten.
Es mag Kulturen geben in denen werden Kranke als Aussätzige behandelt, das bedeutet nicht, daß ich mich dem anpassen muß.
Man muß mal endlich auf dem Boden bleiben und statt Toleranz möchte ich in dem Zusammenhang liebendgerne Worte wie Vernunft und Verstand hören.
Integration bitte, aber nicht immer zu dem Preis, daß man eigene Belange und die eigene Kultur hinten an stellt. Sind in dem Krankenzimmer Patienten, denen das Verhalten nicht gut tut, dann wandern diese Patienten mit ihren Besuchern auf den Flur oder nach draußen und nicht der frischoperierte, was leider mittlerweile Usus ist, weil wir diese Toleranz vor ALLE anderen Belange stellen, nur damit keiner auf die Idee kommt, wir seien ausländerfeindlich. Wenn das der Maßstab für Ausländerfeindlichkeit sein soll, dann bitte. Bei mir fliegen übrigens auch Scharen von deutschen aus so einem Zimmer.-Bin ich deshalb ein Menschenfeind.
Die Frage ist doch: WAS ist der Sinn eines Krankenhauses?
Und welches sind dessen Prioritäten?
Lg Fearn
 
Können wir nicht einfach mal so argumentieren:
MENSCHEN können so krank werden, dass sie ins Krankenhaus müssen. Sie möchten Besuch haben als Unterstützung, als Beistand. MENSCHEN kommen zu Besuch. Die gegenseitige Rücksichtnahme erfordert eine Abstimmung der Bedürfnisse aller MENSCHEN. Es sollte die Aufgabe speziell ausgebildeter MENSCHEN sein, diese Bedürfnisse soweit es möglich ist zu erfüllen. Dafür bedarf es oft einer großen Portion Kreativität und auch ungewöhnliche Lösungswege sollten beschritten werden.

MENSCHEN: wir sind alle anatomisch gleich, in allen von uns fließt rotes Blut, unsere Emotionen entstehen in einem bestimmten Hirnareal und wir haben alle den gleichen Wunsch: in einer Krisensituation nicht alleine zu sein.

Religion verändert nicht die Anatomie, bringt kein anderes Blut in die Adern, Gefühle entstehen immer noch in dem selben Hirnareal. Selbst die Grundpfeiler des Glaubens sind gleich. Lediglich die Götter unterscheiden sich und wie ernst man seinen Glauben nimmt und die Rituale befolgt.

Sind wir berechtigt zu Urteilen, was gut und was richtig ist? Ist unser Glaube der einzig Richtige?

Im Krankenhaus geht es um MENSCHEN und nicht um Religionen.

Elisabeth
 
Im Krankenhaus geht es um MENSCHEN und nicht um Religionen.
Das sehe ich im Prinzip auch so. Dennoch gibt es in Krankenhäusern, jedenfalls in all denen, die ich kenne, auch Andachtsräume für Patienten und auch Angehörige, also religiöse Versammlungsräume. Inwieweit diese von der Ausgestaltung her betrachtet, stets auch für Patienten z.B. muslimischen Bekenntnis' geeignet sind, ist eine andere Frage.

Und ob es mit einem terminbedingten "bühnenbildnerischen" Umbau allein getan ist, mag eine weitere Frage sein.

Würden sämtliche in dieser Welt zur Zeit existierenden religiösen Ausübungsformen ohne jegliche Form gemeinsamer Zusammenkunft durchführbar sein, wäre hier sicher einiges einfacher. Genau das wird aber von vielen Menschen in tiefster Überzeugung verneint.
 
In unserem Haus gibt es einen Raum der Stille. Hier wurde bewusst darauf geachtet, dass es nicht nur Christen sondern jede Religion anspricht.

Es liegt also nur am Willen der Einrichtung sich zu bekennen. Sprach Jesus nicht von der Nächstenliebe? 2000 Jahre später wird da differenziert wo Nächstenliebe anfängt und wo sie aufhört?

Es geht um MENSCHEN und da sollte es egal sein, welcher religiöse Hintergrund nun die Besucher ins Krankenhaus treibt.

Und nochmal: haben wir das Recht anderen die Ausübung ihres Glaubens einzuschränken? Ich dachte wir leben in einer Demokratie. Ist das schöne Wort Freiheit doch ganz anders gemeint?

In Neufünfland hieß es früher: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Ich dachte, dass dies in einer Demokratie anders ist. Scheint net so- zumindestens nicht im Krankenhaus.

Elisabeth
 
In unserem Haus gibt es einen Raum der Stille. Hier wurde bewusst darauf geachtet, dass es nicht nur Christen sondern jede Religion anspricht.

Es liegt also nur am Willen der Einrichtung sich zu bekennen.

Da habe ich wirklich ein Problem mit.
Nehmen wir mal ein Krankenhaus mit einem kirchlichen Träger, in diesem Fall einem evangelischen. Der möchte bitte in seinem, wie es bei euch heißt, Raum der Stille keine Kreuze aufhängen oder eine Bibel hinlegen, weil er damit einem Muslim vor den Kopf stößt??? Oder sollte man mehrere Räume bereitstellen, für jede Religion einen typisch ausgestatteten? Was ist mit den Bibeln im Patienten-Zimmer? In einem kirchlichen Krankenhaus ist das dann wohl ebenfalls im Interesse der freien Religionsausübung unangebracht???

Neee, also da gehe ich echt nicht mit. Kirchliche Krankenhäuser haben das Recht, sich zu ihrer Religion zu bekennen und ihre "Requisiten" und Bräuche zu pflegen. Wer einer andere Religion angehörig ist, wird selbstverständlich genauso so gut medizinisch behandelt, aber dass er nun erwarten darf, nicht mit der evangelischen Kirche konfrontiert zu werden oder gar seine eigene wünscht...:down:

Und nochmal: haben wir das Recht anderen die Ausübung ihres Glaubens einzuschränken? Ich dachte wir leben in einer Demokratie. Ist das schöne Wort Freiheit doch ganz anders gemeint?
Elisabeth

Ich sage es mal ganz überspitzt, obwohl ich es sonst nicht sooo eng sehe:
Wieso haben die, die in eine Gemeinschaft dazukommen, das Recht, Neuerungen zu fordern?
Nimm als Beispiel das mehrfach angesprochene Weihnachtsfest. Ich weiß nicht, inwieweit es bei dir persönlich Familienrituale was Mahlzeiten, Tagesabläufe und ähnliches gibt. Ich gehe mal davon aus, dass es aber sicherlich so sein wird.
Nun kommt zur Familie ein neues Mitglied in Form eines eingeheirateten Schwiegersohnes hinzu. Weil es in dessen Familie so üblich ist, würdet ihr jetzt auch alle in die Gaststätte essen gehen, nicht mehr zum Gottesdienst, vielleicht keine blaue Weihnachtsbaumdeko sondern gelbe aufhängen? Mal grob gesagt: Nein, er müsste sich natürlich anpassen. (Damit meine ich nicht, dass der Schwiegersohn die neuen Praktiken toll finden muss, aber man erwartet, dass er sich einfügt.
Im Laufe der Zeit wird sich vielleicht das eine oder andere vermischen, aber Rituale gibt es, weil Menschen seit je her darauf bestehen, bestimmte Dinge in bestimmter Art und Weise zu tun.
Warum wird heute aber unter dem Deckmantel der "Freiheitseinschränkung" verlangt, dass man alle seine persönlichen Brauchtümer aufgibt, um Multi-Kulti zu sein?

Das war der Vergleich fürs Kleine - nichts anderes ist es mit dem Tolerieren fremder Religionen und den dazugehörigen Praktiken.

Ist es nicht tolerant genug, die "Anderen" nicht in der Ausübung ihrer Rituale in ihrer eigenen Umgebungen einzuschränken? Muss das aber so weit gehen, dass die eigenen, ursprünglich mal maßgeblichen Rituale deswegen verdrängt werden? Es wird von uns Einheimischen erwartet, dass wir alle anderen mit einbinden. Vielleicht fühlen aber wir uns dadurch selbst in der Ausübung unserer althergebrachten Praktiken und Sitten beschnitten? Denkt darüber mal jemand nach?

Ich warte auf das Verbot, in einem christlichen Krankenhaus an Heilig Abend typische christliche Weihnachtslieder auf den Stationen zu singen, weil sich vielleicht sogar ein atheistischer Patient auf den Schlips getreten fühlen könnte. :(


Ich betone, dass ich nicht ausländerfeindlich bin oder fremde Religionen ablehne. Ich bestehe aber auf mein "Recht des Älteren" und erwarte, dass sich die "Jüngeren" im Großen und Ganzen anpassen.
Neuerungen können gern nach und nach eingebracht werden, aber nicht als Bedingung der Neuen und schon gar nicht als Forderungen!
 
Hallo,

es wurde doch hier von keinem erwartet, dass er jetzt muslimische Bräuche durchführen soll.

Babsi hat doch nur mitgeteilt, dass das Opferfest stattfindet, es dadurch vielleicht zu mehr Besuchern kommen kann.

Nicht mehr und nicht weniger.

Wir haben übrigens auch Gebetsräume für Muslime in unserem Haus genauso wie eine katholische und evangelische Kirche.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo,

ich arbeite in einem katholischen Krankenhaus mit 200 Betten, bei uns gibt es neben der Kapelle zusätzlich einen Raum der Stille, der aus Respekt vor dem Islam nicht mit Schuhwerk betreten werden sollte ( kein Verbot ). Neben der Bibel gibt es auch eine Ausgabe des Koran und anstatt eines Kreuzes an der Wand gibt es eine Markierung die nach Südwesten weist.
Wer vor einem Kreuz beten möchte, der kann die Kapelle benutzen.

Schönen Abend Euch allen.
 
es wurde doch hier von keinem erwartet, dass er jetzt muslimische Bräuche durchführen soll.

Babsi hat doch nur mitgeteilt, dass das Opferfest stattfindet, es dadurch vielleicht zu mehr Besuchern kommen kann.

Nicht mehr und nicht weniger.


Mir ging es um die Forderung, ständig und überall alle fremden Riten (in diesem Fall durch ein religiöses Fest ausgelöste Besucheranstürme) tolerieren zu MÜSSEN. Warum müssen die "alten" alles tolerieren?
Wäre der Aufhänger ein anderer gewesen als die Besuchermenge, wäre es für mich auch wieder anders. Bei allem, wovon ich nicht beeinträchtigt werde, bin ich sehr tolerant. Würden 4 Besucher kommen, die in aller Stille Gebetsteppiche ausrollen, ist es mir sowas von wurscht, aber wenn es die Freiheit der anderen einengt, habe ich keine Toleranz mehr.

Wir haben übrigens auch Gebetsräume für Muslime in unserem Haus genauso wie eine katholische und evangelische Kirche.

Und wieso muss man sich heutzutage verpflichtet fühlen, es allen recht zu machen? Wieso kann nicht akzeptiert werden, dass ein Haus evangelisch ist und es keinen buddhistischen Gebetstempel gibt? (Es nervt mich selbst, so zu übertreiben, aber man sieht sich ja schon gezwungen, so zu argumentieren, um seine Sicht darzustellen.)
 
Hallo Flexi,
Du hast mich erwischt, natürlich liegt Mekka süd-süd-ost, sorry :weissnix:

Gruß Bernie
 
Hallo,

ich arbeite in einem katholischen Krankenhaus mit 200 Betten, bei uns gibt es neben der Kapelle zusätzlich einen Raum der Stille, der aus Respekt vor dem Islam nicht mit Schuhwerk betreten werden sollte ( kein Verbot ). Neben der Bibel gibt es auch eine Ausgabe des Koran und anstatt eines Kreuzes an der Wand gibt es eine Markierung die nach Südwesten weist.
Wer vor einem Kreuz beten möchte, der kann die Kapelle benutzen.

Schönen Abend Euch allen.

Tut mir leid, aber das ruft in mir wirklich nur noch ein Kopfschütteln hervor...

Das mit Bibel und Koran würde ich o.k. finden, wenn es sich um beispielsweise ein konfessionsloses Haus handelt. Und wenn es nicht zur Voraussetzung wird.
 
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