Hallo Lindarina,
versuch doch mal Deine Suche mit 'Transkulturelle(r) Pflege' zu erweitern.
Ich denke, es gibt Probleme bei der Ernährung. Wie jeder weiß bzw. wissen sollte, dürfen Muslime kein Schweinefleisch essen und keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen. Gut, das Fleisch kann in der Küche umbestellt werden in schweinefleischfreie Kost. Dazu kommt noch, dass das Fasten zu den fünf Grundsäulen des Islams gehört, der Fastenmonat Ramadan verschiebt sich dabei jedes Jahr um zwölf Tage, da der islamische Festkalender sich nach den Mondphasen richtet.
Im Krankenhaus könnten Muslime die Annahme von Medikamenten und Spritzen, rektale Temperaturmessungen und anderes verweigern, sie dürfen die Fastenzeit aussetzen - müssen diese aber nachholen!
Abtreibungen sind verboten, in Ausnahmefällen (Bedrohung der Gesundheit der Mutter) jedoch zulässig.
Lebenswende
Schwangerschaft und Geburt ist ein Zeichen der Auferstehung. Bei der Geburt soll das Neugeborene den Ruf zum Gebet hören. Der Tod ist nicht der Endpunkt, sondern Ausgang zu neuem Leben.
Nach dem Sterben wird der Leichnam gewaschen. Es wird eine dreitägige Trauerphase gehalten. Der Blick des Toten soll 'gen Mekka gerichtet sein.
Organtransplantation/Bluttransfusion
Beides wird zwar befürwortet, aber das Blut sollte aus der betreffenden Familie stammen.
Körperpflege
Nimmt eine große Bedeutung im Islam ein, da alles, was den Körper verlässt, als unrein angesehen wird. Unter fließendem Wasser den ganzen Körper reinigen, Gesicht, Hände und Füße müssen vor dem Gebet, vor dem Fasten und vor dem Lesen im Koran gewaschen werden.
Frauen müssen sich bei der Menstruation besonders waschen (Duschbad). Zur körperlichen Sauberkeit zählt die Entfernung sämtlicher Körperhaare.
Muslime können vom Pflegepersonal gewaschen werden, fühlen sich aber nie rein, sie würden es vorziehen sich selber zu waschen.
Bekleidung
Frauen: Verhüllung außer Gesicht und Hände (Kopftuch).
Besucher im Krankenhaus
Große Familien, Zusammengehörigkeitsgefühl, der Vater hat die Entscheidungsmacht gegenüber seinen Kindern und seiner Frau.
Gebetszeiten
Es genügt ein frisches Handtuch, auf dem die Gebete verrichtet werden können. Möglichkeit zur Waschung geben.
Der Sterbende
Für Muslime bedeutet der Tod eine Verwandlung: Seele und Körper werden getrennt. Die Seele erlebt eine Entwicklung gemäß der Lebensweise des Verstorbenen. Der Sterbende hebt den Finger zum Himmel und spricht das Sterbegebet (Glaubensbekenntnis). Wenn er dazu nicht mehr in der Lage ist, kann zur Not auch ein Christ dessen Finger heben.
Dem Sterbenden ein Getränk anbieten, wichtig, denn er darf nicht durstig dahinscheiden. In der Sterbephase muss das Gesicht nach Mekka gewandt sein.
Nach dem Tod muss der gesamte Körper vom religiös Beauftragten oder einem gläubigen Muslim unter fließendem Wasser gewaschen werden. Dem Mann werden die Hände auf dem Bauch der Frau auf der Brust zusammengelegt, woraufhin die Leiche in Tüchern auf der rechten Seite, nicht wie im Christentum auf dem Rücken, gelagert wird.
Das Wehgeschrei am Bett des Toten ist der Ausdruck der Liebe zu ihm.
Mehr weiß ich nicht, viel Spaß dabei!