Im praktischen Examen nicht alle Tätigkeiten geschafft

Yoiko

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80
Beruf
B. Sc. Nursing Sciences
Akt. Einsatzbereich
M. Sc. Public Health (Studium)
Hallo :)
Ich habe eine ganz wichtige Frage, die ich mir auch per Suchfunktion nicht beantworten konnte.
Ich hatte gestern eine komplexe Anleitung. Ich bin auf der Palli eingesetzt und hatte dementsprechend zwei sehr aufwändige Patienten.
Ich habe BZ gemessen & bewertet und an die Ärzte weitergegeben, VZs gemessen.
Dann bin ich zu einer Patientin, die unter Diarrhö leidet und musste sie 3 Mal hintereinander komplett frisch machen, da waren dann einfach schonmal über 1 1/2 Stunden rum, da es den Stuhl einfach echt überall hin quetscht und sie danach eine komplexe Hautpflege hat. Danach habe ich Tabletten gestellt ( 2x), sie zusammen mit dem Frühstück verteilt (muss das Frühstück für meine Leute immer noch herrichten!) und danach eine Infusion vorbereitet und verabreicht. Danach waren die 2 Stunden und 20 Minuten rum.
Ich hätte noch Folgendes machen sollen:
- Einmal Körperpflege (duschen), Portverband und ASE
- Körperpflege Waschbecken od. Dusche und Übungen zur Thromboseprophylaxe

Ich habe, nachdem ich schon nach 1 1/2 Stunden gesehen habe, dass ich die zweite Körperpflege NIEMALS schaffe diese delegiert samt Verband, da meine Patientin im Stuhl schwamm. Durfte dementsprechend auch 3mal das Bett beziehen. Meine Frage nun:
Wäre ich dadurch durchgefallen gewesen? Weil ich nicht "alles" geschafft habe? Der Anleiter meinte, für ihn war das gut, denn ich hätte die Patienten nicht im Stuhl liegen lassen können (das weiß ich ja! Hätte ich auch nie so gemacht!), aber er meinte eben auch, dass er nicht weiß, wie das in einer Prüfung sein würde. Es war ein zentraler Praxisanleiter... Daher verunsichert mich das irgendwie sehr, ich habe nämlich in einer anderen Prüfung mal gesagt bekommen, dass es schlecht ist, wenn was dazwischen kommen würde. Aber, mal ehrlich, dass kann mir doch im Alltag auf Station immer passieren?
 
Ich finde du hast das gut geregelt und koordiniert. Es läuft nie Plan da wir
Menschen sind.

Toi toi toi
 
Unter den von Dir beschriebenen Umständen nicht alle geplanten Tätigkeiten durchführen zu können ist kein Grund, um durchzufallen. Es geht auch darum, mit Unvorhersehbarem umzugehen. Die Pflegeplanung ist zwar Bestandteil der Prüfung, aber man darf (und muss!) von den geplanten Maßnahmen abweichen, wenn sich der Zustand des Patienten verändert.
 
... Der Anleiter meinte, für ihn war das gut, denn ich hätte die Patienten nicht im Stuhl liegen lassen können (das weiß ich ja! Hätte ich auch nie so gemacht!), aber er meinte eben auch, dass er nicht weiß, wie das in einer Prüfung sein würde. Es war ein zentraler Praxisanleiter...
... und der hat dann doch sicher auch mit dir besprochen, welche Alternativen es gab.

Elisabeth
 
... und der hat dann doch sicher auch mit dir besprochen, welche Alternativen es gab.

Elisabeth

ähm, nein. Er meinte nur, dass mich dann der Prüfer darauf aufmerksam machen muss, was er noch sehen "muss". Er meinte, ich hätte eventuell den "Stuhlgang" delegieren können, damit ich eine komplette Körperpflege und den Verband schaffe, war sich aber auch nicht so sicher, ob das dann in Ordnung ist?


Danke, für die aufmunternden Worte... ich weiß wirklich nicht, welchen Anforderungskatalog ich da erfüllen muss!
 
Warum solltest "den Stuhlgang" nicht delegieren können?

Elisabeth
 
Ich kann dich beruhigen! Mein Examen war zwar nach dem alten Krankenpflegegesetz, aber ich denke, es wird immer noch so sein: Bei mir ging alles drunter und drüber. Am Hauptpat. hab ich gar nichts gemacht, weil es dem Nebenpat. plötzlich so schlecht ging, dass alles andere in den Hintergrund rückte. Grundpflegerisch habe ich auch nur Mundpflege nach Erbrechen gezeigt. Ansonsten Behandlungspflege und viel Kommunikation mit dem Arzt und dem Ausführen seiner Anordnungen. Ich hatte solche Panik, dass ich deswegen durchgefallen bin. Die Lehrer meinten hinterher zu mir nur, dass sie glauben, dass ich nach 3 Jahren schon in der Lage sei zu waschen... Wie dem auch sei, ich finde, dass du richtig gehandelt hast bei deiner PA. Es läuft nicht immer alles nach Plan und du hast es gut gemanagt. Kopf hoch!!
 
In meinem Examen war das auch so, Onkologie, schwerstkranke Menschen, draußen 34 ° Sommerhitze und meinem Hauptpatient ging es sehr schlecht. Ich habe auch einiges deligiert und bin schwerpunktmäßig bei dem atemnötigen Mann geblieben mit meinen Maßnahmen. Hab das begründet, warum ich mich so entschieden habe und gut war. Hätte ich anders entschieden und es begründen können oder hätte ich mich abgesprochen im Team, wäre es sicher auf richtig gewesen.
Es gibt nunmal verschiedene Möglichkeiten etwas zu handhaben und richtig wird alles sein, was begründbar ist. Und die restliche "Arbeit" muß natürlich dementsprechend deligiert werden.
 

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