Höhere Entgeltgruppe: Ist Einstufung Verhandlungssache?

Lina12

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Hallo,

ich bin seit 18 Jahren examinierte Krankenschwester. Seit Beginn arbeite ich auf einer onkologischen Station. Vor drei Jahren habe ich eine Weiterbildung zum paliative Care abgeschlossen. Ich befinde mich seit Beginn in der Entgeltgruppe 7a aktuelle Stufe 6 (höchste?). Komme ich irgendwann automatisch in die EG8a, oder ist es Verhandlungssache, oder nur bei Wechsel auf eine andere Station, oder nie?

Zudem habe ich ein Angebot zum Wechsel in eine diakonischen Einrichtung erhalten. Kann ich dort frei verhandeln, oder ist die Entgeltgruppe fest?

Danke schon mal.
 
Da gehts so erstmal nicht höher. Egal ob du noch x Jahre da bleibst oder auf y andere Stationen wechselst.

Verhandeln kann man theoretisch alles, aber es gibt Häuser die bleiben strikt im Tarif.

Wenn du begehrt bist, versuchs!
 
Die EG 7a ist nunmal die Entgeltgruppe für die Gesundheits- und Krankenpfleger auf Normalstation. Höher geht's im TVÖD nur durch Wechsel in einen höher eingruppierten Bereich (z.B. auf die Intensiv) oder durch Leitungstätigkeit.

Verhandeln ist natürlich einen Versuch wert.
 
Meiner Erfahrung nach neigen neue Arbeitgeber eher dazu zwar die Entgeltgruppe anzuerkennen, aber bei weitem nicht die Stufe.

Also genau hinhören und auf die Zahlen achten beim Wechsel. Die Chancen beim Verhandeln sind immer davon abhängig, wie dringend gerade jemand gesucht wird.
 
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Meiner Erfahrung nach neigen neue Arbeitgeber eher dazu zwar die Entgeltgruppe anzuerkennen, aber bei weitem nicht die Stufe.

Also genau hinhören und auf die Zahlen achten beim Wechsel. Die Chancen beim Verhandeln sind immer davon abhängig, wie dringend gerade jemand gesucht wird.

Laut TVÖD (mit den anderen Tarifverträgen kenne ich mich nicht so gut aus) müssen die Stufen bei vorherigen Arbeitgebern ja auch nur bis Stufe 3 anerkannt werden. In den letzten Jahren kommt uns da aber vielerorts der Pflegenotstand zu Hilfe. Da, wo der Personalmangel besonders groß ist, z.B. hier im Rhein-Main-Gebiet, bieten die Arbeitgeber zum Teil von sich aus die Anerkennung der bisher erreichten Stufen an.

Ob das ausreichend ist, um für eine Tätigkeit auf Normalstation die EG 8a rauszuschlagen - einen Versuch wäre es wert.
 
Ich würde mich gerne mal hier anschließen. Ich arbeite seit 15 Jahren im Öffentlichen Dienst. Erst Angestellte BAT, dann Beamte Bund und bald TVÖD-P. Ich würde nach der Ausbildung im Normalfall mit P7, Stufe 2 beginnen. Da ich keine einschlägige Berufserfahrung habe, kann ich darüber nicht die Stufenübernahme verlangen. Wohl aber über die Klausel Personalmangel. Ich habe zur Zeit in Ax, Stufe 5. Die würde man mir aber im Leben nicht gewähren. Was also wäre realistisch zu bekommen? P7, Stufe 3 als Einstieg? P8, Stufe 2? Was ganz anderes? Ich weiß das ich im Leben nicht an mein Gehalt als Beamte Bund rankommen werde, aber ich würde zumindest einen höheren Einstieg erbitten, um nicht die 15 Jahre zu verschenken. Was meint ihr? Was kennt ihr so?
 
P7, Stufe 4 würde ich versuchen
 
P7, Stufe 4 würde ich versuchen
Als Frischexaminierter ohne einen Strich Berufserfahrung in der Pflege? Gleich zwei Stufen über dem Tarif? Mit der Begründung, dass ich bereits 15 Jahre in einem anderen Beruf gearbeitet und danach freiwillig eine weitere Ausbildung begonnen habe?

Halte ich für recht mutig.
 
Naja, normalerweise würde ich dir auch zustimmen. Da es aber recht üblich ist, dass die Stufe sogar ganz mitgenommen wird, ist die Stufe 4 nicht soweit hergeholt. Ob man nun Vorerfahrung im der Pflege hat, spielt bei dieser Einstufung keine Rolle. Es gibt einmal die Anerkennung von Berufserfahrung und einmal die Übernahme der Gehaltsgruppe oder Stufe aufgrund besonderer Vorschriften. Meine Freundin ist zB Soldatin. Sie hat im gehoben Dienst angefangen, was A9, Stufe 1 für jeden wäre. Da sie aber vom Bund wechselt, bekommt sie ihr Gehalt bis auf A 13, Stufe 5 aufgestockt. ;-)
 
Die Stufenübernahme war im TVÖD-K bisher in den höheren Stufen nicht "üblich", im Gegenteil: Man konnte laut Tarifvertrag auf die Stufe 3 herunterrutschen, auch wenn man bereits eine höhere Stufe erreicht hatte. (Ist mir beim letzten Arbeitgeberwechsel passiert!) In den letzten Jahren wurde das dank Pflegenotstand zwar nicht überall so praktiziert bzw. ließ sich über die Übernahme der erreichten Stufe recht gut verhandeln, aber eine Rechtsgrundlage leitet sich daraus nicht ab.

Versetz Dich in die Rolle Deiner Kurskameraden. Sie machen mit Dir den Abschluss und verfügen über exakt die gleiche Menge an Berufserfahrung (von wenigen Wochen Praktikum vielleicht abgesehen). Möglicherweise haben sie bessere Noten und Beurteilungen als du. Außerdem ist ein Teil von ihnen 15 Jahre jünger als Du und eventuell erheblich fitter, was z.B. das Wegstecken des Schichtdienstes angeht. Und dennoch willst Du mehr Geld für die gleiche Leistung. Ist ebenso ungerecht wie zu BAT-Zeiten, wo sich die Stufe nach Lebensjahren und nicht nach Berufserfahrung berechnet wurde.
 
Oh, das habe ich falsch verstanden. Ich dachte schon Pflege, nur anderes Tarifgefüge.

Nein, bei mir gäbs keine Stufe 4 ;)
 
(...) Da es aber recht üblich ist, dass die Stufe sogar ganz mitgenommen wird, ist die Stufe 4 nicht soweit hergeholt. Ob man nun Vorerfahrung im der Pflege hat, spielt bei dieser Einstufung keine Rolle.
Vorsicht, nicht dass du dich zu weit aus dem Fenster lehnst. Vorerfahrung in der Pflege spielt bei der Einstufung durchaus eine Rolle.
Höhere Stufen bei (Neu)einstellung dürfen nämlich nur gewährt werden, wenn einschlägige Berufserfahrung vorliegt. Bspw. dürfte eine Berufserfahrung als Hochseefischer nicht zu einer Stufe 4 in der Pflege führen.
Dies gilt auch bei Personalmangel. Auch hier sollte die bereits vorhandene Vorerfahrung "förderlich" sein.

Was der Arbeitgeber aber tatsächlich macht, steht auf einem anderen Blatt.

Es gibt einmal die Anerkennung von Berufserfahrung und einmal die Übernahme der Gehaltsgruppe oder Stufe aufgrund besonderer Vorschriften. Meine Freundin ist zB Soldatin. Sie hat im gehoben Dienst angefangen, was A9, Stufe 1 für jeden wäre. Da sie aber vom Bund wechselt, bekommt sie ihr Gehalt bis auf A 13, Stufe 5 aufgestockt.
Das kannst du nicht vergleiche. Deine Freundin unterliegt offenbar dem Beamten- und Besoldungsrecht. Hiermit kannst du die Regelungen des öffentlichen Dienstes nicht einmal ansatzweise vergleichen!
 
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Also auch wenn der Beitrag schon alt ist... hier mal ein Einblick. Bin seit 2000 ex. Krankenschwester, 1 1/2 Jahre Operationsdienst dann KH 5 Jahre danach Leitung 5 Jahre ambulant ohne TVÖD wo ich als PDL weniger verdient habe. Dann 2 Jahre Operationsdienst mit TVÖD und Anerkennung meiner Berufsjahre Entgeldgruppe 8 a stufe 5. Wieder Leitung ambulant ohne TVÖD auch hier als PDL weniger verdient. So neu beworben definitiv nur OP für mich. 1 KH wollte mich max. Stufe 3 alle anderen sofort ohne Nachfragen 8 a Stufe 6. Also nicht unter Wert verkaufen.
 

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