Klinische Behandlungspfade

kolya

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18.03.2011
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12
Beruf
Krpfl
Akt. Einsatzbereich
Unfallchirurgie
Hallo, mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr lieben Kollegen mit der Erstellung, bei Problemen in die Einführung in die tgl. Arbeit usw. von sogenannten klinischen Behandlungspfaden habt. Im Zuge von Zertifizierungsprozessen von u.a. Krankenhäusern wird bekanntermaßen ja auch das Arbeiten/Dokumentieren mittels Behandlungspfaden. d.h. mittels speziell auf bestimmte Krankheitsbilder abgestellte Doku-bögen gefordert.
Bei mir im Haus kommt dieser Prozeß nur sehr mühsam voran. Bisher ist jede Klinik hier im Haus zur Erstellung zweier Pfade "verdonnert" worden, die offenbar jedoch weitgehend in Schubkästen etc. abliegen. Gibt es Kliniken, die bereits regelmäßig damit arbeiten? Ich arbeite in einer unfallchirg. Klinik; bei uns liegen Pfade zur K-TEP und zur Versorgung der med. SHF vor.
 
hey kolya,

das ist allgemein ein ungeliebtes Thema...
Es wird bei uns auf der einen seite von der GF eingefordert, aber die Kliniken tun sich schwer, so einen Pfad zu leben...
Ich habe bei uns in der Allg. Chirurgie zehn Pfade entwickelt... vier davon leben nur weil Pflege es massiv unterstützt und mit Leben füllt...

Viele Grüße
outsch
 
Ich habe in einem Haus Praktikum gemacht und später auch gearbeitet, das solche Behandlungspfade hatte. Meiner Meinung nach sind das gute Leitlinien zur Versorgung der Patienten, wenn alles komplikationslos und "nach Plan" verläuft. Kommt es aber im Behandlungs- / Heilungsverlauf zu Problemen, haben viele Leute Schwierigkeiten von diesen "festgefahrenen Strukturen" auch mal abzuweichen.
Ob solche Behandlungspfade Sinn machen hängt meiner Meinung nach davon ab, inwieweit das interdisziplinäre Team zur Umsetzung bereit ist und inwieweit auf "Abweichungen von der Norm" auch patienten-individuell eingegangen werden kann.


Gruß
Die Anästhesieschwester
 
... Meiner Meinung nach sind das gute Leitlinien zur Versorgung der Patienten, wenn alles komplikationslos und "nach Plan" verläuft...
Offenbar ist ja gerade das das Dilemma:
Lebensalter und Multimorbidität nehmen bekanntermaßen zu - am "grünen Tisch" werden Patienten jedoch quasi in Schubladen gesteckt und auf "Pfade" oder neudeutsch "pathways" geschickt. Wenn der Standard-Patient während des stationären Aufenthaltsdie Pfadnorm allerdings nicht erfüllt (bzw. erfüllen kann), fliegt die Pfad-doku in den Schredder und Standard-Kurven werden benutzt.

Aber, mal abwarten, was die community noch so meint. Schließlich sind dank des bundesdeutschen Zertifizierungswahns bereits sicher Hunderte Häuser in der "Pflicht", mit den pathways zu arbeiten.
Muß jetzt leider zum SD.
Grüße
kolya
 
Ihr habt eigene Doku-Bögen für die Krankheitsbilder mit Pfaden?
Interessant! Ich kenne es so, dass immer die normale Doku genutzt wird und die Pfade nur im Rahmen der Behandlungs- und Pflegestandards im QM festgehalten waren.


Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Ihr habt eigene Doku-Bögen für die Krankheitsbilder mit Pfaden?
...wird bei uns so von GF und PDL erwartet und gewünscht. Ich habe ja auch den Verdacht, daß der ursprüngliche Plan war, pathways nur als Dateien bsp im QM zu hinterlegen als Standard für alle MAs, Neue, ggf auch Pats etc. Hier allerdings wird's exzessiv praktiziert.
 
...wenn angewendet, kenne ich auch die Version der angepassten Dokumentation...
Wir haben unsere Kurven auf die Pfade angeglichen... so hat sich das Kurvenformat nicht verändert und optimiert die Akzeptanz der Pfade...
 
Hallo,
unser Haus arbeitet schon sehr lange mit klinischen Pfaden. Im Zusammenhang mit dem immer weniger werdenden Personal führen KPf immer öfter am Patienten vorbei und bekommen eine Alibifunktion.

liebe Grüße

Uli
 

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