Korrigieren weniger, aber vielleicht ein wenig ergänzen:
Cystofix schrieb:
O2-Intox -> gibt es das ? ich denke nicht...dass Sauerstoff in hohen Dosen ( FiO2 > 0,6 ) toxisch wirkt, das ist bekannt.
Ja, es gibt auch eine Sauerstoffvergiftung, Die wird aber ein Patient nicht unter normobaren Verhältnissen erreichen. Bei etwa 1500-1700mmHg pO2, welche man bei bsp.-weise bei 15m Tauchtiefe, also 1,5bar Überdruck und 100% Sauerstoffatmung erreicht. Die Anzeichen hierfür sind ein trockener Husten, leichtes Brennen hinterm Sternum, Sehschwierigkeiten, Augentränen. Äussern tut sich dann die Intoxikation wie ein Grand Mal Anfall, der Patient krampft, allerdings ohne einnässen oder Stuhlgang. Ernsthaft passieren kann rein gesundheitlich nichts ausser ein Zungenbiss, Lippenbiss oder Zahnschmerz, da ja der Körper über und über mit O2 versorgt ist.
CO2-'Narkose' ist einfach eine Bewusstseinseinschränkung bis hin zum Koma infolge hoher CO2-Konzentrationen bei Hypoventilation versch. Ursachen ( Opioide postop. etc. )
Ursache im Prinzip alle Abatmungsstörungen (z.B. Mucoviscidose, Fibrose) Die Patienten gewöhnen sich zwar hierbei an immer höhere pCO2 Werte, aber man sollt sie stets im Auge halten. Ab 50mmHg pCo2 sollte man aufmerksam werden.
Hyperventilation ist einfach eine gesteigerte Atemfrequenz, was sich im ASTRUP dann als Hypocapnie ( CO2 niedrig ) widerspiegelt = pH > 7,45.
Dies kann auch ein Kompensationsmechanismus im Rahmen eines metabolischen Geschehens sein ( pH niedrig -> Ausgleich Hyperventilation = Reduktion des CO2 )
Die Hyperventilation ist meistens ein kompensatorisches Mittel. Es ist in jedem Fall die Wurzel des Übels zu suchen. capilläre gase deuten häufig falsche Hyperventilationsgeschehen. Der Patient muss hier im Ganzen betrachtet werden. Bei einer psychischen Ursache kann die Situation der Hyperventilation ganz einfach mit einer CO2-rückatmung mittels einer Tüte vor dem Mund entspannt werden.
Die BGA nach CPR ist tendenziell, durch den anaeroben Stoffwechsel in dieser Zeit und die somit erhöhte Laktatproduktion und den durch die Hypoventilation erhöhten CO2-Spiegel, eher sauer.
Kenn ich mich jetzt nicht so sehr mit aus, weiß aber, dass man deswegen Natriumbicarbonat gibt
Und zum COPD'ler, es ist ja so, dass bei den Pat. das Atemzentrum fast ausschliesslich über O2-Rezeptoren ( Abfall der Konzentration ) und nicht mehr über den ( chronisch erhöhten ) CO2-Spiegel gesteuert wird.
Da viel Sauerstoff dann zum Atemstillstand führen kann stimmt, aber wenn ein Pat. mehr braucht, dann erhält er auch mal 10l und mehr ( Pulsoxy-Kontrolle )
Diese hohen Gaben sind sicher durchaus erlaubt, allerdings liegt hier die Betonung auf kurzfristig und man sollte in jedem Falle bei anhaltenden Anfällen oder häufigeren Anfällen einen Arteriellen Zugang zur Gasebestimmung legen, was zwar dem Patienten zunächst nicht viel hilft, man selber aber zumindest ein wenig Kontrolle über seine eigenen Massnahmen hat, die man dem Ptienten zu Gute kommen lässt. Gut sind in der Regel Massnahmen, die nicht nur die Sauerstoffgewinnung verbessern, sondern gleichzeitig den Co2-spiegel senken (Flutter, Coach, Clinijet etc)
Gruß
Klaus