News Koalition will bundesweite Hygienevorschriften

Nein, vermutlich eher die Angst um den Arbeitsplatz und weil in der gesamten Fabrik eine einheitliche Linie gefahren wird.

Daraus folgt die Frage warum das im KH nicht möglich ist, wo doch der Bereich viel sensibler ist.
 
Die Antwort darauf hast du doch sicher parat, oder?
 
Ich kann leider nicht beurteilen, ob die derzeit gültigen Hygienevorschriften tatsächlich ausreichen würden, das Problem der antibiotikaresistenten Keime in den Griff zu bekommen. Macht es überhaupt Sinn, von Vorschriften zu reden, wenn sich realiter anscheinend niemand daran hält?

Vielleicht könnte man das Problem ja einfach durch einen verbesserten Patientenschutz in den Griff bekommen. Stünde allen infizierten Patienten ein Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu, würden sich die Kosten für eine angemessene Hygiene ja rechnen.
 
Stünde allen infizierten Patienten ein Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu, würden sich die Kosten für eine angemessene Hygiene ja rechnen.
Aber da wäre doch wieder das Problem, dass man erstmal nachweißen muss, dass man sich dort infiziert hat, oder?!

Ich denke auch, dass zu allererst vielleicht mal die Einhaltung der schon bestehenden Vorschriften viel strenger kontrolliert werden sollte.

Das geht doch schon bei Kleinigkeiten los. Ich geb nicht viel auf die deutschen "Qualitätsmedien", aber RTL hatte vor einem Monat einen Test in 5 KHs gemacht, wo man mit einem UV-Stift (ich glaube, es war soeiner) gewisse Stellen im KH "markierte" (WC-Spülkästen, Armlehnen, Lichtschalter,...) - nach 18 Tagen gab es noch immer Stellen, die nicht gereinigt wurden. :weissnix:
 
Hallöle,

jeder ruft merkwürdigerweise immer nach mehr und oder verschärften Vorschriften sowie mehr Kontrolle.

Für mich stellt sich da immer die Frage:
"Was will man kontrollieren?"

Das, was nicht gemacht wird?

Wenn die Reinigungsfirma nur 4 Stunden hat um eine 40 Betten Station zu reinigen wird sie das auch nicht schneller schaffen, wenn man sie strenger kontrolliert. Es ist einfach nicht zu schaffen.

Die Frage ist woran will man sparen?
Natürlich leiden Dinge wie Desinfektion und Reinigung, weil man auch deren Effekt, in den meisten Fällen, nicht sieht. Die Patientenbeschwerde, weil man keine Zeit hatte oder warum auch immer schon.

Es kann sich jeder ausrechnen wie lange man für einen Besuch in einem vernünftigen Iso Zimmer benötigt und auf so manch einer Station ist nachts eine Pflegekraft....wie geht das? :D

Geht gar nicht, aber das interessiert einfach niemanden und daher kann ich kontrollieren und Vorschriften schaffen wie es mir beliebt...

Es gibt natürlich auch Probleme, die man selbst lösen muss, siehe Beitrag von Narde.


Gruß
Dennis
 
Mein Horrornachtdienst war vor einigen Jahren bei einem Noro-Ausbruch auf einer 40 Betten Station.

Fast alle Zimmer isoliert, während ich verzweifelt versuche die Einwirkzeit des Händedesinfektionsmittels mit den Glocken in Einklang zu bringen, kommt ein Patient aus dem Zimmer und meint:

Jetzt stehen sie doch nicht Däumchendrehend hier rum, sie sehen doch was hier los ist...

Da wären auch schärfere Vorschriften für den A**** gewesen.
 
Man muß doch auch gerade in diesem Fall der toten Babys sehen das es zum Einen Kinder waren, die natürlich auch hochgradig gefährdet waren schon an einer nur kleinen Infektion zu versterben. Tragisch ist es so oder so, jedes Opfer einer "unnötigen" Infektion ist tragisch und hätte vermieden werden können.

Wenn ich sehe wie lasch in unserem Haus mit Isolierungsmassnahmen umgegangen wird, sind diese Zahlen doch nur die Spitze des Eisberges. Vor kurzem hatten wir im OP einen Patienten mit Notfalloperation. Vier Tage später stellte sich heraus, dass der Patient MRSA positiv ist. Auf Nachfrage bei der Betriebsärztin und der Hygienfachkraft ob nun die Mitarbeiter getestet werden würden, die unmittelbar mit dem Patienten in Kontakt gekommen waren, bzw. die in dem Saal gewesen sind, wurde man nur belächelt und alles heruntergespielt.

Natürlich geht es immer ums Geld, aber auf wessen Kosten letztendlich. Ich möchte doch nicht als OP-Schwester, Mundschutz hin oder her, bei jeder OP einen Patienten mit MRSA infizieren. Es gibt eben doch noch Gebiete auf denen uns die Niederländer deutlich voraus sind!
 
Ich denke, die Hygienevorschriften die wir haben sind ausreichend.Es schreitet an der Umsetzung sowie an den Sparwahn in KH und anderen Pflegeinrichtungen!
Putzkolonen müssen mit weniger Personal mehr Bereiche in immer weniger Zeit putzen.
Würden konsepuent alle Pat. isoliert werden, die man nach der Empfehlung des RKI isolieren sollte, würde die Bettenkapazität in den KH doch ziemlich schrumpfen, was sich heut zutage kein KH oder Pflegeheim mehr leisten kann oder will, ebenso die nötigen Pflegekräfte die man für die Pat.versorgung dann benötigt.
Bevor man weitere Gesetze ins Leben rufen will, sollte man doch erst einmal die vorhandenen umsetzen.Ich wünsche mir so sehr,das das Gesundheitsamt mal unangemeldet zu einer Begehung kommt und keiner darauf vorbereitet ist.
Sie sollen endlich einmal sehen, wenn z.B ZV-K`s ohne Haube gelegt werden. Pflegekräft wie Ärzte mit Schmuck und offen Haaren durch KH rennen und am Pat. arbeiten.Oder Ärzte ohne entsprechender Schutzkleidung in einer "Iso" sind. Ich könnte, wie wahrscheinlich alle hier auch, noch hunderte weitere Verstösse gegen gültige Hygienevorschriften auf zählen, doch solange es niemanden gibt, der unsere Hygieneverhalten konsequent überprüft und bei Missachtung bestraft, werden auch weitere Gesetze nichts ändern.
 
Kann mir als einfachem Altenpfleger mal jemand von euch erklären, wie zum Beispiel das Problem mit den antibiotikaresistenten Keimen mittels der bestehenden Hygienevorschriften gelöst werden kann?

Und wie schon angedeutet: Vorschriften, an die sich keiner hält oder halten muss, vedienen es nicht, als Vorschriften bezeichnet zu werden. Irgendwo ist da also ein Fehler im System, der mit dem Hinweis, die Vorschriften reichen aber aus, nicht erfasst wird.
 
Sie sollen endlich einmal sehen, wenn z.B ZV-K`s ohne Haube gelegt werden. Pflegekräft wie Ärzte mit Schmuck und offen Haaren durch KH rennen und am Pat. arbeiten.Oder Ärzte ohne entsprechender Schutzkleidung in einer "Iso" sind. Ich könnte, wie wahrscheinlich alle hier auch, noch hunderte weitere Verstösse gegen gültige Hygienevorschriften auf zählen, doch solange es niemanden gibt, der unsere Hygieneverhalten konsequent überprüft und bei Missachtung bestraft, werden auch weitere Gesetze nichts ändern.

Moin,
grad wenn ich hier lese das man sich darüber aufregt da andere die Hygienevorschriften nicht einhalten und keiner kontrolliert und das bestraft frag ich mich immer wieder wo denn die eigene Verantwortung bleibt?
Ich meine wir wissen doch alle wie es geht oder? Warum also nicht den Kollegen reflektieren ob nun ärztlich oder pflegerisch. Ich persönlich bin froh wenn ich ein feedback bekomme, was ich falsch mache. Wenn ich mich immer nur Aufrege und nichts sage, kann es wohl kaum besser werden. Ich sage grundsätzlich wenn was hygienisch schiefläuft, sprich der neue Assistent sucht mal wieder erst die Hoden in der Windel und schaut dann mit einem Finger nach ob denn ne Gaumenspalte vorhanden ist. Oft machen sie das aus Gewohnheit und haben einfach nicht drüber nachgedacht. Also einfach ansprechen und das angemessen. Wenn mich einer anranzt geb ich da natürlich auch erstmal widerworte. Ebenso bei nichteinhalten der Isolierungsmaßnahme usw. Wenn es auch für den Moment zu spät ist aber für den nächsten vielleicht nicht. Das ganze ist zwar echt nervig, aber ich denke wir tragen alle ein Stück weit verantwortung dafür das diese Maßnahmen umgesetzt werden und ich kann mir nicht vorstellen das eine zusätzliche Kontrollinstanz von außerhalb die 2 mal im Jahr erscheint die Sache besser macht.
 
hallo an alle,
hab gerade gelesen, dass bei einer Infusionsflasche beim Transport von der Firma in die KLinik der Verschluss undicht wurde und so die Besiedelung mit Keimen der Nahrung möglich wurde. Also weder die Mitarbeiter der klinik noch die Gerätschaften waren dafür verantwortlich.
Der Defekt war wohl für Bakterien groß genug aber mit dem Auge so nicht zu sehen, sodass es niemanden auffallen konnte.
Da hätten auch weiterführende Hygienevorschriften nichts verändert.
 
Habe gerade im Radio gehört die Flasche soll einen Riss beim Transport bekommen haben... obwohl sie als nicht zerbrechbar galt!

So oder so sind aber nicht die Hygienevorschriften im KH Schuld an der Infektion,das muss sich die Presse jetzt wohl andere Opfer suchen...!
 
Wobei es gut ist, das mal die katastrophale Hygiene in deutschen KHs (und auch anderen Einrichtungen) angesprochen wurde.
 
Soweit ich es mit bekommen habe, gibt es schon eine kleine "Initiative" zum Thema MSRA: MRSA-net - Euregioprojekt

Das wäre doch auch "gut" für GANZ Deutschland und nicht nur für MSRA und andere... ?

LG!
 
Daraus folgt die Frage warum das im KH nicht möglich ist, wo doch der Bereich viel sensibler ist.
ich vermute deshalb:
@Molle das mit der hygiene verstehe ich schon meine frage war ja washygienischer ist wunde an den fingern oder verstärkte nägelund meine nägel sind ja gar nicht lang und lackiert meine nägel sind ganz kurz und ohne irgendetwas...soll ich erst ein bild reinstellen damit ihr esmir glaubt ich mach das ja nicht weil es schön und gepflegt aussehen soll sondern weil ich eben anders probleme habe....
 
Kann mir als einfachem Altenpfleger mal jemand von euch erklären, wie zum Beispiel das Problem mit den antibiotikaresistenten Keimen mittels der bestehenden Hygienevorschriften gelöst werden kann?

Und wie schon angedeutet: Vorschriften, an die sich keiner hält oder halten muss, vedienen es nicht, als Vorschriften bezeichnet zu werden. Irgendwo ist da also ein Fehler im System, der mit dem Hinweis, die Vorschriften reichen aber aus, nicht erfasst wird.

Durch bestehende Hygienevorschriften und deren Einhaltung! würde zumindest das Risiko von nosokomnialen Infektionen minimiert werden.
Aber das ist ja eigentlich auch einleuchtend, oder?
Und zu einem bundesweiten Standard:
mal losgelöst von der aktuellen Hysterie, was spräche denn gegen einen bundesweiten Hygienestandard?
Standards sorgen für ein gleiches Vorgehen, und wenn dieses Vorgehen gut ist, sollte es auch bundesweit eingeführt werden.
Nur sollte diese Diskussion nicht dann gführt werden, wenn der Wald brennt sondern vorher, bevor der Brand überhaupt entsteht.

Gruß
P. Tessin
 
Eigentlich hat das RKI ja ganz ordentliche Empfehlungen ausgesprochen, die man eigentlich auch "nur" einhalten bräuchte...
 
Da hast du Recht, Narde. Aber genau da liegt das Problem: es ist nur eine Empfehlung!
In der Praxis und in auch in der Rechtssprechung wird sich zwar meist nach dem RKI gerichtet, aber es ist eben nicht verpflichtend.
Und nochmal meine Frage:
Was spricht gegen einen guten, bundesweiten Standard?
Warum sollte sich jemand gegen etwas wehren, was nachweislich gut ist? Das leuchtet mir nicht ein...
P.Tessin
 
Das RKI darf auch nur Empfehlungen aussprechen, es ist keine Gesetzesbehörde.

Warum also das Rad neu erfinden, warum kann man nicht die RKI-Richtlinien anwenden?
 
Eigentlich hat das RKI ja ganz ordentliche Empfehlungen ausgesprochen, die man eigentlich auch "nur" einhalten bräuchte...

Aber das ist ja das Problem: Eine Empfehlung! Umsetzen kostet Zeit und Geld, und beides hat keiner. Nur, wenn etwas verpflichtet ist in Deutschland (wie Expertenstandards) wird etwas auch umgesetzt. Und das RKI kann leider nicht verpfllichten.