Lehrerin für Pflegeberufe - welche Möglichkeiten der Selbstständigkeit?

Gwendolyn

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Beruf
Lehrerin für Pflegeberufe
Hallo,
gerade erst euer Forum entdeckt-schon angemeldet!
Und prompt muss ich euch um Hilfe bitten. Seit 2001 bin ich traditionell weitergebildete Lehrerin für Pflegeberufe und habe einige Jahre als Honorardozentin an einem Altenpflegeseminar unterrichtet. 2006 habe ich noch "Nachwuchs" bekommen, daher nicht mehr unterrichtet und suche seit Anfang Dez. 2008 eine adäquate Anstellung. Das scheint nicht möglich zu sein! Die Gründe liegen auf der Hand (Studium nun Vorausetzung) Ich bin 43 Jahre und möchte nicht mehr zur FH gehen......weiß jemand Möglichkeiten in eine Selbstständigkeit zugehen? Vielleicht in "Beratender Funktion"? Kann ich den Krankenkassen und Pflegekassen "Pflegeanleitung für pflegende Angehörige" anbieten? Kann ich Firmen und Vereine so etwas wie "Erste Hilfe- Seminare", Schulen und Kindergärten vielleicht auf dem Gebiet "Prävention"? Ich suche jede Art von Möglichkeit und wäre für jede Art von Info dankbar.
Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass ich es sehr schade finde, dass wir, die noch die "alte Weiterbildung" praktiziert haben, es so schwer haben, unserer eigentlichen Bestimmung nach zu kommen. Ich wurde damals von der BfA gefördert, obwohl es zu der Zeit schon fest stand, dass diese Art und Weise der Weiterbildung nicht mehr lange möglich sein wird. Es wurde aber immer versprochen, dass wir......(traditionell weitergebildet)....einen besonderen Status erhalten werden, der uns auf gleicher Stufe mit den Studienabgängern stehen läßt.
So, ich hoffe dass ihr Rat für mich habt und warte ungeduldig auf Antwort.

Eure Gwendolyn
 
Hallo Gwendolyn,

ein Weitergebildeter hat auch den versprochenen Besitzstand. Das heisst, dass Du in der Funktion weiter arbeiten darfst- theoretisch zumindest!
Dieser Erlaubnis zur Berufsausübung stehen allerdings die Voraussetzungen der Schulen zur Erhaltung der staatlichen Zulassung sowie natürlich der daraus resultierende Arbeitsmarkt gegenüber.

Fakt ist, dass das Krankenpflegegesetz von 2003 (welches am 1.1.04 in Kraft trat) bezüglich der hauptamtlichen Lehrkräfte sowohl eine "fachliche Qualifikation als auch ein päd. Hochschulstudium " fordert.
Da der Gesetzgeber aber keine ad hoc Novellierung durchsetzen wollte, hat er den Schulen eine 5 Jahres Übergangsfrist zur "Nachbesserung" gewährt. Diese Frist ist nun zum 1.1.09 ausgelaufen!

Eine Schule, welche (aus welchen Gründen auch immer) eine erneute staatliche Zulassung beantragt, muss also "ausreichend Akademiker" vorweisen. Studierte sind ein "muss", die Weitergebildeten aufgrund des Besitzstandes ein "kann".

Momentan sind etwa 30 % Studierte "auf dem Markt" (und heiss begehrt). Um die Zulassung der Schulen zu erhalten respektive nicht zu gefährden, stellen die AG jetzt erstmal die Akademiker ein. Viele Häuser haben ein "Einstellungsverbot" für die Nicht-Studierten. Hier kommt jetzt also der Arbeitsmarkt zum tragen.

Komischerweise fallen jetzt plötzlich die Leute "aus allen Wolken" *grübel*.
Die 5 - Jahres Übergangsfrist ist bei vielen nicht ernst genommen worden...viele haben nicht gesehen, wass sich da "anbahnt" und was es für den Einzelnen bei einem Stellenwechsel bedeuten könnte.

Vereinfacht gesagt: ein Lehrer für Pflegeberufe darf weiter arbeiten- wenn er noch jemanden findet, der ihn einstellt!

Da eben einige traditionelle Lehrer im mittlerern Alter befürchten, bei einer Schulschliessung, einem Umzug etc. einen Nachteil zu haben, studieren viele zwischen 40 und 45 nochmal!!!!!

Im Altenpflegebereich schreibt der Gesetzgeber zwar nur einen akademischen Abschluss für die Schulleitung vor, dennoch gehen auch viele Absolventen der Studiengänge in diese Bereiche.

Eine Selbständigkeit anzustreben ist nicht so leicht, da Du eine genaue Aquise, einen Geschäftsplan etc. machen solltest.
Natürlich kannst Du Beratung anbieten (dieses ist nicht geschützt), allerdings musst Du halt erstmal ein Konzept entwickeln.

Pflegeberatung für Angehörige kann man meines Wissens nach nur mit einem Kurs in Pflegeberatung machen (zumindest wenn Du es innerhalb eines Pflegedienstes mit den Kassen abrechnen willst).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich bin als freie Dozentin im Gesundheitswesen tätig und kann Dir sagen, man kann davon leben.

Die Schulen haben im Moment viele Stellen nicht wieder besetzt und arbeiten daher gern mit freien Dozenten.

Außerdem mache ich Gesundheitsseminare und Erste-Hilfe-Schulungen für Eltern uvam.

Es gibt viele Möglichkeiten, allerdings auch viele Sackgassen (z.B. wenn das sog. Honorar gerade mal eine Aufwandsentschädigung ist).

Wenn Du mehr wisssen willst, wende Dich doch einfach mit PN an mich.

LG,
Meggy
 
Hallo,
als freie Dozentin sind IBfs gut...Schulen zahlen eher wenig (16-24 Euro/Stunde) und sind angehalten, nach Möglichkeit viel selber zu machen und "Externe zu reduzieren". Kommt halt auf den Träger, die Region und das Thema an...
 
Hallo Meggy,

bin ganz neu hier und habe Deinen Beitrag gelesen, bin gerade dabei mich mit dem Thema freie Dozentin näher zu beschäftigen.
Wäre ein intensiverer Austausch von Deiner Seite aus möglich...vielleicht nicht unbedingt hier ?
Bin allerdings erst wieder am Montag hier auf der Seite...
Gruß Sonnenhut
 

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