Ohnmacht! Was ist das?

Wespe

Newbie
Registriert
04.07.2006
Beiträge
9
Ort
Ludwigshafen
Beruf
Schneidermeister, Designer
Hi, hatte heute eine Unterhaltung mit meinem 7- jährigen Sohn zum Thema:
Bewusstsein im Wachzustand ( Tag ) und Unterbewusstsein ( Nachtschlaf ).
Überraschende Frage des Juniors : "Und wenn man ohnmächtig ist, schläft man, oder? - Oder ist man dann krank?"

Hmm, meine Antwort war, dass man im Zustand der Ohnmacht nicht krank ist, weil eine Ohnmacht ja nur kurz dauert.

Aber:gruebel: , die OHNMACHT; die ich kenne ist die Filmohnmacht der Dame, die sich unpässlich fühlt und zeigt, um nicht weiter komprommitiert zu werden ( Barokk, Rokokko) oder die Großmutter, wenn der " Räuber Hotzenplotz "
kommt.

Wikipedia sagt dazu, dass die Ohnmacht eine Bewusstseinsstöhrung sei, bedingt durch Sauerstoffmangel im Gehirn.
Dauere die Ohnmacht ( ohne Macht ) länger an, also etwa eine Minute, handele es sich um Bewusstlosigkeit.
AHA, verstehe:gruebel: immer weniger.

Hat der " Räuber Hotzenplotz " mit seiner großen Räubernase den ganzen Sauerstoff aus dem Raum gesaugt oder haben sich bei der " Großmutter ", ob des Schreckens :kloppen: die Gefäße derart verengt, das oben kein O2 mehr ankam?

Was ist denn Ohnmacht jetzt? - Ein Filmmärchen, Simulanz, Krankheit oder Schlaf ?
Bitte um Info
Wespe
 
tja.. was ist ohnmacht? eine kurz anhaltende Bewusstseinsstörung?

man hat keine macht über sein bewusstseinbefinden.. also OHNe MACHT...

mehr will ich jetzt nicht denken.. (schon gar nicht um diese uhrzeit *g*)

micke
 
Hallo. Ich versuche es mal wie bei einem Schock zu erklähren. Das Herz schlägt schneller und Blutgefässe werden verengt, sodass äußere Regionen und die anderen Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden. Das Betrifft besonders das Gehirn, Lunge und Herz. Es gibt verschiedene Formen, der "Ohnmacht" oder besser gesagt der Bewusstseinsstörung. Bei Ohnmacht könnte man schon schlicht sagen, das das Blut in die Beine sackt.....
Also einfach gesagt, es besteht eine kurze Sauerstoffunterversorgung des Gehirns. So würd ich das zumindest sehen....
 
Hi, bei einer Ohnmacht handelt es sich um eine Synkope. Es kommt zu einer Weitstellung der Peripheren Gefäße, nicht zu einer Engstellung. Das Blut fehlt dann natürlich im Kopf, einem wird schwarz vor Augen, da die Netzhaut auch kurzzeitig nicht mehr durchblutet wird. Der Mensch fällt um und kommt wieder zu sich. Hilfreich ist dann einfach die Beine an zu heben. Hinter einer Synkope oder können neben einem Schreck als Auslöser (Räuber Hotzenplotz oder kein Blut sehen können) aber auch andere ernsthafte Ursachen stecken, wie Herzprobleme. Mit der Schocksymptomatik würde ich eine Ohnmacht eher nicht vergleichen. Wegen des Unterbewussten, mit dem hat sich der gute Sigmund Freud auch beschäftigt, eine interessante Sache.

ciao

Manuel
 
Hi manuel, so muss es sein !
Ich hatte davon bis jetzt nie `was gehört, aber deine Theorie ist so logisch, dass es nur so sein kann.:up:
Das kann man in vereinfachter Form sogar einem Siebenjährigen erklären.
Doch jetzt fällt mir gerade noch was ein:

Die besagte " Großmutter " fällt beim Anblick des " Räubers Hotzenplotz " vor Schreck in Ohnmacht. Das ist dein Fall, manuel, ganz glasklar.

Doch was ist mit den höfischen Damen des Rokoko?
Die sind ja mehrmals täglich wegen der super-eng geschnürten Korsetts umgefallen. Das nannte man auch schon Ohnmacht.

Steht da Sauerstoffmangel wegen Atemnot gegen Blutarmut im Gehirn?
Obwohl, wer sich freiwillig in so einen Panzer einschnüren ließ, muß wohl gelegentlich an " Blutarmut im Gehirn " gelitten haben... :sflouts:
Doch Scherz beiseite, vielleicht gibt es ja auch verschiedene Ursachen für ein und denselben Zustand.
Wespe
 
Hallo Wespe,

andere Ursache-gleiche Auswirkung:
Durch die eng geschnürten Korsetts der Damen war die Atemmechanik behindert. Dadurch konnten sie nur "sehr flach atmen" - was über Stunden zu einer Sauerstoffunterversorgung führt.
Bei normaler Belastung konnten sie das eventuell kompensieren- bei Anstrengungen oder auch einem Schreck nicht mehr.

-> Folge: Ohnmacht.

LG,
Lillebrit
 
Wollte auch meinen Salz dazugeben und die Beschreibung des Schocks verbessern.
Also bei einem Schock kommt es zuerst zu einer Engstellung der Gefäße, dabei werden nur noch die wichtigsten Organe mit Sauerstoff versorgt (Lunge, Herz, Gehirn).
Diese Zentralisation kann der Körper aber nicht lange aufrecht erhalten (wegen der Minderdurchblutung) und die Gefäße öffnen sich wieder. Das führt dazu, dass das Blut schlagartig in die Beine sackt, das Gehirn unterversorgt wird und man ohnmächtig bzw. bewußtlos werden kann. Das nur ist die Kurzfassung.
So habe ich es gerlernt, ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren!

Sabrina

(Hi Wespe!!!)
 
Aha, so so,
ich glaube wir haben die Antwort am " Schlafittchen gepackt " :

Sind Die Gefäße zu eng : Sauerstoffmangel ! Eine Ohnmacht steht evtl. an!
Dauert dieser Zustand an, geht er nahtlos in
Szenario 2 über:
Sind die Gefäße zu weit: Das Blut sackt in die Beine, Gehirn und Netzhaut sind
unterversorgt, der Mensch sieht schwarz, geht zu
Boden. Das ist ja schon die ideale
Erste - Hilfe- Maßnahme : Höhenausgleich zwischen
Kopf und Fuß !
Der Körper hilft sich durch die Ohnmacht selbst ? Heureka, welch geniale Konstruktion!

Die These : Höhenausgleich zwischen Kopf und Fuß hat ja echt Hand und Fuß!
Aber das klingt voll verwirrend, stimmt aber trotzdem, oder ?

Wespe ( Gruß an Sabrina KKS )
 
Man unterscheidet ausserdem zwischen 3 statien der synkope:

1. Somnolenz
2. Sopor
3.Koma
 
Beschreibung

Somnolenz: leichte Schläfrigkeit, aber erweckbar, reagiert auf Ansprache gezielt, sonst Teilnamslosigkeit, Erinnerungslücken

Sopor: schwer erweckbar, Augenblinzeln, tiefe Schläfrigkeit, kaum Orientierung, ungezielte Reaktion, aber geordnete Abwehrbewegungen möglich besonders unter Alkoholeinfluß

Koma: nicht erweckbar, kein Augenöffnen, vereinzelte Reflexe
 
Da ich so manchen selbst verursachten Schock hatte (meistens duch Sportunfälle) bin ich der Meinung das ein Schock nicht mit einer Ohnmacht zu vergleichen ist. Es ist mehr eine Wesensveränderung / Entrückung aus der Wirklichkeit. Diese befähigt unseren Körper
zur Fluchtreaktion
zu Schmerzbewältigung
zum Extremsituationsmanegment des Körpers auf alle Einflüsse, die er mit seinen herkömlichen Regelkreisen nicht bewältigen kann.


Der Vergleich der Ohmacht mit Synkopen trifft ehr zu. Zu bedenken wären die Gründe für eine Synkope: (Plaques der Carotis, Herzrythmusstörungen, Herzerkankungen, Epilepsien, Neurologische Ausfälle, Anämien, Ventilationstörungen, Psychosomatik..) es gibt sicher noch andere gründe für Synkopen.

Mit "Beine hoch" kommt man dem fast immer bei.

 
Hallo Herion,
Wikipedia ist mein Freund um meine Thesen zu untermauern, irgendwie komme ich mit deinem Schock in diesem Thema nicht klar oder mit deiner Definition von Schock.
Es geht um Ohnmacht.

Definition Schock laut Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schock_(Medizin)

Sonnige Grüsse
Narde
 
Moin Moin

Möchte hier doch noch den Begriff Vasovagale Synkope ins Spiel springen.
Kommt dem Begriff Ohnmacht irgendwie noch am nächsten.

Durch Freude, Schreck oder Angst wird ein max Vagus Reiz gesetzt - Folge Bradycardie und Gefäßweitstellung mit O2 Minderversorgung des cerebrums. Patient/Mensch geht zu Boden. Kommt dort meist wieder zu sich.
 
Stimmt die Vasovagale Synkope ist sehr Filmreif. Aber wie erkläre ich sowas einem 7 Jährigen?

Das ist so als ob mir ein Informationstechnicker mir über MUX und DMUX erzählen würde, ohne das ich je von binären Schaltungen gehört habe.

@ Narde
Die medizinischen Definitionen sind mir geläufig, aber ich hab mir gedanken gemacht wie ich einen Kind ein Schock erklären würde. Und daß ein Schock eine Bewustseinstörung zu folge hat, aber nicht mit einer Ohnmacht zu vergleichen ist. Irgend wie nicht einfach:wut: .
 
IHR SEID ECHT SPTZE !!!!!

So wie es jetzt aussieht, wissen wir, dass das Phänomen der Ohnmacht weit verzweigte Ursachen hat.
Die Symptomatik ist immer gleich:
Der Mensch/ Pat sackt darnieder, um sogleich wieder zu erwachen, hoffentlich.........

Meinem siebenjährigen Leon sind derart komplexe Zusammenhänge nie und nimmer zu erklären.
Siebenjährige hören niemals so lange zu
oder wechseln unterdessen zu völlig themenfremden Fragen.

Jedenfalls weiß er jetzt, dass der Körper eines Ohnmächtigen aufgrund verschiedener Ursachen schlagartig in ein Not - Schlaf- tu mirnix- System umschaltet.
" Wie ein Bildschirmschoner ! " (seine Worte)
"Das normale Programm reloaded sich", sobald Kopf und Füße auf die gleiche Höhe geraten.
Ich glaube, mit dieser Info ist er vergleichsweise bestens ausgerüstet!
Ich jedoch kann gar nicht genug verschiedene Variationen der " Ohnmacht"
erforschen, hyperinteressant eure Beiträge!
Megalob!!
Wespe