Katecholamine über Venenverweilkanüle verabreichen?

Katecholamine via Venenverweilkanüle?

  • Ja

    Stimmen: 9 32,1%
  • Nein

    Stimmen: 17 60,7%
  • Ja, allerdings mit deutlich geringerer Konzentration ( bspw. 1mg/50ml )

    Stimmen: 2 7,1%

  • Umfrageteilnehmer
    28

Cystofix

Poweruser
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26.10.2004
Beiträge
523
Ort
Ba-Wü
Moin,

lasst Ihr 'normal' ( 10mg Artenol/50ml etc. ) dosierte Katecholaminperfusoren über periphere Zugänge laufen?

Danke

Edit: Von einem Notfall mal abgesehen.
 
Hallo Cys,

im Notfall ja, solange bis der Patient einen ZVK hat, dann nicht mehr.

Schönen Abend
Narde
 
Jein...zumindest nicht in einer Dosierung von 10mg/50 NaCl,
sonder 5mg/NaCl. Aber dann auch nicht in wahnsinnigen
Laufgeschwindigkeiten.
 
Hi!!

Wenn der Patient sie braucht und noch keinen zentralen Zugang hat, dann lasse ich es natürlich übergangsmäßig über eine periphere Venenverweilkanüle laufen.
Aber gerade bei steigender Dosierung wird bei uns eh auch von den Medizinern ein zentraler Zugang angestrebt.
Wenn die Möglichkeit (dann) besteht es zentral laufen zu lassen, dann wird diese auch genutzt.
Aber wenn ein zentraler Zugang akzidentiell "verloren" geht, dann muss man ja die Katecholamingabe beispielsweise überbrücken.
Und dann ist es ja egal, wie hoch dosiert es ist. Wenn er es braucht um einen suffizienten Kreislauf aufrecht zu erhalten, dann gebe ich es notfalls auch peripher.

Schöne Grüße,

mobitz
 
Hallo!
im Notfall machen wir das auch. Aber es wird immer zugesehen, das der Patient so bald als möglich einen ZVK bekommt.
lg bipap
 
Bei uns werden sie wenn der Pat. nur eine Viggo hat, an diese angeschlossen. Aber dann legen die Ärzte sofort einen ZVK... meist müssen wir denen aber auf die Füße tretenh, weil einige Kandidaten das schon mal vergessen. Dadurch ist es schon mal dazu gekommen, dass dann die Vene hin war und der ganze arm blau bis schwarz und stark geschwollen
 
Im Notfall geben wir auch Katecholamine über einen peripheren Zugang, aber wie schon meine Vorredner sagten nur so lange bis ein zentraler Zugang gelegt ist.
 
Notfall klar, Katecholamine auch über peripherer Vene. Geringe Konzentration heist bei mir zum Beispiel 0,5mg Arterenol auf 50 ml und dann mit Perfusor gegeben.
Katecholamin alleine Laufen.
Dann sofort einen zentralen Zugang mit mehreren Lumen.
Meine Begründung:
Ein Mensch der Katechlamine braucht ist sehr Krank (ohne Katecholamin zu niedriger Blutdruck - zuwenig Blutdruck = schlecht)
Der Patient ist ja auch an einem Monitor angeschlossen und Blutdruck wird hoffentlich arteriell ermittelt.´

:rocken:
 
Ich muss direkt mal fragen: Inwiefern wirken Katecholamine lokal auf die Venenwand?

Elisabeth
 
Primär wirkt Arterenol in den Arterien, genaue Wirkung an der Venenwand ist mir nicht geläufig.
 
Hallo , genaue Wirkungsweise auch mir leider nicht geläufig , macht aber , wenn es längerfristig peripher läuft , Nekrosen.Lg Ernie
 
Art und Dauer der Anwendung
Arterenol wird intravenös infundiert. Zur Vermeidung von ischämischen Nekrosen (Haut, Extremitäten) sollte eine in einer ausreichend großen Vene sicher platzierte Braunüle oder ein zentralvenöser Zugang zur Infusion verwendet werden. Quelle: Rote Liste- Fachinformation

Warum?

Pharmakodynamische Eigenschaften
Norepinephrin (Noradrenalin) ist das physiologische Hormon aus dem Sympathikus, dem Zentralnervensystem und den chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks. Reines Norepinephrin ist auch der Wirkstoff von Arterenol.
Die physiologischen Funktionen von Norepinephrin decken sich nur teilweise mit denen von Epinephrin: Norepinephrin wirkt vergleichbar stark auf α- und β-Rezeptoren, aber nur schwach auf β2-Rezeptoren. Seine augenfälligste Eigenschaft ist die Auslösung einer Vasokonstriktion (α-mimetische Wirkung), und zwar im Gegensatz zu Epinephrin auch an den Gefäßen der Skelettmuskulatur.
Daraus ergeben sich ein Anstieg des peripheren Widerstandes und eine ausgeprägte Blutdrucksteigerung.Quelle: Rote Liste- Fachinformation

Die Reaktion der Rezeptoren erfolgt aber über den Symphatikus. Da muss das Mittelchen erst mal hin.

Liegt die Ursache für die Nekrosen vielleicht hier begründet?

PH Wert der Lösung 3,8- 4,2
Arterenol 1 ml:
Maximal 0,5 mg Natriummetabisulfit (Ph.Eur.)(entspr. max. 0,34 mg SO2) pro ml als Antioxidans, Natriumchlorid, Salzsäure 10 % (verdünnt zur pH Einstellung), Wasser für Injektionszwecke.
Arterenol 25 ml:
4 mg Chlorobutanol-Hemihydrat pro ml als Konservierungsmittel, maximal 0,5 mg Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (entspr. max. 0,34 mg SO2) pro ml als Antioxidans, Natriumchlorid, Salzsäure 36 % (verdünnt zur pH-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke. Quelle: Rote Liste- Fachinformation

Größeres Gefäß = schnellere Verdünnung der Lösung = Minimierung der Gefäßwandschädigung durch saure Lösung.

Elisabeth
 
Das klingt auf jeden Fall sehr plausibel. Danke für Deine Recherche Elisabeth.
 

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