News Hochschulische Ausbildung: Personalmix benötigt mehr Akademiker

Es ging mir primär um die Aussage, daß Schüler in der Praxis häufig voll mitlaufen und brachte das Beispiel, daß
2 exam. MA und ein Schüler eine 30-Betten-Station zu versorgen haben! Das ist schon grenzwertig, und wenn der Schüler jetzt noch ausfällt, sind die beiden Examinierten zu zweit, was normalerweise eine Katastrophe ist. Der Schüler wird also de facto (in der Praxis!) voll angerechnet, obwohl dies nicht rechtens ist!
Es spielt hier letztlich keine Rolle, ob vom Dienst- oder Stellenplan die Rede ist - es ist und bleibt eine Sauerei.
[Abgesehen davon hast Du mit Deiner Aussage
"nirgends wo ich war, standen Schüler auf dem Stellenplan"
auch daneben gehauen, denn lt. renjes Aussage stehen diese mit 1/6 bis 1/8 auf dem Stellenplan.*]
Ich verstehe auch nicht, warum Du Dich immer sofort angegriffen fühlst, wenn es um irgendwelche Themen bezüglich Arbeitgeber bzw. Leitung geht? Es greift ja niemand Dich persönlich an - daß es in unterschiedlichen Häusern unterschiedlich läuft, ist ja wohl bekannt, und wenn es bei Dir bzw. in Deinem Haus gut läuft, dann ist das doch super und Du kannst stolz darauf sein!
Ich finde es aber ganz schön arrogant, anderen ihre Erfahrungen absprechen zu wollen; und wenn ich von meiner Klinikzeit berichte, dann kannst Du mir das schon glauben und brauchst das nicht aufs "Hörensagen" schieben.

*So, doch noch was Definitives dazu gefunden:
"Bei der Ermittlung der Mehrkosten der Ausbildungsvergütung sind Personen, die in der Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege ausgebildet werden, im Verhältnis 7 zu 1 auf die Stelle einer in diesen Berufen voll ausgebildeten Person anzurechnen; ab dem 1. Januar 2005 gilt das Verhältnis von 9,5 zu 1. Personen, die in der Krankenpflegehilfe ausgebildet werden, sind im Verhältnis 6 zu 1 auf die Stelle einer voll ausgebildeten Person nach Satz 2 anzurechnen." Quelle:
KHG - Einzelnorm
 
Zuletzt bearbeitet:
Man man,

mein letztes post in diesem Thread.

Du schriebst "häufig wird nicht gesehen, daß die in erster Linie zum Lernen da sind, sondern sie werden als billige Arbeitskräfte gesehen, die man voll einsetzen kann (und hier braucht mir keiner was zu erzählen - theoretisch zählt ein Schüler nur einen Bruchteil einer Planstelle, de facto laufen sie in der Praxis häufig voll mit)"
--> Laufen im Stellenplan voll mit.

Ich schrieb: Kenne ich garnicht, nirgends wo ich war standen Schüler auf dem Stellenplan"
--> Damit lag ich nicht daneben! Denn ich schildere meine Erfahrungen, während eben du mit - defacto, häufig laufen sie dort voll mit - eine allgemeine Aussage getätigt hast, die ich hinterfragen wollte, weil ich mir eben schon dachte, dass das keinen fundierten Hintergrund hat. Denn es geht nicht ums Erfahrungswissen, was Stationsleitungen erzählen wenn das Wetter schlecht ist, sondern wenn man (noch mal) de facto schreibt, erwarte ich FAKTEN.

Ob renje Stellenpläne kennt, in dem Schüler zu 1/7 angerechnet werden oder nicht weiß ich nicht. Ich kenne auch Aussagen, das man das so tun sollte - kenne jedoch kein Haus, in dem das so auch praktiziert wird.

Und zwischen 1/7 und "voll" ist übrigens ein Unterschied von 6/7.
Egal wie du es drehst, du liegst eben falsch.
Übrigens auch damit, dass ich mich angegriffen fühlte...
 
@ Claudia:

ein bisschen fühle ich mich gerade wie bei den scharmützeln mit meiner verflossenen: argumentativ in die ecke getrieben, ohne chance da wieder rauszukommen, aber doch nicht bereit zuzugeben, dass der gegenpart recht hat ! :lol1::lol1::lol1::lol1:

natürlich besteht nicht die ganze station aus arroganten pflege-akademiker - weder sind alle pfleger , noch arrogant.

allerdings bleibe ich dabei, dass das im mühseelischen klinischen alltag erlernte " harte arbeiten von der pike auf ", einen grosser vorteil gegenüber dem bachelor-abschluss der mit glacè-handschuhen behandelten studenten haben kann.

je nachdem wo man arbeitet und wie sich die ganze situation auch entwickeln wird.

ja, die studenten mögen selbstbewuster und weniger unterwürfig sozialisiert werden und in der lage sein, die nötigen schritte zu gehen, die notwendig sind um die entwicklung des berufes voranzutreiben.

ja, vielleicht gehört auch in deutschland irgenwnn mal die zukunft den studenten und die lehrlinge habe ausgedient ( obwohl diese system ja eigentlich von allen immer als das erfolgsrezpt schlechthin deklaroert wird )

und natürlcih habt ihr recht, wenn ihr behauptet, dass es auch "leistungsverweigerer" ( ich wähle jetzt mal ganz bewusst dieses wort ! ) unter den auszubildenen gibt.
 
ich kann Martin H. nur voll und ganz zustimmen : In meinem Haus sind wir nicht selten auf Schüler angewiesen. Wir arbeiten chronisch unterbesetzt im Akkord und funktionieren nur noch. Wenn die Pflege an die Uni kommt dann fallen schonmal die Real und Hauptschüler als Bewerber weg. Zudem bezweifel ich, dass die Pflege nur aufgrund des Studiums aufgewertet wird. Nicht der Abschluss, sondern die Srbeizsbedingungen bzw. die schlechte Betshlung und die geringen Aufstiegschancen sind das Problem!
 
Ich schrieb: Kenne ich garnicht, nirgends wo ich war standen Schüler auf dem Stellenplan"
--> Damit lag ich nicht daneben! Denn ich schildere meine Erfahrungen, während eben du mit - defacto, häufig laufen sie dort voll mit - eine allgemeine Aussage getätigt hast, die ich hinterfragen wollte, weil ich mir eben schon dachte, dass das keinen fundierten Hintergrund hat. Denn es geht nicht ums Erfahrungswissen, was Stationsleitungen erzählen wenn das Wetter schlecht ist, sondern wenn man (noch mal) de facto schreibt, erwarte ich FAKTEN.

Ich weiß ja nicht, wie viele FAKTEN Du noch brauchst; ich habe aufs Gesetz verlinkt, dort wurde renjes (und meine Aussage) ja zu 100% belegt.
Und zwischen 1/7 und "voll" ist übrigens ein Unterschied von 6/7.
Egal wie du es drehst, du liegst eben falsch.
Nö. Ich habe nirgends behauptet, daß Schüler auf dem Stellenplan voll mitlaufen.
Sondern, daß sie in der Praxis voll mitlaufen.
Übrigens auch damit, dass ich mich angegriffen fühlte...
Ok, ich will Dir natürlich nix unterstellen, das war nur mein Eindruck aus einigen Threads, wo es um diese Thematik ging, z. B. News - 49 Häuser feiern "Pflegedanktag"
Wenn die Pflege an die Uni kommt dann fallen schonmal die Real und Hauptschüler als Bewerber weg.
Keine Sorge, die Ausbildung wird es ja auch weiterhin geben! :wink: Nur kommt halt der Zugang zum Beruf durchs Studium zusätzlich hinzu.
 
allerdings bleibe ich dabei, dass das im mühseelischen klinischen alltag erlernte " harte arbeiten von der pike auf ", einen grosser vorteil gegenüber dem bachelor-abschluss der mit glacè-handschuhen behandelten studenten haben kann

Ich finde, du hast ein etwas festgefahrenes Bild über Bachelor Studenten. Ich bezweifel stark, dass diese mit glacé Handschuhen angepackt werden. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die meisten wissen, worauf sie sich grob einlassen wenn sie den Pflegeberuf (Studium) angehen, so wird es doch immerhin von der Öffentlichkeit als Knüppelharter Job bezeichnet.

In unserem Haus mussten wir gegen das von dir "festgefahrene Bild" ankämpfen. Wir mussten teilweise das doppelte auf den Stationen leisten, wie die "traditionellen" Schülerinnen, nur um "akzeptiert zu werden. Wir nehmen ja die Arbeitsplätze weg! Wir mussten schon im Vorfeld mehr Wissen, wie andere und wenn wir etwas nicht wussten, wurden wir auf unseren Studentenstatus angesprochen. Oft kam ich nach der Spätschicht, völlig abgeschlagen nach Hause und schaute mir nochmal verschiedene Krankheitsbilder an, nur um nicht wieder aufzulaufen.
Auch in der theoretischen Ausbildung wurde nicht lange gefackelt. Uns wurde schon gesagt, dass wir mehr theoretischen Stoff in kürzerer Zeit packen müssen. Gott sei Dank hat sich das Bild nun etwas geändert und wir sind "mehr akzeptiert". Aber ich kann das "mit Samthandschuhen" nicht bestätigen.
Ich kann daher über "arrogante Studenten" und "die nicht im Alltag erprobten Akademiker" nur müde lächeln. Ich denke, dass die Entwicklung, die im Text angesprochen wird, Zukunftsweisend sein wird. Ein Vorbild dafür bietet doch auch die Mediziner Ausbildung. Die sehen doch vor ihrem PJ doch auch keinen einzigen Pat. ! Warum, sollte dies für die Pflege ein Problem darstellen ?

Das "harte Arbeiten von der Pike auf" ist auch kein Garant für eine emsige ausgelernte Pflegekraft. Ich kann auf jeder Station unseres Hauses einige Beispiele nennen, die das Arbeiten auch nicht erfunden haben.

ja, vielleicht gehört auch in deutschland irgenwnn mal die zukunft den studenten und die lehrlinge habe ausgedient ( obwohl diese system ja eigentlich von allen immer als das erfolgsrezpt schlechthin deklaroert wird )

Dies wird im Handwerk u.ä. als Erfolgsrezept deklariert. Im Gesundheitswesen wird dies im Ausland (wie ich schon öfter von Gaststudenten aus Finnland, GB oder auch Osteuropäischen Ländern u.a. Tschechien zu hören) nur müde belächelt. Warum sonst ist Deutschland das einzige Land, dass dieses "Erfolgsrezept" in der Pflege noch durchführt.
 
Ich kann daher über "arrogante Studenten" und "die nicht im Alltag erprobten Akademiker" nur müde lächeln. Ich denke, dass die Entwicklung, die im Text angesprochen wird, Zukunftsweisend sein wird. Ein Vorbild dafür bietet doch auch die Mediziner Ausbildung. Die sehen doch vor ihrem PJ doch auch keinen einzigen Pat. ! Warum, sollte dies für die Pflege ein Problem darstellen ?
Das ist nicht ganz richtig: Jeder Medizinstudent muss bis zum Physikum drei Monate Pflegepraktikum und später noch einige Monate Famulatur durchlaufen. Und ich kenne keinen grundständigen Pflegestudiengang, weder in Deutschland noch im Ausland, der ausschließlich theoretischen Unterricht ohne Praxisphasen beinhaltet. (Zugegebenermaßen kenn ich mich da mehr in den englischsprachigen Ländern aus; vielleicht kann Tante Doll ein paar Informationen zum Ablauf des Pflegestudiums in Norwegen beisteuern.)

Ich stimme Dir aber darin zu, dass ein Studium nicht bedeutet, dass der Betreffende nach dem Abschluss beruflich unfähig ist. Jeder Arzt, jeder Lehrer, jeder Apotheker, jeder Anwalt musste studieren, und auch wenn es in jeder Berufsgruppe solche und solche gibt, kann ich keinen kausalen Zusammenhang mit dem Studium erkennen.
 
  • Like
Reaktionen: Surrogat
Dann revidiere ich Dies natürlich. Jetzt wo du das sagst, fällt mir auch das Pflegepraktikum ein. Danke ;)
 
Das ist nicht ganz richtig: Jeder Medizinstudent muss bis zum Physikum drei Monate Pflegepraktikum und später noch einige Monate Famulatur durchlaufen.
Allerdings ist das Medizinstudium in Deutschland, im internationalen Vergleich, recht theorielastig (abgesehen von den von Dir erwähnten kurzen Praktika). ;) In anderen Ländern ist es wohl so, daß die Studierenden schon von Anfang an den engen Kontakt zur Praxis haben.
Praxis im Medizinstudium - Schon früh an den Patienten heranführen
 
so liebe leute, ich mache jetzt den Maniac und schreibe meienen letzten beitrag:P:

wir werden abwarten müssen und sehen was die zukunft bringen wird !

sowohl in deutschland, wie auch in england, norwegen oder wo auch immer.

veränderungen werden kommen ! wie diese dann von uns einzelnen wahrgenommen werden, werden wir auch sehen.

wenn ich davon schreibe, dass die studenten meiner meinung nach zu stark geschont werden, dann entspricht dies meiner meinung, die sich aus eigenem erleben bildet.
wer dies anzweifelt, kann das gerne tun - ich weiss was ich erlebe und was ich wahrnehme !!!!

in diesem sinne...
 
Liebe Tante Doll
Claudia hat gebeten, dass Du uns das norwegische System näher bringst - magst das machen?
Lieber Momsen wenn ich nicht irre, dann machst Du auf dual (s.u.)
ich glaube nicht dass das vergleichbar ist mit dem was Tante Doll kennt.
Ich nehme an, dass es in Norwegen Ähnlichkeiten mit dem Ablauf im Medizinstudium gibt, wie wir es hier kennen.
Es ist Quatsch, daß dann "erstmals Akademiker ohne praktische Berufserfahrung in der Pflege" arbeiten würden. Denn auch die akademisch ausgebildeten Pflegekräfte hätten genau so ihre Praxiseinsätze wie die bisher an Berufsfachschulen ausgebildeten!
Pflegeakademiker, die (bis auf ein paar Praktika?) erst nach Beendigung des Studiums die praktische Tätigkeit aufnehmen werden das wäre hier was neues. Nicht vergleichbar mit den aktuell laufenden dualen Ausbildungen.
Verwechselt Du grad was, oder steh ich auf dem Schlauch? Haben wir hier irgendwo Vollzeitstudenten?
Dual, aktuell - so läuft es vor Ort bedeutet, dass im 1. Jahr der Ausbildung NUR Schule und Praxis angesagt sind, ab dem 2.Ausbildungsjahr zu einem geringeren Anteil das Studium dazukommt.
Wie jetzt auch findet am Ende des 3. Jahren die staatliche Prüfung statt (wie aktuell bei GuK's, GuKK's und Generalisten)
im 4. Jahr steht das Studium steht im Mittelpunkt - der Abschluss Bachelor erfolgt am Ende des 4. Jahres.
Aktuell - wären das keine Theoretiker, die sich die Praxisalltag erarbeiten müssen.
Mit dem o.g. Plan schon. (Bitte das neutral werten, geht um den Ansatz).
Ich finde unterschiedliche Vorgehensweisen z.B. in München, da ist nach 4,5J. das Ziel erreicht.
https://w3-mediapool.hm.edu/mediapo...e/dokumente_79/HM_Flyer_Pflege_beschnitt2.pdf
".....Der modular aufgebaute duale Bachelorstudiengangstreckt sich insgesamt über neun Semester (Regelstudienzeit). Im ersten Studienabschnitt (1.-6. Semester) wird in Blockform an verschiedenen Lernorten parallel zum Teilzeitstudium eine Berufsausbildung in einem Pflegeberuf absolviert. Dieser Studienabschnitt endet mit der staatlichen Prüfung in der «Gesundheits- und Krankenpflege» oder der «Gesundheits- und Kinderkrankenpflege» und dem Erwerb der Berufszulassung. Der zweite Studienabschnitt (7.-9. Semester) wird in Vollzeit an der Hochschule absolviert. Er endet mit der Erstellung der Bachelorarbeit und führt zum international anerkannten akademischen Grad Bachelor of Science."
Praktisch, aus jetziger Sicht, weiß ich grad nicht wie man junge Menschen in größerem Umfang davon überzeugen kann, das anzugehen, weil sie (eher nicht?) den Benefit sehen können der die Investition bringen soll. Muss man da viel Idealismus mitbringen, richtig?
Momsen beschreibt den zähen, mühsamen Weg - RESPEKT :up:,
den Widerstand durch Pflegekräfte mit regulären Berufsausbildung, die in der Akademisierung keinen Mehrwert sehen und unnötig Steine in den Weg legen, furchtbar.
Wir kriegen es doch selber nicht gebacken unseren Wert im nötigen Maß und Umfang darstellen können, wir rackern uns ab und können doch nicht belegen wieso, weshalb und warum unsere Arbeit mehr Zeit braucht als bisher; dass mit den wenigen kein angemessener Qualitätsstandard möglich und absehbar erreichbar ist (Stichwort Mindestpersonalbemessung, bedarfsgerechte Personalbemessung), sehe ich inzwischen nahezu tagtäglich. Den Frust, teils Resignation.
 
Pflegeakademiker, die (bis auf ein paar Praktika?) erst nach Beendigung des Studiums die praktische Tätigkeit aufnehmen werden das wäre hier was neues. Nicht vergleichbar mit den aktuell laufenden dualen Ausbildungen.
Verwechselt Du grad was, oder steh ich auf dem Schlauch? Haben wir hier irgendwo Vollzeitstudenten?
Nee, ich verwechsle nichts. :wink1: "Pflege dual" ist was ganz anderes als das, was geplant ist:
Bei Pflege dual hat der Auszubildende/Studierende sozusagen drei Ausbildungsorte:
- Praxis
- BFS
- Hochschule.
Hängt mit dem bisherigen Pflegeberufegesetz zusammen, das läßt nämlich nichts anderes zu.

Im geplanten neue Gesetz hingegen sähe das Studium ganz anders aus; es gäbe nur 2 Ausbildungsorte:
- Praxis
- Hochschule.
Von daher ist die Behauptung, das wären dann nach Beendigung ihres Studiums "Akademiker ohne jegliche praktische Erfahrung" Schwachsinn. Bitte den von mir verlinkten Gesetzesentwurf mit dem Textteil zu den praktischen Einsätzen durchlesen. 8-)
 
Liebe Tante Doll
Claudia hat gebeten, dass Du uns das norwegische System näher bringst - magst das machen?

aber natürlich mag ich das machen..... hab das gar nicht mehr gelesen ! so sehr hänge ich hinterher, mea culpa

bin jetzt leider etwas in eile und habe wenig zeit - nach dem WE dann ! :boozed:
 
  • Like
Reaktionen: Romsen2014
O.k., etwas klarer nach Sicht des Kabinettentwurfes (was der für einen Wert hat - offen)
Aktuell haben wir mind. 2.500 Theoriestunden, wären also 200 weniger, grob 5 Wochen praktische Arbeitszeit.
Wenn ich für mich grob zusammenfassen darf - hat das wenig mit der allgemeinen Vorstellung über ein Vollzeitstudium zu tun.
Womit Deine Aussage, anhand der bis jetzt formulierten Fassung - zutrifft :beten:.
Ich find grad nix aussagekräftiges wie es in Norwegen (& fast allen anderen Ländern) läuft, womit die Sichtweise von Tante Doll, anhand ihrer praktischen Erfahrungen ebenfalls weiter zutreffen kann.
 
Ich find grad nix aussagekräftiges wie es in Norwegen (& fast allen anderen Ländern) läuft

Das ist eine gute Aussage, die auch auf mich (und ich denke, viele andere KollegInnen) zutrifft.
Gibt es irgendwo im Netz oder als Drucksache eine umfassende Auflistung der jeweiligen Ausbildungsgänge/-optionen nach Ländern, am besten mit einem kurzen Abriss über dortige Tätigkeitsprofile und jeweilige Einkommenspannen (im Bezug auf Lebenshaltungskosten)?
Falls nicht, so wäre das sicher eine wertvolle - wenngleich umfassende - Aufgabe im Rahmen eines Modulabschlusses o.ä., die einiges an Recherche und Teamarbeit erfordert...
 
Was ich noch zu den diversen Ausbildungen der verschiedenen Länder ergänzen möchte:
Diese sind natürlich auch im Ausland ständig im Fluß und unterliegen Veränderungen, daher muß man meine Links einen Post weiter oben auch kritisch sehen. Der erste z. B. stammt noch von 2006, daher ist Vorsicht mit der Aktualität geboten.
Jüngstes Beispiel, wo die Ausbildung komplett umgestellt wurde, ist Österreich:
Dies war ja bisher eins der ganz wenigen Länder, wo es (noch) ähnlich wie in Deutschland lief. Auch dort wurde das System nun geändert.
Auch Österreich reformiert die Pflegeausbildung / Nachrichten / Infopool - Altenpflege Online
Beschluss der Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes /Ausbildungsreform im Ministerrat

O.k., etwas klarer nach Sicht des Kabinettentwurfes (was der für einen Wert hat - offen)
Aktuell haben wir mind. 2.500 Theoriestunden, wären also 200 weniger, grob 5 Wochen praktische Arbeitszeit.
Wenn ich für mich grob zusammenfassen darf - hat das wenig mit der allgemeinen Vorstellung über ein Vollzeitstudium zu tun.
Wie stellst Du Dir denn ein Vollzeitstudium vor?
 
hallo an alle,

also hier dann mal eine kurzfassung des norwegischen systems:

der pfleger/ die pflegerin ( sykepleier ) erwirbt seine autorisierung um in diesm beruf zu arbeiten durch ein hochschulstudium, welches mit einem bachelor abschluss nach normalerweise 3 jahren endet ! [ ausländische fachkräfte können diese autorisierung ( autorisasjon ) ebenfalls beantragen, wenn sie einen abschluss erworben haben, der von der norwegischen gesundheitsbehörde als gleichwerttig anerkannt wird - z. b. kann ein deutscher krankenpfleger ohne probleme in norwegen anfangen, während ein phillipinischer dies nicht ohne weiteres kann ! ]
die lehrinhalte entsprechen denen der deutschen ausbildung, sind aber stärker in akademischer theorie als in praktischer ausbildung verankert > sie lernen hier weniger das praktische arbeiten, dafür mehr die akademische theorie und heranführung an leitungsaufgaben ! ( krankenpfleger in norwegen habe sehr viele andere berufsgruppen, hierarchisch gesehen unter sich und deligieren mehr; ebenfalls sindd sie in sehr verschiedenen leitungspositionen anzutreffen, welche ich so aus deutschland in dieser art und weise nicht erlebt habe. zudem gibt der bachelor hier die grundsätzliche möglichkeit in allen bereichen zu arbeiten, wo " krankheiten und ihre folgen " auch nur ansatzweise eine rolle spielen.

viele krankenpfleger hängen hier noch einen zweijährigen masterstudiengang mit dran und arbeiten beispielsweise auch in der forschung.

alles in allem sehr sympathisch mit möglichkeiten den beruf in vielfältiger art und weise ausführen zu können.

und trotzdem, ich bleibe dabei:
während der ausbildung werden die studenten zu sehr geschont und verhätschelt - das richtig " harte arbeiten im krankenhaus" muss hier erst auf eine schmerzhafte weise erfahren und erlernt werden, wogegen wir das schon mehr oder weniger vom ersten tag ab kennengelernt haben. der student ist gast in der praxis, muss da relativ " wenig tun " und darf nie " richtig rangenommen werden ".....

das ist zumindest mein auf reales erleben begründbares empfinden und das kann mir auch keiner nehmen !

nicht umsonst sind ausländische krankenflegekräfte ganz gern gesehen: die sind in der regel sstress-resilienter und stärker belastbar !:-)
 
  • Like
Reaktionen: Maniac
http://www.beobachtungsstelle-gesel.../tx_aebgppublications/PflegeEU_Aug2014_01.pdf
Zitate daraus, die sich verwerten lassen
Frankreich S.20
"...Schlecht schneidet die Fachkraftausbildung in Frankreich in Bezug auf die ausreichenden Kenntnisse für die praktische Arbeit ab. Die Akademisierung der Pflegeausbildung habe eine Wissensanreicherung bei gleichzeitigem Verlust an ausreichendem Lern- und Erfahrungsraum in der Praxis bzw. im direkten Patientenkontakt mit sich gebracht. Die Personalknappheit mache es notwendig (wie auch in anderen Ländern), dass Fachkräfte nach Abschluss ohne fundierte Einarbeitung komplexe Situationen meistern können. Dies sei allerdings in der Regel nicht gegeben (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2014, S. 157f)..".
Das ist die wohl deutlichste Aussage.
Wobei ich den vorletzten Satz sehr problematisch finde. Eine fundierte Einarbeitung ist für alle sehr wichtig und eigentlich eine Grundvoraussetzung, während UND selbstverständlich auch nach der Ausbildung. Für einen bestmöglich umfangreichen Kompetenzerwerb. Ist der nicht/ unzureichend möglich, schafft man sich Probleme. Probleme, die es jetzt schon zur Genüge gibt.

UK S.34
"....Diese Studiengänge dauern drei Jahre und bestehen zur Hälfte aus theoretischem Unterricht und zur anderen Hälfte aus praktischer Arbeit...."

Wenn es so läuft wie bei Tante Doll muss man deutlich Abstriche machen, was den Lerneffekt während der praktischen Arbeit anbelangt, auch weil die Herangehensweise eine völlig andere ist, mit einer teilweise/vorwiegend anderen Zielsetzung.


Tante Doll - so ganz verstehe ich es nicht.
Wie hoch ist der Anteil derer die anschließend tatsächlich am Bett arbeiten?
Wenn ich das richtig verstehe, geht man davon aus, dass die akademische Pflegekraft überwiegend nicht in der direkte Pflege arbeiten wird - womit es für die Praktiker wenig Sinn macht, sich da übermäßig reinzuhängen (um es salopp zu formulieren).
Für den Studenten macht es ebenfalls wenig Sinn, weil er ja - überwiegend - andere Ziele verfolgt.
Wer das dann doch will, hat nach dem Studium ein Problem. Weil er nur oberflächlich Kenntnisse hat, mit der Realität/ dem Pflegealltag wenig konfrontiert war.

Eine konkrete Vorstellung was ein Student auf der Station tatsächlich tut, habe ich nach wie vor nicht.
 

Ähnliche Themen