Obama spricht zu Krankenpflegeschülern

Hallo,
ich denke, dass die von Dir genannten Forderungen (hinter denen ich zu 100% stehe) das Instrument sein können, um die Visionen der Zugspitzerklärung anzupeilen.

Und ja, der erste Schrittt muss eine eigene Interessenvertretung in Form einer Kammer sein! Mit allen Konsequenzen (Zwangsmitgliedschaft, Pficht zur Fortbildung etc.) die sich daraus eregeben....
Parallel dazu eben die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Baiscs, die Ausbildung von Bachelorn (damit das Wissen in der Praxis greifen kann), ein Berufsgesetz (welches endlich Rahmenbedinguneg schafft bezüglich der Aufgaben und damit auch den Stellenschlüssel beeinflussen wird).

Das diese Entwicklung sich noch Jahrzehnte hinziehen wird (immer Stückchenweise....halt pflegetypisch *g*), kann man wohl kaum nach 2 Jahren über Sinn und Zweck solcher Veranstaltungen streiten.

Ich denke, dass Pflege dan noch eine gewisse Penetranz an den Tag legen muss ....steter Tropfen höhlt den Stein.
 
Nur für mein Verständnis - von wievielen Jahrzehnten sprichst du?

1989 - 2010, das sind bei mir bisschen mehr als 2 Jahrzehnte.

Ich möchte mittlerweile fast behaupten, dass wir damals die "goldenen Zeiten" der Pflege hatten, nur haben wir es nicht bemerkt.
 
Ich meinte ab jetzt ....

Ich denke, dass es immer "aufs und abs" gibt. Schau Dir die Kontratieff -Zyklen an....da gibts Phasen des Aufschwungs mit einer neuen Innovation, der Hochphase, Phasen des Rückgangs und dann eben die "Talsohle"....

Der nächste Kontratieff-Zyklus wird der Gesundheitswirtschaft gehören; und dann gehts richtig bergauf!
 
Na dann warten wir mal ab, in zwei Jahrzehnten sagt dann dir jemand, dass es ab jetzt ist...
 
Wir werden sehen.
Frau Bienstein hat allerdings mal ausrechnen lassen, wann wir die geforderten 10 % Akademiker (also Bachelor) am Bett haben: das dauert etwa noch 45 Jahre.

Entwicklungen vollziehen sich langsam...überleg doch, was Agnes Karll damals schon alles gefordert hat. Einiges ist erst 60 Jahre später umgesetzt worden.
Wichtig ist es, nicht zu resignieren, sondern für die jeweils nachfolgenden Generationen den Weg zu bereiten..

Solche Leute wie Christel Bienstein, dei sich unermüdlich einsetzen, motivieren und begeistern können sind imho unheimlich wichtig.
 
Ja, Frau Bienstein, war damals auch gerade am Anfang ihrer Karriere/Prof.
 
Wenn man mit nem Infekt so richtig flch liegt, dann schaut man sich auch die blödeste Sendung an... aber vielleicht war sie gar nicht so blöde. Sie zeigte knallhart, wo wir in den Augen der Bevölkerung gedanklich angesiedelt sind: unter dem Briefträger (ML 8,90) und der Friseurin (ML4,60). Man mühte sich, dass zu begründen und kam zu dem Schlus, dass es sich zwar um einen Ausbildungsberuf handelt... aber. Das es sich in Diskussion um Altenpfelgekräfte handelte, macht die Aussage nicht besser.

Unsere Pflegeinstitute und leider auch unsere Pflegeschulen haben offenischtlich jeden Bezug zur Realität verloren. Auch von Fr. Bienstein, und von ihr vielleicht besonders, fehlt mir die Aussage: wie soll Pflege zukünftig bezahlbar bleiben? Der demographische Wandel ist voll am Laufen. Das Experiment zum Altwerden ist ja ganz nette Unterhaltung für RTL. Dürfte aber kaum geeignet sein, da entsprechende Visionen zu entwicklen und durchzudrücken- Visionen, die sich am Bedarf des Kunden orientieen.

Gerade das"Opfer" der hochgezüchteten Pseudoprofessionalität unseres Berufes ist nicht bereit und auch finanziell nicht in der Lage, die supertollen Angebote abzufragen.

Der Markt hat ganz bestimmte Gesetze. Auch der Gesundheits- und Pflegemarkt kann sich diesen Gesetzen nicht entziehen.

Ganz konkrete Frage: womit willst du aktuell den Bedarf der BAs erklären? Es geht ohne, dass wird vieltausendfach täglich in D bestätigt. Und die Basis wird einen Teufel tun, dir da Unterstütuzung zu geben- das würde einem Wegrationalisieren der eigenen Position gleichkommen.

Visionen sind gut und wichtig. Sie sollten aber real bleiben. Sonst verbarucht man einfach sinnlos Kraft bei dem Versuch Wolkenkuckucksheim zu erreichen. Kraft, die wir für die aktuellen Aufgaben brauchen.

Elisabeth
 
Was ist also Dein konkreter Vorschlag?
Resignieren, Jammern und der Dinge harren, die da kommen?

Pflege muss bezahlbar bleiben....klar.
Aber Du argumentierst mit den heutigen Rahmenbedingungen. Auch diese könn(t)en sich ändern. Geld ist genug im System....es ist nur eine Frage der Verteilung im Gesundheitssektor.
Wenn ich so schaue, was bei den GKV "verpulvert" wird und gar nicht erst beim Menschen ankommt...
Ob Pflege einen größeren Teil abbekommen wird hängt von uns selber ab.

Wenn Du für Dich keine Visonen hast /hattest oder aber bitter enttäuscht wurdest, dann ist das Deine Realität, an der Du baust.

Mecker aber bitte bei solchen Leuten wie Ch. Bienstein - die sich wirklich unter großem persönlichen Einsatz einbringen- nicht über deren Engagement.
 
Deine Aussage beantwortet nicht meine Frage. Eher habe ich den Eindruck, einen wunden Punkt getroffen zu haben.

Meine Vision heißt: konsquenter Personalmix. Kannste nachlesen bei "Pflege neu denken" aus dem Jahr 2000. 10 Jahre später werden immer noch mehr hochqualifizierte Pflegekräfte "produziert", obwohl der Bedarf mittlerweile an die demopgraphiscehn Veränderungen angepasst sein müsste.
Es werden Traditionen manifestiert, die längst überholt sind. Schaust du über die Ländergrenzen, dann kannst du diese Entwicklung allerorten beobachten.
Während man in anderen Ländern versucht, Pfelgekräfet entsprechend ihrem einsatzberich auszubilden, versucht D immer noch den Spagat zwischen der (per Ausbildung) berechtigten Forderung nach mehr Lohn und den Einnahmen zu bewältigen. Das geht nur, indem du das Personal reduzierst- mit allen Folgen. Teilzeit war eine zeitlang mal das Zauberwort. Mittlerweile ist diese Zitrone leer.
Jetzt müssen neue Ideen her. Du musst versuchen, teure Pflegekräfte abzustoßen. Kannst du gut erreichen, indem du z.B. nur befristete Arbeistverträge vergibst.

Wie sieht deine Vision aus, wenn du sozioöknomische Aspeket mit beachtest?

Elisabeth
 
Moin!

Nur mal so als Einwurf zum Thema: Wieviel akademisch ausgebildete Pflegekräfte braucht man am Bett. Hier in Frankreich werden seit 2009 ALLE Pflegekräfte auf Bachelorniveau ausgebildet. Dieser Schritt wurde massiv von den Pflegekräften vorangetrieben und von der Gesundheitsministerin voll unterstützt. Möglich wurde so eine Entscheidung sicherlich auch dadurch, dass in Frankreich bereits seit langer Zeit sehr strikt zwischen KPH und dreijährig ausgebildeten Kräften unterschieden wird. Eine Krankenschwester würde hier nur im Notfall Betten machen, Essen austeilen, Patienten waschen, Transportdienste übernehmen usw. Diese Aufgaben werden von Servicediensten oder KPHs übernommen. Das bedeutet, die betriebswirtschaftliche Situation für ein Krankenhaus stellt sich völlig anders dar, als in Deutschland: Schon aus wirtschaftlichen Gründen ist es nicht möglich, dass eine akademisch ausgebildete Kraft die oben aufgelisteten Tätigkeiten übernimmt. Die verschmommene Berufs- und Kompetenzgrenze zwischen KPH und dreijährigen Kräften behindert also in diesem Sinne die Professionalisierung.

Gruss Hartwig
 
Ich sagte doch bereits, dass es eine Frage der Verteilung der Gelder im Gesundheitssektor ist.

  • Brauchen wir 350 Krankenkassen mit entsprechenden Vorstandschefs?
  • Brauchen wir noch mehr Spitzenmedizin?
  • Heisst Solidarprinzip, dass Menschen keine Verantwortung für sich und Ihre Gesundheit (Stchwort Rauchen, Übergwicht etc. ) nehmen müssen?
Das wäre schon ein Anfang.


Pflege neu denken ist bereits abgelöst worden durch die Forderungen vom Bildungsrat, welche eine Neuverortung der Pflegeausbildung sowohl im dualen System als auch auf Tertiärebene vorsieht.

Die Idee der Neuverteilung der Kompetenzen in Gesundheitsberufen ist nicht neu....es laufen einige Projekte an diversen Hochschulen diesbezüglich.
Die politischen Forderungen nach einem Berufsgesetzt mit Vorbehaltsaufgaben flankieren diese Entwiicklungen.

Ich erlebe momentan, dass regional (in Ballungszentren) GuKP Händeringend gesucht werden. Wer flexibel ist, hat derzeit allerbeste Chancen!

Ausserdem: bezogen auf die demographische Entwicklung stehen wir nicht vor dem Problem, dass Pflegende teuer sind....wir werden gar nicht genügend rekrutieren können!!!

Ich denke, dass man die Fragen der Zukunft nicht mit den Modellen von heute lösen kann.
Mehrgenerationenhaushalte, "Alten-WGs", Nachbarschaftshilfe....das werden Schlüssel zu den Problemen von morgen sein!
Begleitet von professioneller Pflege.
 
@ hartiwg:

auch in GB will man die nicht akademische Pflegeausbildung abschaffen und nur noch auf Bachelorniveau ausbilden.
Diese stehen dann mit Hilfskräften zusammen am Bett...

Das KPHs hier qusi dieselben Tätigkeiten machen wie GuKPs (nur für weniger Geld) ist ein berufspolitisches Desaster und spielt den AG den Ball zu.
 
Das KPHs hier qusi dieselben Tätigkeiten machen wie GuKPs (nur für weniger Geld) ist ein berufspolitisches Desaster und spielt den AG den Ball zu.

Hier würde die Einrichtung von Pflegekammern evtl. Abhilfe schaffen können, wenn diese Vorbehaltstätigkeiten festlegen würden für GuKP's.
Aber ich finde, wir sollten den Thread in Berufspolitik fortsetzen und verschiebe mal dorthin...
 
Guten Morgen Susi,

Danke....
Man muss die Problematik globaler sehen. Die Zustände wie wir sie jetzt haben sind in meinen Augen das Ergebnis jahrelangen "Stillhaltens" und rumjammerns.

Solange sich die Berufsgruppe gegenseitig behindert, kann sich die Politik freuen :evil1:
 
Heisst Solidarprinzip, dass Menschen keine Verantwortung für sich und Ihre Gesundheit (Stchwort Rauchen, Übergwicht etc. ) nehmen müssen?
Dann aber auch keine Zahlung bei Sportunfällen von gefährlichen Sportarten in der Freizeit.
Wer einen Reitunfall hat soll die Folgekosten doch bitte auch selbst bezahlen.
Keine Bezahlung von Tropenerkrankungen wenn der Reisende keine Prophylaxe genommen hat.

Liebe Lille,

es heisst nicht umsonst eine Solidargemeinschaft der Krankenkassen.
Der Raucher hat vermutlich auch Jahrzehntelang in die Krankenkasse einbezahlt ohne überhaupt etwas zu fordern.

Wielange hast du vor deinem Reitunfall in die gesetzliche Krankenkasse bezahlt und was hat die Behandlung gekostet?

Ob man 350 Krankenkassen braucht sei dahingestellt, fest steht, dass es in den nächsten Jahren weniger geben wird, immer mehr "Zwergkassen" schliessen sich zusammen. Wobei ich bezweifel, dass der "Wasserkopf" dadurch kleiner wird, da die Damen und Herren der Vorstandsetage ja nicht auf die Strasse gesetzt werden und wenn dann nur mit entsprechender Abfindung.

Dir würde vermutlich das englische Modell der Krankenversorgung mehr zusprechen - z.B. keine Andialyse für über 65 jährige.
 
Hi Narde,

nicht das englische Modell....dieses beweist, dass eine Steuerfinanzierung nicht funktioniert und zu einer "Planwirtschaft" mutiert.

Aber warum nicht unser Modell so umgestalten, dass das Geld auch wirklich beim Patienten ankommt?
Warum die Trennung in GKV und PKV?
Warum nicht jeden anhand seines Risikos eingrupppieren? Sportarten wie Reiten führen dann genauso zu einer Prämienerhöhung wie Rauchen oder Adipositas...
Und vorallem: Pflege sichtbar machen, um eine bessere Finanzierung zu erzielen.
 
Pflege neu denken ist bereits abgelöst worden durch die Forderungen vom Bildungsrat, welche eine Neuverortung der Pflegeausbildung sowohl im dualen System als auch auf Tertiärebene vorsieht.
Ohne jetzt den konkreten Inhalt zu kennen... wird damit die Ausbildung bedarfsgerecht gestaltet? Meint wird darauf abgezielt, dass wir nicht für jede Handreichung im Beruf gleich eine dreijährige Ausbildung brauchen. Der Anteil dieser Handreichungen ist immens hoch. Hier liegt ein großes Sparpotential brach.

Die Idee der Neuverteilung der Kompetenzen in Gesundheitsberufen ist nicht neu....es laufen einige Projekte an diversen Hochschulen diesbezüglich.
Die politischen Forderungen nach einem Berufsgesetzt mit Vorbehaltsaufgaben flankieren diese Entwiicklungen.
Wer fordert? Der Beruf? Oder der Kunde? Der Kunde sicher nicht. Der will das was erkennt: satt, sicher, sauber zu einem günstigen Preis. Er will Zuwendung umsonst, weil er das für eine Menschenpflicht ansieht, die noch nicht einmal erlernt werden muss.

Ich erlebe momentan, dass regional (in Ballungszentren) GuKP Händeringend gesucht werden. Wer flexibel ist, hat derzeit allerbeste Chancen!
Da höre ich doch Mutti von der Leyen. Nun sind wir aber kein Volk von Nomaden. Nicht wenige von uns sind noch in familiäre Strukturen eingebunden. Was nutzt es mir, wenn ich einen Job in einer Stadt bekomme- 200km entfernt- mein Mann dort aber arbeitslos werden würde. Was nutzen mir solche Aussagen, wenn ich ortsgebunden bin.

Ausserdem: bezogen auf die demographische Entwicklung stehen wir nicht vor dem Problem, dass Pflegende teuer sind....wir werden gar nicht genügend rekrutieren können!!!
Der Bedarf ist unstrittig. *fg* Nur über die Bezahlung mag keiner reden. Ehrlich, wer kann es sich schon leisten für den Lohn der Nächstenliebe- ein Vergelts Gott- zu arbeiten wenn er regelmäßige Ausgaben hat.

professioneller Pflege.
Ein schönes Wort... das leider in D keinen Inhalt hat. Hier wird dieser Begriff eher vor sich her getragen um traditionelle Entwicklungen zu manifestieren: schon immer waren Fachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung nötig um richtig pflegen zu können. Über das Wort "richtig" ließe sich in diesem Zusammenhang trefflich streiten. Gerade dieses "richtig" macht Professionelle Pflege in den Augen des Kunden eher suspekt. Wer mag sich schon gerne ohne entsprechende Begründung vorschreiben lassen, was richtig und was falsch ist. Und Checkliste und Drehbuchstandard taugen nun mal nicht als Begründung.

Elisabeth
 
Hi Narde,
Warum nicht jeden anhand seines Risikos eingrupppieren? Sportarten wie Reiten führen dann genauso zu einer Prämienerhöhung wie Rauchen oder Adipositas...

Das ist doch arg weit hergeholt, finde ich. Das Leben birgt nun einmal gewisse Risiken, und das Risiko, beim Weg zum Einkaufen mit dem Auto zu verunglücken, ist wohl höher. Sportunfälle sind zwar häufig, aber gar kein Sport ist auch ein Gesundheitsrisiko!
Genauso könnte man sagen, alle Leute mit mehr als 20kg Übergewicht müssen mehr bezahlen. Mann, da würde das Geld in der Kasse klingeln!

Pflege ist nun einmal kein rentabler Wirtschaftszweig, sondern eine Dienstleistung, mit der sich so gut wie kein Geld verdienen lässt. Pflege belastet die Kassen, das ist nun einmal so. Pflege ist auch nicht therapeutisch wirksam und "Erfolge" lassen sich kaum messen außer in "kein Dekubitus", "keine Pneumonie", etc., und im Zweifelsfall war's dann doch das prophylaktische Antibiotikum des Doktors.

In der Marktwirtschaft zählt eben nur der messbare und Geld einbringende Erfolg.
Wenn ein professionalisierter Chirurg soundsoviele spezielle Ops im Jahr macht, dann bringt er dem Krankenhaus ein hübsches Sümmchen ein, eine , sagen wir mal, Intensivfachschwester kann noch so viele Pat. top pflegen und bringt dem KH trotzdem nicht mehr Geld. Das kann nur froh sein, sich auf das qualifizierte Personal verlassen zu können, aber wen interessiert das, ganz fies gesagt.

Die Diskussion, ob und welche Untersuchungen und sonstige medizinischen Leistungen immer spezieller und stets angeboten werden müssen, gibt es ja. Nur ob frei werdende Gelder gnädigerweise in die Pflege fließen, sei mal dahingestellt.

In diesem System ist es nun einmal so, dass für "unten" am meissten Geld übrig bleibt, wenn "oben" ganz viel verdient wird. Das ist seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall.

Ich finde aber, die Diskussionen werden in D. immer falsch geführt. Wir vergleichen uns gern mit den "besseren" Ländern. Aber man kann ja mal gucken, was gut läuft und ob wirklich alles schlecht läuft.